Limburg. An den gut besuchten Plätzen der Stadt sorgen fünf Notrufsäulen der Björn Steiger Stiftung für mehr Sicherheit ...
Die weiß und rot gehaltenen Säulen mit dem deutlich sichtbaren beleuchteten SOS an den Seiten sind am Übergang Domstraße/Domplatz, dem Neumarkt am öffentlichen WC, direkt rechts vor dem Schwimmbad, dem Bahnhofsplatz in der Nähe des Springbrunnens und an der Busempfangsstation am Philippsdamm aufgestellt, um möglichst schnell, effizient und einfach einen Notruf absetzen zu können.
Bevor die Standorte festgelegt wurden, waren zwei Begehungen durch Michael Wolf, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt, und Christian Lang, Mitarbeiter der Björn Steiger Stiftung vorausgegangen, um stark frequentierte und kriminalitätsbelastete Orte zu identifizieren.
„Wir möchten den Bürgern, aber auch den Besuchern der Stadt das Gefühl geben, dass sie sicher sind und wenn sie doch einmal Hilfe benötigen sollten, diese auch auf schnellstem Weg erhalten können“, bekräftigt der 1. Stadtrat Michael Stanke.
Bild: Notrufsäule am Schwimmbad: Die Notrufsäule am Schwimmbad ist für Radfahrer und Besucher des Campingplatzes im Notfall gut zugänglich
Jede Säule hat eine eigene „Notrufnummer“ und kann so von der Polizei lokalisiert und unvermittelt ein Rettungsdienst alarmiert werden. Außerdem sendet sie beim Absetzen eines Notrufs ein gut sichtbares Leuchtsignal aus. Die Säule am Schwimmbad in Limburg weist eine Besonderheit auf, sie ist autark vom Stromnetz, da sie über ein Solarpanel mit dem notwendigen Strom versorgt wird.
Weitere Standorte in Prüfung
Die Bedienung ist selbsterklärend, denn der rote Knopf als einzige Bedienmöglichkeit weist den Hilfesuchenden den direkten Kontakt zur Polizei. Über die integrierten Lautsprecher in den Säulen kann die Notlage geschildert werden und der Austausch mit der Leitstelle erfolgen.
„Es gibt noch zwei weitere Orte in Limburg, am ICE Bahnhof und dem Serenadenhof, wo wir die Installation einer Säule für sinnvoll erachten. Wir werden dies prüfen und voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres umsetzen“, erläutert Michael Wolf.
Notrufsäulen kommen hauptsächlich an Bundes- und Landstraßen zum Einsatz, wenn beispielsweise eine Autopanne eine Weiterfahrt unmöglich macht. Für den neuen Einsatzort an Stränden und Badeseen wurde die Säule optisch- und technisch überarbeitet, sodass sie ohne Wartung und ohne Anschluss an ein Erdkabel an ihren Bestimmungsorten installiert werden kann. Denn an Bergseen gibt es weder Strom, noch ist ein Handynetz verfügbar und am Strand kommt es vor, dass kein Mobiltelefon greifbar ist. Seit geraumer Zeit werden die „neuen Säulen“ auch in Innenstädten an Orten installiert, die insbesondere in den Abend- und Nachtstunden sehr dunkel und schlecht einsehbar sind. Hier vermitteln die Säulen ein größeres Sicherheitsgefühl.
Björn Steiger Stiftung
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung.
Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport. Weitere Informationen zu den Notrufsäulen und der Stiftung sind hier zu finden: https://www.steiger-stiftung.de/initiativen/notruf/badesee
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.
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