Limburg-Lindenholzhausen. Vom 26. bis 29. Mai feiert Lindenholzhausen das 1250-jährige Bestehen. Zu diesem Anlass werden auch Landmaschinen ausgestellt ...
1250 Jahre - Alte Traktoren zur 1250 Jahrfeier in Lindenholzhausen
Lindenholzhausen im Goldenen Grund, war immer schon ein aktives Bauerndorf mit vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Auf den guten Böden wurden arbeitsintensiv Getreide und Hackfrüchte angebaut. Arbeitskräfte für die Landwirtschaft waren knapp, daher musste in Lindenholzhausen schon früh mechanisiert werden. Die Pferde, als Zugtieren wurden nach dem Kriege schnell durch Traktoren ersetzt.
Nicht alle Traktoren, aus der Zeit der Erstmotorisierung der Lindenholzhäuser Landwirtschaft, wurden verschrottet. Einige überdauerten die Zeitläufe, ob als Hofschlepper oder einfach vergessen in der Scheune. Vielleicht gelegentlich zur Holzwerbung eingesetzt oder einfach als Hobbyfahrzeug für ihre technikbegeisterten Besitzer. Ein Teil der alten Schlepper wird am 28.05., im Rahmen der 1250 Jahrfeier, im Hof der alten Bürgermeisterei zu sehen sein. Im Zustand noch im Einsatz, bis restauriert.
Ab Mitte der 60iger Jahre gab es in Lindenholzhausen keinen Vollerwerbsbetrieb mehr ohne Traktor. Manchmal wurden parallel noch Pferde als Zugtiere gehalten, die aber schnell verschwanden. Bei Alex Rompel (Geise Alex) und Anton Will (Baldesse Anton) waren die Pferde noch bis Mitte der 1970er Jahre im Einsatz. Dann war Schluss mit den Arbeitspferden in Lindenholzhausen.
Traktoren mussten her, manchmal mehr als die Hersteller liefern konnten. Die Kaufentscheidung für eine bestimmte Marke, war oft durch die Nähe zu Händler und Werkstatt bestimmt. Schließlich mussten die Schlepper in der Saison 7 Tage in der Woche zuverlässig laufen, deshalb war es wichtig die Markenwerkstatt in der Nähe zu haben.
In Lindenholzhausen dominierten die Schlepper der Marke Deutz, die durch die Firma Wagner und in deren Nachfolge dann Tröster KG, beide in Lindenholzhausen ansässig, vertrieben wurden. Zudem sorgte der Landmaschinenverkäufer Georg Heun aus Lindenholzhausen, erst bei Wagner später dann bei Tröster dafür, dass die Lindenholzhausener Landwirte immer den richtigen Traktor bekamen, Hauptsache es war ein Deutz.
Bild: Deutz D25.2 Bj. 1963, mit Heike Bartsch am Steuer, auf dem Beifahrersitz Hubertus Wernersbach
Andere Marken waren ebenfalls vertreten, Fendt, vertrieben durch die Bäuerliche Hauptgenossenschaft in Limburg, heute Raiffeisen Warenzentrale. Der Schmied Josef Rompel (Goldschmitt´s Jupp), betrieb neben seiner Schmiede in der Wendelinusstraße auch eine Niederlassung für die Marken Normag, Güldner und später Fordson. Die blaßgrünen, eleganten MAN-Schlepper fanden auch ihre Liebhaber in Lindenholzhausen. Zu den Exoten zählten die Fabrikate von Fahr, Eicher, Güldner, Normag und Weitere.
Lanz-Bulldogs, heute prominenteste Vertreter der Oldtimer Traktoren Szene, gefeierte Stars auf jedem Oldtimertreffen, konnten seltsamerweise in Lindenholzhausen nie Fuß fassen, obwohl die rührige Lanz-Vertretung Noll in Staffel nicht allzu weit entfernt war.
Trotz der Prominenz der sattgrünen Deutz Schlepper in Lindenholzhausen, werden Sie auch andere Fabrikate zu sehen bekommen. Lassen Sie sich überraschen.
Zum Höfefest Am 28.05.2022, freuen sich die Besitzer der alten Traktoren auf regen Besuch und Interesse an ihren alten Schätzchen, im Hof der alten Bürgermeisterei Kirchfelder Straße 21.
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