Limburg-Lindenholzhausen. Zum Abschluss unserer Serie "1250 Jahre Lindenholzhausen" beschäftigen wir uns mit einem ernsten Thema: mit den Bürgern aus Hollesse, die auf Geheiß der Nazis in den Krieg mussten oder in Konzentrationslagern und in Hadamar ermordet wurden ...
1250 Jahre - Die Toten, über die die man reden muss (Auszug aus Gesamtartikel)
Bild: Dieses Foto ist auf der Krim entstanden. Es zeigt das Grab des aus Lindenholzhausen stammenden Wehrmachtssoldaten, Feldwebel Hubert Becker (1916-1942). FOTO: PRIVAT
Mehrere Gruppen haben sich für das Jubiläum "1250 Jahre Lindenholzhausen" eingebracht. Eine Gruppe sticht heraus, weil sie sich eines ernsten Themas angenommen hat - der "Spurensuche Lindenholzhausen 1933-1945". Es ist die dunkelste Zeit in der Geschichte Deutschlands, in der Menschen aus verschiedenen Gründen im Auftrag des Staats ermordet wurden oder in einem verbrecherischen Krieg als Soldaten sterben mussten. Die Gruppe besteht aus Anja Siehoff, Johannes Otto, Frank Mach und Marc Fachinger.
Johannes Otto kümmerte sich um Soldatenschicksale, um die jungen Männer, die in den Krieg ziehen mussten und im Kampf starben. Anja Siehoff, die in der Gedenkstätte Hadamar arbeitet, und Frank Mach beschäftigten sich mit Euthanasie-Opfern in Lindenholzhausen, um Menschen, die psychisch krank waren, und deshalb in Hadamar ermordet wurden. Marc Fachinger hat sich intensiv mit dem einzigen jüdischen Ehepaar in Lindenholzhausen beschäftigt: Ludwig und Berta Ornstein. Sie lebten von 1933 bis 1938 in Lindenholzhausen. "Ludwig Ornstein arbeitete schon von Mai 1932 an als Dentist in Lindenholzhausen", schreibt Fachinger ...
Die Opfer des Kriegs
150 Menschen aus Lindenholzhausen starben während des Zweiten Weltkriegs oder als Folge davon noch nach 1945. Die Chronik von Lindenholzhausen listet alle als Soldaten Gefallene oder Vermisste, an Kriegsleiden Verstorbene sowie bei Bombenangriffen umgekommene Bürger sowie das im Konzentrationslager ermordete jüdische Ehepaar aus Lindenholzhausen auf, wobei die Zahl der im Krieg getöteten oder vermissten Soldaten überwiegt. Das erste Opfer stirbt am 2. Juni 1940, das letzte dieser Opfer am 1. September 1950. Unter allen Opfern befinden sich 41 im Krieg vermisste Soldaten, die auf einer Tafel gewürdigt werden, die im Jahr 2017 an der Friedhofskapelle angebracht wurde. Allein ein Drittel aller Opfer aus Lindenholzhausen sind im vorletzten Kriegsjahr 1944 zu beklagen. Rechnet man die Opfer des letzten Kriegsjahrs hinzu, sind mehr als die Hälfte aller Lindenholzhäuser Opfer in den letzten beiden Kriegsjahren gestorben ...
Bild: Bertha Ornstein, geborene Strauß, mit ihrem Vater Jakob im Jahr 1920FOTO: PRIVAT
Bild: Die Witwe Margarethe Arthen unterhielt nachbarschaftlichen Kontakt zu den Ornsteins.FOTO: PRIVAT
Bild: Jakob Otto war mit Ludwig Ornstein befreundet.FOTO: PRIVAT
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Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.