Limburg-Lindenholzhausen. Sein 1250-jähriges Bestehen feiert Lindenholzhausen vom 26. bis 29. Mai. In einer Serie stellen wir einige besondere Menschen vor und schauen aus verschiedenen Blick-winkeln auf den größten Limburger Stadtteil ...

 10 von 28 11 von 28 Freitag, 11. März 2022, Nassauische Neue Presse / Lokales Eine vom Künstler Klaus "Ojo" Panzner angefertigte kolorierte Radierung von Lindenholzhausen. Der 2016 in Bad Camberg verstorbene Künstler lebte und arbeitete lange Zeit im Brückenturm in Limburg. Eine vom Künstler Klaus "Ojo" Panzner angefertigte kolorierte Radierung von Lindenholzhausen. Der 2016 in Bad Camberg verstorbene Künstler lebte und arbeitete lange Zeit im Brückenturm in Limburg.Bild: Eine vom Künstler Klaus "Ojo" Panzner angefertigte kolorierte Radierung von Lindenholzhausen. Der 2016 in Bad Camberg verstorbene Künstler lebte und arbeitete lange Zeit im Brückenturm in Limburg.

VON WILMA RÜCKER

Zum Auftakt stellen wir zwei Künstler aus Hollesse vor und zeigen Motive aus dem Ort von anderen Künstlern.

Aus Liebe zu seinem Heimatort Lindenholzhausen hat der 84-jährige Winfried Jung in seiner Freizeit zum Zeichenstift gegriffen. Zahlreiche Ansichten hat er nach einer schweren Erkrankung geschaffen. Einige davon sind noch in seinem Besitz, doch viele Zeichnungen - Szenen aus dem Dorf -, wurden ihm während einer Feierlichkeit mit Ausstellung sprichwörtlich aus der Hand gerissen, wie er nicht ohne Stolz berichtet. Die Wendelinus-Kapelle sowie der Blick in die Sackstraße und in die Wendelinusstraße mit dem damals ersten Windrad sind allerdings noch in seinem Besitz.

 Ein gezeichneter Blick in die Sackstraße in Lindenholzhausen von Winfried Jung aus dem Jahr 1997.Bild: Ein gezeichneter Blick in die Sackstraße in Lindenholzhausen von Winfried Jung aus dem Jahr 1997.

Weihnachtskrippe in der Nussschale

Wie er weiter erzählt, kümmert er sich noch gerne um seinen gepflegten Garten. Zwar lassen im Alter die Kräfte etwas nach, aber kleine Restaurierungen an Schnitzarbeiten, Heiligenfiguren und Metallskulpturen führt er noch gerne und fachgerecht aus. Sogar eine selbstgebastelte winzige Weihnachtskrippe in der Nussschale zeigt er vor. Viele Jahre wirkte der Hollesser Hobbyzeichner in der Lindenschule und später in der Limburger Tilemannschule als fürsorglicher Hausmeister. 60 Jahre stellte er seine Freizeit der heimischen Feuerwehr zur Verfügung und war zudem im Gesangverein "Cäcilia" aktiv. Nun freut er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Marita, den Kindern und Enkeln auf das bevorstehende Dorfjubiläum.

Winfried Jung hat zahlreiche Zeichnungen von seinem Heimatdorf "Hollesse" erstellt.FOTOS/repros: WILMA RÜCKER/ PrivatBild: Winfried Jung hat zahlreiche Zeichnungen von seinem Heimatdorf "Hollesse" erstellt.FOTOS/repros: WILMA RÜCKER/ Privat

Edward Hopper als Vorbild

Mit Uwe Blümling lebt auch ein Maler in Lindenholzhausen. Es sind nicht die wie sonst so üblichen Wohnzimmerbilder, die er lebensecht in Szene setzt. Es sind ganz andere Motive, die den Betrachter fesseln, denn solche bildhaften Szenerien, wie Uwe Blümling sie auf die Leinwand bringt, sind eher ungewöhnlich. Und doch sind es ganz normale Momente, Augenblicke, Situationen, zeitbedingte Gelegenheiten oder Eindrücke, die schon fast jeder mal gesehen hat, ohne besonders darauf zu achten.

Auf einem seiner Bilder ist beispielsweise ein mächtiger Mähdrescher während der sommerlichen Getreidedrusch auf dem Feld vor Lindenholzhausen zu sehen und auf einem weiteren Werk die nächtlich angestrahlte Tankstelle im Ort. Ein Getreidefeld vor Runkel, eine Straßenkreuzung in Limburg, eine Gruppe Freunde, von hinten gesehen, die Großbaustelle am Frankfurter Flughafen, der US-Schauspieler Steve McQueen im "Bullitt" Mustang: Seine Arbeiten erinnern an die Gemälde des amerikanischen Malers Edward Hopper, der auch sein Vorbild ist. Auch Serien sind von ihm gemalt worden, beispielsweise die Folge "Uniformen" mit Menschen, die in ihrer Darstellung die Ernsthaftigkeit des jeweiligen Berufsbilds betonen. Oder Meeres- und Wolkenbildungen - vor allem Motive, die Technik hervorheben, die in verschiedenen Maschinen, Fahrzeugen und in Landschaften in Original-Ölgemälden dargestellt sind und beeindrucken. Dabei ist seine Liebe zu Oldtimern, besonders zur Diva DS 23 von Citroën, dargestellt.

Uwe Blümling in seinem Atelier vor seinem Gemälde "Claas-Mähdrescher vor Lindenholzhausen im Ernteeinsatz".Bild: Uwe Blümling in seinem Atelier vor seinem Gemälde "Claas-Mähdrescher vor Lindenholzhausen im Ernteeinsatz".

Uwe Blümling hat bereits ein anderes langes, stressiges Berufsleben hinter sich, das ihn in die ganze Welt geführt hat. Vor zehn Jahren entschloss er sich jedoch, sein Berufsleben zu verändern und widmet sich seitdem ganz der Malerei. Zahlreiche Ausstellungen in ganz Deutschland hat er bisher bestückt mit seinen fotorealistischen Themen.

 Uwe Blümlings künstlerischer Blick auf die "Nächtliche Tankstelle in Lindenholzhausen". Das Bild wurde freundlicherweise von Steuerberater Marius Schmitt-Homann zur Verfügung gestellt. Bild: Uwe Blümlings künstlerischer Blick auf die "Nächtliche Tankstelle in Lindenholzhausen". Das Bild wurde freundlicherweise von Steuerberater Marius Schmitt-Homann zur Verfügung gestellt.

Gemalt und gezeichnet hat er schon immer. Angeregt durch seinen Vater, der als Kunstpädagoge tätig war und seinen Sohn Uwe, der schon mehr als 30 Jahre in Lindenholzhausen lebt und arbeitet, in seiner Kindheit und Jugendzeit immer unterstützte und korrigierte, hat er seinen Stil gefunden, der ihm Freude bereitet und Erfüllung bringt. Später kamen weiterführende Ausbildungen in künstlerischen Techniken und Stilen hinzu. Sein Atelier in der Kirchstraße ist ein Erlebnis der besonderen Art: eine Hommage an das normale Leben.

Auch sie fanden viele ihrer Motive in Lindenholzhausen

Neben Bildern von Uwe Blümling und Winfried Jung sind auf dieser Seite auch Werke anderer Künstler zu sehen: Franz Rompel (1939-2001) war besonders der Musik und Malerei zugetan. Zahlreiche Bauten in Lindenholzhausen und Umgebung sind Zeugnisse seiner Kreativität als Architekt und Bauingenieur. Aus enger Verbundenheit mit Lindenholzhausen zeichnete er zum Beispiel das Kapellchen, die alte und neue Kirche, das Pfarrhaus oder das Mühlchen.

 Der berühmte Sauerborn in Lindenholzhausen, 1987 von Franz Rompel künstlerisch gewürdigtBild: Der berühmte Sauerborn in Lindenholzhausen, 1987 von Franz Rompel künstlerisch gewürdigt

Elvi Plemper (1965-2011) verbrachte ihre Kindheit und Jugend auf dem elterlichen Bauernhof in Lindenholzhausen; ihre Mutter ist Lidwina Rompel, die bekannt ist für ihre Kunst des "Eierkratzens". Schon früh entdeckte sie die Malerei und die Musik für sich. Die Mutter dreier Töchter lebte eine Zeit lang in Meschede, kehrte krankheitsbedingt wieder in ihren Heimatort zurück, besuchte die Künstlergruppe "Lahn Artists" und wechselte zu Aquarellzeichnungen.

 Die alte Pfarrkirche in Lindenholzhausen hat die Künstlerin Elvi Plemper so dargestellt.Bild: Die alte Pfarrkirche in Lindenholzhausen hat die Künstlerin Elvi Plemper so dargestellt.

Roswitha Will, 1957 in Eschhofen geboren, lebt seit 1978 mit ihrer Familie in Lindenholzhausen und hatte zu diesem Zeitpunkt schon die Kunst für sich entdeckt, zunächst als Autodidaktin, später in verschiedenen Seminaren unter Anleitung professioneller Künstler. Seit 2002 ist sie Mitglied der "Elzer Künstlerwerkstatt"

Das Wappen von Lindenholzhausen in der künstlerischen Darstellung von Roswitha Will.Bild: Das Wappen von Lindenholzhausen in der künstlerischen Darstellung von Roswitha Will.

Klaus "Ojo" Panzner (1943-2016) lebte und arbeitete lange Jahre im Brückenturm in Limburg und hatte seinen letzten Wohnsitz in Bad Camberg. Unzählige Radierungen waren über lange Jahre sein Markenzeichen. Von Hand koloriert, nummeriert und signiert sind seine mehr als 3000 Ansichten hessischer sowie auch rheinlandpfälzischer Dörfer und Städte zu beliebten Sammelobjekten geworden. dick/wr

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