Limburg-Lindenholzhausen. Die Verwaltungsvereinbarung zur Planung der Ortsumgehung Lindenholzhausen zwischen Hessen Mobil und der Stadt Limburg ist „eingetütet“ ...
Bild: Bürgermeister Dr. Marius Hahn sieht mit der abgestimmten Verwaltungsvereinbarung die Umgehung ein gutes Stück näher kommen.
Die Vereinbarung ist im Rahmen einer digitalen Konferenz final besprochen worden. Danach übernimmt die Stadt die Planungsarbeiten für die Ortsumgehung im Verlauf der B8, das Land Hessen trägt die Kosten der beauftragten Ingenieurbüros und übernimmt einen Teil der Verwaltungskosten.
„Das ist ein erfreuliches Signal und ein ganz wichtiger Schritt, der uns der heiß ersehnten und dringend notwendigen Umgehung von Lindenholzhausen ein entscheidendes Stück näherbringt. Nur durch sie wird es zu einer Entlastung der Ortsdurchfahrt und der Bewohner von Lindenholzhausen kommen“, zeigt sich Bürgermeister Dr. Marius Hahn erfreut über die nun unterschriftsreife Vereinbarung. In der jüngsten Videokonferenz hatte er sich mit seinen Mitarbeiterinnen Eva Struhalla, Leiterin des Amts für Verkehrs- und Landschaftsplanung, sowie Muyessire Laux, Abteilungsleiterin für Verkehrsplanung, mit Kathrin Brückner, Abteilungsleiterin Planung und Bau, sowie dem zuständigen Fachdezernenten Ralf Struif (beide Hessen Mobil) zusammengeschaltet, um die Vereinbarung final auf den Weg zu bringen. Die Vereinbarung wird der Stadtverordnetenversammlung vor Unterzeichnung noch zur Beschlussfassung vorgelegt.
Die Stadt hat am vergangenen Wochenende per Stellenzeige schon eine neue Mitarbeiterin beziehungsweise einen neuen Mitarbeiter gesucht, der die entsprechenden Planungsarbeiten koordinieren soll. „Wir nehmen also auch wieder selbst Geld in die Hand und werden aktiv, um wichtige Fortschritte zu erzielen“, so Hahn. Mit den bisher vorhandenen Kräften im Amt für Verkehrs- und Landschaftsplanung seien die zusätzlichen Arbeiten, die mit den Planungsarbeiten verbunden sind, nicht zu stemmen.
Keine Planung durch das Land
Die Freude in Limburg und in Lindenholzhausen war groß, als die B8-Umgehung sich 2016 in der jüngsten Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans im vordringlichen Bedarf wiederfand und auch die Finanzierung des Projekts gesichert war. Allerdings machte das Land dann schnell klar, dass aufgrund des enormen Projektvolumens, für Hessen 8,2 Milliarden Euro und damit mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorgängerplan, sowie einer neuen Aufgabenverteilung es nicht möglich sei, alle im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen Straßenbauprojekte auch durchzuführen. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen ermöglichte daher im September vergangenen Jahres, dass Städte und Gemeinde für bis zu zehn wichtige Bundesstraßenprojekte die Planungen selbst aufnehmen können und das Land die Kosten trägt.
Zu diesen Projekten gehört auch die Ortsumgehung von Lindenholzhausen, im weiteren Verlauf der Bundesstraße auch noch die Umgehung von Waldems-Esch. „Wir sind dankbar, dass wir diese Möglichkeit erhalten. Das ermöglicht uns, nun in die Planungen einzusteigen und die Umgehung auch in einem überschaubaren Zeitraum zu realisieren. Ohne diese Möglichkeit wäre eine Umsetzung in der Laufzeit des aktuellen Bundesverkehrswegeplans wohl nicht zu erreichen gewesen“, macht Bürgermeister Hahn deutlich. Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan hat eine Laufzeit bis 2030. In ihm sind alle Verkehrsprojekte in Deutschland mit einer Priorisierung aufgeführt.
Große Herausforderung
Die in der Vereinbarung vorgesehenen Planungsleistungen umfassen die Grundlagenermittlung sowie die Vor-, Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung. Darin enthalten sind alle erforderlichen Gutachten und Fachbeiträge wie Umweltverträglichkeitsuntersuchung, Vermessung, Hydrogeologie, Bauwerksentwürfe und vieles mehr. Die Stadt Limburg wird die Fachbüros beauftragen. Dabei wird die Stadt von Hessen Mobil fachlich begleitet. Das notwendige Planfeststellungsverfahren wird von der Straßenbauverwaltung beantragt, den notwendigen Flächenankauf übernimmt die Hessische Landgesellschaft.
„Die Planung der Ortsumgehung ist für uns als Stadtverwaltung eine große Herausforderung, wir betreten dabei Neuland. Ich bin aber davon überzeugt, dass es durch die fachliche Begleitung von Hessen Mobil möglich ist, uns konzentriert und zügig durch die Planungsphase zu arbeiten, um das Ziel, den Bau der Umgehung, in einem überschaubaren Zeitraum zu erreichen“, gibt sich der Bürgermeister optimistisch.
Hohe Belastung
Die Verkehrsbelastung durch die B8 in dem Limburger Stadtteil ist sehr hoch, täglich passieren rund 20.000 Kraftfahrzeuge den Ort. Im weiteren Verlauf der Bundesstraße sind auch Umgehungen in Niederbrechen und Bad Camberg geplant. An Oberbrechen und Niederselters führt die Bundesstraße schon auf Umgehungen vorbei oder ist eingehaust. Eine Umgehung in Lindenholzhausen steht seit Jahren auf der Tagesordnung.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.
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