Limburg-Lindenholzhausen. Rund 3,6 Millionen Euro wird das neue Feuerwehrhaus in Lindenholzhausen kosten, wenn es nach den Planungen gebaut wird, die dem Magistrat vorgelegt wurden und deren Umsetzung er der Stadtverordnetenversammlung empfiehlt ...
Bild: In Lindenholzhausen soll im Baugebiet "Auf dem Oberfeld" ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden. Die Skizze zeigt die Planung aus der Richtung Süd-Ost. entwurf: architekturbüro Petry
LINDENHOLZHAUSEN - Kosten betragen 3,6 Millionen Euro - Aktenvermerk des Revisionsamts sorgt für Nachfragen
Auf Grundlage der Planungsentwürfe soll ein Bauantrag eingereicht und ein Förderantrag beim Land Hessen gestellt werden. Mit Fördergeldern in Höhe von 471 600 Euro ist nach Angaben der Stadtverwaltung zu rechnen. Die nächste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung ist am 1. März.
Für Nachfragen sorgte im Haupt- und Finanzausschuss am Mittwochabend ein kurz zuvor veröffentlichter Aktenvermerk des Revionsamts, in dem darauf hingewiesen wird, dass bei "Investitionen von erheblicher Bedeutung" - das ist beim Bau des Lindenholzhäuser Feuerwehrgerätehauses der Fall - "die für die Gemeinde wirtschaftlichste Lösung zu ermitteln ist". Das Revisionsamt, das der Stadtverordnetenversammlung unterstellt ist, weist darauf hin, es könne keine Aussagen treffen, "inwieweit die vorgelegten Planungen angemessen sind".
Mehrere Vertreter im Ausschuss baten um eine Einschätzung des Rechtsamts bis zur Sitzung am Montag, wie die Stadtverordneten mit diesem Hinweis umgehen sollten. Der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU) betonte, bei den Planungen für das Feuerwehrgerätehaus habe von Anfang an - unter der Mitwirkung der Stadtverordneten - im Mittelpunkt gestanden, einen für die Bedürfnisse der Feuerwehr geeigneten Standort zu finden, was hier der Fall sei. "Mit dem neuen Feuerwehrhaus schaffen wir die optimalen Voraussetzungen für die Feuerwehr Lindenholzhausen, so dass diese gut für die Zukunft aufgestellt ist", sagt Stanke laut Pressemitteilung. Gebaut werden soll das neue Feuerwehrhaus im Baugebiet "Auf dem Oberfeld".
"Ausstattung ist nicht mehr zeitgemäß"
Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) betont in der Pressemitteilung, die Stadt plane weitere Investitionen für die Feuerwehren. Die größte sei der Neubau der Feuerwache in der Ste.-Foy-Straße in der Kernstadt. "Die Feuerwehren leisten hervorragende Arbeit. Damit dies so bleibt, müssen wir als Stadt kontinuierlich in die Ausstattung investieren", sagt Hahn.
Das Feuerwehrhaus im Limburger Stadtteil Lindenholzhausen ist nach Angaben der Stadt nicht mehr zeitgemäß. Es sei zu klein und auch die Ausstattung entspreche nicht mehr den heutigen und künftigen Ansprüchen.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte bereits 2017 die Notwendigkeit eines Neubaus erkannt und den Magistrat gebeten, zusammen mit dem Stadtbrandinspektor und dem Feuerwehrausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen einen Standortvorschlag sowie eine Planung für den Neubau eines Feuerwehrhauses zu erstellen.
Die Entwurfsplanung sieht ein 1350 Quadratmeter großes Nutzgebäude, verteilt auf zwei Stockwerke, mit Pultdach und einem viergeschossigen Übungsturm vor. Der größte Raum des Gebäudes wird die rund 400 Quadratmeter große Fahrzeughalle, die Platz für sechs Feuerwehrfahrzeuge bietet. Direkt hinter der Halle sollen Räume für Werkstätten, die Technik und ein Lager für die Einsatzmittel eingerichtet werden. Ebenfalls hinter der Halle werden die Umkleiden und Toiletten liegen. Auf der anderen Seite des Gebäudes ist ein rund 113 Quadratmeter großer Schulungsraum mit 50 Sitzplätzen und eine Küche geplant.
Im ersten Obergeschoss sollen der Feuerwehr künftig ein Jugendraum mit 20 Sitzplätzen zur Verfügung stehen sowie ein weiterer Besprechungsraum für Zug und Gruppenführer. Außerdem wurde an einen Technikraum, ein Archiv und ein Büro gedacht. red/dick
Ergänzung Webteam:
Das Thema "neues Feuerwehrhaus in Lindenholzhausen" steht nun schon längere Zeit an. Bereits seit ca. 15-20 Jahren wird der Zustand bei den Überprüfungen des Technischen Prüfdienstes des Landes Hessen stets wiederholt beanstandet, wobei sich im Laufe der Zeit immer mehr Mängel angehäuft haben.
Da sicherlich nicht jedem die Mängel bzw. Unzulänglichkeiten bekannt sind, führen wir nachfolgend die Gravierensten nochmal auf:
- Keine sparaten Umkleiden mit Dusche, WC (derzeitige Umkleide in der Fahrzeughalle ist schon lange nicht mehr normenkonform)
- Stellplatzgrößen, Torbreiten, Wege innerhalb der Fahrzeughalle sind nicht mehr normenkonform
- Bereich vor den Hallentoren ist zu klein und nicht mehr normenkonform
- Kein Stellplatz für Anhänger, neues Fahrzeug zur Sicherstellung des Brandschutzes im ICE-Gebiet, Einsatzleitwagen (ELW1) etc. vorhanden
- Schulungsraum zu klein
- Fehlen geeigneter Werkstatträume, Büro etc.
- Kein Lagerplatz für Einsatzmittel
- Keine Möglichkeit der Ausweitung (Umkleide, Fahrzeugboxen etc.)
- Keine energieeffizente Bauweise
- Unzureichende, sehr geringe Parkplatzanzahl für anrückende Kräfte im Alarmfall
- Schlechte Erreichbarkeit innerörtlich
Die Bevölkerung von Lindenholzhausen dankt der Stadt Limburg mit Bürgermeister, 1. Stadtrat, Magistrat, Stadtverordneten und allen Beteiligten, dass die Umsetzung und der weitere Fortgang der Maßnahme nunmehr Fahrt aufnimmt.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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