Limburg. Die bekannten heimischen Dirigenten Sebastian Kunz und Jürgen Faßbender wollten mit ihrem Gemeinschaftsprojekt "Weihnachtsmännerchor" in Corona-Zeiten ein Zeichen setzen, dass die Männerchöre noch da und in der modernen Zeit angekommen sind ...
REGION - Projekt "Weihnachtsmännerchor" von Faßbender und Kunz war ein Erfolg
Bild: Auf der Videowand singen fast 200 Sänger zusammen als Weihnachtsmännerchor die "Hymne an die Nacht". foto: privat
Das ist ihnen vortrefflich gelungen, wie die nun im Netz pünktlich vor den Festtagen veröffentlichte Videowand zeigt.
191 Sänger haben daheim Smartphone-Videos aufgenommen und sich beim Singen von Beethovens "Hymne an die Nacht" in der Bearbeitung von Ignaz Heim gefilmt. Nicht nur Aktive aus Limburg und dem Umland, sondern sogar Sangesfreunde aus Österreich und den Niederlanden waren dabei. Daraus wurde bildlich und stimmlich ein tolles Gesamtvideo gezaubert, das hoffentlich viele Musikfreunde in der Weihnachtszeit erfreuen wird.
Jürgen Faßbender sagt: "Das Tutorial, also die Anleitung an die Mitwirkenden, hat Sebastian Kunz klasse hinbekommen". Die Teilnehmer hätten es alle geschafft, ihre Videos passend aufzunehmen und über die Projekt-Webseite hochzuladen. Faßbenders erfreutes Fazit: "Das Projekt zeigt, dass die Männerchöre technisch im 21. Jahrhundert angekommen sind". Schön findet er es auch, dass dem einen oder anderen älteren Sänger jüngere Verwandte gezeigt hätten, wie das mit dem Filmen und Hochladen funktioniere.
Beteiligung war geringer als erhofft
Mit der Qualität der eingereichten Videos zeigte Faßbender sich sehr zufrieden. Es seien alle Gesangsstimmen gut vertreten gewesen. Das Ganze sei zu einem richtig starken Gesamtwerk vereint worden, ohne den Gesang zu sehr auf Hochglanz zu trimmen. "Als wir es geplant haben, waren wir sehr euphorisch", sagt Sebastian Kunz ehrlich. Das Projekt sei auf bis zu 500 Stimmen ausgelegt gewesen - mit der Option auf eine Erweiterung bis 1000 Sänger. Eine Beteiligung von 300 Einsendungen, das habe er sich schon erträumt. Dass in der regulären und kurzen Frist "nur" 100 Einsendungen kamen, hat den ehrgeizigen jungen Mann dann schon etwas traurig gestimmt. Als nach einem gezielten neuen Internetaufruf dann fast 100 weitere Stimmen dazugekommen seien, war Kunz aber doch zufrieden.
Er dankt allen, die sich die Zeit genommen und die Mühe gemacht haben, Videos aufzunehmen und einzuschicken. Mit der daraus entstandenen Videowand sei er sehr zufrieden. Die Einzelstimmen seien zu einem wohlklingenden Männerchor verarbeitet worden.
Keine Lust, alleine zu singen
Es hätten zwar viel mehr Sänger teilnehmen können, aber man könne in diesen verrückten Zeiten niemandem einen Vorwurf machen, sagt Kunz: "Es gibt Sänger, die sich nicht auf die Kompromisslösung eines "virtuellen Chores" einlassen wollen und lieber gar nicht singen". Es seien aber auch viele Arbeitnehmer intensiv an den Bildschirm gefesselt, dann habe man vielleicht einfach nicht die Lust gehabt, sich noch daheim hinzusetzen und alleine in eine Kamera zu singen.
Hinzu komme, dass der eine oder andere sein Video vielleicht am Ende doch nicht hochgeladen habe, weil er mit der Qualität seiner Aufnahme nicht zufrieden gewesen sei. Da kann Kunz aber die Aktiven beruhigen. Einzelne Videos haben Jürgen Faßbender und er sich nicht angehört. Aber natürlich hatten die beiden Einfluss auf die Bearbeitung des Ganzen, dass es wie ein echter Männerchor live klingt. Für Sebastian Kunz "musste" das Projekt einfach in der Limburger Region stattfinden, wo der Männerchorgesang bundesweit die höchste Dichte und auch einiges an Qualität zu bieten hat.
Sebastian Kunz dankt allen Unterstützern. Beispielsweise hätten ihm der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer und das Büro des SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Rabanus sehr geholfen, die passenden Fördertöpfe zu finden. Glücklich war Kunz über das positive Feedback vieler heimischer Sänger, die den "Weihnachtsmännerchor" eine "richtig geile Idee" fanden. Dennoch freut er sich auf die Zeit, wenn Corona vorbei ist und er wieder leibhaftig mit seinen Sängern in einem Probenraum stehen kann.
Nähere Informationen und den Link zum "Hymne an die Nacht"-Video finden Interessierte online auf www.weihnachtsmaennerchor.de.
Robin Klöppel
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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