Limburg. Der "Weihnachtsmännerchor" geht auf die Zielgerade. Noch bis zu diesem Sonntag, 13. Dezember, besteht für interessierte Tenöre und Bässe die Möglichkeit, einen tollen und großen Männer-Weihnachtschor zu bilden ...

Josef "Ben" Jung hat sich mit der roten Nase von Rudolf dem Rentier für das Video des Weihnachtsmännerchores kostümiert. Mit dem Smartphone zeichnet er seinen Beitrag auf. Eine genaue Erklärung, wie man ein Video aufnimmt, gibt es auf der extra angelegten Webseite www.weihnachtsmaennerchor.de. foto: HäringBild: Josef "Ben" Jung hat sich mit der roten Nase von Rudolf dem Rentier für das Video des Weihnachtsmännerchores kostümiert. Mit dem Smartphone zeichnet er seinen Beitrag auf. Eine genaue Erklärung, wie man ein Video aufnimmt, gibt es auf der extra angelegten Webseite www.weihnachtsmaennerchor.de. foto: Häring

LIMBURG - "Hymne an die Nacht": Noch bis Sonntag ist die Teilnahme im großen Online-Chor möglich

Mit ihrem "Weihnachtsmännerchor" haben die Organisatoren Jürgen Faßbender und Sebastian Kunz die Möglichkeit geschaffen, dass Männerchöre aus der Region und darüber hinaus digital auf sich aufmerksam machen können. "Gerade eine Region wie die unsere hat da Vorbildcharakter und sollte damit ein starkes Zeichen setzen ... und zwar generationsübergreifend", sagt Jürgen Faßbender.

Das Minimalziel von 100 Teilnehmern wurde locker erreicht. Dennoch hoffen die Organisatoren, die sehr viel Engagement in dieses Projekt eingebracht haben, auf noch mehr Aktive, die sich so für ihre Sache, den Männerchorgesang, stark machen.

"Es ist alles sehr einfach", berichtet Sänger Josef "Ben" Jung. Der Sänger der "Harmonie" aus Lindenholzhausen hat sich spontan dazu entschlossen, teilzunehmen. Zuerst hat er sich auf der Webseite www. weihnachtsmaennerchor.de die Noten vom Stück "Heil'ge Nacht, o gieße du Himmelsfrieden in dies Herz!" heruntergeladen. Das Stück, um das es geht, die "Hymne an die Nacht", nach einem Andante von Ludwig van Beethoven, gesetzt von Ignaz Heim, ist vielen Sängern bekannt und liegt in vielen Notenmappen vor. Auf der Internetseite gibt es neben den Noten auch eingespielte Probenstücke der jeweiligen Stimmlage der Sänger. Ob Tutti, Bass oder Tenor- alles ist dort zu finden. Und Jürgen Faßbender ist dort auch selber als Taktgeber zur Stelle.

So hat es nun auch Josef "Ben" Jung gemacht. "Ich hab auf meinem PC meine Stimme leise mitlaufen lassen und das Ganze dann mit meinem Handy aufgenommen". Und er hat sich dazu noch eine weihnachtliche Kostümierung einfallen lassen. "Wir möchten ein buntes Bild haben. Dazu können sich die Sänger normal zeigen, in Chorkleidung oder auch kostümiert", erklärt Jürgen Faßbender, dass es im "Weihnachtsmännerchor" keine Kleiderordnung gibt.

"Wir zeigen, dass der Männerchor lebt!"

Die beiden Organisatoren werden vom Kreis, dem Bundesmusikverband Chor & Orchester und einigen lokalen Sponsoren unterstützt. Faßbender: "Je mehr Sänger dabei sind, umso überzeugender zeigen wir, dass der Männerchor lebt!" Alle Beiträge werden am Ende zusammengemischt und zu einer riesigen Videowand vereint. Pünktlich vor den Festtagen wird das Video dann auf den Social-Media-Kanälen des Projektes veröffentlicht.

Das Projekt hat sich inzwischen auch bei den überregionalen Medien herumgesprochen. Das ZDF, RTL und der Hessische Rundfunk haben Interesse an dem Thema und waren schon zu Voraufnahmen in Limburg. Auch der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer und der Bundestagsabgeordnete Martin Rabanus unterstützten das Projekt und hoffen, dass sich auf der eigens dafür von Joshua Töpfer eingerichteten Website noch viele Sänger bis Sonntagabend anschließen. Klaus-Dieter Häring

"Auf eine Telko mit ...": Regierungspräsident Christoph Ullrich und Jürgen Faßbender im Gespräch

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich stellt in seiner Reihe "Auf eine Telko mit..." mittelhessische Mutmacher in der Krise vor. Chorleiter Jürgen Faßbender ist ein solcher Mutmacher. Via Telefonkonferenz spracht er über den großen Erfolg der Benefiz-Advents-CD und den virtuellen Weihnachtsmännerchor. Viele Chöre stellen sich normalerweise zum Jahresende in der Limburger Pallottinerkirche in den Dienst der guten Sache. Das 25. Benefizkonzert der Nassauischen Neuen Presse für die Leberecht-Stiftung sollte am ersten Advent stattfinden. Ein Jubiläum, das wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. Zusammen mit seinem Kollegen Maximilian Schmitt und 24 Chören aus der Region nahm Faßbender die Benefiz-CD "Der Männerchor Adventskalender" mit 24 Advents- und Weihnachtsliedern auf. Der Tonträger für zehn Euro war bereits am ersten Tag ausverkauft, es gab über 1700 Vorbestellungen. Der Erlös kommt in voller Höhe der Leberecht-Stiftung und damit Kindern in Not zugute. Es soll noch im Dezember eine weitere Auflage erscheinen. "Ich gratuliere Ihnen zu dieser kreativen Idee in einer Zeit, in der es die Chöre und Sie als Chorleiter schwer haben", lobt RP Ullrich den Einsatz der beiden Kulturschaffenden aus Elz.

Der Regierungspräsident beschreibt die Rolle der Gesangsvereine und Chöre deutlich tiefgreifender als ein Treffen von Menschen mit Freude am Gesang: "Das ist ja auch eine Nachrichtenbörse. Zur Probe geht man ein bisschen früher hin und bleibt danach ein bisschen länger." Hier finde ein wichtiger Teil des Dorflebens statt, das ja ansonsten immer weiter auseinanderdrifte. "Das schlimmste, das passieren kann, ist, dass die Pandemie vorbei ist und es sind keine Chöre mehr da. Das wollen wir mit allen Mitteln verhindern", sagt Jürgen Faßbender. Seine Hoffnung ruht nun auf Ausdauer und bleibender Offenheit für Neues: "Ich glaube, dass diejenigen, die derzeit Kontakt und Gemeinschaft pflegen und die digitalen Angebote anbieten und wahrnehmen, die nicht den Kopf in den Sand stecken, auch diese schwierige Zeit gut überdauern werden." red

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

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