Limburg-Lindenholzhausen. Der Chor "You'N'joy" hat erstmals ganz allein ein Konzert gegeben. Dabei begeisterten die Sänger das Publikum aber nicht nur als Gruppe, sondern auch bei Soloauftritten ...
Bild: Matthias Schmidt und sein Ensemble "You'N'joy" begeisterten ihr Publikum.Foto: Klöppel
VON ROBIN KLÖPPEL
Der Chor "You'N'joy" überzeugt beim Konzert im Dorfgemeinschaftshaus
Unter dem Titel "You'N'joy pur" hatte das zur Lindenholzhäuser "Cäcilia"-Familie gehörende gemischte Ensemble "You'N'joy" ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Volles Haus und ein in unglaublicher Lautstärke mitgehendes Publikum - was wollten die fast 50 Sängerinnen und Sänger und ihr musikalischer Leiter Matthias Schmidt aus Elz mehr? Es war schön, zu sehen und zu hören, wie klasse sich die Gruppe in den zwölf Jahren seit der Gründung entwickelt hat. Der Meisterchor des Hessischen Sängerbundes 2018 sprühte vor Experimentierfreude und Leidenschaft. Letztere ist das, was bei einem Live-Konzert vor allem zählt.
Das wurde deutlich, als der ansonsten glänzend aufgelegte Pianist Marcus Gemeinder sich anfangs eines Stückes ausnahmsweise mal kurz vergriff oder der eine oder andere Sänger sich in Hälfte zwei ein schweres Solo traute, bei dem er an seine Grenzen gehen musste. Die Erkenntnis, dass in der Musik oft Bauch über Kopf siegt, hatten sich die "You'N-joyer" wohl von Billy Joel abgeschaut, der mit seinem romantischen "You're My Home" dem eigenen Drummer die Frau abspenstig gemacht hatte. Bei jedem Stück stand das Publikum im vollen Saal jedenfalls wie eine Wand hinter den Sängern.
Johannes Siebenmorgen beispielsweise hätte vor seiner "Männer"-Einlage gar nicht erwähnen brauchen, dass er mit Männergrippe am Klavier sitzt. Denn das hätte sonst keiner gemerkt, weil er stimmlich eine tolle Leistung ablieferte. Richtig so, dass er es selbst war und nicht einfach, wie er sagte, Grönemeyer zu kopieren versuchte. Das ist nur ein Beispiel von vielen an diesem Abend, das zeigt, dass Gesang in unserer Region Zukunft hat.
So wird es "You'N'joy" sicher nie an neuen Sängern und ausreichend Publikum mangeln. Denn der Abend zeigte die Vielfältigkeit des Ensembles und das beachtliche Amateur-Niveau. Dass es nicht immer Englisch sein muss, um jüngere Gäste zu gewinnen, zeigte der kleine deutsche Teil mit "Du hast n Freund in mir" des Hessen-Kultrockers Klaus Lage sowie "Schwarz oder Weiss" und "Feuerzeug" der A-cappella-Formationen "Maybebop" und "Basta".
Abweichende Versionen
Was bei Matthias Schmidt und seinen Aktiven auch positiv auffiel, ist, dass sie viele bekannte Songs nicht einfach möglichst originalgetreu nachsangen. Es wurden sich für den Abend teilweise stark abweichende Versionen ausgesucht. Der Abendtitel "Pur" bedeutete, dass das Ensemble sich erstmals bei einem Konzert ohne Bühnengäste präsentierte. Dass die Gruppe dafür genügend Stoff im Repertoire hat, zeigten die 30 gespielten Nummern. Es war eine klasse Idee, den Aktiven in Hälfte zwei alleine, in Duos oder kleinen Gruppen die Chance zu geben, sich als musikalische Individuen und nicht nur in der großen Gruppe zu präsentieren.
Jeder Solist ist für den Mut zu bewundern, sich vor mehrere hundert Menschen mit teilweise richtig schweren Nummern wie der Ballade "Wie schön du bist" von Sarah Connor zu stellen. Respekt neben Siebenmorgen an Christian Lademann, Oliver Falk, Steffi Micke, Simona Weil, Kim Baumann, Alisa Penner, Melanie Falk und Karina Sommer. Der schönste Lohn war dafür, von ihren Freunden und Fans bejubelt zu werden. Dass "Dieser Weg" kein leichter sein würde, dass wussten die Sänger auch ohne Xavier Naidoo bereits seit Anfang des Jahres, als die wöchentlichen Proben für den großen Abend starteten.
Der erste Teil bestand aus A-cappella-Stücken des Ensembles. Schmidt und seine Sänger hatten sich dabei die Messlatte selbst sehr hoch gelegt. Wer zum Beispiel das Original von Leonard Cohen und das dabei entstehende Gänsehautgefühl kennt, der weiß, wie schwer es ist, sich mit solch einer Musiklegende vergleichbar zu machen. Das vielleicht berühmteste Liebeslied an die Musik, "Music" von John Miles, nicht zu vergessen. You're My Home" konnten die Sänger anschließend auch über das "Holleser" Gemeinschaftshaus sagen.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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