Limburg-Lindenholzhausen. Der Bezirkslandfrauenverein Limburg, dem die Ortsgruppen aus Linter, Mensfelden, Neesbach, Dauborn, Brechen und Heringen angehören, hat 70. Geburtstag gefeiert. Hier könne man Politik machen, ohne in eine Partei zu gehen, sagte die Vorsitzende ...
Bild: Stargast "Dante Rotraud" startete beim Jubiläum der Landfrauen einen Überfall auf die Lachmuskeln. Foto: Klöppel
Bezirkslandfrauenverein Limburg feiert Jubiläum - Sorgen um den Nachwuchs
Der Bezirkslandfrauenverein Limburg hat am Samstag im Dorfgemeinschaftshaus Lindenholzhausen sein Jubiläum unter dem Motto "Siebzig Jahre - und kein bisschen leise" gefeiert. Ein kurzweiliges Programm erfreute die zahlreichen Gäste im Saal nach einem Sektempfang mit leckerem Fingerfood. Vorsitzende Anette Heckelmann berichtete, dass der Bezirkslandfrauenverein mehr als 400 Mitglieder in sechs Ortsvereinen habe.
Die Wurzeln der Landfrauen hätten, wie Heckelmann berichtete, in der Landwirtschaft gelegen. Mittlerweile seien alle Frauen vom Land willkommen. Die Vorsitzende bedauert es aber, dass es immer schwerer werde, neue Mitglieder zu gewinnen. Denn viele Frauen würden direkt nach der Elternzeit zurück in den Beruf gehen, hätten kaum Zeit. Viele Menschen in der heutigen Zeit wollten auch keine Verantwortung mehr übernehmen.
Anette Heckelmann sagte, dass es sich aber lohne, zu den Landfrauen als größtem deutschen Frauenverband zu gehen. Hier könne man Politik machen, ohne in eine Partei zu gehen. Wichtig für die Zukunftsfähigkeit des Bezirkslandfrauenvereins sei, so Heckelmann, dass sich neuen Themen angenommen werde, die junge Frauen interessierten. In diesem Verband könne man sich weiterbilden, sich kulturell betätigen. Ausflüge und Reisen stärkten den Zusammenhalt der Gruppe.
Die Vorsitzende stellte kurz die zum Bezirkslandfrauenverein gehörenden Ortsgruppen vor. Die in Linter ist noch ein Jahr älter, feierte bereits vergangenes Jahr den 70. Geburtstag. Er würde mit den "Minibienchen" auch eine Jugendgruppe anbieten. Vor 66 Jahren wurde der Ortsverein Mensfelden gegründet. Der teilt sich seit drei Jahren in eine Seniorengruppe sowie eine Gruppe Landfrauen 2.0 für die Jüngeren auf. 1963 wurde der Ortsverein Neesbach ins Leben gerufen, in dem 40- bis 90-Jährige singen, basteln, Handarbeiten machen und Line Dance tanzen können. 1976 wurde die Ortsgruppe Dauborn ins Leben gerufen. 50- bis 85-jährige Frauen treffen sich dort für Handarbeiten, Basteln, Gymnastik und zum Tanzen. Zudem sind dort die regelmäßigen Ausflüge sehr beliebt. 1979 folgten die Landfrauen Brechen. Der jüngste Ortsverein im Bezirksverein ist Heringen, 1984 gegründet. Hier treffen sich Frauen zwischen 50 und 85 Jahren gesellig oder zu Ausflügen.
Unvergessliche Tage
Heckelmann dankte als Gästen den früheren Vorsitzenden Margret Pfeiffer und Hildegard Pfaff sowie Ex-Geschäftsführerin Dagmar Schwenk für ihre hervorragenden Leistungen über viele Jahre. Landrat Michael Köberle (CDU) als Schirmherr erinnerte an die Anfänge des Bezirkslandfrauenvereins. Er habe sich um die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Köberle freut sich, dass bei den Veranstaltungen der Landfrauen Hunderte von Frauen in der Region unvergessliche Tage und Abende verbracht hätten. "Danke dafür, was sie in 70 Jahren geleistet haben", sagte er.
Köberle lobte zudem, dass sich die Aktiven der Landfrauen in Limburg mit Aktiven einer muslimischen Gemeinde getroffen haben. Das sei ein wichtiges Zeichen der Völkerverständigung in schwierigen Zeiten. "Bilden sie sich immer weiter, aber bewahren sie sich auch die Tradition", riet der Landrat. Die politische Stimme der Landfrauen werde immer Gewicht behalten.
Der Stargast des Abends war die aus der hessischen Fernsehfastnacht bekannte Susanne Betz in ihrer Paraderolle als "Dante Rotraud" aus "katholisch Willeroth". Die war zunächst schockiert, dass sie in Lindenholzhausen gelandet war. Denn eigentlich habe sie nach Kaltenholzhausen gewollt. Doch ihr Mann Alwin, ihr Fahrer, sei jetzt schon weg. "Katholisch und rot, das passt ja eigentlich gar nicht", scherzte "Dante Rotraud". "Bei mir schon", antwortete Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) spontan. Hahn verriet, dass seine Frau und er eine ökonomische Mischehe führten. Rotraud berichtete, dass sie eigentlich prostatatisch sei, da sie aus Freigericht stamme. Zur Music von Boney M tanzten die Dauborner Landfrauen. Zudem trat die Muskalische Unterhaltungsgruppe auf.rok
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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