Limburg-Weilburg. Die Temperaturen bleiben hoch und Regen ist für die nächsten Tage nicht angesagt. Das ist nicht nur für viele Landwirte eine schlechte Nachricht, sondern auch für die heimischen Bäume. Und damit auch für die Besucher des Waldes ...
Forstamt warnt vor Gefahren von durch Dürre und Hitze geschwächten Bäumen
Das Dürrejahr 2018 hat dem Wald stark zugesetzt. Seitdem befallen Borkenkäfer und Pilze mit bisher nicht da gewesener Aggressivität Nadelwälder. Nun zeigen auch die Laubbäume, wie sehr sie unter der Dürre gelitten haben, und sterben ab. Durch absterbende Bäume steigen auch die Gefahren im Wald, warnt das Forstamt Weilburg. Trockene Äste oder ganze Bäume können schon bei leichtem Wind zu Boden stürzen. Beim Waldbesuch ist besondere Vorsicht geboten.
"Wir hatten nach der letztjährigen Dürre befürchtet, dass wir in diesem Jahr auch bei Buchen und anderen Laubbäumen Probleme beobachten müssen - doch das Ausmaß und die Geschwindigkeit, mit der jetzt Schäden auftreten und Bäume sterben, überrascht uns", sagt Forstamtsleiter Werner Wernecke. "Es beginnt in der Baumkrone - nach dem Austrieb der Blätter im Frühjahr wurden erste Stellen trocken und binnen weniger Wochen starben die Bäume ab", schildert er die kritische Lage. Wurzeln wurden durch die ausgetrockneten Böden geschädigt, die Rinde teilweise durch Sonnenbrand verletzt. Am Ende sind es Pilze, die die geschwächten Bäume das Leben kosten.
Baumkronen zerbröseln
Die Pilze zersetzen das Holz und machen es brüchig. Je nach Befall brechen dann Kronenteile oder auch ganze Stämme ab. Wernecke: "Dadurch entstehen Gefahren, die allen Waldbesucherinnen und Waldbesuchern bewusst sein müssen. Nur entlang öffentlicher Straßen und an Park-, Spiel- oder Grillplätzen beseitigen wir akute Gefahren schnellstmöglich. Innerhalb des Waldes können und müssen wir diese nicht beseitigen." Wer sich im Wald bewegt, sollte deshalb immer auch den Blick nach oben richten und den Pausenplatz nicht unter trockenen Baumkronen auswählen.
Auch die Waldbrandgefahr steigt derzeit täglich, weil es nicht regnet. "In besonders brandgefährdeten Waldgebieten bzw. Waldrandbereichen werden die Waldbesitzer nicht umhinkommen, Grillplätze bald zu sperren", sagt Wernecke. Dafür sind die Kommunen zuständig. Das hessische Umweltministerium warnt bereits. Noch am Wochenende könnte eine weitere Weisung rausgehen, sagt der Forstamtsleiter. Die Rufbereitschaft des Amtes am Wochenende sei sensibilisiert.
Im Extremfall sei auch die vorübergehende Sperrung von Waldwegen und -flächen wegen Brandgefahr oder zu hoher Gefahr durch absterbende Bäume nicht auszuschließen, sagt Wernecke. Noch ist aber nur ein kleiner Waldsaum in der Nähe des Probbacher Sees gesperrt. Und das liegt am Eichenprozessionsspinner. Dass man die durch den Klimawandel steigende Waldbrandgefahr ernst nimmt, zeigt auch eine gemeinsame Fortbildung zum Thema im April mit den Feuerwehren und den Forstämtern im Kreis.
Aber auch die Schädlinge machen den Forstämtern zu schaffen. "Jeder aufmerksame Waldbesucher sieht derzeit die absterbenden Fichten mit ihrer braunen Restbenadelung, auch die Borkenkäfer sind in diesem Jahr wieder ein Riesenproblem", sagt Wernecke. Nach dem milden Winter böten jetzt - bei warmen Temperaturen und noch immer trockenen Waldböden - geschwächte Fichtenwälder gute Vermehrungsgrundlagen. Der Diplodia-Pilz lässt Kiefernwälder mancherorts großflächig sterben, der sogenannte Rußrinden-Pilz setzt dem Ahorn zu, die in den Wäldern des Forstamtes Weilburg anteilig bedeutsamen Eschen leiden weiterhin am von Pilzen verursachten Triebsterben.
Nicht so radikal verändern
"Seit Monaten machen wir alles in unserer Macht stehende, um den Wald zu erhalten, doch die Situation ist einfach extrem", sagt Forstamtsleiter Wernecke. "Den Wald umzubauen, das dauert lange. Seit Jahrzehnten arbeiten wir auf klimastabile Wälder hin. Doch jetzt entstehen große Kahlflächen, die den Waldumbau erschweren, weil wir den Wald nicht so radikal verändern wollen." Denn junge Waldbäume wachsen am liebsten unter den schützenden Baumkronen ihrer Elterngeneration heran.
Besonders schwer haben es laut Wernecke Bäume auf den Hügelkuppen, wo weniger Erdboden das Wasser weniger halten kann. Ebenfalls früher schwächeln aber auch die Bäume in den wärmeren Niederungen und an Süd- und Südwesthängen. red/ses
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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