Limburg-Lindenholzhausen. Immer wieder werden Senioren mit dem Enkeltrick, durch falsche Polizeibeamten oder Handwerker oder anscheinend freundliche Besucher um ihre Ersparnisse gebracht. Wie sie sich dagegen schützen können, erklärte Polizeioberkommissarin Mariana Wüst bei einem Vortrag ...
Präventionsvortrag der Polizei – Auf keinen Fall Unbekannte in die Wohnung lassen
VON HEIKE LACHNIT
Einen Tipp wiederholte Polizeioberkommissarin Mariana Wüst bei ihrem Vortrag am Dienstagabend in Lindenholzhausen immer wieder: „Behalten sie sich ein gesundes Misstrauen.“ Dies gilt, wenn jemand Fremdes vor der Tür steht und um Einlass bittet, aber auch, wenn jemand anruft und sich als Polizeibeamter, Mitarbeiter des Finanzamts oder des Stromversorgers ausgibt. „Bitten sie denjenigen lieber um einen Moment Geduld und fragen sie bei der Institution nach, ob Leute von ihnen unterwegs sind, bevor sie jemanden reinlassen, denn sie nicht kennen“, betonte Wüst weiter.
Rund 20 Zuhörer kamen auf Einladung der CDU Lindenholzhausen ins Pfarrheim, um sich den Präventionsvortrag anzuhören. Jedes Jahr finden zwischen 8000 und 9000 Straftaten im Landkreis Limburg-Weilburg statt. In 30,7 Prozent der Fälle handelt es sich um Diebstahl und bei 22,2 Prozent um Betrügereien, so Mariana Wüst. Daher sei es eine wichtige Aufgabe der Polizei, den Bürgern zu zeigen, wie sie sich schützen können.
Falsche Handwerker
Anhand von zwei Videos zeigte sie, wie schnell sich Betrüger Zugang zur Wohnung verschaffen. Entweder sie versuchen es auf die freundliche Art, helfen Einkäufe tragen oder fragen nach einem Glas Wasser. Sind die Bewohner beschäftigt, werden sie blitzschnell ausgeraubt. Oder die Täter kommen als falsche Handwerker und bitten dringend um Einlass, weil Gefahr im Verzug ist wie bei einem Wasserrohrbruch. Während der vermeintliche Handwerker den Bewohner beschäftigt, kann ein zweiter Betrüger auf Diebeszug durch die Wohnung gehen. Hier gilt, niemand Fremdes in die Wohnung zu lassen, durch eine Gegensprechanlage zu sprechen, wenn es klingelt oder eine Kette an der Tür zu befestigen, dass nicht jeder direkt hineinkommt.
Aber auch die Maschen am Telefon werden immer ausgefeilter, basieren aber darauf, Druck auszuüben. Als falsche Polizeibeamte rufen die Betrüger an und kreieren eine Situation, bei der Wertgegenstände in Gefahr sind. Aber die Menschen könnten ihr Bargeld und die Wertgegenstände der Polizei anvertrauen und die würde darauf aufpassen. „So etwas würde die Polizei nie machen, wir nehmen ihr Bargeld nicht in Verwahrung“, erklärte Wüst. Daher riet sie den Anwesenden, am Telefon nie über persönliche Dinge wie die Finanzen sprechen. Beim kleinsten Misstrauen sollte aufgelegt werden. „Und lassen sie sich nicht unter Druck setzen“, betonte Wüst.
Versprochene Gewinne
Auf die Frage in die Runde, wer denn schon alles ein Auto gewonnen hätte, gab es Gelächter. Dies sei auch eine Masche, um an Geld zu kommen. Es wird ein Autogewinn versprochen. Doch leider stehe das Auto noch in der Türkei und die Überführungskosten sowie der Zoll müssten bezahlt werden. „Überlegen sie erstmal, ob sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen haben“, sagte Wüst. Und wenn auf dem Antwortbeantworter eine Nachricht zum möglichen Gewinn sei, sollte niemand zurückrufen, denn bereits der Anruf kostet Geld. Wer noch weitere Fragen habe, kann sich an sie wenden oder auch an Heinrich Wotrubez aus Eschhofen. Er ist ein durch die Polizei geschulter ehrenamtlicher Seniorensicherheitsberater.
Eine weitere Veranstaltung der CDU Lindenholzhausen zu „Gefahren aus dem Internet“ beginnt am Dienstag, 26. Februar, um 19.30 Uhr im Vereinsheim der Cäcilia-Chöre. Staatsanwalt Dr. Benjamin Krause wird über die Gefahren referieren, mit denen die Kinder im Internet konfrontiert werden.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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