Limburg. Die Limburger Feuerwehrleute bekommen neue Helme, Tablet-Computer und noch einiges mehr, verriet Stadtbrandinspektor René Jung bei der Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehren ...
Bild: Michael Stock, Frank Weimer und Thomas Fay (von links) wurden mit Brandschutzehrenzeichen belohnt - Michael Stock, Frank Weimer und Thomas Fay (von links) wurden mit Brandschutzehrenzeichen belohnt.
Limburger Feuerwehrleute
Von ROBIN KLÖPPEL
Durch eine „großzügige Aufstockung des Etats im städtischen Haushalt seien die Limburger Feuerwehren in diesem Jahr in der Lage, die persönliche Ausstattung der aktuell 259 Mitglieder der Einsatzabteilungen – 16 Frauen darunter – deutlich zu verbessern. Wie Stadtbrandinspektor René Jung bei dem Treffen im Clubhaus der „Blauen Funker“ berichtete, wird flächendeckend ein neuer Schutzhelm eingeführt: der „Smart Hero“. Neben dem besseren Tragekomfort und der höheren Sicherheit führte Jung auch die Vereinheitlichung im Stadtgebiet als Kaufargument ins Feld. Außerdem bekommen alle Kameraden neue Einsatzhandschuhe.
Probleme gab es im vergangenen Jahr laut Stadtbrandinspektor bei der Zusatzalarmierung über SMS im Stadtgebiet. Im Wehrführerausschuss habe man sich um eine Verbesserung bemüht und für eine neue Variante der Zusatzalarmierung entschieden.
App zeigt Hydranten
Es wurde zu einer auf eine App basierenden Software gewechselt, die auch eine Vielzahl interessanter Nutzungserweiterungen biete. Unter anderem können Hydranten im Umkreis des Schadensortes angezeigt werden. Zudem können durch die neue Software Tore und Gebäudetechnik angesteuert und über Tablets die Fahrzeuge zum Schadensort navigiert werden. „Die Anschaffung dieser Tablets ist ebenfalls in naher Zukunft geplant“, teilte Stadtbrandinspektor Jung mit.
In den Gerätehäusern sei geplant, Computer mit Monitoren und der dazugehörigen Drucker-/Faxkombination anzuschaffen, um die Alarmierungsdaten in dem jeweiligen Feuerwehrhaus anzuzeigen und auszudrucken und um die vielen Zusatzfunktionen der Software nutzen zu können.
Bald sollen die Limburger Wehren auch für Einsätze einen neuen Einsatzleitwagen 1 bekommen. Noch dieses Jahr soll die Auftragserteilung erfolgen. Der Stadtbrandinspektor rechnet mit einer Auslieferung im ersten Quartal 2019.
Der Wehrführerausschuss tut laut Jung auch viel, um die Aktiven fortzubilden. So gab es bereits eine Fortbildung im Bereich der Kommunikation. Für dieses Jahr sind eine Teambildungsmaßnahme sowie eine Fortbildung im Bereich der Rechtsfragen geplant. Führungskräften soll dadurch, wie Jung sagte, mehr Handlungssicherheit im Einsatz gegeben werden. Die dazu notwendige Literatur sei von der Stadt bereits angeschafft und an die Stadtteilfeuerwehren verteilt worden.
Die Sicherheit soll für die Kameraden ebenfalls verbessert werden, nachdem es im letzten Jahr mehrere Personenschäden gegeben hat – laut Jung zum Glück mit glimpflichem Ausgang. Ab Ende des dritten Quartals soll ein neues Konzept gelten. Bei noch festzulegenden Einsätzen soll dann automatisch ein Rettungswagen der Malteser mit ausrücken.
302 Einsätze absolviert
21 066 Stunden waren die 259 Aktiven im vergangenen Jahre zum Wohl der Allgemeinheit unterwegs. 302 Einsätze waren zu absolvieren, von denen 27 außerhalb der Stadtgrenzen lagen.
39 Personen konnten gerettet werden, fünf leider nur noch tot geborgen werden.
Hinzu kommen 116 Brandsicherheitsdienste mit 2752 Stunden, 4474 Stunden für den normalen Übungs- und Ausbildungsbetrieb sowie 131 Lehrgänge und Seminare mit einem Aufwand von 3115 Stunden.
Für Kinder wurden von den Limburger Aktiven 35 Brandschutzfrüherziehungen bzw. -aufklärungen durchgeführt. Zu den acht Jugend- und vier Kinderwehren zählen 108 Jugendliche und 17 Kinder. 18 Neuzugängen bei der Jugend stehen 22 Austritte gegenüber. Neun Jugendliche sind in die Einsatzabteilungen gewechselt. Die acht Jugendwehren haben zusammen 334 Stunden Feuerwehrtechnik und 101 Stunden allgemeine Jugendarbeit geleistet. rok
Pilotprojekt auf der A 3
Kreisbrandinspektor Georg Hauch nannte es zur Gewinnung neuer Unterstützer wichtig, wie beim Festjahr der Limburger Feuerwehr, Nähe zur Bevölkerung zu zeigen. Auf der Autobahn sei in Limburg ein neues Pilotprojekt gestartet werden, um bei Notfällen schneller Rettungsgassen bilden zu können.
So werden über CB-Funk für die ausländischen Lkw-Fahrer bei Einsätzen Hinweise in acht Sprachen gesendet. Laut Hauch ist auch eine Überarbeitung der Rettungspläne im ICE-Bereich vorgesehen, bei denen die Erfahrungen dortiger Übungen eingearbeitet würden.
Auszeichnungen und Wechsel
Holger Jung erhielt für seine hohen Verdienste in der Nachwuchsarbeit aus den Händen von Kreisjugendwartin Brigitte Kintscher die Ehrennadel in Silber des Feuerwehrbundesverbandes.
Für Jugendarbeit erhielt Christian Hilb die Florianmedaille in Gold des Landesverbandes, Ulrike Kloft die in Silber und Julian Hilb die in Bronze. Das Goldene Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst erhielt Frank Weimer, das Silberne für 25 Jahre ging an Thomas Fay und Michael Stock.
Verabschiedet wurde der bisherige stellvertretende Ahlbacher Wehrführer Andreas Steinmann, eingeführt der neue stellvertretende Linterer Wehrführer Heiko Reusch. Die Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes in Gold für mindestens 30-jährige Dienstzeit erhielt Sandra Bastian. Mit der Goldenen Katastrophenschutz-Medaille wurde Bernd Rompel ausgezeichnet, die Silberne ging an Meik Hilfrich und Michael Rudolf. rok
Bild: Bernd Rompel (rechts) erhielt die Goldene Katastrophenschutzmedaille von Bürgermeister Hahn.
Zusatz Webteam hollesse.de:
Von der Wehr aus Lindenholzhausen wurden auch zahlreiche Feuerwehrleute für eine 10-jährige Zugehörigkeit zum Katastrophenschutz mit der bronzenen Katastrophenschutzmedaille des Landes Hessen ausgezeichnet.
Bild: Die ausgezeichneten Feuerwehrleute aus Lindenholzhausen.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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