Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Lindenholzhausen. Wer hier in den Zug steigen will, sollte jung und sportlich sein und auch keine kleinen Kinder dabei haben, alle anderen haben Pech gehabt. . . Der Unmut in Lindenholzhausen ist groß darüber, dass der Bahnsteig nicht barrierefrei ist. Ändern wird sich daran aber in den nächsten Jahren trotzdem nichts ...

Bahn und Stadt können sich nicht einigen: Haltepunkt wird wohl noch lange nicht barrierefrei sein

VON STEFAN DICKMANN

Es gibt viele Gründe, warum Bahnfahren anstrengend und nervenaufreibend sein kann: Der Zug ist zu spät, der Anschluss wird verpasst, der Zug fällt aus. Aber es gibt Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen, die würden trotzdem gerne mit der Bahn fahren oder müssen es sogar, weil die Alternative fehlt. Sie können das aber nicht so ohne Weiteres: Weil die Bahnsteige zu niedrig sind und ein barrierefreier Einstieg in den Zug nicht möglich ist. Das gilt auch für den Bahnsteig in Lindenholzhausen.

„Das ist für die Bürger eine ganz schlechte Geschichte“, sagt Ortsvorsteherin Barbara Bäcker (CDU). „Wenn eine Mutter mit zwei Kindern, eins an der Hand und eins im Kinderwagen, am Bahnsteig steht, kann sie ohne Hilfe nicht in den Zug einsteigen.“ Auch ältere Mitbürger kämen aufgrund des Höhenunterschieds nur schwer in den Zug oder wieder raus und bräuchten ebenfalls Hilfe. Das sei schon deshalb ärgerlich, weil der Zug für die, die unten im Dorf wohnen, eine wichtige Alternative zum Bus sei, um nach Limburg zu kommen, weil sie dort einkaufen wollen oder zum Arzt gehen.

Kosten 1,4 Millionen Euro

Das Ganze hat eine Vorgeschichte. Vor gut vier Jahren lehnte die Stadt Limburg es ab, sich an den Baukosten für einen barrierefreien Bahnsteig in Lindenholzhausen zu beteiligen. Damals hatte der Magistrat den Stadtverordneten empfohlen, sich aus „grundsätzlichen Erwägungen“ nicht an den geplanten Kosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro zu beteiligen. Die Stadt sah die Bahn als Eigentümer in der Pflicht; die Stadtverordneten sahen das einstimmig genauso – mit Unterstützung des Ortsbeirats.

Passiert ist seitdem nichts, und daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Aktuell gebe es keine Planungen, die Bahnsteige in Lindenholzhausen barrierefrei zu machen, teilte eine Bahn-Sprecherin dieser Zeitung mit.

Die Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hatten die Stadt im April 2013 gebeten, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Begründet worden war dies mit einer Rahmenvereinbarung der Bahn mit dem RMV und dem Land Hessen aus dem Jahr 2011. Danach sollte die Modernisierung und der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen zwischen 2011 und 2019 beschleunigt werden, in dem die Kommunen sich an den Kosten beteiligen. Die Stadt sah sich an diese Vereinbarung allerdings nicht gebunden, weil sie diese nicht unterschrieben hatte.

Andernfalls hätte die Stadt Limburg sich an den Kosten für einen barrierefreien Bahnsteig in Lindenholzhausen mit 390 000 Euro beteiligen müssen. Das Land Hessen wäre bereit gewesen, 750 000 Euro beizusteuern, die Bahn hätte 200 000 Euro gezahlt und der RMV 60 000 Euro. Für den Magistrat war das nicht akzeptabel, da die Bahn bei dieser geplanten Finanzierung einen komplett neuen Bahnsteig erhalten und diesen „über die nächsten 50 Jahre“ hätte abschreiben können.

Im Übrigen habe sich die Stadt auch nicht an der Erhöhung der Bahnsteige im Stadtbahnhof und im Eschhöfer Bahnhof beteiligt, argumentierte der Magistrat. Der Bahnhof in Eschhofen ist ein offizieller Pendlerbahnhof mit Park & Ride-Parkplätzen und besitzt damit offenkundig einen deutlich höheren Stellenwert bei der Bahn. Und auch der Bahnhof in Niederbrechen ist barrierefrei gestaltet.

Wann aber werden die Bahnsteige in Lindenholzhausen erhöht? Die Stadt ging 2013 davon aus, dass die Bahn dies zwangsläufig „in den nächsten zehn bis 15 Jahren“ tun muss, da dann „eine Erneuerung der wassergebundenen Bahnsteige in Lindenholzhausen . . . ansteht“. Dann müsse die Bahn „sowieso vom Gesetz wegen eine Erhöhung der Bahnsteige vornehmen“. Das wäre dann zwischen 2023 und 2028.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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