Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Lindenholzhausen. Ein Dutzend Chöre, etwa genauso viele Jurys, jede Menge Kommissionen und dann auch noch eine Reihe mit Chorbüchern: Jürgen Faßbender ist ein vielbeschäftigter Mann in Sachen Chormusik ...

Im Dienste der Chormusik: Jürgen Faßbender ist Chorleiter, Herausgeber, Coach, Juror und Musiker - Foto: Rauch, Sabine
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Im Dienste der Chormusik: Jürgen Faßbender ist Chorleiter, Herausgeber, Coach, Juror und Musiker - Foto: Rauch, Sabine

Jürgen Faßbender zeigt, wie Chormusik im 21. Jahrhundert geht

Von SABINE RAUCH

Wenn er von Männerchören spricht, gerät er ins Schwärmen. Von dieser einmaligen Möglichkeit, Junge und Alte zusammenzubringen und natürlich von diesem Klang. „Für das Intime ist der Männerchor perfekt“, sagt Jürgen Faßbender. Aber er wäre kein Profi, wenn er nicht auch ein Loblied auf den Frauenchor und seine Leuchtkraft, seine Brillanz und auf den gemischten Chor und seine Klangvielfalt singen könnte. Immer vorausgesetzt, dass sie gut sind, natürlich.

Dass Jürgen Faßbenders Chöre gut sind, beweisen sie regelmäßig. Bei Konzerten und Wettbewerben. Dass Jürgen Faßbender ein begehrter Mann ist, zeigt schon ein Blick in seinen Terminkalender. Er hat viel zu tun. So viel, dass er selbst nicht mehr zum Singen kommt.

Er würde gerne wieder singen, sagt er. Aber im Moment gibt es einfach andere Prioritäten. Das Programmeschreiben zum Beispiel, die Arbeit an den Chorbüchern, die Literaturkommissionen, die Chorleiter-Workshops, die Jurys und natürlich seine Chöre. „Ich brauche immer Input“, sagt Jürgen Faßbender und lacht. Er will etwas lernen. Deshalb ist er auf der ganzen Welt unterwegs auf der Suche nach Kollegen, die etwas Neues machen. Schließlich will er zeigen, wie Chormusik heute geht, was ein Chorleiter können und kennen muss, um auch im 21. Jahrhundert seine Sänger und die Zuhörer zu begeistern. Und um zu beweisen, dass der Männerchor immer noch zeitgemäß ist.

Zwölf Chöre hat Faßbender zurzeit, in einem Dutzend Jurys bewertet er Kollegen und ihre Arbeit, er sitzt in der Literaturkommission des Deutschen Chorwettbewerbs und der Literaturkommission des Fachverbandes FDB, er sucht Pflichtstücke für Wettbewerbe aus und schreibt Empfehlungslisten für Chorleiter, die nicht so viel Zeit haben, sich auf die Suche nach Chorliteratur zu machen. Er gibt auf der ganzen Welt Workshops für Chorleiter, und er gibt gemeinsam mit Kollegen Chorbücher heraus, im September stellt er den vierten Band der Reihe „Reine Männersache“ auf der Chor.com in Dortmund vor.

„Wir wollen die Szene beleben“, sagt Jürgen Faßbender. Und dann singt er natürlich doch selbst – nicht mehr im Stuttgarter Kammerchor, aber immer dann, wenn er mit seinen Sängern nach einem Konzert zusammensteht und der gemütliche Teil des Abends beginnt und natürlich bei jeder Probe. „Es ist wichtig, dass man alle Stimmen vorsingen kann.“

Aber das sei gar nicht die Hauptaufgabe eines Chorleiters, sagt Jürgen Faßbender. Ein Chorleiter müsse seine Sänger begeistern können, und er müsse die passende Literatur finden – für seinen Chor („leistbar und trotzdem gut“) und für einen Konzertabend.

Einen roten Faden muss der Abend haben, ein Thema. Damit das Konzert nicht so beliebig wird, damit die Zuhörer mitgehen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, wie komplex der Stoff ist und wie vielfältig er interpretiert werden kann. Und manchmal auch, wie er riecht und schmeckt. Musik und Wein zum Beispiel gehören für Jürgen Faßbender zusammen. „Es hat beides mit Genuss zu tun.“ Und es sei immer wieder faszinierend, welche Verbindungen Musik und Wein eingehen, sagt er. Deshalb lädt er alle Synästhetiker regelmäßig zu ganz besonderen Konzertabenden mit seinem Kammerchor Cantabile ein. Beim nächsten geht es um Wein und Freundschaft. Dann gibt es zum „Lied der Freundschaft“ von Richard Strauß den passenden Wein – genauso wie zu Abbas Pop-Hymne an die alten Freunde. „Es ist doch irre, dass man Freundschaft schmecken kann“, sagt Jürgen Faßbender und lacht. Und es sei doch verrückt, dass es schwerer ist, einen Wein zu finden, der zum Stück passt, als umgekehrt. Aber Jürgen Faßbender kapituliert nicht. Er lernt dazu. Er beginnt einfach eine Ausbildung zum Sommelier.

Und das passende Stück lässt er sich zur Not schreiben. Der Komponist Alwin Schonen zum Beispiel schreibt der Germania Freiendiez gerade eine Novalis-Vertonung auf den Klangkörper. Es sei doch toll, dass die Komponisten ihren Elfenbeinturm verlassen, sagt Jürgen Faßbender. „Man kann heute mit den Komponisten reden.“ Das Ziel ist klar: Musik, die zum Chor passt, die die Sänger meistern können, die sie fordert, aber nicht überfordert. Und den Zuhörer mitnimmt in unerhörte Klangwelten. „Das klingt toll, obwohl es modern ist“, ist zum Beispiel ein Lob, das Jürgen Faßbender gerne hört. Und dann ist es egal, ob es nach einem Männerchor-, Frauenchor- oder gemischtem-Chor-Konzert kommt.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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