Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Lindenholzhausen. Mehr als 40 000 Euro für Menschen mit schweren Gendefekten – die Aktion „Lauf los für ELA!“ in Lindenholzhausen war ein voller Erfolg. Johannas Eltern, Monika und Jörg Otto, können den Erfolg noch gar nicht fassen. NNP-Mitarbeiter Johannes Koenig hat mit ihnen gesprochen ...

Monika, Johanna und Jörg Otto freuen sich. 42 000 Euro kommen Menschen mit seltenen Stoffwechselerkranungen zugute - Foto: Johannes KoenigBild: Monika, Johanna und Jörg Otto freuen sich. 42 000 Euro kommen Menschen mit seltenen Stoffwechselerkranungen zugute - Foto: Johannes Koenig

Benefizlauf wird zum Volksfest

Eine Idee, eine Familie, über 70 unermüdliche Helfer, 542 Läufer, 1500 Besucher und eine Spende von insgesamt 42 000 Euro. „Wir haben hier sämtliche Rekorde gebrochen“, sagt Monika Otto. Was ursprünglich als kleine Spendenaktion mit Freunden und Bekannten gedacht war, wurde in Lindenholzhausen zu einem echten Volksfest.

„Ich stand kurz vor Beginn des Fünf-Kilometer-Laufs am Sportplatz auf einem Hügel schaute runter auf 260 Läufer, die alle auf das Startsignal warteten. Da waren überall nur Leute, das war sensationell“, ergänzt Ehemann Jörg. Die Läufer kamen nicht nur aus Lindenholzhausen, sondern zum Beispiel auch aus Hadamar und Montabaur. Selbst beim Pokalspiel von Wehen-Wiesbaden wurde ein Bekannter der Familie auf den Benefizlauf angesprochen.
Immer auf Hilfe angewiesen

Auslöser der Aktion ist die fünfjährige Tochter des Paares, Johanna. Sie ist immer fröhlich und aktiv, obwohl sie an einer extrem seltenen Stoffwechselerkrankung leidet, die unter dem Namen 4H-Syndrom bekannt ist. Johanna leidet unter motorischen Störungen. Sie kann nicht laufen, nicht ohne Hilfe aufrecht stehen und spricht undeutlich. Sie ist immer auf Hilfe beziehungsweise einen Rollstuhl angewiesen.

Eigentlich sollte es nur ein normales Erinnerungsfoto werden. Aber ehe sich die Teilnehmer der Spendenaktion „Lauf für ELA“ versahen, wurden sie per Luftbild von einer Drohne verewigt.Bild: Eigentlich sollte es nur ein normales Erinnerungsfoto werden. Aber ehe sich die Teilnehmer der Spendenaktion „Lauf für ELA“ versahen, wurden sie per Luftbild von einer Drohne verewigt.

„Uns allen geht es ganz gut, wir kommen zurecht“, hatte Monika Otto bereits im Vorfeld des Benefizlaufs betont. Daher gehen die gesammelten 42 000 Euro auch zu 100 Prozent an den gemeinnützigen Verein „ELA“. Dieser hat sich dem Kampf gegen Leukodystrophien verschrieben, wie die Stoffwechselkrankheiten heißen, zu denen auch das 4H-Syndrom zählt. Ein bis zwei Mal im Jahr treffen sich Mitglieder zu „Familientreffen“. Eine Gelegenheit, sich auszutauschen, nützliche Kontakte zu knüpfen und gemeinsam mit anderen Betroffenen einen schönen Tag zu verbringen.

Einen schönen Tag hatten offensichtlich auch alle Aktiven und Zuschauer des Spendenlaufs. „Wir hatten ein Riesenglück mit dem Wetter. Es war sonnig und trocken“, erzählt Monika Otto. Das schlug sich offensichtlich auch auf den Appetit nieder: 600 gespendete Würstchen, 50 selbst gebackene Kuchen, 60 Kilo Pommes und 850 Liter Bier wurden an dem Tag verkauft. Zur großen Tombola am Abend kamen so viele Gäste ins Vereinsheim des TuS Lindenholzhausen, dass drinnen alle dicht an dicht nebeneinander standen. Sogar der Balkon war voll besetzt.

Von Wildfremden umarmt

So ein Zuspruch machte natürlich auch viel Arbeit. „Wir waren ständig unterwegs. Mal war ich oben am Start, dann wieder unten bei den Getränkeständen“, beschreibt Jörg Otto den Tag. Inmitten des Stresses gab es eine weitere schöne Überraschung: Spontan erklärten sich Besucher bereit, dort anzupacken, wo Not am Mann war. „Unter denen, die am Streckenrand Wasser an die Läufer reichten, waren vorab längst nicht alle dafür eingeteilt. Es war eine magische Atmosphäre. Ich wurde von wildfremden Menschen umarmt“, fasst Monika Otto ihre Eindrücke zusammen. Aber es wurde noch besser: Einige der Teilnehmer entschlossen sich, gemeinsam auf dem Fußballfeld den Namen „ELA“ zu stellen. Fotografiert werden sollte die Szene von einem benachbarten Hügel. Aber es kam anders: „Ich kenne einen, der hat eine Drohne“, hieß es. Kurz darauf winkte die Schar Freiwilliger fröhlich der Drohne zu, die die Menschenmenge von oben fotografierte.

Kein Wunder also, dass das Fest immer noch fester Bestandteil des Dorfgesprächs ist und damit auch die Frage nach einer möglichen Wiederholung. „Vielleicht in zwei oder drei Jahren“, lautet die Antwort des Ehepaars. Denn erst einmal müssen all die Eindrücke verdaut werden. (koe)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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