Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Lindenholzhausen/Staudt. Das Harmonie-Festival in Lindenholzhausen überwindet Grenzen nicht nur durch Gesang, sondern stiftet auch Ehen: „Denn er hat seinen Engel befohlen“: Bei dieser Vertonung des Psalm 91 hat’s vor zwölf Jahren angefangen zu funken zwischen Jessica Towse, wie sie damals noch hieß, und Oliver Burggraf. Es war zumindest schon ein Funke Sympathie. Der Sänger-Wettstreit in zwei Wochen dürfte bei dem Paar die eine oder andere angenehme Erinnerung wecken ...

Vor zwölf Jahren kam eine 22-jährigeAmerikanerin mit ihrem Chor nach Limburg und verliebte sich

VON KLAUS-DIETER HÄRING

So ein Chorfestival wie das in zwei Wochen in Lindenholzhausen sorgt für gute Beziehungen. Vor zwölf Jahren, nach dem Harmonie-Festvial im Limburger Ortsteil Lindenholzhausen, hat sich für die 22-jährige Jessica Towse das Leben grundlegend geändert. Sie heißt seit zehn Jahren Burggraf und leitet inzwischen fünf Chöre.

Jessica Burggraf kam aus dem beschaulichen Ashland in Kentucky mit ihrem Chor, den Cardinal Singers aus Louisville, „über den Teich“ nach Lindenholzhausen. Dort „warteten“ nun zwei Männer, die ihr Leben verändern sollten, was sie aber selbst nicht erahnen konnte.

Der erste Mann, Andreas Jung aus Lindenholzhausen, war Dirigent des Männergesangvereins „Frohsinn“ im Westerwalddorf Staudt bei Montabaur, gleichzeitig aber auch Vize-Dirigent der „Harmonie“ aus Lindenholzhausen, die in diesem Jahr ihr 5. Harmonie-Festival organisierten. In diesem Zusammenhang wurden Gastchöre gesucht und Andreas Jung knüpfte den Kontakt zwischen einem der weltbesten Chöre, den Cardinal-Singers, und dem Staudter Männerchor.

Kein Deutsch gesprochen

Insgesamt 30 Personen mussten untergebracht werden, darunter die 22-jährige Jessica Towse. „Wir wollten an und für sich zum Elite-Kammerchorwettbewerb nach Marktoberndorf. Haben uns dann aber auch für das Harmonie-Festival gemeldet“, erinnert sich Jessica Burggraf, wie sie heute heißt, an die damaligen Gedanken der Sänger.

Zum neuen Namen Burggraf kam sie nun durch den zweiten Mann, der ihr Leben verändern sollte. Hier war es Oliver Burggraf, Sänger im Bass des „Frohsinn“ Staudt, der mehr als einen Blick auf die 22-Jährige warf. „Es war am Anfang aber nur Freundschaft“, wie beide unisono bei diesem Gespräch betonten. Denn die Hindernisse, Jessica Towse sprach kein Wort Deutsch, waren fast zu groß. „Ich konnte nur Deutsch durch das einzige Lied, das wir sangen: ,Denn er hat seinen Engel befohlen‘“, erzählt sie bei diesem Gespräch im inzwischen perfekten Deutsch.

In die USA gereist

Oliver Burggraf war dann auch beim Harmonie-Festival ihr Begleiter und vom höchsten Sieg der Cardinal-Singer ebenfalls begeistert. „Die Jury hat uns stehend applaudiert“, erinnert sich mit einem Schmunzeln im Gesicht Jessica Burggraf.

Nach der Heimreise riss der Kontakt zwischen den beiden nicht ab. „Nach einem halben Jahr bin ich dann rüber geflogen“, erinnerte sich Oliver Burggraf. War es bis dahin nur Freundschaft, sollte sich dies, wie beide gleichzeitig betonten, mit dem ersten Tag von Oliver Burggraf in den USA ändern. „Bei diesem Besuch war uns ziemlich klar, dass wir Nägel mit Köpfen machen. Und es hat sofort geklappt.“

Das bedeutete, dass Jessica Towse den Schritt machte, ihre Heimat verließ und nach Deutschland zog. Ein Jahr nach dem Amerika-Besuch wurde geheiratet. Die Eltern begleiteten diesen Schritt mit Skepsis, „waren aber mit einem lachenden und einem weinenden Auge glücklich“. Sie akzeptierten, hatten aber immer noch die vage Hoffnung, dass die Tochter irgendwann zurückkommt.

Jessica Burggraf setzte nun alles daran, ein „richtiges Mitglied“ unserer Gesellschaft zu werden. Nach einem neunmonatigen Integrationskurs mit einem entsprechenden Deutschkurs ging es daran, den beruflichen Weg anzugehen. Dies erwies sich als nicht so einfach. Denn ihr amerikanisches Master-Studium im Lehramt Musik wurde in Deutschland nicht anerkannt.

Hier kommt wieder Andreas Jung ins Spiel, der ihr den Tipp gab, „ich sollte Chöre leiten“. Denn ihr Studium Musik beinhaltete auch das Dirigat. „Andreas Jung gab mir den Tipp und wies mich auf einen Männerchor in Oberahr hin, der einen Dirigent suchte“, erinnert sich Jessica Burggraf mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Ich, und ein Männerchor?“ Diese Frage beantwortete sie 2008 selbst und übernahm, nach einem Probedirigat und viel Angst, den Männerchor, den sie noch heute leitet.

Ihr Chor kommt geflogen

Mittlerweile sind es fünf Chöre die unter ihrer Leitung stehen. Dazu gibt sie noch privat Klavier- und Gesangsunterricht. Unter ihren Gruppen ist auch der Frauenchor „Singsations“ aus Wallmerod, den sie selbst 2012 gründete. Sie führte damals zwei Chöre aus Welschneudorf und Wallmerod zusammen. Von Beginn an waren die Sängerinnen beider Gruppen nach dem Zusammenschluss begeistert und das Ganze ist zusammengewachsen. Die 30 jungen Sängerinnen nehmen nun am 7. Harmonie-Festival beim Nationalen Wettbewerb in der Kategorie Frauenchöre teil. Und da trifft sie auch die Cardinal-Singers wieder, die sich auch in diesem Jahr wieder für das Harmonie-Festival gemeldet haben.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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