NNPLimburg.Es ging nur um 15 Euro, doch wegen räuberischer Erpressung ist ein 29-Jähriger gestern zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt worden ...

Richter Dr. Karl-Heinz Schmidt riet dem Mann, sich um eine Alkohol- und Drogentherapie zu kümmern, stellte ihm jedoch auch in Aussicht, dass die noch laufende elfmonatige Bewährungsstrafe von elf Monaten widerrufen werde. Das war denn auch der Grund für die harte Strafe: Der Angeklagte, der in Limburg wohnt, Vater eines zehn Monate alten Kindes ist und keinen Beruf hat, ist bereits 22 Mal vorbestraft. Sieben Jahre seines Lebens hat er im Gefängnis verbracht.

Vor dem Schöffengericht wurde nun ein Vorfall nach der Kirmes in Lindenholzhausen im vergangenen Jahr verhandelt. Vor dem Edeka-Markt war es zu Handgreiflichkeiten zwischen dem Angeklagten und einem Pärchen gekommen. Der um 15 Euro beraubte Mann sagte, er sei mit seiner Bekannten auf dem Weg zum ICE-Bahnhof gewesen, um von dort ein Taxi zu rufen. Der Angeklagte sei zielgerichtet auf seine Bekannte los, er sei dazwischen gegangen und habe dem Angeklagten ins Gesicht geschlagen. „Dann hat er Geld gefordert, und ich gab ihm deshalb meine Barschaft, weil ich den Eindruck hatte, der Mann habe eine Waffe dabei“, sagte der Zeuge. Der Kontrahent habe sich später schriftlich bei ihm entschuldigt.

Der Angeklagte begründete sein Verhalten folgendermaßen: „Ich habe den Mann und die Frau nach dem Weg zum Kirmesplatz gefragt, da haben sie mich in die Irre geleitet.“ In betrunkenem Zustand habe er sich später nur gegen die Verarschung der beiden gewehrt. Nachdem die jungen Leute hysterisch geworden seien, habe er die Frau einmal geschlagen und in den Finger gebissen. (bb)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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