NNPLimburg. Erst wenn sich die Ortsbeiräte, Vereine und Pächter auf ein Nutzungs- und Sanierungskonzept für ihre Bürgerhäuser geeinigt haben, werden der Bauausschuss sowie der Haupt- und Finanzausschuss über die Pläne beraten. Das ist die Empfehlung, für die sich der Bauausschuss mehrheitlich ausgesprochen hat ...

Die vom Magistrat initiierte Arbeitsgruppe habe den Ausschussmitgliedern „die Augen über den Zustand der Bürgerhäuser geöffnet“, berichtete Ausschuss-Vorsitzender Paul-Josef Hagen (SPD) und verwies auf eine erstellte Sanierungsreihenfolge bei den vier älteren Einrichtungen. Danach soll zunächst das Bürgerhaus Staffel saniert werden und anschließend die Häuser in Ahlbach, Offheim und Lindenholzhausen.

Die Reihenfolge der geplanten Baumaßnahmen könne aber nur dann eingehalten werden, wenn alle Beteiligten „zielgerichtet“ mitarbeiten, mahnte der CDU-Stadtverordnete Manuel Barfuss. Wenn es bei einem Ortsbeirat Probleme geben sollte, werde die Reihenfolge geändert, machte Hagen deutlich. Diese Probleme könnten in der Tat auftreten, wenn sich Ortsbeirat und Vereine nicht auf ein gemeinsames Nutzungskonzept einigen.

Grundsätzlich gehe es bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen nicht darum, „was man will, sondern was man kann“, formulierte Marion Schardt (FDP) und forderte, die Vereine müssten genaue „Auslastungsziffern liefern“. Außerdem sollten die Baukosten für die in den Bürgerhäusern untergebrachten Gaststätten gesondert ausgewiesen werden. Das bedeute allerdings nicht, dass die Gaststätten geschlossen würden. Zumal etwa in Staffel und Ahlbach diese Betriebe die einzigen Gaststätten im Dorf seien, sagte Dr. Marius Hahn (SPD).

Und das ist der derzeitige Stand bei den Bürgerhäusern in Staffel, Ahlbach, Offheim und Lindenholzhausen:

Bürgerhaus Staffel

Zwar liegen der Verwaltung Sanierungspläne für das Bürgerhaus Staffel vor. Eine Einigung mit dem Ortsbeirat über den Umfang der Baumaßnahmen konnte indes bislang nicht erzielt werden, teilte der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU) mit. „Der Ortsbeirat Staffel besteht auf den Anbau einer Bühne, damit Vereine gleichzeitig mit dem Tischtennis-Club Staffel das Dorfgemeinschaftshaus nutzen können.“ Diese Forderung lehnt die Verwaltung jedoch ab. Denn die gewünschten Maßnahmen belaufen sich bereits auf rund eine Million Euro, wobei die Kosten für die Bühne noch einmal mit 170 000 Euro zu Buche schlagen würden, teilte Stanke mit. „Aufgrund der allgemeinen Haushaltslage sind Anbauten in den Bürgerhäusern nicht finanzierbar.“

Die bewilligten Zuschüsse betragen rund 6000 Euro für die Hallenbeleuchtung und 120 000 Euro für die energetische Sanierung. Saniert werden sollen neben der Halle selbst auch der Sportler- und Außenbereich sowie die Gaststätte.

Bürgerhaus Ahlbach

Die Sanierungskosten für das Bürgerhaus Ahlbach bezifferte Stanke mit 470 000 Euro. Auch hier liegt ein energetisches Sanierungs- sowie ein Brandschutzkonzept vor. Und auch hier habe man sich mit dem Ortsbeirat nicht auf den Umfang der Baumaßnahmen einigen können. Der Ortsbeirat fordert einen zusätzlichen Anbau von 65 Quadratmetern für kleinere Feiern, für die die Halle zu groß ist, und die parallel zum gastwirtschaftlichen Betrieb stattfinden sollen. Die Kosten für diesen Anbau werden mit 205 000 Euro veranschlagt. „Insgesamt wird weiterhin eine Notwendigkeit von Seiten der Verwaltung nicht gesehen“, erklärte Stanke, zumal „Ahlbacher Vereine wegen des Wunsches eines zusätzlichen Raumes nicht an die Stadt herangetreten sind“. Die Sanierung werde in diesem und im kommenden Jahr durchgeführt werden.

Bürgerhaus Offheim

„Für das Bürgerhaus Offheim liegt ein Brandschutzkonzept vor, das eine brandschutztechnische Trennung zwischen Schwimmbad und Bürgerhaus mit Gaststätte vorsieht“, erläuterte Michael Stanke. Darüber hinaus müsse das Gebäude an die veränderten Nutzungsanforderungen angepasst werden. Um mehr Lagerraum zu schaffen, werde beispielsweise die Kegelbahn ausgebaut. Auch sollen barrierefreie Zugänge zur Halle und zum Toilettenbereich der Gastwirtschaft eingerichtet werden. „Die geschätzten Baukosten werden nachgeliefert“, sagte der Erste Stadtrat. Als Bauzeit werden die Jahre 2015 und 2016 angegeben.

Bürgerhaus Lindenholzhausen

Für das Bürgerhaus Lindenholzhausen könnten derzeit „nur grob geschätzte Kosten und eine erste Auflistung notwendiger Sanierungsarbeiten und Bauteilerneuerungen“ abgegeben werden, teilte Stanke mit, weil noch kein endgültiges Sanierungskonzept vorliege. Fest stehe aber, dass der TÜV bei der Überprüfung der Lüftungsanlage „gravierende Mängel in Brandschutz und Funktion“ festgestellt habe. Voraussichtlich müsse man mit einem Betrag in Höhe von 745 000 Euro kalkulieren, in dem allerdings die Kosten für Außenanstrich und -dämmung noch nicht enthalten sind. Die Sanierungsmaßnahmen sind für die Jahre 2016 und 2017 geplant. abv

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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