NNPLimburg. Lesermeinung zu „Schöner Bus fahren“ (in unserer Ausgabe vom 24. Juli) ...

Mit großer Show wurden die neuen Busse und Fahrpläne der Stadtbuslinien in Limburg vorgestellt. Alles neuer, schöner, besser. Ist das wirklich so? Neue Busse waren schon längst überfällig angesichts des Materials, das bisher unterwegs war. Wie steht es jedoch mit dem Stadlinienkonzept, für das die Stadt auch externe Beratung in Anspruch genommen hat? Schaut man sich die Netzpläne an, stellt man schnell fest, dass der Begriff Stadtbus ein Euphemismus ist und die Stadtteile wie Linter, Lindenholzhausen, Eschhofen etc. außen vor läßt. Es handelt sich also um einen Stadtkernbus, der in redundanter Linienführung mit bis zu drei parallelen Linien einen engen Radius um den Stadtkern abgrast und viel Gelegenheit für Sightseeing bietet nicht jedoch, um schnell von A nach B zu gelangen.

Besonders prekär wird es wieder für die Schüler der Tilemannschule, denn diese Schule wird immer weiter vom ÖPNV abgehängt. Ob dieser zunehmende Standortnachteil für das Gymnasium gewollt ist, sei dahin gestellt. Fahrtzeiten inklusive langer Wartezeiten von fast einer Stunde für Entfernungen von rund 5 km sind nicht zeitgemäß. Per pedes zum Ziel zu gelangen ist angesichts der Gepäcklasten keine Option. Daher steht zu erwarten, dass der Elterntaxi-Verkehr für die Schüler aus den äußeren Stadtteilen zunehmen wird mit Folgen für die Verkehrssicherheit und Lebensqualität auf dem Schafsberg. Spricht man die Verantwortlichen für den Schüler-ÖPNV in Limburg an, erntet man höfliches Desinteresse. Wäre die eingangs erwähnte Show doch wenigstens mit echten Verbesserungen verbunden gewesen.

Dr. Carsten Kettner, Lindenholzhausen

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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