Brechen-Niederbrechen. Ein, zwei Baggerschaufeln voll Erde trennten den bisherigen Emsbachlauf vom neuen Umgehungsgerinne am Wehr Lindenmühle zwischen Niederbrechen und Lindenholzhausen. Jetzt läuft’s: Das Gerinne am Wehr 1 in der Brechener Gemarkung wurde durchstochen ...
Bild: Manfred Kaltwasser vom Angel- und Gewässerschutzverein AGV Emstal Brechen/Selters, Bürgermeister Werner Schlenz, Bauamtsmitarbeiterin Bärbel Schmid-Hilfrich und Bauamtsleiter Alfred Meurer (von links) erklären die Maßnahme.An insgesamt acht Wehranlagen wurden Arbeiten vorgenommen. Sie dienen der Wiederherstellung der ökologischen Passierbarkeit gemäß der gesetzlichen Verpflichtung und im Rahmen des Landesprogramms „Naturnahe Gewässer“. Geschaffen wird hierbei die Durchgängigkeit des Gewässers von der Mündung aufsteigend bis zur Quelle, erläutert der Brechener Bürgermeister Werner Schlenz (parteilos).
220 Liter in der Sekunde passieren bei Normalpegel das Umgehungsgerinne - die endgültigen Maßnahmen sollen in Kürze mit dem Bau eines Leitwerkes im Flussbett beendet werden. Vorgesehen ist, die anderen sieben Wehre im Gewässerbett durch den teilweisen Rückbau und die Anlage von „rauen“ Rampen zurückzubauen. Gezählt werden die Maßnahmen von Gemarkungsgrenze zu Gemarkungsgrenze. So fallen hierunter Wehranlagen an der Lindenmühle, Brückenmühle, Stahlmühle und weiterer Wiesenwehre. Die Finanzierung dieser Maßnahmen erfolgt durch die im Haushalt der Gemeinde mit 880 000 Euro veranschlagten Geldern sowie durch Landeszuschüsse - die sich durch Ausgleichsmaßnahmen von Hessen-Mobil durch die neue Autobahnbrücke und das Erbacher Neubaugebiet ergaben. Der Materialeinsatz ist erheblich: Rund 2200 Quadratmeter Baugelände freimachen, 4500 Quadratmeter Erdarbeiten mit Wiedereinbau einschließlich Rückbau, 7000 Quadratmeter Geotextil für Baustraße einschließlich Rückbau, 2100 Quadratmeter Baustraße einschließlich Rückbau, 1300 Tonnen Natursteine und Feldsteine, 4800 Tonnen Steinschützung, 130 Einzelblocksteine (1,5 Tonnen), 500 Quadratmeter Mineralgemisch und Steinschüttung, 225 Quadratmeter Kanaldielen.
Entstanden ist ein Umgehungsgerinne, das im Sommer sicher auch den ein oder anderen Naturfreund zum Verweilen einladen wird. (ehp)
Artikel vom 18.04.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 18.04.2013, 03:44 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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