Limburg-Lindenholzhausen. Der geplante Bau eines Senioren- und Pflegeheims in Lindenholzhausen war das umstrittenste Thema in der Stadtverordnetenversammlung. Nach längerer Diskussion stimmten CDU, FDP und FWG dem Bebauungsplan zu ...
Dort, wo einst die TuS Lindenholzhausen Fußball spielte, soll ein Senioren- und Pflegeheim gebaut werden. Der Standort, der ehemalige Sportplatz an der Mensfelder Straße, ist allerdings umstritten. Vertreter von SPD, Grünen und BZL äußerten in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Montagabend Bedenken vor allem im Hinblick auf den Lärmschutz, konnten sich am Ende allerdings nicht durchsetzen.
Der Investor darf aber noch nicht mit dem Bau beginnen, weil erst der Entwurfs- und Auslegungsbeschluss verabschiedet wurde. Das heißt, es folgt noch ein weiterer Beschluss der Stadtverordneten.
Aber die politische Mehrheit von CDU, FDP und FWG steht.
60 neue Arbeitsplätze
Von einem "historischen Schritt", sprach Christopher Dietz (CDU). Die Lindenholzhäuser Bevölkerung erwarte "sehnsüchtig" den Bau dieses Seniorenheims. Der "kompetente und erfahrene Investor" schließe nicht nur einen Engpass in der Betreuung älterer Menschen in Lindenholzhausen und Umgebung, sondern schaffe auch 60 neue Arbeitsplätze.
94 Pflegebetten, 55 seniorengerechte Wohnungen und 15 Plätze der Tagespflege soll der Komplex auf dem ehemaligen Sportgelände in der Mensfelder Straße einmal beherbergen. Sechs Gebäude soll das Zentrum umfassen. Eine dreistöckige Bauweise ist vorgesehen.
Investor ist Cura Sana in Bad Camberg. Nach der Vorlage des Magistrats gibt es im Bereich des Schallschutzes Handlungsbedarf. Der Bauherr soll dieses Problem durch passiven Schallschutz an den einzelnen Gebäuden lösen.
Ihre Fraktion stehe zu diesem Standort an der Mensfelder Straße, sagte Marion Schardt (FDP). Eineinhalb Jahre nach dem Grundsatzbeschluss dürften die Stadtverordneten keinen Rückzieher mehr machen. "Der Investor hat ein Recht auf Planungssicherheit", sagte sie.
SPD enthält sich
Werner Laux (FWG) stimmte dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan zwar ebenfalls zu, machte aber deutlich, dass seine Fraktion dem geplanten Bau "nicht ganz unkritisch" gegenüberstehe. Das vom Investor geplante Gebäude sei "sehr viel zu groß geraten". Durch die Nähe zur Autobahn und der ICE-Brücke handle es sich aus seiner Sicht auch nicht um einen "besonders attraktiven Standort". Die FWG stimme trotzdem zu, weil der einmal eingeschlagene Weg zu Ende gegangen werden sollte.
Zuvor waren die Grünen mit ihrem Antrag gescheitert, das Thema weiter im Ausschuss zu beraten. Sabine Wirth (Grüne) hatte kritisiert, durch den Bau des Senioren- und Pflegeheims müssten mehrere Bäume weichen, was leider typisch für Limburg sei, wo Bäumen nicht der notwendige Stellenwert eingeräumt werde. Zudem sei es für ihre Fraktion bedenklich, dass das Zentrum in einem Mischgebiet entstehen solle, wo höhere Lärmgrenzwerte erlaubt seien. Bürgermeister Martin Richard (CDU) warnte vor einer Verzögerung. "Wir werden schadensersatzpflichtig gegenüber dem Investor", sagte er.
Von "einigen Problemen" an diesem Standort sprach Peter Rompf (SPD) und nannte die Größe, die Einfügung des Gebäudes in der Umgebung und den Lärmschutz. Die SPD enthielt sich deshalb der Stimme und hatte den Antrag der Grünen auf Vertagung mehrheitlich unterstützt. Gleichwohl wolle die SPD eine ortsnahe Versorgung mit Senioren- und Pflegeheimen.
Von einer "hanebüchenen" Vorlage sprach Sigrid Schmüser (BZL). Der Standort sei viel zu laut. Außerdem gebe es genügend Senioren- und Pflegeheime in Limburg.
Artikel vom 20.03.2013, 00:00 Uhr (letzte Änderung 20.03.2013, 02:55 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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