Limburg-Lindenholzhausen. Einer der schwärzesten Tage in der deutschen Geschichte ist die Reichspogromnacht am 9. November 1938, in der Synagogen zerstört und jüdische Mitmenschen verschleppt und in Konzentrationslagern getötet wurden ...

Liesel Brötz foto: Klaus-Dieter HäringBild: Liesel Brötz foto: Klaus-Dieter Häring

Eine, die sich noch an den Tag danach erinnern kann, ist Liesel Brötz. Geboren am 13. November 1921, erlebte die Lindenholzhäuserin als 16-Jährige diesen Tag auf dem Weg in die Handelsschule. "Es war Schulschluss. Ich kam aus der Marienschule, wollte zum Bahnhof und mit dem Zug nach Hause fahren. Als ich zur Bahnhofstraße/Ecke Neumarkt (damals Adolf-Hitler-Platz) kam, erschrak ich. Vor dem Bekleidungsgeschäft von G. Löwenberg lagen das Inventar und viele Kleidungsstücke auf der Straße. Ratlos standen die Menschen drumherum. Nur einige Männer in braunen Uniformen grinsten. Ich war geschockt." Auf dem Bahnsteig waren viele ihr persönlich bekannte jüdische Leute in Zweier-Reihen aufgestellt und wurden von Männern der SA bewacht. "Mir war klar, dass diese Leute in ein sogenanntes ,Arbeitslager' gebracht werden sollten. Das wussten damals alle." Sehr traurig und nachdenklich fuhr sie anschließend nach Hause. Für Liesel Brötz sind diese Erlebnisse noch allgegenwärtig, und ihren Worten nach leiden 82 Jahre nach der sogenannten Kristallnacht von 1938 die jüdischen Mitmenschen wieder. "Sie werden wieder schikaniert, beleidigt und auch körperlich angegriffen. Warum? Weil sie Juden sind? Was haben sie uns getan?" Sie sagt: "Jeder hat ein Recht auf Leben. Wir dürfen nicht gedanken- und verantwortungslos sein. Gott hat uns die Verantwortung für die gesamte Schöpfung und alles Leben auf der Welt übertragen." kdh

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

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