Limburg-Eschhofen. Seit 30 Jahren besteht die Mundharmonikagruppe Eschhofen. Das Repertoire besteht nach wie vor aus Volksliedern, Schlagern und Evergreens ...
Bild: Seit 30 Jahren besteht die Mundharmonikagruppe Eschhofen: In der Gemeinschaft pflegen die überwiegend älteren Aktiven ihr Hobby. Foto: ROBIN KLÖPPEL
ESCHHOFEN - Seit 30 Jahren gibt es eine besondere Musikgruppe
"Das ist, was viele Menschen gerne hören wollen", sagt Gruppenleiter Seppi Distel. Es werde oft aus sozialer Verantwortung in Altenheimen gespielt, aber auch bei privaten Jubiläen und anderen Gelegenheiten. "Die Mitspieler der Gruppe kommen aus Eschhofen und Umgebung wie Lindenholzhausen, Dehrn, Dietkirchen, Steeden, Niederbrechen, Limburg, Niederhadamar und Hundsangen bis hin nach Idstein und Wiesbaden. Zwischen dem jüngsten und ältesten Mitspieler liegt ein Altersunterschied von 35 Jahren", sagt Distel.
Er gründete sie zusammen mit Ingrid Eulberg. Am Anfang war es eine Kindergruppe. Beide Gründer hatten damals jeweils ein Kind in der Eschhöfer Grundschule: bei Ingrid war es Tochter Judith und bei Seppi Sohn Christian. Bei einer Wanderung mit den Schulkindern hatte Ingrid Eulberg die Mundharmonika mit dabei und spielte ein paar Volkslieder. Die Kinder fragten sie interessiert, ob sie ihnen denn auch etwas beibringen könne. Das trug sie dann bei einem Elternabend vor - und Distel meldete sich und sagte: "Da mach' ich mit."
Vereinfachtes Lernsystem hilft beim Einstieg
Beide entwickelten ein vereinfachtes Lernsystem ohne Noten. "Nach vier Proben mit zehn Kindern konnten wir zusammen vier Volkslieder spielen, die bei einem Schulfest vor begeisterten Eltern vorgetragen wurden", erinnert sich Seppi Distel. So brachten die beiden Mundharmonika-Lehrer rund 200 Kindern aus Eschhofen und Umgebung das Mundharmonikaspielen bei.
"Die Eltern der Kinder wollten ein Jahr nach der Gründung auch Mundharmonika lernen und so entstand die Erwachsenengruppe, die auch 30 Jahre nach der Gründung, wie auch schon anfangs, aus um die 20 Mitspielern besteht", sagt Distel. "Durch unser vereinfachtes Lernsystem kamen in den vielen Jahren immer mal wieder neue Interessenten dazu." Natürlich seien auch schon einige Mitspieler aus der Anfangszeit verstorben, andere hätten aus Altersgründen aufhören müssen.
Der älteste Mitspieler ist schon 96 Jahre alt
Sämtliche Lieder des Repertoires - inklusive der Weihnachtslieder sind es mittlerweile mehr als 100 - wurden von Seppi Distel arrangiert, der die Gruppe bei Auftritten auch auf der Gitarre begleitet. Er war es auch, der anregte, die Proben der Mundharmonikagruppe vorübergehend von Eschhofen auf den Mensfelder Kopf zu verlegen, um die Corona-Beschränkungen einzuhalten und sich vor allem nach einer längeren Pandemie-bedingten Zwangspause mal wiederzusehen. Der Vorsitzende des TuS Mensfelden, Holger Schmidt, stellte der Mundharmonikagruppe für die Proben das Vereinsgelände vor dem Sportlerheim gerne zur Verfügung.
Klemens Graser aus Steeden, mit 96 Jahren der älteste Mitspieler, sagt, es sei die Geselligkeit, die ihn an der Gruppe reize. Als kleines Kind hatte er im Sudetenland von seinem Vater die erste Mundharmonika geschenkt bekommen, sich auch die drei Jahre der Kriegsgefangenschaft in den USA mit Mundharmonikaspielen vertrieben. "In Texas haben wir mit fünf Leuten zusammen gespielt. Das waren trotz Gefangenschaft meine schönsten Jugendjahre", sagt er. Dann spielte der 96-Jährige aber jahrzehnte-lang nicht mehr, bis er nach dem Tod seiner Frau vor 15 Jahren ein Konzert der Mundharmonikagruppe in Eschhofen im Bürgerhaus besuchte und sofort begeistert war. "Seppi, ich würde gerne mitspielen", hat er anschließend zu Distel gesagt und ist bis heute geblieben. Es macht ihn traurig, gerade aufgrund eines Hexenschusses beim Spielen eingeschränkt zu sein.
Auch Dieter Ott aus Ennerich ist seit 15 Jahren treues Mitglied der Gruppe, hat vor dem Eintritt nur für den Hausgebrauch gespielt. "Es ist schön, wenn man gemeinsam wunderbare Lieder spielt und in der Gruppe zusammenhält", sagt Ott.
Rita Dasbach aus Limburg hat die Gruppe vor neun Jahren auf einer Feier das erste Mal spielen gehört, und ihr hat das Repertoire sofort gut gefallen. Sie habe aus der Chorarbeit musikalische Vorkenntnisse gehabt und sei als neue Aktive sofort gut aufgenommen worden. "Das Spielen an sich macht genauso viel Spaß wie die Gemeinschaft hier", sagt sie.
Wer mitmachen will, kann sich jederzeit melden
Emil Waldherr aus Dehrn wollte eigentlich in der Gruppe nur Mundharmonika spielen lernen, ist aber dabei geblieben und das schon seit 22 Jahren. Der 74-Jährige kommt aufgrund der Geselligkeit, die er schon aus alten Fußballerzeiten liebt, aber auch, weil es gesund sei, sich weiterhin geistig und körperlich zu betätigen.
Wer Interesse an einer Mitwirkung in der Mundharmonikagruppe hat oder sie für einen Auftritt möchte, erreicht Seppi Distel unter (0 64 35) 54 34 21 oder (0176) 97 44 65 13. ROBIN KLÖPPEL
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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