Limburg. Wie von der Stadt Limburg angekündigt hatte, hat es in den vergangenen beiden Wochen verstärkte Geschwindigkeitskontrollen durch das Ordnungsamt gegeben ...

Teile des Bodenbelags im ICE-Parkhaus müssen nach neun Jahren bereits saniert werden. Mitschuld trägt laut Stadt die Tuningszene. foto: dickmannBild: Teile des Bodenbelags im ICE-Parkhaus müssen nach neun Jahren bereits saniert werden. Mitschuld trägt laut Stadt die Tuningszene. foto: dickmann

LIMBURG - 1094 Fahrzeuge in zwei Wochen zu schnell unterwegs - Noch keine Hausverbote im ICE-Parkhaus

Die erste Bilanz: Insgesamt wurden bei den Kontrollen 13 877 Fahrzeuge erfasst, davon waren 1094 zu schnell (weniger als acht Prozent). Einige Verkehrsteilnehmer waren jedoch so schnell, dass sie mit einer Sperre der Fahrerlaubnis rechnen müssen.

"Das Ergebnis zeigt eindeutig, das sich das Gros der Fahrerinnen und Fahrer regelkonform verhält. Bei einigen ist es zu geringen Überschreitungen gekommen, aber wir haben leider auch Fälle, die dokumentieren, warum von den Bürgerinnen und Bürger verstärkte Kontrollen gefordert werden", zieht der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU) eine erste Bilanz.

In der Diezer Straße und auf der Frankfurter Straße sowie in der Ortsdurchfahrt von Lindenholzhausen gilt in den Abend- und Nachtstunden Tempo 30, um die Anwohner vor Lärm zu schützen. Die dort gemessenen Geschwindigkeiten von bis zu 78 oder 80 km/h machen sämtliche Bemühungen um einen Lärmschutz zunichte. "Außerdem gefährden solche Raser das Leben von unbeteiligten Verkehrsteilnehmern - seien es andere Pkw-Fahrer oder Fußgänger und Radfahrer", sagt Stanke.

Gemessen wurde auch auf der Lichfield-Brücke, die in den Statistiken der Polizei als Unfallschwerpunkt ausgewiesen ist. Der dort gemessene Höchstwert liegt bei 140 - zulässig sind nur 70 km/h. Noch schneller war ein Fahrzeug auf der B 49 in Richtung Gießen unterwegs, das in Höhe der Autobahnauffahrt in Richtung Köln mit 159 Sachen erfasst wurde. Die "Spitzenreiter" in der Gegenrichtung waren mit 122 km/h unterwegs. In diesem Abschnitt der B 49 gilt in beide Fahrtrichtungen Tempo 70.

Städtische Mitarbeiter von Raser beleidigt

Geahndet werden die Verstöße nach der alten Straßenverkehrsordnung. Innerorts wird demnach eine Überschreitung um 48 bzw. 50 km/h mit einem Fahrverbot von einem Monat, zwei Punkten im Verkehrszentralregister und 200 Euro Bußgeld geahndet. Eine Überschreitung von 70 km/h außerorts wird mit einem Fahrverbot von zwei Monaten, zwei Punkten und 440 Euro Bußgeld belegt. Wer eine zulässige Höchstgeschwindigkeit um 89 km/h außerorts überschreitet, erhält ein Fahrverbot von drei Monaten, zwei Punkte und ein Bußgeld von 600 Euro.

Die Kontrollen kommen bei den "erwischten" Fahrerinnen und Fahrern natürlich nicht gut an. In der Diezer Straße gab es den Vorfall, dass ein "geblitzter" Fahrer mit seinem Wagen wendete und dann mehrmals an der Kontrollstelle vorbei fuhr, jedes Mal mit angepasster Geschwindigkeit, aus dem geöffneten Fenster heraus jedoch die Mitarbeiter des Ordnungsamts beleidigte. Der Fahrer muss sich nun nicht nur wegen einer deutlichen Geschwindigkeitsübertretung verantworten, sondern auch wegen der Beleidigung der städtischen Mitarbeiter.

Verstärkte Kontrollen gibt es seit 1. Juli auch im ICE-Parkhaus. Die Stadt hat einen privaten Sicherheitsdienst beauftragt. Das Parkhaus dient nach ihrer Einschätzung als Treffpunkt der Tuningszene. Deutliche Zeichen sind Spuren durch Gummiabrieb, der durch starkes Beschleunigen oder Bremsen hervorgerufen wird. Die Schäden an der Fahrbahnoberfläche, die eine grundlegende Sanierung der beiden Obergeschosse notwendig machen, sind unter anderem auch durch diese Art der Fahrens hervorgerufen worden. Bei den bisher vorgenommenen Kontrollen verließen die angesprochen Fahrer unverzüglich das Parkhaus, bisher ist es noch nicht zu Hausverboten gekommen.

ICE-Gebiet Treffpunkt der Tuningszene

Allerdings wird die Stadt die Kontrollen im Parkhaus bis um 3 Uhr morgens ausweiten. Damit wird darauf reagiert, dass sich das ganze ICE-Gebiet quasi zu einem Treffpunkt der Tuningszene entwickelt hat.

Das Ordnungsamt plant in den kommenden beiden Wochen über 20 Einsätze des mobilen Blitzers. Das ist zum Beispiel am Dienstag, 28. Juli, in der Grabenstraße, am 30. Juli in der Diezer Straße in Richtung Innenstadt sowie 31. Juli in der Koblenzer Straße in Staffel der Fall. Die Anlage steht noch an weiteren Stellen, zudem wird der Verkehr auch durch die stationären Anlagen weiter kontrolliert. Mit den verstärkten Kontrollen reagiert das Ordnungsamt auf Beschwerden von Bürgern über massive Belästigungen und Gefährdungen durch Autofahrerinnen und Autofahrer. Zudem kommt es mit den Messungen auch einer Forderung der Ortsbeiräte nach. red

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

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