Limburg-Lindenholzhausen. Im Frühjahr 2020 rechnet die Limburger Stadtverwaltung mit der Eröffnung des Obi-Baumarkts im ICE-Gebiet. Noch unklar ist die Verkehrsführung an der neu zu schaffenden Ampelkreuzung an der B 8. Die Stadtverordneten wünschen sich, dass Baumarktkunden ohne Wartezeit rechts abbiegen dürfen, um Richtung Limburg zu fahren ...
Bauarbeiten für den neuen Obi im ICE-Gebiet haben begonnen – Verkehrsführung an Kreuzung noch unklar
VON STEFAN DICKMANN
Limburg bekommt einen zweiten Baumarkt. Spätestens im Frühjahr 2020 soll der Obi im ICE-Gebiet eröffnen; einen weiteren Baumarkt (Herkules) gibt es in Offheim. Die Baugenehmigung für den neuen Markt ist erteilt, nachdem die Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung 2018 das planungsrechtliche Verfahren abgeschlossen hatten. Der Baumarkt soll nach Angaben der Stadt eine Gesamtverkaufsfläche von 12 600 Quadratmetern aufweisen und ein breites Sortiment bieten.
Von Anfang an war klar, dass dieser einen eigenen Anschluss an die B 8 erhalten soll, um die bisher einzige Zufahrt ins ICE-Gebiet nicht noch weiter zu belasten. Zunächst war ein Kreisel als Anbindung favorisiert worden, um auf dem ampellastigen Teilstück der B 8 zwischen der Kernstadt und Lindenholzhausen nicht noch eine Signalanlage zu schaffen. Die Zu- und Abfahrt werden künftig nun aber doch per Ampel geregelt.
Was ist mit Rastanlage?
Hintergrund ist das Bestreben der Stadt, auf dem Areal zwischen der B 8 und der Autobahn neue Gewerbeflächen zu schaffen. Die wiederum sollen dort die weiterhin mögliche Ansiedlung für eine neue Autobahnraststätte in Fahrtrichtung Köln verhindern; die Stadt und die Stadtverordneten lehnen diesen Standort strikt ab.
Die Baufirma Deges mit Sitz in Berlin sucht derzeit im Auftrag von Hessen Mobil nach einem neuen Standort. Die bestehende Rastanlage Limburg Ost ist zu klein und bietet zu wenig Stellflächen für Lastwagen, die dringend benötigt werden. Alternativ wird überlegt, diese Rastanlage und die Rastanlage in Bad Camberg zu vergrößern oder einen zusätzlichen Lkw-Parkplatz im Bereich Brechen und Hünfelden zu schaffen, der dort jedoch auch auf Widerstand stößt.
Noch unklar ist auch die künftige Verkehrsführung an der Obi-Ampel. Die bislang von der Stadt vorgelegte Planung sieht in Abstimmung mit Hessen Mobil vor, auf der B 8 von Lindenholzhausen kommend in Richtung Limburg zwei Geradeaus-Streifen zu schaffen (und einen kleineren Rechtsabbieger). Das soll aus Sicht der Verwaltung den Verkehrsfluss erhöhen, weil Autofahrer zum Beispiel so an der Ampel links einen Lkw überholen könnten. Der linke Geradeaus-Streifen würde hinter der Ampelkreuzung wegfallen, so dass es nur noch einen Streifen in Richtung ICE-Kreuzung gäbe.
Steifen zum Einfädeln
Die Stadtverordneten setzen sich dagegen einstimmig für eine andere Verkehrsführung ein, wie der Vorsitzende des Bauausschusses, Paul-Josef Hagen (SPD), auf Anfrage dieser Zeitung erklärte. Statt eines weiteren Geradeaus-Fahrstreifens im Kreuzungsbereich wollen die Stadtverordneten lieber einen Einfädelungs-Fahrstreifen schaffen für Autofahrer, die vom Obi-Gelände nach rechts in Richtung Limburg abbiegen wollen. Der Vorteil: Sie müssten nicht an einer roten Ampel warten, sondern könnten sofort abbiegen.
Hessen Mobil ist allerdings von diesem Wunsch noch nicht offiziell in Kenntnis gesetzt worden, wie die Sprecherin von Hessen Mobil, Sonja Lecher, auf Anfrage dieser Zeitung mitteilte. Allerdings spreche dem ersten Anschein nach wohl nichts dagegen. Grundsätzlich sei es so, dass die Stadt diesen Kreuzungsbereich plane und mit Hessen Mobil absprechen müsse.
Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) zeigt sich unterdessen froh über eine weitere Ansiedlung im ICE-Gebiet, die er als Meilenstein für die weitere Entwicklung dieses Gewerbegebiets bezeichnet. „Es galt doch noch einige Hürden in dem komplexen Verfahren zu überwinden, doch nun kann es auch sichtbar vorangehen“, sagt Hahn. Nach Angaben des Limburger Bürgermeisters will Obi den Baumarkt im Frühjahr 2020 eröffnen.
Die Ansiedlung lohnt sich für die Stadt Limburg auch finanziell: Knapp 500 000 Euro kann die Stadt als Erbpachtzins pro Jahr erwarten, bei einer Laufzeit von mehreren Jahrzehnten.
Kurioses Vergabeverfahren
Die Vergabe an Obi, die Ende 2014 beschlossen worden war, hatte eine skurrile Vorgeschichte: Nachdem sich die Baumarktkette durchgesetzt hatte und alle Konditionen zwischen Obi und der Stadt besprochen waren, wollten die Stadtverordneten auf dem letzten Drücker einem konkurrierenden Unternehmen den Zuschlag geben, das sich überraschend bereit erklärt hatte, die gleiche Summe wie Obi zahlen zu wollen. Weil Obi daraufhin drohte, gegen die Stadt Limburg zu klagen, wurde das Vergabeverfahren noch einmal gestartet mit dem Ergebnis, dass Obi sein Angebot um 160 000 Euro pro Jahr deutlich erhöhte.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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