Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Lindenholzhausen. Wie macht man eigentlich Apfelsaft? Diese Frage klärten der Verschönerungsverein und der Obst- und Gartenbauverein in Lindenholzhausen mit einer Gemeinschaftsaktion, die regen Zuspruch fand und zudem leckere Ergebnisse hervorbrachte ...

Zahlreich kamen die Gäste zur Veranstaltung des Verschönerungsvereins und des Obst- und Gartenbauvereins. Muskelkraft war gefragt beim Pressen der Äpfel. Lindenholzhäuser und Flüchtlinge stemmten diese schweißtreibende Arbeit gemeinsam - Foto: Quirein Nadja
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 Zahlreich kamen die Gäste zur Veranstaltung des Verschönerungsvereins und des Obst- und Gartenbauvereins. Muskelkraft war gefragt beim Pressen der Äpfel. Lindenholzhäuser und Flüchtlinge stemmten diese schweißtreibende Arbeit gemeinsam - Foto: Quirein Nadja

Keltern

Von NADJA QUIREIN

Zahlreich kamen die Gäste zur Veranstaltung des Verschönerungsvereins und des Obst- und Gartenbauvereins. Muskelkraft war gefragt beim Pressen der Äpfel. Lindenholzhäuser und Flüchtlinge stemmten diese schweißtreibende Arbeit gemeinsam.

Neugierig steht der kleine Jakob mit seiner Mutter und vielen weiteren Besuchern an der Presse und schaut, wie der bräunliche Saft aus dem Behälter tropft. Vorher habe der Zweijährige im Garten selbst Äpfel gepflückt, sagt sie. Umso größer ist sein Interesse daran, was nun mit „seinen Äpfeln“ passiert und wie der Saft schmeckt.

Kinder pflückten Äpfel

Es sei ihr wichtig, dass ihr Kind sieht, wo der Saft herkommt, erklärt seine Mutter Juliane Königstein. Genau das ist auch den beiden ausrichtenden Vereinen wichtig: zu sehen, wie aus Äpfeln Saft wird. Zudem solle durch die Gemeinschaftsaktion der beiden Vereine, bei der es neben Apfelsaft, auch Flammkuchen und Apfel-Waffeln gab, die Dorfgemeinschaft gefördert werden, berichteten Jürgen Fachinger, Vorsitzender des Verschönerungsvereins, und Sybille Roth vom Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins über die Aktion am Samstag. Dazu zähle auch das aktive Einbinden der Flüchtlinge, die in Lindenholzhausen beheimatet sind: Knapp 15 Flüchtlinge waren zum Apfelsaftpressen gekommen.

Muskelkraft gefragt

Doch bevor der frische Apfelsaft aus den beiden Holzpressen tropfte, war jede Menge Muskelkraft nötig. Die Äpfel, die an den Tagen zuvor unter anderem von den Bäumen des Obst- und Gartenbauvereins gepflückt worden waren oder von den Gästen mitgebracht wurden, mussten zunächst mit Wasser gereinigt werden. Dann wurden sie in eine Häckselmaschine geworfen und kamen als Stückchen wieder heraus. Diese Masse kam in die Presse, die mit einem Presstuch ausgelegt und mit einer Platte versehen wurde. Und dann war Kraft gefragt: Gleich mit mehreren Männern wurde die Presse betätigt bis der Saft floss.

Besser als gekaufter Saft

„Toll“ fand das auch die elfjährige Felicia Trost, der das Apfelsaftpressen bereits aus der Schule vertraut ist. „Der Saft schmeckt besser als aus dem Supermarkt“, sagte die Schülerin, als sie darauf wartete, ihre Flaschen mit dem Saft füllen zu können.

In diesem Zustand sei er nur kurz haltbar, erklärte Jürgen Fachinger. Stark erhitzt allerdings könne die Haltbarkeit verlängert werden und später auch für Vereinsfeste genutzt werden. Und auch dieses Erhitzen übernahmen Mitglieder und Freunde der Vereine, während ihre Vereinskollegen Waffeln und Flammkuchen backten und den Besuchern Fragen zum Thema Apfel beantworteten.

Trester für den Schnaps

Das, was beim Pressen übrig bleibt, der sogenannte Trester, wird nicht weggeworfen, sondern in einer Brennerei zu Schnaps weiterverarbeitet, hieß es. Diesen sollen die Kirmesburschen dann bei ihren nächsten Feierlichkeiten genießen können.

Während die Kinder aus dem Staunen kaum herauskamen, war das Apfelsaftpressen für die ältere Generation ein Anblick, der Erinnerungen wachwerden ließ. Zwetschen, Birnen und Zuckerrüben seien früher ebenso verarbeitet worden, erinnerte sich eine 82-Jährige und freute sich bei einem Flammkuchen über den regen Zuspruch, den die Veranstaltung erfuhr.

Aus den Pressrückständen, dem Trester, kann in einer Brennerei Schnaps hergestellt werden - Foto: Quirein Nadja
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Aus den Pressrückständen, dem Trester, kann in einer Brennerei Schnaps hergestellt werden - Foto: Quirein Nadja

Der bräunliche, frische Apfelsaft war das leckere Ergebnis der gelungenen Gemeinschaftsaktion der beiden Vereine - Foto: Quirein Nadja
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 Der bräunliche, frische Apfelsaft war das leckere Ergebnis der gelungenen Gemeinschaftsaktion der beiden Vereine - Foto: Quirein Nadja

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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