Hasselbach. Wenn der Männergesangverein Liederkranz Hasselbach zu einem Konzert einlädt, ist hochkarätiger Gesang programmiert. Mit der Konzertgala anlässlich des 130-Jährigen setzte der Chor die Messlatte ganz hoch an – und riss sie nicht ...
Bild: Mit der jungen Sängerin Jessica Fründ hatte sich der MGV Liederkranz selbst ein tolles Geburtstagsgeschenk gemacht.
Von MONIKA SCHWARZ-CROMM
Wer Geburtstag feiert, wird gerne beschenkt. Beim MGV Liederkanz war es am Sonntag zur besten Kaffeezeit andersherum. Der Verein, der 130 Jahre Zusammensein feiern darf, gab den Gästen etwas, nämlich Gesang vom Feinsten. Zunächst zeigten die Geburtstagskinder selbst, zu was sie stimmlich fähig sind. „Ihr Freunde seid gegrüßt“ lautete die musikalische Begrüßung. Im Wechsel mit der erst 26-jährigen Sopranistin, die von Marcus Gemeinder am Klavier begleitet wurde, duellierten sich die Gesangseinlagen beinahe, und man konnte nicht sagen, auf wen man sich mehr freute – auf die Herren in Schwarz oder die Lady in Red. Absoluter Höhepunkt des ersten Teils war dann Jessica Fründ und ihre Darbietung von „Moon River“ aus dem Film „Breakfast at Tiffany’s“, zu dem sie das rote Etwas zugunsten eines dunklen Spitzentraums wechselte. Ohne Zugabe ging da gar nichts. Mit dem Titel „Somewhere“ aus der West Side Story setzte Jessica Fründ dann noch einen drauf, was ihr nicht nur tosenden Applaus, sondern jede Menge Ohs und Ahs einbrachte.
Ob der Männergesangverein das noch toppen konnte? Er konnte und setzte der jungen Frau ein munteres Liedchen entgegen: „Frauen sind anders“. Und als Martin Maibach zum Solo über den Lauch ansetzte und lautstark behauptete „Sex wird überschätzt. Lauch auch“, da hatte der Männerchor den Saal voll im Griff. Mit der Zugabe „Benia Calastoria“, das das Tal in den Bergen besingt, rissen die MGVler das Publikum dann völlig von den Sitzen und ernteten ohrenbetäubenden Applaus für diese gefühlvolle Darbietung.
Da wusste noch keiner, dass es noch besser weitergehen würde. Denn die Sängerinnen und Sänger des Chors „You ’N‘joy“ Cäcilia Lindenholzhausen ließen den Zuhörern mit 14 Darbietungen aus Pop, Rock und Jazz kaum Luft zum Atmen.
Von Coldplay bis Queen
Mit „Hallelujah“ nach einem Arrangement von Henry S. Matthew zogen sie in den Saal ein, machten dem Publikum mit „Just the Way You Are“ von Bruni Mars kurzum eine direkte Liebeserklärung, ließen das Leben als „Viva La Vida“ von Coldplay hochleben und den Samba bei „Más Que Nada“ vorbeirauschen. „At the Hop“ führte in die Zeit des Rock ’n’ Roll und eine besondere Version von „Dieser Weg“ in die der Fußball-Weltmeisterschaft. Als sich der Chor dann an die von Freddie Mercury geschriebene „Bohemian Rhapsody“ wagte, da wurde es mucksmäuschenstill im Raum. Die Interpretation dieses Queen-Songs war so gelungen, dass sie selbst bei den älteren Zuhörern erst noch nachklingen musste, bis der Applaus aufbrauste. Mit Lippenakrobatik, eben weil das Lied „The Auctioneer“ immer einen Takt schneller gesungen wurde, endete der offizielle Vortrag dieses bemerkenswerten Chores, der natürlich nicht ohne Zugabe entlassen wurde.
Genau wie der MGV wurde „You ’N’joy“ von Matthias Schmidt dirigiert. Auch am Klavier saß ein alter Bekannter, nämlich Marcus Gemeinder, der zuvor schon Jessica Fründ begleitet hatte. Doch der Chor hatte auch den Schlagzeuger Siles Jakob und den Gitarristen Stefan Jackmuth dabei, die den Sound des Chors kräftig unterstützten.
Für den MGV Liederkranz war es ein Geburtstagsgeschenk nach Maß und für die Zuhörer ein Konzert der Sonderklasse.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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