Limburg. ... was mit den topografischen Bezeichnungen "Der Dicke Stein", "Hünstein" oder "Riesenstein" gemeint ist? Sie stehen für die Objekte, die Obelix in den allbekannten Comic-Heften mit spielend leichter Hand herumträgt: Hinkelsteine ...
Kolumne
Von Hans Peter Dieterich
Mit einem Hinkel, wie das Huhn in der hessischen Umgangssprache heißt, haben die meist tonnenschwere Steine nichts zu tun, sondern spielen auf die riesenhafte Größe eines Hünen an. Der „Hünenstein“ wurde in missverstandener Weise zum „Hühnerstein“ und davon abgeleitet zum „Hinkelstein“.
Der Fachbegriff für einen solch auffälligen, aufrecht gestellten Koloss unterschiedlicher Gesteinsart ist Menhir, was aus dem Bretonischen kommt und „langer Stein“ bedeutet. Menhire und Steinkreise sind über weite Teile Mitteleuropas verbreitet. Die Übersichten auf einschlägigen Internetseiten listen für Hessen mehr als zwei Dutzend Standorte mit Menhiren auf. Dazu gehören beispielsweise der Menhir im Limburger Ortsteil Lindenholzhausen, die Menhire von Kirberg und Dauborn (Ortsteile von Hünfelden) und in der Wetterau der Menhir von Ober-Mörlen, der „Kindstein“ im Niddaer Ortsteil Unter-Widdersheim, ein weiterer im Ortsteil Eichelsdorf, der „Kräppelstein“ von Münzenberg und der Menhir von Butzbach.
Einer der eindrucksvollsten Steine ist der „Lange Stein“, von dem der Kirchhainer Ortsteil Langenstein im Kreis Marburg-Biedenkopf seinen Namen hat. Mit 4,75 Metern Höhe soll er der höchste Menhir in Hessen sein und wäre noch gut eineinhalb Meter höher, hätte ihn nicht der Überlieferung zufolge im 16. Jahrhundert ein Blitzeinschlag gestutzt. Der zwei Meter breite und einen halben Meter dicke Sandstein-Menhir steht in der Ortsmitte an der Kirchhofmauer. Da die in vorchristlicher Zeit von Menschenhand geformten Steinmale wahrscheinlich mystische oder heilige Orte anzeigen sollten, war der Bau der Kirche in direkter Nachbarschaft sicherlich bewusst gewählt.
Abschließend ein Nachtrag zur Glosse über Ulrichstein vom vergangenen Samstag: Wir hatten die höchstgelegene Stadt Hessens an einer Stelle als „höchstgelegenen Ort“ bezeichnet, was so nicht stimmt. Dazu unser Leser Hanns-Christoph Ruhl: „Das höchstgelegene Dorf hingegen ist das 850 Jahre alte Abtsroda (ca. 700 m), wenn auch ’nur’ ein Ortsteil der Gemeinde Poppenhausen in der Rhön.“ (hpdie)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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