NNPLimburg-Lindenholzhausen. Bis zu 30 Flüchtlinge leben derzeit in Lindenholzhausen in einer Unterkunft des Landkreises. Über den Stand der Unterbringung und mögliche Hilfsangebote informierte der Ortsbeirat ...

Über die Flüchtlingsunterkunft in Lindenholzhausen informierten die Sozialarbeiterinnen Marianne Zimmermann, Monika Popp und Negat Hassen, der Erste Stadtrat Michael Stanke, Ortsvorsteherin Barbara Bäcker sowie Marianne Rompel von der Pfarrgemeinde (von links). Foto: Koenig
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Über die Flüchtlingsunterkunft in Lindenholzhausen informierten die Sozialarbeiterinnen Marianne Zimmermann, Monika Popp und Negat Hassen, der Erste Stadtrat Michael Stanke, Ortsvorsteherin Barbara Bäcker sowie Marianne Rompel von der Pfarrgemeinde (von links). Foto: Koenig

„Wie können wir den Menschen helfen?“ Diese Frage stand im Mittelpunkt des sehr gut besuchten Infoabends über die vor kurzem in Lindenholzhausen angekommenen Flüchtlinge. Bis zu 30 Asylbewerber leben in der Unterkunft des Ortes. Zur Veranstaltung im Vereinsheim eingeladen hatte am Dienstagabend der Ortsbeirat zusammen mit der Pfarrgemeinde St. Jakobus.

„Wir haben gehört, hier leben Flüchtlinge, warum sagt uns keiner was?“ Es waren Fragen wie diese, die Ortsvorsteherin Barbara Bäcker (CDU) dazu bewegt hatten, kurzfristig diesen Abend auf die Beine zu stellen. Referenten des Abends waren die Sozialarbeiterinnen vom Landkreis Limburg-Weilburg, Marianne Zimmermann, Monika Popp und Negat Hassen. Für die Stadt nahm der Erste Stadtrat und Sozialdezernent Michael Stanke (CDU) teil. Und der Pfarrgemeinderat Lindenholzhausen wurde von Marianne Rompel repräsentiert.

Zu erfahren war, dass im Landkreis momentan insgesamt 648 Flüchtlinge leben. Dabei bieten 26 Vertragsunterkünfte des Kreises maximal 610 Plätze. Die übrigen Menschen leben in sogenannten Übergangsplätzen, also Ferienwohnungen und Pensionen. „Wer wusste, dass es hier früher schon einmal eine Unterkunft gab“, fragte die für Lindenholzhausen zuständige Betreuerin Monika Popp in die Runde. Es meldeten sich ein paar Anwesende, aber es wurde klar, dass die Unterkunft damals nicht wirklich von der Dorfbevölkerung wahrgenommen wurde. Interesse gab es damals praktisch keins, räumte auch die Sozialarbeiterin ein. Dass ist diesmal grundlegend anders, wie die voll besetzten Sitzreihen im Raum zeigten.

„Dürfen wir auch spontan Hilfe anbieten, einfach hingehen und klingeln?“, fragte eine Bürgerin. Davon sei noch abzuraten, denn manche der Flüchtlinge hätten noch Angst und würden vielleicht befürchten, abgeschoben zu werden, wenn jemand Fremdes an der Tür klingle, lautete die Antwort. Geplant sei daher möglichst bald einen gemeinsamen Nachmittag im kleinen Kreis mit Kaffee und Kuchen zu organisieren, um sich erst einmal kennenzulernen, erklärte die Ortsvorsteherin. Arbeitskreise könnten dann weitere Kontakte und Angebote organisieren. Kleidung und Spielsachen sollten jedoch bei den einschlägigen Anlaufstellen in Limburg, wie zum Beispiel der Caritas abgegeben werden, lautete ein Hinweis. Diese Adressen würden auch den Flüchtlingen genannt, sagte Abteilungsleiterin Marianne Zimmermann.

Gefragt wurde auch nach der Krankenversicherung und Sprachkursen für Flüchtlinge. Erstere gibt es nur als Basisangebot, das unter dem Niveau der gesetzlichen Krankenkassen liegt und quasi nur im Notfall greift. Offizielle Sprachkurse wiederum gibt es aus finanziellen Gründen momentan überhaupt keine mehr. Da könnten Freiwillige den Neuankömmlingen helfen, Alltagssprache zu lernen. Die professionelle Vorbereitung für den Arbeitsmarkt kann dies natürlich nicht ersetzen.

„Das war eine sehr gute Veranstaltung“, lobten zum Schluss Michael Stanke und Barbara Bäcker die Runde. Interesse und Hilfsbereitschaft standen ganz klar im Vordergrund an diesem Abend. koe

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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