NNPLimburg-Lindenholzhausen. Gegen den Krach auf der B 8 will sich von nun an die Bürgerinitiative für die „B 8-Umgehung Lindenholzhausen“ einsetzen. Auf einer Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus gründeten rund 20 Anwesende die Initiative. Zur Vorsitzenden wurde die Organisatorin des Abends, Marion Zacherl, gewählt ...

Zu viel Verkehr auf der B8 in Lindenholzhausen, deshalb setzt sich eine neue Initiative für den Bau einer Umgehung ein. Schatzmeisterin Barbara Bäcker, die Vorsitzende Marion Zacherl und ihre Stellvertreterin Marlis Mais bilden den Gründungsvorstand der Lindenholzhäuser Bürgerinitiative. Fotos: Koenig, Laubach
Bild: Zu viel Verkehr auf der B8 in Lindenholzhausen, deshalb setzt sich eine neue Initiative für den Bau einer Umgehung ein. Fotos: Koenig, Laubach

In Lindenholzhausen gründet sich eine Bürgerinitiative für eine B 8-Umgehung

Nach rund anderthalb Stunden war es geschafft: Lindenholzhausen hat eine Bürgerinitiative für die B 8-Umgehung. Dem dreiköpfigen Vorstand gehören die Vorsitzende Marion Zacherl, ihre Stellvertreterin Marlis Mais sowie Ortsvorsteherin Barbara Bäcker (CDU) an, die das Amt der Schatzmeisterin übernahm. Die Bürgerinitiative wird als nicht rechtsfähiger Verein geführt, muss also nicht langwierig angemeldet werden. Demnächst wollen sich die Mitglieder dann wohl auch eine Satzung sowie eine Gebührenordnung geben.

In Niederbrechen gibt es schon eine Bürgerinitiative, die sich für eine B 8-Umgehung einsetzt. In Lindenholzhausen ist die von Eschhofen kommende Teilortsumgehung, die im Anschluss an den Ort (Richtung Limburg) auf die B 8 mündet, nicht zuletzt durch den Einsatz einer Bürgerinitiative zustande gekommen.

„Zufrieden“ sei sie mit dem Ergebnis, sagte nach der Sitzung die neue Vorsitzende Marion Zacherl. Denn sie habe sich zuvor vorgenommen, noch an diesem Abend die Bürgerinitiative zu gründen. Sie wohne selbst an der B 8 und sei daher direkt betroffen, erklärte die gebürtige Lindenholzhauserin. Mit dem Studium hatte sie den Ort für einige Jahre verlassen. Bei ihrer Rückkehr habe sie ihren Ohren nicht mehr getraut, so stark sei der Verkehrslärm in der Zwischenzeit angewachsen. Sie habe lange in der Londoner Innenstadt, in Basel und in Hamburg gewohnt und nirgends sei die Lärmbelastung so schlimm gewesen wie in Lindenholzhausen.

Langfristiges Ziel

Anwohner müssten häufig erleben, dass Bürgersteige „überfahren“ sowie die Außenspiegel parkender Autos beschädigt würden. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen von 70 Stundenkilometer vor dem Ortseingang sowie 50 im Ort selbst würden häufig ignoriert. Gerade ältere Menschen und Kinder seien so besonders gefährdet. Denn häufig beschleunigen Fahrer in Richtung Niederbrechen schon vor dem Ortsausgang. Hinzu kämen die täglichen Staus während der Hauptverkehrszeiten. Es war kein Problem, Staufotos für die Präsentation zu knipsen, so Zacherl. Schließlich stehe sie dort oft genug selbst mit ihrem Auto.

Als langfristiges Ziel strebe die Bürgerinitiative daher den Bau einer B8-Umgehung an. Wenn Geld da wäre, könnte Hessenmobil quasi sofort anfangen, erzählte der SPD-Stadtverordnete Peter Rompf. Denn die Strecke sei bereits im „vordringlichen Bedarf“ des aktuellen Bundesverkehrsplans. Dafür, dass dies auch nach seiner Neuauflage im Jahr 2015 der Fall ist, will die Initiative kämpfen. Profitieren könnte sie dabei von der Tatsache, dass die Umgehung unter Fachleuten als leicht zu planen gilt. Dennoch sei ein geschlossenes Auftreten wichtig, betonten mehrere Anwesende. Deshalb sollten auch mögliche Gegner des Bauprojektes eingebunden werden.

Kurzfristig wolle man auch dafür sorgen, dass der Lärm an der B 8 abnehme. Der Beton für die neue Autobahnbrücke soll zum Beispiel am „Rasselstein“ gegenüber vom ehemaligen Sportplatz gemischt werden, erzählten Teilnehmer. Da müsse man sich einsetzen, dass dafür eine Baustraße errichtet wird. Denn der Baustellenverkehr soll nicht noch zusätzlich mitten durch den Ort rollen. Diese Straße könnte dann ja auch die Basis für eine spätere Umgehung bilden.

Um auf sich aufmerksam zu machen, will die Bürgerinitiative in knapp zwei Wochen, am 23. September, zuerst eine Verkehrszählung durchführen. Die Aktion soll 24 Stunden lang dauern. Deshalb werden rund 40 Freiwillige gesucht.

Wer Interesse hat, sich an der Bürgerinitiative oder der Zählung zu beteiligen, kann sich an Marlis Mais unter Telefon:  (0 64 31) 7 34 92 wenden. Im Internet stehen Marion Zacherl (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder auch die neue Homepage der Initiative b8krach.jimdo.com/kontakt bereit. koe

Schatzmeisterin Barbara Bäcker, die Vorsitzende Marion Zacherl und ihre Stellvertreterin Marlis Mais bilden den Gründungsvorstand der Lindenholzhäuser Bürgerinitiative. Fotos: Koenig, Laubach
Bild: Schatzmeisterin Barbara Bäcker, die Vorsitzende Marion Zacherl und ihre Stellvertreterin Marlis Mais bilden den Gründungsvorstand der Lindenholzhäuser Bürgerinitiative. Fotos: Koenig, Laubach

Artikel vom 13.09.2013, 03:30 Uhr (letzte Änderung 13.09.2013, 03:33 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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