Limburg-Lindenholzhausen. Leserbrief "Das Wasser abgegraben" zu "Den Aufstieg von der Mündung bis zur Quelle schaffen (Ausgabe vom 18. April)" ...

Das Wasser abgegraben

Zu: Den Aufstieg von der Mündung bis zur Quelle schaffen (Ausgabe vom 18. April):

Vor wenigen Tagen wurde in der Gemarkung Brechen ein sog. Umgehungsgerinne („Fischtreppe“) in Betrieb genommen (auch die NNP berichtete). Durch dieses Gerinne fließen pro Sekunde rund 220 Liter Emsbachwasser, das dem bisherigen Bachlauf entzogen wird. Infolgedessen ist der Wasserspiegel am „Brecher Wehr“ derart gesunken, dass nunmehr nicht mehr genug Wasser zur Verfügung steht, um den dort beginnenden Wassergraben der „Lindenmühle“ (Lindenholzhausen) mit Wasser zu füllen. Was zunächst wie ein Schildbürgerstreich anmutet, hat für die in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft des Emsbachtals und noch mehr für das dortige Ökosystem dramatische Konsequenzen: Seit Tagen ist der Mühlgraben vollständig trockengefallen, mit allen Folgen für die dort angesiedelte Flora und Fauna. Noch erheblich verschärft wird die Situation dadurch, dass der Mühlgraben darüber hinaus bereits seit Jahren die Wasserzufuhr des entstandenen Feuchtbiotops in unmittelbarer Nähe der „Lindenmühle“ sichergestellt hat. Nachdem nun diese Versorgung dauerhaft unmöglich gemacht worden ist, wird das rund einen Hektar große Biotop, das vielen selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat geboten hat, unweigerlich dem Austrocknen preisgegeben. Es ist völlig unverständlich, dass im Zuge von Planung und Bau der „Fischtreppe“, die 880 000 Euro gekostet hat, diese Konsequenzen entweder nicht berücksichtigt wurden oder aber in Kauf genommen worden sind. Es bleibt zu hoffen, dass schnellstmöglich entsprechende Schritte unternommen werden können, um den Fortbestand des Mühlgrabens wie auch des so wertvollen Biotops zu garantieren. Es eilt !

Christopher Dietz, M. A.
Bahnhofstr. 1 A
65552 Limburg

Artikel vom 29.04.2013, 00:00 Uhr (letzte Änderung 29.04.2013, 02:56 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

nach oben

 

Weitere Artikel zur 1250-Jahrfeier

 

nach oben