Limburg-Lindenholzhausen. Es ging ums Geld auf dem Kreissängertag in Lindenholzhausen. Um Geld, was an den Hessischen Sängerverband von den Vereinen beziehungsweise dem Sängerkreis abgeführt wird ...
Bild: Der Cäcilia-Frauenchor Der Cäcilia-Frauenchor "Divertimento" unter der Leitung von Matthias Schmidt eröffnete musikalisch den Kreissängertag im Cäcilia-Vereinsheim. Foto: Häring
Es wird mehr werden, was pro Mitglied überwiesen werden muss. Und dem Sängerkreis macht die schlechte Zahlungsmoral zu schaffen, was unter anderem auch wieder Geld kostet. Und es ging um Geld, das die Vereine in Form von Beiträgen von ihren Mitgliedern erheben.
Als Vorsitzender ließ es sich Gerhard Voss nicht nehmen, die Ehrengäste in dem Kreis der Vereinsvorstände, die sich im Sängerheim der Cäcilia in Lindenholzhausen eingefunden hatten, zu begrüßen. "Ich bin seit 20 Jahren gerne immer wieder Gast des Kreissängertages gewesen", richtete der CDU-Landtagsabgeordnete Helmut Peuser einen Blick zurück. Es war sein letzter Kreissängertag als Mitglied des Landtags.
Natürlich nahm die Erinnerung an den im Februar verstorbenen Ehrenvorsitzenden des Sängerkreises Limburg, Johann Balmert, besonderen Raum ein. Die Versammlung gedachte in einer Schweigeminute an den Verstorbenen und sein langjähriges Engagement.
Starker Nachwuchs
Stolz zeigte sich Vorsitzender Gerhard Voss auf die vielen Aktiven, die dem Sängerkreis Limburg angeschlossen sind. Von derzeit 3322 Sängerinnen und Sängern aus 71 Vereinen und 96 Chorgattungen konnte Voss berichten. Allerdings erwähnte er auch die Schwierigkeiten einiger Chöre, die um ihr Überleben kämpfen. "Zu bedauern ist, dass sich die Chorgemeinschaft Hadamar aufgelöst hat", so Voss. Einen der Gründe für den Rückgang der Aktivenzahl sieht der Vorsitzende in den Ladenöffnungszeiten: "Wenn jemand an der Kasse bis um 22 Uhr arbeiten muss, geht er nicht mehr auf die Gesangstunde".
Doch es gibt auch immer wieder neue Chorformationen. Ein Trend, der vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendchöre zu verzeichnen ist. Insgesamt 60 Kinder- und Jugendchöre gibt es im Sängerkreis, die für Voss "das Salz in der Suppe sind".
Die zurückgehende Zahl der Mitglieder wirkt sich auch auf die finanzielle Situation der Vereine aus, zumal sich die Ausgaben nicht der Mitgliederentwicklung anpassen. Für die finanzielle Schieflage einiger Chöre hatte Gerhard Voss einen Rat parat. "Einige Vereine, die einen Mitgliedsbeitrag von einen Euro nehmen, haben die Zeit verschlafen. Es gibt kein Hobby mehr zum Nulltarif", mahnte er, zeitgemäße Beiträge zu erheben.
Den kritischen Worten folgte ein Rückblick auf das vergangene Jahr mit vielen positiven Ereignissen. Dazu zählt das Deutsche Chorfest in Frankfurt mit den Auftritten der "Harmonie" aus Lindenholzhausen und dem Sängerbund Dehrn in der Paulskirche und ein Konzert des Männergesangvereins Fussingen in Frankfurt. Auch der Auftritt des Sängerbundes Dehrn bei der Weihnachts-Fernsehsendung des Hessischen Rundfunks fand besondere Berücksichtigung.
Geringere Einnahmen
Nach Berichten der Vorsitzenden des Musikausschusses, Martina Becker, und weiterer Vorstandsmitglieder folgten kritische Worte des Kassierers Klaus Semmler, der sich über die schlechte Zahlungsmoral einiger Chöre beschwerte. Dies würde zum Teil zu Angriffen führen, wenn ihm am Telefon "persönliche Bereicherung" vorgeworfen werde. Dass dies nicht der Fall ist, davon berichteten die beiden Kassenprüfer, die eine einwandfreie und tadellose Kassenführung attestierten.
"Wir führen die Beiträge 1:1 an den hessischen Chorverband ab", erläuterte Voss zum Thema Finanzen. Durch die schlechte Zahlungsmoral der Vereine gehen dem Sängerkreis nach seinen Angaben jedes Jahr Bonuszahlungen verloren, die bei pünktlicher Überweisung von Mitgliedsbeiträgen vom Hessischen Chorverband an den Sängerkreis Limburg zurückfließen. Diese Gelder werden zur Unterstützung der Chöre im Sängerkreis eingesetzt.
Um Vorständen der Vereine zu erläutern, warum in diesem Jahr eine Neuregelung in Sachen Mitgliedsbeiträge notwendig ist, wurde der Präsident des Hessischen Chorverbandes, Claus-Peter Blaschke, eingeladen. Nach seinen Angaben ist die Anhebung der Beiträge von sieben auf 8,50 Euro pro Sänger und Sängerin und dem Rückgang der Mitglieder geschuldet. Der Verband habe gleichbleibende oder sogar steigenden Kosten und zurückgehende Einnahmen. Deshalb sei eine Anhebung der an den Verband abzuführenden Umlage unvermeidlich.
Keine Antwort gab es von Blaschke auf die Frage eines Chor-Vorstandsmitgliedes aus dem Sängerkreis Limburg parat, warum die am Deutschen Chorfest teilnehmenden Chöre für jeden Aktiven einen Betrag in Höhe von 25 Euro an den Deutschen Chorverband überweisen sollten. Blaschke will sich jedoch informieren. kdh
Artikel vom 17. März 2013, 20.10 Uhr (letzte Änderung 18. März 2013, 04.04 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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