Villmar-Aumenau.  Das internationale Chorfestival der "Harmonie" in Lindenholzhausen trägt auch zur Völkerverständigung bei. Bei einem musikalischen Abend im Hotel Lahnbrücke kamen sich das georgische Folkloreensemble "Arishi" und ihre Gastgeber des MGV "Eintracht-Frohsinn" näher ....

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Der MGV "Eintracht-Frohsinn" mit seinem Chorleiter Christoph Hilfrich sang für die georgischen Gäste deutsche Volkslieder. Foto: KlöppelBild:Der MGV "Eintracht-Frohsinn" mit seinem Chorleiter Christoph Hilfrich sang für die georgischen Gäste deutsche Volkslieder. Foto: Klöppel

Spätestens als die Aumenauer unter der Leitung ihres Lindenholzhausener Dirigenten Christoph Hilfrich für die Besucher vom Schwarzen Meer das georgische Volkslied "Suliko" auf Deutsch anstimmten, war der Bann gebrochen. "Arishi"-Leiter Sasa Ketchakmadse meinte zum Vorsitzenden von "Eintracht-Frohsinn", Hans-Albert Jesse: "Ihr könnte uns gerne auch mal in Georgien besuchen. Ihr müsst einfach nur kurz vorher anrufen."

Für die aus Kasachstan stammende Dolmetscherin war es gut, dass die erwachsenen georgischen Sänger noch alle Russisch sprechen. Denn wie Ketchakmadse berichtete, lerne die georgische Jugend nach der Unabhängigkeit ihres Landes von Russland prinzipiell kein Russisch mehr.

Für "Arishi", 2006 gegründet, war es die erste Konzertreise ins Ausland überhaupt. Über die Internetseite der Georgier nahmen die Organisatoren des "Harmonie"-Festivals Kontakt zu ihnen auf. Einige E-Mails später sagte "Arishi" zu, zum Wettbewerb zu kommen. Doch bereits am Dienstag geht es für die acht Männer zurück. Wie Ketchakmadse erzählt, sind die Mitglieder des Chores alle Profis mit Musikstudium, die in mehreren Gruppen singen und folglich sehr stark mit Terminen ausgelastet sind.

Der "Arishi"-Leiter betonte, dass seine Kollegen und er sehr überrascht von der großen deutschen Gastfreundschaft seien. Von Deutschland gesehen haben sie außer dem Frankfurter Flughafen eigentlich nur kurz die Limburger Innenstadt. Doch ihnen gefielen die Ordnung und der hohe Komfort in unserem Lande und die Natur rund um Aumenau. Denn die Aktiven kommen aus einer Großstadt (Rustawi) mit 150 000 Einwohnern.

Hohes Niveau

Nach ihrem dritten Platz beim "Harmonie"-Festival präsentierten sie auf hohem Niveau georgische Volkslieder, die von Liebe, dem Leid im Krieg, dem Leben der Schäfer oder dem Kampf zweier Männer handelten. "Arishi" waren in der Folklore-Wertung in Lindenholzhausen die einzigen Teilnehmer, die nicht zum Gesang tanzten. Folglich gab es für sie, da sie für die Wertungsrichter schwer mit der Konkurrenz vergleichbar waren, noch einen Sonderpreis.

Wie Jesse berichtete, nimmt sein Aumenauer Verein schon seit langem zu jedem "Harmonie"-Festivals aufs Neue eine Gastgruppe auf. Nach mehreren deutschen Gruppen und einer ungarischen war es auch für die Aumenauer die erste Begegnung mit der georgischen Kultur.

Den Gästen schienen aber auch die deutschen Volkslieder von "Frisch auf mit Sang und Klang", "Untreue" oder "Spielmann" sehr zu gefallen, und da auch einige interessierte Aumenauer Bürger ins Hotel Lahnbrücke kamen, hat der Abend seinen Sinn, unterschiedliche Menschen über die Musik einander näherzubringen, wahrlich erfüllt.rok (rok)

Artikel vom 06. Juni 2011, 03.23 Uhr (letzte Änderung 06. Juni 2011, 05.04 Uhr)


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