LIMBURG-LINDENHOLZHAUSEN. Viele Jahre schon, genauer gesagt seit seiner Oberstufenzeit, stand für Simon Sterz fest: Ich möchte ein eigenes Buch schreiben und veröffentlichen ...

Beim Lesen des Buches „Der Fall Zossner“ von Simon Sterz ist Mitdenken angesagt

Von Nadja Quirein

Simon Sterz - Foto: Nadja QuireinEine Idee für dieses Buch hatte er zu diesem Zeitpunkt auch schon: Es sollte kein klassischer Roman sein, sondern etwas, das den Leser mehr fordert, ihn zum Mitdenken und Rätseln animiert und ihn mit auf eine spannende Reise nimmt. Dieses Vorhaben hat er nun gemeinsam mit einem Verlag umgesetzt: Sein Roman „Der Fall Zossner“ ist Ende vergangenen Jahres erschienen und im Buchhandel und Internet erhältlich.

Für den 32-Jährigen, der ursprünglich aus Bergisch Gladbach stammt und nun, nach Stationen im In- und Ausland, seit einigen Jahren zusammen mit seiner Familie in Lindenholzhausen sesshaft ist, ist es sein erstes Buch. Erfahrungen im Schreiben hat er aber eine ganze Menge: Der studierte Gamedesigner arbeitet schon lange als Übersetzer und Texter. Ein eigenes Buchprojekt war bislang nicht dabei.

Trotz seiner Schreiberfahrung weiß der Familienvater: Ein Buchprojekt ist etwas anderes als seine bisherigen Texte, setzt andere Maßstäbe und Herangehensweisen voraus und ist natürlich auch ein viel kreativerer und langwieriger Prozess, der auch viel von seiner persönlichen Denkweise und Schreibweise voraussetzt. Er habe höchsten Respekt vorm Schreiben, sagt er. Das habe sich auch trotz erfolgreicher Veröffentlichung nicht geändert.

Freiheit kann zur Herausforderung werden

„Ein Buch zu schreiben, ist keine leichte Sache“, findet er, denn die Freiheit, die man bei diesem Vorhaben als Autor hat, kann manchmal auch zu einer Herausforderung werden. „Manchmal habe ich ganz schön gekämpft“, berichtet er. Ein Spaziergang habe ihm dann geholfen, wieder den Kopf freizubekommen. Und auch mehrere Testleser, die zu verschiedenen Zeitpunkten am Entstehungsprozess beteiligt waren, haben ihm mit ihren Rückmeldungen sehr geholfen.

Das Schreiben sei harte Arbeit und verlange dem Autor einiges ab. Das aber überraschte ihn nicht und sei ihm schon vor seinem Erstlingswerk bewusst gewesen. Von seiner Schreibpersönlichkeit her, geht er strukturiert und diszipliniert vor. Statt zu warten, bis er in Schreibstimmung ist, setzte er sich feste Zeiten und eine tägliche Anzahl von Wörtern, die auf dem Papier landen sollten. So sei auch gewährleistet gewesen, dass sich das Buch in dem sich von ihm vorgenommenen Zeitrahmen von knapp acht Monaten umsetzen ließ.

Geschrieben habe er schon immer gern, sagt er. Schon als Kind und Jugendlicher. Dafür habe er oft auch positive Rückmeldungen, beispielsweise von Lehrern, bekommen. Im Jugendalter schrieb er etliche Kurzgeschichten und später im Berufsleben dann auch Texte für digitale Spiele. „Analytisch und kreativ“ sei er von einem seiner Auftraggeber beschrieben worden, berichtet er und stimmt dieser Aussage zu.

Das zeigt sich auch in seinem Buch, das sich nur schwer in ein Genre einordnen lässt. Weder sei es ganz ein Psychothriller noch ein typischer Krimi. Spannend ist es, anspruchsvoll und vielseitig. Auf 365 Seiten geht es um eine Frau, deren Bruder in einer psychiatrischen Klinik landet. Sie versucht herauszufinden, was sie nun glauben kann und was nicht. Doch zuvor gilt es herauszufinden, was eigentlich genau passiert ist. Dabei nimmt der junge Autor die Leser mit auf Spurensuche der Protagonistin.

Spannende Einblicke in Gedankenwelten

Die ersten Kritiken auf Internetplattformen zeigen: Das Buch kommt an. Die Leser sind angetan, berichten von einem Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte und das einen spannenden Einblick in die unterschiedlichsten Gedankenwelten zulässt. Fest steht: Eine leichte Bettlektüre, in der die Auflösung auf einem Silbertablett serviert wird, ist dieses Buch nicht, und das soll es laut Autor auch nicht sein. „Der Leser soll zum Mitdenken animiert werden“, sagt er über sein Buch.

Er würde empfehlen, dass die Leser miteinander ins Gespräch kommen und sich über verschiedene Theorien austauschen. Von den Theorien, was denn nun genau mit den im Buch beschriebenen Charakteren passiert ist, gebe es nämlich mehrere. Inspiration zu der Geschichte, die ihm schon so lange im Kopf herumschwirrte, zog der Autor aus vielen Bereichen: So war er offen für Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen, und auch reale Elemente sind vorhanden, auch wenn es sich keinesfalls um ein autobiografisches Werk handelt. Alle im Buch beschriebenen Wohnungen beispielsweise habe er selbst einmal bewohnt, so Sterz über die Handlung, die in den 1980er-Jahren spielt. Er sei stolz auf sein Buch, sagt er, auch wenn er mit sich selbst zunächst kritisch war.

Für die nächste Zeit hat er sich einiges vorgenommen. So sollen beispielsweise Lesungen stattfinden und auch Besuche auf Veranstaltungen, wie auf der Leipziger Buchmesse und dem Limburger Lesedom. Weitere Informationen zum Autor gibt es auf seiner Internetseite unter https://simonsterz.com/.

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