LIMBURG. Der vom Limburger Magistrat vorgelegte „Masterplan Wohnen“ spricht sich für einen „moderaten Zuwachs der Bevölkerung“ in Limburg bis zum Jahr 2040 aus; dies solle „als Chance begriffen werden, damit der Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie die Stadtgesellschaft stabil bleiben können und gesellschaftlich aktive Gruppen in der Stadt verbleiben“; gemeint sind damit zum Beispiel junge Familien ...

Masterplan Wohnen

Geht es nach dem neuen „Masterplan Wohnen” sollte die Stadt bis 2040 „moderat” wachsen (Auszug aus Gesamtartikel)

Von Stefan Dickmann

Über die Ergebnisse des rund 100 Seiten starken Papiers diskutieren in dieser Woche alle Ortsbeiräte. Von einer „klaren Abhängigkeit“ ist im Masterplan die Rede „Der Erhalt der Arbeits- und Wirtschaftskraft hängt mit der Weiterentwicklung von Wohnraum zusammen – die Nachfrage nach Wohnraum hängt mit dem Angebot ausreichender und qualitativer Arbeitsplätze zusammen.“

Zu wenig Bewohner in zu großen Wohnungen

Eine weitere Erkenntnis: Es gibt zu viele große Wohnungen sowie Häuser in Limburg mit zu wenig Bewohnern. „Damit ist der Wohnraumbestand untergenutzt“, heißt es im „Masterplan Wohnen“. Deshalb müssten Alternativen zum eigenen Haus geschaffen werden. „Dabei spielen vor allem kleinere, bezahlbare Wohnungen sowie barrierefreie, altersgerechte Wohnraumformen eine Rolle.“ Der Vorteil: „Werden diese Wohnformen angeboten, kann ein Umzug in kleinere, günstigere Wohnverhältnisse der ansässigen älteren Bevölkerungsgruppen angeregt werden.“ Im Gegenzug sollen jüngere Familien von den frei werdenden Wohnbaugrundstücken profitieren. Das setzt allerdings voraus, dass diese überhaupt noch bezahlbar sind, was in Teilen von Limburg durchaus bezweifelt werden muss.

Um dieses „moderate Wachstum“ sicherzustellen, wird im Masterplan ein zusätzlicher Bedarf an Wohnbauland bis zum Jahr 2035 von 50 bis 65 Hektar berechnet, bis zum Jahr 2040 sind es 65 bis 80 Hektar. Die Stadt verfüge über diese Flächenpotenziale, allerdings nur mit Hilfe der Stadtteile. Mit anderen Worten: Die Stadt müsste dort weitere Neubaugebiete ausweisen.

Bei den potenziellen Flächen wird in drei Kategorien unterschieden: Kategorie 1 hat ein „hohes Potenzial”, weil sich unter anderem mehr als 50 Prozent der Flächen in städtischer Hand befinden, diese Flächen bereits Siedlungsfläche und für eine Wohnbebauung vorgesehen sind. Kategorie 2 bietet ein „mittleres Potenzial”, Kategorie 3 nur ein „bedingtes Potenzial”, weil diese Flächen zum Beispiel noch nicht als Siedlungsflächen ausgewiesen sind.

„Bei der Betrachtung der einzelnen Stadtteile ist auffällig, dass vor allem die Innenstadt sowie die Stadtteile Linter und Offheim viele Flächen der Kategorie 1 aufweisen”, heißt es im „Masterplan Wohnen”. „Eschhofen kann die meisten Flächen aus der Kategorie 2 vorhalten und vor allem Lindenholzhausen und Dietkirchen besitzen den meisten Anteil an Kategorie-3-Flächen”: Hier ist also bislang das geringste Potenzial für neue Wohnungen vorhanden.

Auf diese vier Stadtteile wird genau geschaut

Lindenholzhausen: Nach der Analyse weist Limburgs größter Stadtteil kaum Wohnbauflächen der Kategorie 1 und 2 auf. Es wird deshalb empfohlen, die bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche westlich der Teilortsumgehung in Richtung Eschhofen als Siedlungsgebiet in den Regionalplan aufzunehmen, weil die rund zehn Hektar große Fläche „insgesamt eine gute Eignung als Wohnbaufläche aufweist“ und in diesem Stadtteil keine weiteren größeren und gut geeigneten Potenziale vorhanden seien ...

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.