LIMBURG-LINDENHOLZHAUSEN. Es war ein besonderes Jahr 2022 in Lindenholzhausen: Die 1250-Jahr-Feier hat die ohnehin schon enge Dorfgemeinschaft weiter zusammengeschweißt ...

Lindenholzhausens Ortsvorsteherin Barbara Bäcker (CDU) mit einem Blick zurück und einer Vorausschau auf 2023

Im Gespräch mit dieser Zeitung weist Ortsvorsteherin Barbara Bäcker (CDU) aber auch auf Themen hin, die den Bürgern auf die Nägel brennen: Das ist und bleibt die Verkehrsbelastung und der Verkehrslärm durch die B 8 sowie der Wunsch nach Wohnbauflächen für junge Familien.

Was hat Sie im zurückliegenden Jahr in Lindenholzhausen besonders gefreut?

Das Highlight diesem Jahr war unsere 1250-Jahrfeier. Wir hatten bei traumhaftem Wetter ein supertolles Festwochenende, das im und mit dem ganzen Dorf gefeiert wurde. Es hatte sich ein Festkomitee gegründet, das in unzähligen Stunden das Fest vorbereitet hat. Dazu wurden verschiedene Ausschüsse gebildet, die ihre speziellen Aufgaben hatten. Das Besondere daran war, dass dort auch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger dabei waren, die ansonsten nicht unbedingt in den Vereinen tätig sind. Auch konnte man wieder sehen, dass wir in Lindenholzhausen viele Vereine haben, die einfach ihre Erfahrungen beim Organisieren einbringen konnten.

Was man ebenfalls noch herausheben muss, dass auch viele Jüngere bei der Organisation dabei waren. So ist ein buntes und sehr breit aufgestelltes Programm zusammengekommen. Es konnten leider gar nicht alle Ideen verwirklicht werden. Es war ein großes Miteinander im Dorf, zwischen Jung und Alt, Zugezogenen und Alteingesessenen. Über das Jahr verteilt gab es auch schon verschiedene Aktionen, so dass wir insgesamt ein tolles Festjahr hatten. Dafür sei allen, die mit organisiert haben, an dieser Stelle nochmal ein riesengroßer Dank ausgesprochen. Es war einfach megaschön.

Worüber haben Sie sich geärgert?

Es sind oftmals die vielen kleinen Dinge, über die man sich ärgert. Das gehört wahrscheinlich aber zum Leben und zum Miteinander unter Menschen dazu. Es ist manchmal schwierig für die Bürgerinnen und Bürger zu verstehen, warum manche Angelegenheiten so lange brauchen, damit sie bearbeitet und umgesetzt werden. Was mich noch ärgert: Die Kommunikation mit der Verwaltung ist schlecht und muss verbessert werden. Oftmals erfährt der Ortsbeirat über die Presse, was im Ortsteil geplant oder passiert ist, oder man erfährt Dinge von den Bürgerinnen und Bürgern.

Was erhoffen Sie sich für Ihren Stadtteil im Jahr 2023?

Am meisten erhoffe ich mir, dass es mit der B 8-Umgehung endlich weiter voran geht. Es wird sowieso noch viele Jahre dauern, bis es mit dem Bau beginnt, da viele Planungen und Gutachten nötig sind, damit eine solche Straße gebaut werden kann. Im Haushalt sind weitere Mittel für Planungskosten eingestellt, und es sind aus Vorjahren noch Mittel vorhanden, so dass die Planungen gestartet werden können. Der Verkehr hat immer noch weiter zugenommen und ist für die Anwohner der B 8, aber auch für den ganzen Ort, eine starke Belastung, besonders der Schwerlastverkehr. Zwar gilt in den Nachtstunden Tempo 30 auf der B 8 und es wurde ein fester Blitzer installiert, aber die wenigsten Verkehrsteilnehmer halten sich daran. In diesem Jahr führte der besonders heiße Sommer daher nachts zu Lärmbelästigungen, da man auch nachts die Fenster offenlassen musste.

Welche Entwicklungen in Lindenholzhausen bereiten Ihnen Sorgen?

Wir haben uns in diesem Jahr im Ortsbeirat sehr viel mit dem Thema Solarpark an der A 3 beschäftigt. Der Solarpark würde auf Hollesser Gemarkung entstehen. Dort befinden sich aber wertvolle Ackerflächen, die dann für die Landwirtschaft verlorengehen würden. Wir haben in Lindenholzhausen noch einige aktive Landwirte, die unter anderem auch diese Flächen bearbeiten und dort Anbau betreiben. Der Ortsbeirat ist nicht grundsätzlich gegen Solarenergie und sieht auch die Notwendigkeit. Nur sollte es doch möglich sein, alternative Flächen zu finden, damit so wichtige Ackerflächen nicht verloren gehen.

Welche Projekte/Vorhaben müssen aus Ihrer Sicht in Angriff genommen werden, um Ihren Stadtteil voranzubringen?

Eine Herzensangelegenheit ist hier immer noch das Entstehen von neuen Bauplätzen. Seit Jahren gibt es in Lindenholzhausen keine Bauplätze mehr. Demgegenüber stehen aber viele Familien, die gerne bauen möchten, es gibt eine lange Warteliste. Lindenholzhausen ist verkehrsgünstig gelegen und hat eine recht gute Infrastruktur, daher würde man hier gerne bauen. Es sind gar nicht unbedingt Fremde, sondern Kinder, die nach Studium oder Ausbildung wieder zurück nach Lindenholzhausen ziehen möchten und auch gerne bauen möchten. Hier muss unbedingt etwas passieren. Außerdem ist es mehr als wünschenswert, dass sich wieder eine Apotheke in unserem Ort ansiedeln würde. Es war ein großer Verlust, dass die Apotheke im alten Ortskern geschlossen hatte.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.