Limburg-Lindenholzhausen. Der große Kirmesbaum steht. Er wurde unter Beteiligung einer großen Fangemeinde mit einem Kran auf seinen Platz gestellt, nachdem er in der Woche zuvor von den Kirmesburschen und Kirmesmädchen farbenprächtig geschmückt worden war ...

Am Montag wurde der Kirmesbaum an seinen Platz gestellt.Bild: Am Montag wurde der Kirmesbaum an seinen Platz gestellt.

LINDENHOLZHAUSEN - Los geht es mit einer Party im Festzelt

Unzählige kleine Kirmesbäume wurden in den vergangenen Tagen und Wochen im und vor dem Dorf aufgestellt. Die Schausteller haben ihr Angebot auf dem großen Kirmesplatz aufgebaut und auch das große Kirmeszelt kam an seinen Platz. Nun kann es also losgehen. Die Kirmes in Lindenholzhausen kann gefeiert werden.

Am Freitag, 9. September, ist im Zelt um 19 Uhr Party mit „Fistful of Dollars“, die als Vorband das Publikum für die anschließende Disco einheizen. Am Samstag, 13.30 Uhr, startet die Kirmes mit einem großen Umzug, und um 20 Uhr wird die Eröffnung im Festzelt sein, zu der die Band „Blind Q“ aufspielen wird.

Zum festlichen Hochamt in der Pfarrkirche wird dann für Sonntag, 10. September, 10 Uhr, eingeladen. Anschließend wird von 15 Uhr Kaffee und Kuchen im Festzelt angeboten und danach Unterhaltung mit der Musikkapelle „Die Blechbuben“. Von 19 Uhr an steht Tanz im Festzelt auf dem Programm, zu dem auch „Die Blechbuben“ aufspielen werden. Der Eintritt ist frei.

Am Kirmesmontag, 12. September, geht es von 10.30 Uhr mit einem Frühschoppen im Festzelt weiter. Für den Fassanstich sorgen Bürgermeister Marius Hahn und Ortsvorsteherin Barbara Bäcker. Auch an diesem Tag sind wieder „Die Blechbuben“ dabei. Um 16.30 Uhr startet der große Festumzug der Kirmesburschen und früheren Kirmesjahrgänge durch das Dorf. Um 20 Uhr ist Tanz im Festzelt mit der Band „Blind Q“, und von 22 Uhr an die große Kirmesverlosung. Anschließend findet die Kirmesübergabe statt.

klaus-Dieter häring

[Hier] findet man alle Infos zur Kirmes 2022.

GRUSS ZUM SONNTAG

Es lebe die Kirmes!

ALEXANDER HOLZBACH, PATER REKTOR

Mit Freude habe ich in letzter Zeit die Berichte in dieser Zeitung über die Kirmesse (so lautet wohl der Plural von „Kirmes“) in unserer Gegend gelesen. Vorgestern besonders den Bericht über Lindenholzhausen und Ahlbach. Meist gibt es dazu schöne Fotos der Kirmesburschen und Kirmesmädchen. Die schmucken Blumenhüte dürfen nicht fehlen. Nach der Corona-verordneten Brache feiert man in diesem Jahr wohl wieder besonders gern Kirmes. Verständlich. Was mich daran so freut? Unsere Zeit klagt über Traditionsabbrüche. Nichts ist mehr selbstverständlich. Ich erlebe das spürbar in unserer Marienkirche. Die Kirchenkrise, die Glaubenskrise und Corona haben dazu geführt, dass immer weniger Christen den Sonntagsgottesdienst mitfeiern. Auch die Gesangvereine wissen ein Lied davon zu singen, dass es mit dem Nachwuchs hapert.

Die Kirmes aber lebt. Diese Tradition wird geschätzt und auch von jungen Leuten hochgehalten, die vielleicht gar nicht wissen, dass „Kirmes“ eigentlich das Kirchweihfest ist. Das Wort kommt wohl von „Kirchmesse“ oder „Kirchweihmesse“. Wie auch immer; es ist schön, dass dieser Brauch gepflegt wird. Denn er hat etwas mit erlebter Gemeinschaft zu tun. Und: die Kirmesburschen und Kirmesmädchen übernehmen ein Stück Verantwortung für ihre Heimat.

Ein zweiter Punkt, der mich freut, ist, dass zur Kirmes selbstverständlich der Gottesdienst gehört. Jedenfalls war das in den Berichten über Lindenholzhausen und Ahlbach so zu lesen. Und in Obertiefenbach wird das auch nicht anders sein. Wie dort der Kirmesbaum aufgestellt wird, kann man bei Wikipedia sehen, wenn man nachschaut, was der Begriff Kirmes bedeutet. Woher der Kirmesbaum kommt, weiß ich leider nicht.

Dass zur Kirmes der Gottesdienst gehört, ist klar. Das sagt ja schon der Name. Die Kirmes, das Kirchweihfest erinnert an die Weihe der Kirche, also an jenes Sakral-Gebäude, das das Erscheinungsbild unserer Dörfer und Städte prägt. Jenes Gebäude, das vielen Menschen religiöse Heimat ist zum Gebet und zu wichtigen Ereignissen des Lebens. Die Texte des Kirchweihgottesdienstes erinnern daran, dass ein solches Gotteshaus zwar wichtig und gut ist und „zur Ehre Gottes“ erbaut wurde. Die Kirche, also die Gemeinschaft der Glaubenden, aber besteht aus „lebendigen Steinen“, wie es der Heilige Paulus formuliert. Will heißen: So wichtig unsere Gotteshäuser sind, wichtiger sind die Christinnen und Christen, die ihren Glauben im Alltag leben.

Allen, die in diesen Tagen Kirmes feiern, viel Freude in der Kirche und beim Tanz unterm Kirmesbaum!

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.