Limburg-Lindenholzhausen/Linter. Der von der Energieversorgung Limburg (EVL) geplante, 28 Hektar große Solarpark an der A 3 bei Lindenholzhausen bewegt auch die Menschen im Nachbarstadtteil Linter, der ebenfalls direkt betroffen wäre ...

LINTER Gremium beschließt, dass Alternativen geprüft werden sollen - CDU will nur Flächen zwischen Autobahn und Radweg nutzen

So war er auch Thema in der Ortsbeiratssitzung am Dienstagabend - mit durchaus unterschiedlichen Positionen. Da zwei der vier SPD-Vertreter nicht anwesend sein konnten, setzte sich am Ende die CDU mit ihren vier Stimmen und ihrem Antrag "Solarpark Limburg - ernsthaft Alternativen für Limburg prüfen" durch. Der stellvertretende Ortsvorsteher Ruben Jeuck (parteilos), der die Sitzung leitete, enthielt sich.

"Die CDU-Ortsbeiratsfraktion lehnt die Planungen in der vorgestellten Form ab", erklärt deren Sprecher Michael Stock. Dabei gehe es aber nicht um eine generelle Ablehnung, sondern darum, dass "uns die Größe Sorgen macht". Die Christdemokraten plädieren für ein Zurück auf die Planfläche von 2015, also dafür, dass die Anlage auf die Fläche zwischen Autobahn und Radweg beschränkt bleibt. "Das können wir uns gut vorstellen", erklärt Michael Stock. Dazu habe EVL-Geschäftsführer Gert Vieweg aber in der Sitzung jede konkrete Aussage vermieden.

Mit ihrem Antrag, der an den Magistrat gerichtet ist, zielt die CDU auch darauf ab, dass alternative Photovoltaik-Flächen im Stadtgebiet geprüft, wirtschaftlich bewertet und den städtischen Gremien vorzulegen seien. Dabei sollten Dorfgemeinschaftshäuser, Turnhallen, Hallenbäder, Gebäude des Landkreises, Parkflächen am Stadthaus, Tal Josaphat, Friedhof, Busbahnhof, Güterbahnhof, ICE-Bahnhof und weitere sowie Brachflächen und ehemalige Mülldeponien einbezogen werden.

Warten auf ein endgültiges Konzept

Er stehe dahinter, Alternativen abzuwägen, sagt auch Ruben Jeuck. Der Antrag sei dennoch nicht so, wie er ihn sich vorgestellt habe, deshalb die Enthaltung. "Ich warte auf ein endgültiges Konzept." Das Thema, Solaranlagen auf Dächern zu errichten, sei auch in Betracht gezogen worden, habe die EVL erklärt. Dies sei allerdings viel komplizierter.

Die SPD-Ortsbeiratsfraktion hatte bereits vor der Sitzung ihre Zustimmung zu den Plänen der EVL signalisiert. Auch sie plädiert aber dafür, "den Solarpark möglichst auf den Flächen entlang der Autobahn zu konzentrieren". Die Nutzung von Dachflächen alleine werde aber nicht ausreichen, um den Strombedarf zu decken, erklärte Ortsvereinsvorsitzender Peter Rompf, der auch Mitglied des Ortsbeirats ist.

Wie sich dieser am Ende positioniert, könnte also ganz entscheidend von der Stimme von Ruben Jeuck abhängen. Allerdings haben die Ortsbeiräte nur beratende Funktion, die Entscheidung treffen am Ende die Stadtverordneten.

Bürgerbeteiligung gewünscht

In der Sitzung des Linterer Ortsbeirats konnten auch Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen stellen. Vier habe es gegeben, so Jeuck. Darunter war die Frage nach der Nutzung von Dächern, aber auch die nach einer Einzäunung. Die muss sein, so dass die CDU dies als einen Grund nennt, nicht auf beide Seiten des Radwegs zu gehen. Auch dem Bürger-Wunsch nach weiteren Infoveranstaltungen schließt sich Stock an. "Diese sollte dringend erfolgen." Eine Bürgerbeteiligung sei denkbar, berichtet Jeuck von einer weiteren Antwort Viehwegs auf eine Bürgerfrage. Dies könne allerdings erst später geschehen. Michael Stock schließt sich an: "Wir würden uns wünschen, dass es ein Bürgerpark wird."

Für die Prüfung von "Agri-Photovoltaik" - Verfahren zur gleichzeitigen Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion (Photosynthese) und die PV-Stromproduktion (Photovoltaik) - plädierte ein weiterer Bürger. Diese befürwortet auch die Linterer SPD. "Die EVL will sich dies anschauen", berichtet Ruben Jeuck. Das würde wohl auch die CDU mitnehmen: "Unsere Kernforderung ist eine minimale Auswirkung auf das Ackerland", betont Michael Stock. ses

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.