Limburg-Lindenholzhausen. Leserbrief 2 zum NNP-Artikel "Erhitzte Gemüter im eiskalten Bürgerhaus" ...

Das erinnert an St.-Florians-Prinzip

Bei der Diskussion um den Solarpark zwischen Lindenholzhausen und Linter erkenne ich viele Stimmen, die sich für den Erhalt der dort genutzten landwirtschaftlichen Flächen stark machen, die aber problemlos in der Stadtverordnetenversammlung die Hand dafür gehoben haben, in Offheim über 30 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche für ein Gewerbegebiet zu opfern. Das erinnert mich an das St.-Florians-Prinzip, Probleme nur dann wahrzunehmen, wenn man selbst davon betroffen ist. Oder auf die aktuelle Diskussion übertragen, die landwirtschaftlichen Flächen zwischen Lindenholzhausen und Linter werden verteidigt, die in Offheim kann man aber durchaus opfern. Natürlich ist es ein berechtigtes und begrüßenswertes Anliegen, für den Erhalt besagter Flächen einzutreten. Andererseits ist es begrüßenswert, dass sich die EVL Gedanken um die Erzeugung alternativer Energien macht. Nachvollziehbar ist es auch, dass die EVL die zur Verfügung stehenden öffentlichen Dachflächen nicht für ausreichend hält, was sie aber nicht davon entbindet, diese Dachflächen zu nutzen und dafür im Gegenzug den Landschaftsverbrauch zu minimieren. Längst werden nicht mehr nur Dachflächen genutzt, die nach Süden ausgerichtet sind, auch solche, nach Osten oder Westen kommen in Frage. Daher ist es für mich unverständlich, dass die EVL zum Beispiel die Dachflächen des Offheimer Hallenbades und des Bürgerhauses nicht nutzt. Wäre die nach Westen ausgerichtete Giftmülldeponie in Offheim nicht auch wert, in die Untersuchung möglicher Standorte einbezogen zu werden? Oder eine Überbauung der Parkflächen am neuen Rathaus? Bevor also landwirtschaftlich genutzte Fläche für Solaranlagen verbraucht wird, sollten Alternativen geprüft werden.

Hermann Muth Ex-Ortsvorsteher von Offheim

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.