Limburg. Im ICE-Gebiet in Limburg dürfen sich in der Nähe zum Obi-Markt demnächst drei weitere Unternehmen ansiedeln ...

LIMBURG - Rechenzentrum, E-Bike-Handel, Taxi-Niederlassung

Zum einen soll dort ein neues Rechenzentrum gebaut werden, zum anderen will dort ein E-Bike-Händler seine Geschäfte betreiben, und schließlich will dort ein heimisches Taxiunternehmen eine zweite Niederlassung errichten.

Der zuständige Ausschuss gab dafür jeweils grünes Licht, wobei sich die Vertreter der Grünen bei der geplanten Ansiedlung des Rechenzentrums der Stimme enthielten. Das letzte Wort bei der Vergabe der Grundstücksflächen haben die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am kommenden Montag. Dass die Grundstücke veräußert werden, darunter eines im Erbbaurecht, gilt als sicher.

Erbbaurechtsvertrag mit 50 Jahren Laufzeit

Das Rechenzentrum wird von einem Unternehmen errichtet, das bereits einen Standort in Limburg hat: Die deutsch-französische Firma OVH betreibt in einer ehemaligen Druckerei in Offheim ein erst vor kurzem erweitertes Rechenzentrum, benötigt nun jedoch weitere Kapazitäten. Auf einem mehr als 10 000 Quadratmeter großen Grundstück im ICE-Gebiet soll ein zweites Rechenzentrum von OVH in Limburg inklusive eines Büros entstehen. Das soll mit einem Erbbaurecht-Vertrag geregelt werden, der eine Laufzeit von 50 Jahren haben wird. Das Grundstück wird nicht verkauft, sondern über diesen Zeitraum mit einem jährlichen Pachtzins an die Stadt vergütet.

Für die Auswirkungen des enormen Energieverbrauchs durch das Rechenzentrum auf die anderen im ICE-Gebiet angesiedelten Unternehmen interessierte sich der FDP-Stadtverordnete Maximilian Acht. Ausschuss-Vorsitzender Dominique Huth (CDU) erklärte, die Energieversorgung Limburg habe das im Blick; eine Ertüchtigung der Leitungen sei zwar notwendig, aber ohne Probleme möglich; Huth sitzt im Aufsichtsrat des Energieversorgers.

SPD-Fraktionschef Peter Rompf interessierte sich dafür, ob mit einem weiteren Rechenzentrum oder einer Erweiterung durch das Unternehmen in Limburg zu rechnen sei. Zumindest "mittelfristig" werde der neue Standort im ICE-Gebiet für das Unternehmen ausreichen, erklärte Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD).

Ebenfalls ein Grundstück erwerben will ein rechtlich eigenständiger E-Bike-Händler, der zum Firmenverbund e-motion Technologies gehört, das nach Angaben des Magistrats auf 70 selbstständige E-Bike-Shops in Deutschland, Österreich und der Schweiz verweisen kann.

Räder sollen verkauft und verliehen werden

Der neue E-Bike-Laden im ICE-Gebiet ist laut Magistrat auf elektrisch angetriebene oder elektrisch unterstützte Zwei- und Dreiräder spezialisiert. Diese sollen am neuen Standort verkauft und auch verliehen werden. Auch Zubehör- und Ersatzteile können dort erworben sowie ein Reparaturservice in Anspruch genommen werden.

Der Investor will ein mehr als 3800 Quadratmeter großes Grundstück erwerben. Dort sollen neben einem Ladengeschäft mit 800 Quadratmeter Verkaufsfläche auch Parkplätze sowie Flächen für Probefahrten entstehen. Eine Fahrradgarage mit Lademöglichkeiten für E-Bikes für Pendler ins ICE-Gebiet ist dort ebenfalls vorgesehen.

Werkstatt und Verwaltung

Und schließlich will das Unternehmen Taxi Addi mit Sitz in Hadamar im Limburger ICE-Gebiet eine zweite Niederlassung eröffnen. Zum einen, weil das Unternehmen im Auftrag der Stadt Limburg den "Lahn Star" betreibt (fünf kleine E-Busse), zum anderen um von einem verkehrstechnisch zentral gelegenen Standort aus agieren zu können. Auf einer rund 2200 Quadratmeter großen Fläche sollen eine neue Niederlassung mit Halle, Verwaltung, Werkstatt und Instandsetzung entstehen. Außerdem sind auf einer weiteren Teilfläche Ladesäulen und Pausenflächen für die Fahrzeugflotte vorgesehen.

Und wann soll gebaut werden? Der E-Bike-Händler und Taxi Addi streben laut Angaben des Limburger Magistrats "eine zeitnahe Umsetzung" ihrer Bauvorhaben an. Konkreter sind offenbar die Vorstellung des Unternehmens OVH: Das neue Rechenzentrum soll demnach bis Juli 2023 fertiggestellt sein, damit bis zum Herbst des gleichen Jahres die neuen Server angeschlossen und das Rechenzentrum in Betrieb genommen werden können. dick

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.