Hadamar-Oberweyer. Noch sieht es recht gut aus im Sängerkreis Limburg, doch auf der Hauptversammlung gab es auch warnende Stimmen, die eindringlich zu notwendigen Veränderungen aufforderten ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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Der Limburger Sängerkreis spricht seinem Vorstand das Vertrauen aus und stimmt auf einen notwendigen Wandel in den Vereinen ein
 
Josef Braß (3.v.r.) erhielt vom Sängerkreisvorstand die Urkunde zum Ehrengruppenvorsitzenden. Weiter auf unserem Foto (von links) Wolfgang Sarach, Frank Speth, Ursula Ender, Katrin Pfeiffer, Monika Braß, Andrea Brühl, Theodor Jung und Vorsitzender Gerhard Voß. Foto: HäringBild: Josef Braß (3.v.r.) erhielt vom Sängerkreisvorstand die Urkunde zum Ehrengruppenvorsitzenden. Weiter auf unserem Foto (von links) Wolfgang Sarach, Frank Speth, Ursula Ender, Katrin Pfeiffer, Monika Braß, Andrea Brühl, Theodor Jung und Vorsitzender Gerhard Voß. Foto: Häring

Einstimmig wurde im Rahmen des Kreissängertages nicht nur der Erste Vorsitzende des Sängerkreises Limburg, Gerhard Voss, für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt, auch alle anderen Vorstandsmitglieder blieben im Amt. Damit wurde die sehr gute Arbeit des Vorstandes, die auch durch die ausführlichen Berichte zum Ausdruck kam, in den vergangenen Jahren bestätigt.

Der Männergesangverein «Liederblüte» Oberweyer zeigte sich als ein hervorragender Gastgeber, der nicht nur durch ein tolles Bühnenbild den vielen Vertretern aus 57 Vereinen des Sängerkreises einen harmonischen Nachmittag bereitete. Die Versammlung wurde mit einem gemeinsam gesungenen Stück durch den Kinder- und Jugendchor, dem Männergesangverein «Liederblüte» und dem Frauenchor «ChoriFeen» unter der Leitung ihres Dirigenten Jan Schumacher auf den Nachmittag eingestimmt.

Gute Botschafter

Auf die hohe Zahl von 3430 Sängerinnen und Sänger in 73 Vereinen und auf die vielen Erfolge der heimischen Chöre bei Wertungssingen, bei nationalen und internationalen Chorwettbewerben, bei Jubiläen und bei Konzerten verwies Vorsitzender Gerhard Voss. Nach seiner Auffassung sei dadurch der sehr gute Ruf des Sängerkreises erneut weit über dessen Grenzen hinaus getragen worden. «Wir wissen, dass bei uns noch mit Begeisterung gesungen wird» so Voss.

Voss widmete sich aber auch dem Thema «Chorsterben». Viele Chöre seien nicht mehr in der Lage, einen Chorleiter oder Chorleiterin zu finden, da die Mitgliedsbeiträge meist nicht mehr ausreichten, diese zu bezahlen. Positiv sei der Anstieg von Kinder- und Jugendchören zu vermerken. Hier ging der Dank von Voss an die Vereine, die diesen Weg unterstützen.

In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr erwähnte Voss besonders den hessischen Chorwettbewerb in Schlitz. Dort sei der Sängerkreis Limburg von «Camerata Musica» Limburg unter der Leitung von Jan Schumacher, der «Harmonie» Lindenholzhausen unter der Leitung von Martin Winkler und dem Pop- und Jazzchor «You’n Joy» der «Cäcilia» Lindenholzhausen unter der Leitung von Mathias Schmidt hervorragend vertreten worden. Alle drei Formationen haben sich mit ihrem Erfolg für den Deutschen Chorwettbewerb in diesem Jahr in Dortmund qualifiziert.

Voss blieb es auch vorbehalten, zwei Ehrungen vorzunehmen. Zum einen wurde Klaus Hertl für zehn Jahre Vorsitz im Männergesangverein «Liederkranz» Oberweyer ausgezeichnet. Zum anderen wurde Josef Braß zum Ehrengruppenvorsitzenden ernannt. Braß leitete über 20 Jahre die Geschicke der Sängergruppe 5.

Nach weiteren, ausführlichen Berichten der Jugendreferentin Katrin Pfeiffer und für die Frauenreferentin Andrea Brühl hatte für den Musikausschuss der Vorsitzende Jan Schumacher das Wort. Dieser wagte die mahnende Behauptung, «dass in zehn Jahren zwei Drittel der traditionellen Chöre von der Bildfläche verschwunden sind». Hier müsse bei den Vereinen ein Umdenken stattfinden. Er rief die Versammlung auf, sich nicht auf dem Argument des gesellschaftlichen Wandels auszuruhen. Es sollten neue Wege eingeschlagen werden. Seiner Meinung nach gehört dazu eine Neuorganisation der Mitgliedsbeiträge «Singen zum Nulltarif ist nicht mehr möglich und zeitgemäß», sagte Schumacher.

Der neue Vorstand

Er schlug vor, verstärkt Chorgemeinschaften zu bilden. Schumacher ist sich durchaus bewusst, dass nicht viele Vereine begeistert sind, mit einem Nachbarverein zusammen zu gehen. «Aber singen sie doch lieber zusammen, als überhaupt nicht mehr», verdeutlichte Schumacher.

Im Anschluss an die ausführlichen Berichte, in die noch ein Referat durch den Zweiten Vorsitzenden Frank Speth über das neue Abrechnungssystem «Oveso» eingebunden war, standen die Wahlen auf der Tagesordnung. Der alte und neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Erster Vorsitzender Gerhard Voss, stellvertretende Vorsitzende Ursula Ender und Frank Speth, Kassierer Wolfgang Sarach, Schriftführer Theo Jung, stellvertretender Kassierer Klaus Semmler, stellvertretende Schriftführerin Gisela Schneider, Jugendreferentin Katrin Pfeiffer und die Frauenreferentin Andrea Brühl.

Anschließend gab es noch einen Ausblick auf das laufende Jahr. Dabei wurde das Ehrungskonzert am 31. Oktober in der Eichelberghalle in Aumenau und der nächste Kreissängertag im kommenden Jahr in Dehrn erwähnt. kdh