Limburg-Lindenholzhausen. Vom Kleinkind bis zum Senior: Bei der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Jugend haben die Mitglieder die beiden Kitas in Lindenholzhausen besichtigt und anschließend über die seniorengerechte Gestaltung des Tal Josaphats beraten ...

Der Ausschuss für Soziales und Jugend bei seiner Ortsbegehung in der Kita St. Jakobus in Lindenholzhausen. Foto: Uriel
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Der Ausschuss für Soziales und Jugend bei seiner Ortsbegehung in der Kita St. Jakobus in Lindenholzhausen. Foto: Uriel

In Lindenholzhausen sind die Kindertagesstätten ausgelastet, Erzieher werden zur Mangelware

Zu einer Runde im bunten Bällebad hat sich der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU) zwar nicht hinreißen lassen – dafür hat der Sozialausschuss seine Sitzung aber auf kleinen Holzstühlen und an Tischen in Miniformat abgehalten. Miriam Pohl, Leiterin der Kita St. Jakobus in Lindenholzhausen, hatte sich bereiterklärt, die Ausschussmitglieder nach einer kleinen Führung durch die Räumlichkeiten auch weiterhin zu beherbergen.

Besonderer Förderbedarf

Zuvor hatte sich der Ausschuss bereits die katholische Kindertagesstätte Elisabeth angeschaut. "Wir wollen uns über die aktuellen Gegebenheiten vor Ort informieren", sagte Nicole Roßberger, Vorsitzende des Ausschusses. Das Besondere in diesem Kindergarten: Es gibt zwar auf dem Papier zwei Gruppen mit jeweils bis zu 25 Kindern, aber in der Realität wird dieses Konzept anders umgesetzt: "Wir leben mit offenen Gruppen", sagte Leiterin Nicole Storto. "Wir haben verschiedene Funktionsräume eingerichtet, zum Beispiel eine Bauecke, einen Turnraum und einen Platz zum Malen. Die Kinder können diese Bereiche individuell nutzen." Wenn sie einen Raum verlassen, melden sie sich bei der Erzieherin ab und geben an, in welchen Bereich sie wechseln wollen.

Insgesamt acht Erzieherinnen sind derzeit in der Kita Elisabeth beschäftigt. "Aber es wird immer schwieriger, Personal zu finden", sagte die Leiterin. Der Erste Stadtrat Stanke bestätigt diese Entwicklung: "Wir stehen vor der generellen Herausforderung, diesen Beruf attraktiver zu machen, gerade auch für Männer." 45 Kinder werden hier derzeit betreut, darunter auch sechs Kinder unter drei Jahren und ein Integrationskind, das besonderen Förderbedarf hat. "Wir haben eine große Nachfrage, die Plätze sind immer schnell vergeben", sagte Leiterin Storto.

Dieser Trend zeichnet sich auch in der benachbarten Kita St. Jakobus ab. 68 Kinder sind dort derzeit untergebracht. "Wir haben mehr Anmeldungen als Plätze", sagte Miriam Pohl, Leiterin der Kita. Im nächsten Jahr werde sich diese Situation noch verschärfen. Gerade die Nachfrage nach Plätzen für Kinder unter drei Jahren sei in beiden Kitas angestiegen. Eine zweiwöchige Eingewöhnungszeit von Eltern und U-3-Kind sei Pflicht.

Fazit des Ausschusses: Abgesehen von den teilweise bangen Blicken auf die Entwicklung der Kindergartenauslastung und der Versorgung mit Erzieherinnen funktioniere die Arbeit in den Kitas in Lindenholzhausen sehr gut.

Deshalb kam schließlich der Einwand auf, bei der nächsten Ortsbegehung vielleicht einen Kindergarten zu besuchen, in dem es einen Brennpunkt gebe, bei dem es "irgendwo hakt". Auch die Außenanlagen konnten um 19 Uhr nicht mehr begutachtet werden – es war schlicht zu dunkel.    lu

Info: Ein neuer Generationen-Park

Nach der Kindergartenbegehung hat der Sozialausschuss auch die Gestaltung eines geplanten Generationen-Parks im Tal Josaphat beraten. So sollen in näherer Umgebung der bereits vorhandenen Skater-Anlage, des Spiel- und Bolzplatzes und des Basketballkorbes seniorengerechte Freizeitbetätigungen installiert werden.

Angedacht ist bisher die Errichtung einer Boule-Bahn. Die möglichen Kosten für die Instandhaltung einer Kneipp-Wassertretanlage werden derzeit noch geprüft. Auch die Installation eines großen Schachbretts, wie es bereits auf dem Europlatz in der Innenstadt steht, wird beraten. Die Einführung von Fitnessgeräten für Senioren auf dem Rasenplatz im Tal Josaphat sieht der Ausschuss kritisch: "Da spielt das Schamgefühl eine große Rolle", sagte der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU). "Man will bei der Nutzung solcher Geräte nicht im öffentlichen Blick stehen." Der Ausschuss hat den Bericht einstimmig zu Kenntnis genommen. Die Vorlage liegt dem Ortsbeirat vor; dieser ist abschließend für den Generationen-Park zuständig. lu

Artikel vom 07. November 2012, 18.40 Uhr (letzte Änderung 08. November 2012, 04.22 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.