Limburg-Lindenholzhausen. Dass sie nicht verstaubt sind und schon gar nicht eingemottet werden müssen, bewiesen die Sänger der Lindenholzhausener Sängergruppe «Schräge Acht» im Männerchor Cäcilia, die im Gasthaus Friedrich ihren 40. Geburtstag feierten ...Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
... Das Durchschnittsalter der sich munter und fidel präsentierenden Gruppe beträgt 74 Jahre und noch heute tragen die «Cäcilia Oldies» bei diversen Festivitäten durch ihren beeindruckenden Klangkörper entweder zur festlichen, besinnlichen oder fröhlichen Stimmung bei.
Letztere Stimmungslage kam beim Geburtstagsabend nicht zu kurz, zumal die «Schräge Acht» für lustig und heiter stehen soll. 1968 hatten sich acht engagierte Sänger zusammen getan, um vornehmlich in der Karnevalszeit bei den Lindenholzhausener Kappensitzungen mitzuwirken. Bis zum heutigen Tag halten 16 Sänger der Gruppe «die Stange», die von Hans Jürgen Kremer angeführt wird und der musikalischen Leitung von Ullrich Rompel untersteht.
Vor dem Festabend gedachten die Mitglieder zunächst der Verstorbenen und boten dann Chorvorträge mit den Solisten Elmar und Leo Rompel. Mit viel Humor und Spürsinn war es dann Hans Jürgen Kremer der 40 Jahre «Schräge Acht» Revue passieren ließ. Kremer dankte dem damaligen musikalischen Leiter, Alfons Wagner, für sein Engagement sowie den Inhabern des landwirtschaftlichen Anwesens Jung-König, die ihre Räume für die Proben zur Verfügung stellte. Manchmal endete das Treiben gar mit einem mitternächtlichen Schlachtfest.
Im Gegensatz zum «großen Chor» Cäcilia beteiligte sich die «Schräge 8» – trotz beachtlichen Könnens – nicht an Chorwettbewerben, sondern erfreute ihre Mitmenschen bei Jubiläums-, Geburtstags- und Familienfeiern mit ihrer Sangeskunst. Einige Konzerte wurden in Altenheimen, bei Seniorentreffen oder beim VdK bestritten, um sich auch in den Dienst der guten Sache zu stellen. Dort gilt es den Sängern zumindest immer für gute Stimmung zu sorgen.
Hans Jürgen Kremer dankte dem musikalischen Leiter Ullrich Rompel für seine engagierte Arbeit, der es verstanden habe, dass sich die Chorgruppe ein eigenständiges Repertoire erarbeitet habe, wobei die Interpretation zeitgenössischer Chorwerke in deutscher Sprache und die Pflege der schönen Volkslieder im Vordergrund ständen.
Als herausragendes Ereignis in der Geschichte des Chores nannte Kremer die Fahrten 1995 und 1998 nach Lettland. Bei zahlreichen Konzerten seien die Herzen der Letten erobert worden. Gemeinsam mit 1500 Sängern habe man das «Halleluja» von Georg-Friedrich Händel vor mehr als 50 000 Besuchern im Musikstadion präsentiert. Ein Erlebnis, das Gänsehaut erzeugt habe.
Kremer dankte allen Sängern, den Freunden und Gönnern des Vereins und denen, die bei den zahlreichen Hilfstransporten in ein Krankenhaus nach Lettland mitgeholfen haben. Mit Freuden nahmen die Chormitglieder Grüße aus Lettland entgegen, nahmen Glückwünsche von Ortsvorsteher Franz-Josef Zeidler entgegen und ließen sich durch einen «Vierzeiler» von Marianne Schnittler zum Schmunzeln bringen. Ein Feuerwerk des Frohsinns beendete schließlich das bunte Treiben, das bis nach Mitternacht andauerte.bb
Die Sängergruppe „Schräge 8“ feierte ihren 40. Geburtstag. Foto: Bude