vom 04.06.2008

Limburg-Lindenholzhausen. Man mag es kaum glauben, dass schon 25 Jahre vergangen sind, seit Jürgen Faßbender den „Jungen Chor“ Lindenholzhausen gründete. Andreas Jung übernahm 1996 von seinem Chef die Leitung und heute kann das Ensemble stolz auf 25 Jahre erfolgreiche Chorarbeit mit vielen Preisen zurückschauen ...

Danke, ensemble vocale, für ein großartiges Konzert

Von Thomas Lebeda

Limburg-Lindenholzhausen. Man mag es kaum glauben, dass schon 25 Jahre vergangen sind, seit Jürgen Faßbender den „Jungen Chor“ Lindenholzhausen gründete. Andreas Jung übernahm 1996 von seinem Chef die Leitung und heute kann das Ensemble stolz auf 25 Jahre erfolgreiche Chorarbeit mit vielen Preisen zurückschauen.

Zum Geburtstagskonzert lud man sich das Oktett „ACHTung Vokal“ unter der Leitung von Thomas Wagner sowie „Belcanto Linsengericht“ unter der Leitung von Gerd Zellmann ein, und den Gästen wird es wohl ebenso ergangen sein wie den Kindern beim Kindergeburtstag: Sie brachten nicht nur etwas mit, sondern nahmen auch Geschenke mit nach Hause, nämlich das Erlebnis eines großartigen Konzerts, die gespannte Aufmerksamkeit eines beeindruckten Publikums und nicht zuletzt den Genuss von wahren Beifallsstürmen. Kein Wunder bei einem Programm, das für jeden etwas dabei und nur ein Ziel hatte: Den Zuhörern schöne Musik zu machen. „Ensemble vocale lindenholzhausen“ tat das im ersten Teil, mit einem begeisternden und die Erwartungen schürenden „I will praise thee, o Lord“(Knut Nystedt), ließ Edvard Bairstows harmonisch so oppulentes „I sat down under His shadow“ folgen und schlug anschließend einen Bogen mit Rachmaninovs klanggewaltigen, Marienlob („Bogorodice djevo“) zu Felix Mendelssohn-Bartholdys doppelchörigem „Kyrie“, wunderschön und elegant.

„ACHTung Vokal“, das sind acht Menschen, die nicht bloß singen, sondern die ihre Musik zelebrieren, sehr zum Vergnügen ihres Publikums. In Lindenholzhausen taten sie es mit einem meisterlich filigranen doppelchörigen Pachelbel-Satz „Singet dem Herrn ein neues Lied“, mit dem schönen und populären fünfstimmigen Satz von Heinrich Schütz „Also hat Gott die Welt geliebt“, dem das „Nachtlied“ von Max Reger folgte. Inbrünstig und demutsvoll erklang im Anschluss Maurice Duruflés letztes Werk, sein „Notre Pére“. „ACHT-ung Vokal“ beendete seinen ersten Auftritt mit einem perfekt vorgetragenen selbstverliebten „Swing low“ im Arrangement des Frankfurter Jazzers Matthias Becker.

Einen effektvollen Auftritt verschaffte sich „belcanto Linsengericht“ mit dem Klanggemälde „Silence my soul“ des philippinischen Komponisten Francisco Feliciano. Der Chor bestach dabei mit einer perfekten stimmlichen Leistung und einer herausragenden Solistin, Gisela Zellmann, die den Solopart übernommen hatte. Nach solcher Klangfülle hatte es Mendelssohn-Bartholdys „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ fast ein bisschen schwer, sich ins rechte Licht zu rücken, was aber dank der Qualitäten von „belcanto“ doch gelang. Es folgte das Salve regina „to the mothers in brazil“, mit viel Pepp gesungen, und dann ging der erste Teil des Abends mit dem „Kyrie“ aus der Messe von Steve Dobrogosz, klangvoll zu Ende. Gerd Zellmann hat mit Michael Schneider auch einen glänzenden Pianisten.

Nach der Pause unterhielt das „ensemble vocale“ die erfrischten Hörer mit schönen Sätzen von Brahms „Wach auf meins Herzens schöne“, „All mein Gedanken“ und mit dem nicht minder bekannten „Wach auf meins Herzens schöne“, im Arrangement von Ralph Hoffmann. Begeistert bedankte sich das Publikum bei den Sängern von „ensemble vocale Lindenholzhausen“ mit viel Applaus, der sich dafür mit „Didn’t my lord deliver Daniel“ bedankte und mit diesem Aufreißer eine gelungene Werbung für die Geburtstagsmatinee am nächsten Tag machte.

„belcanto Linsengericht“ überraschte bei seinem zweiten Auftritt gleich zu Beginn mit einer zauberhaft antiquierten „Loreley“, machte anschließend mit dem Publikum einen Ausflug nach Uganda mit viel Verve und vielen „Uuuuhs“ („Singa, Jesu, Singa“) und rundete das ganze mit zwei überraschend fetzigen Sätzen von John Rutter ab. Zunächst „I got a robe“ mit einer fantastisch singenden schelmischen Gisela Zellmann als Solistin und dann als Knaller der Ohrwurm und Evergreen „When the saints“. Da kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr und deshalb gab es zur Belohnung noch etwas aus dieser Wundertüte: „O Lord! Couldn’t hear nobody pray“.

„ACHTUNG Vokal“ gehörte der letzte Block des Konzerts, den man mit einem herrlichen „Er ist’s“, einleitete, im Satz von Hermann Goetz. Von Orlando di Lassos folgte ein meisterliches „Tutto lo di“. Dann wechselte man zum Latin Pop mit „Come in and stay a while“ und dem unvergleichlichen „The shadow of your smile“. Der Chor schloss den Reigen mit dem köstlichen karibischen Wiegenlied „Duerme negrito“, das Emile Sole vorzüglich arrangiert hat. Die Zugabe „When I fall in love“ von Donny Osmond machte den Abschied von den acht Sängern nicht wirklich leichter. Aber da galt es, sich mit der alten Weisheit zu trösten „Wenn’s am schönsten ist . . .“. Und so verabschiedeten sich alle Beteiligten mit Johannes Brahms und seinem „Abschiedslied“ auch ein bisschen wehmütig, wie das halt so ist, wenn etwas besonders Schönes zu Ende geht. Glückwunsch nach Lindenholzhausen.

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