Limburg-Weilburg-Lindenholzhausen. Mit einem großen Festakt unter dem Motto «Tradition mit frischem Wind» hat der Bezirkslandfrauenverein sein 60-jähriges Bestehen im Dorfgemeinschaftshaus Lindenholzhausen gefeiert ...
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Der Bezirksverein der Landfrauen wurde vor 60 Jahren gegründet
Tradition und Fortschritt verbindet die Geschichte des Bezirkslandfrauenvereins Limburg. «Wir danken den Frauen für den Mut und die Entschlossenheit, den Verein zu gründen», sagte die Vorsitzende, Anette Heckelmann, und ging auf die Beweggründe ein, die die Frauen vor 60 Jahren bewogen, den Limburger Bezirksverein zu gründen. «Sie haben erkannt, dass man nur gemeinsam stark ist. In einem starken Verbund kann man auch etwas erreichen», so Heckelmann. Inzwischen hat der Limburger Bezirksverein mehr als 400 Mitglieder.Bereits in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden in Mensfelden und Linter Ortsgruppen des Landfrauenvereins gegründet. Im Dezember 1948 wurde der Limburger Kreisverein im Gasthaus Schermuly in Limburg ins Leben gerufen. In den 60er Jahren kamen dann der Ortsverein Neesbach, in den 70er Jahren Dauborn und Brechen hinzu. Zuletzt wurde der Heringer Ortsverein ins Leben gerufen, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.
Dass die Wurzeln des Vereins in der Landwirtschaft liegen, solle nicht vergessen werden, sagte Heckelmann. Sie dankte all denen, die bereit waren, Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv in die Vorstandsarbeit eingebracht haben. Heckelmann nannte Johanna Schmitt, die langjährige Vorsitzende, die im letzten Jahr verstorben ist. Viel Engagement zeigten auch die stellvertretende Vorsitzende, Hilde Künzler, die ehemalige Vorsitzende Margret Pfeiffer sowie die Geschäftsführerinnen Margot Scholl und Dagmar Schwenk: «Diese Frauen haben den Verein geprägt und ihn zu dem gemacht, was er heute ist.»
Offen für alle Frauen
Heute sei der Bezirkslandfrauenverein offen für alle Frauen, ohne Rücksicht auf Alter, Beruf, Nationalität, Religion, Parteizugehörigkeit oder Familienstand: «Bei uns sind alle Frauen willkommen.» Der Bezirksverein hat inzwischen eine eigene Homepage, wo sich alle Ortsvereine darstellen und über ihre Angebot und Aktivitäten informieren. Wer möchte, kann sich bei Landfrauen in Seminaren weiterbilden oder etwas für die Gesundheit tun. Zum Beispiel haben zehn Frauen des Bezirksvereins und des Nachbarbezirks Weilburg eine Gruppe «Nordic Walking» gegründet. «Tradition mit frischem Wind» ist das Motto der Zukunft, so wird 2010 ein erster Computerkursus angeboten. Und neben den traditionellen Aktivitäten wollen sich die Frauen auch neuen Themen widmen, die jüngere Frauen interessieren.
Hildegard Pfaff, die Schirmherrin der Veranstaltung, die selbst 18 Jahre den Vorsitz des Vereins innehatte, rief die Frauen dazu auf, sich weiterhin «in Politik und Gesellschaft einzumischen und auch in ihrem persönlichen Umfeld ihre Meinung zu vertreten». Gerade für viele ältere Frauen, die vor mehr als 30 Jahren keine Berufsausbildung machen konnten, boten die vielen Bildungsmaßnahmen des Bezirkslandfrauenvereins «neue Perspektiven und positive Selbsterfahrung». Der Limburger Verein brauche mit seiner «vielseitigen und aktuellen Vereinsarbeit keinen Vergleich mit anderen Bezirken zu scheuen», er sei eine «wichtige Säule der Landfrauenbewegung». Die Landfrauen erfüllten eine «Vorbildfunktion in der Gesellschaft», an der sich viele ein Beispiel nehmen könnten. Das «einfältige Bild der Landfrau» existiere nicht, so Pfaff, es gehöre «schlicht in das Reich der Vorurteile». bra
Das war früher gefragt: Frauen sollten nähen, stricken und sticken können – und natürlich schmuck aussehen. Der Bezirkslandfrauenverein zeigte in einer Ausstellung, wie sich das Bild der Frau wandelte. Foto: Braun