Inhalt

Vorwort | Uzname Kruggelschjer | UznamenUzwödder & Hollesser-Platt | Hollesser-Platt | Hessisch für Anfänger | Iss die Mundart ze rette | De Umweltschutz än vergangene Zeit | Rundgang dorsch uss schie Altstoadt LimborschDie ObstbaamversteijerungDe Gerhard unn de Seppel sän verschwunne | Domols no 1945Hausmetzjer Hortmannhein | Domols 1960 än Linhollesse | Dott FestMundartvorträge von der 1250-Jahr-Feier | Die Dreschmaschin kimmt äns Ort |  Die Milchböcke | Det Lusthäusje u PingsteDe Lumpe August Jakob TrautLinnehollesser Kermes 2020 | Eisch was et noch | Mei LinneholleseWaldspaziergang | CORONA! | Das Amboßfest | Corona 2020 | Die letzt Redd | Det Drama vu de alt KermesfuPalmsonntag | Rückblick eines Pensionärs | Mein herrlische RheingauDe heilische St. Antonius | Do hilft ach e Gebet nitDie Weihnochtsgans | Linhollesser Kermes | Die Welt vuu heutDe Kathereinermarkt | SpaziergangUhe'sDie Hollesser Zeil | Zum grünen KranzDe alte Sauerborn | De Pingstritt | Wegkreuz Dem Ede sei FensterscheibErntedankDet Schlochtfest | Heimatdorf | De Kastanjebaam | De Mudderdoochsstrauß | De WerzwischDe alde Wuu | Dot Millrod | De Liebaam

 

Vorwort

Auf dieser Seite sollen der Dialekt und die Mundart rund um Lindenholzhausen dargestellt werden. Weitere Einreichungen zur Vervollständigug bitte an das Webteam übersenden.

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Woher stammt der Uzname Kruggelschjer (Kruggeltjer)

Der Spitzname der Bewohner von Lindenholzhausen leitet sich von einen Haushaltsgegenstand ab, der wie der Sack früher zu Haus und Hof gehörte „Kruggelschjer’’, kleine Krüge. Damit trugen die  Dorfbewohner ihr Wasser nach Hause, was nichts Ungewöhnliches war, als es noch keine Wasserversorgung gab.

Allerdings hat nicht jeder Ort einen Brunnen, an dem er einen Säuerling als Haustrunk (siehe unsere Rubrik "Sauerborn") abfüllen kann. Eine weitere Benennung für die Lindenholzhausener ist „Hollesser" oder "Holleser", was sich Ortsfremde erst durch einen Blick in die Ortsgeschichte erschließt. In der Urkunde aus dem achten Jahrhundert ist von „Holtzhuse’’die Rede, was in der  Mundart in Hollesse abgerundet wurde.

Quelle: "Hessisch für Anfänger" von Hans Peter Dietrich

Bemerkung

Ob Sauerborn oder Bäume, mit dem Uzname können wir Hollesser gut leben, zumal  das Nationallied der Hollesser (Linnehollesser Lied - Ei kinnste meisch da nit) nach einer Melodie aus dem Freischütz gesungen wird. Findige Hollesser wollten sogar vermuten, das der Komponist Carl Maria Freiherr von Weber eine Muse in Linhollesse hatte und dann erst den Freischütz komponierte?

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (07/2017)

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Uznamen aus der Limburger Umgebung

Ahlbach: Ollwoacher Kewer Käfer Käfer  
Eschhofen: Eschhiwer Schäß Schiß  
Mühlen: Miller Bäckärsch Back(es)ärsch  
Mühlen: Miller Wasserradde Wasserratten  
Dietkirchen: Dickerijer Hulz Holz  
Dehrn: Dehrner Roawe Raben  
Ennerich: Innerijer Besen Besen  
Lindenholzhausen: Linnhollesser Krugeltje Krügelchen  
Linter: Linderer Fresch Frösche  
Limburg: Limboarjer Segger Säcker  
Staffel: Staffeler Watz Eber  
Elz: Blechköpp Blechköpf  
Offheim: Offemer Bär Bär  

Quelle: Lauder biese Wödder Mundartbuch aus Eschhofen

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Uzwödder und Hollesser-Platt

Än usserer Mundart gibt es vill Uzwödder, die noch gebräuchlich sän oder aus de Vergangenheit.

Bambelschnout Mareschjer Plattkopp Schäslong Dabbisch Hoseschisser
Bouwe Enkeltje Dickrujb Brummeldippe Hinkel Schinnos
Bobbje Neugirischnos Zinke Bagaasch Dunsel Zwiwweldapscher
Spitzklicker Gesocks Kinnerschees Gedoffel Funsel Nervesäsch
Finnischfuchser Zores Treppescheißer Dappes Gewirreros Scheesegaul
Rotznos Fliibutz Schniepisser Dippegucker Simbel Fettwatz
Babbsack Bledmann Labersack Kruggeltjer    

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (10/2017)

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Hollesser-Platt (teils auch hessischer Dialekt)

Mundart Erklärung Mundart Erklärung
A
Aabemick Aufdringlicher Mensch Aabee Abort
Aaschgei Allgemeines Schimpfwort Aai Hühnerei
Allmei Egoist Aasch Hinterteil des Menschen
Aal Alt Abbo Guten Appetit
Adorm Schwächlicher Mensch Abgang Derbe Aufforderung für verschwinden
Armleuchter Erbärmlicher Mensch aageschisse komme  zu jemand kommen, lästiger Besucher
Angstschisser Ängstklicher Mensch    
B
Babbsack Aufdringlicher, klebriger Mensch Babbele Im Dialekt unterhalten
Babbe Vater, Papa Babbeller Viel-Plauderer
Bagaasch Sippschaft, Pack, Gesindel Babbedeckel Pappe
Balsch Ungezogenes Kind Bach Auch Emsbach
Bambelschnout Person mit hängender Lippe Bajes Ärmliches Haus
Bangert Lümmel, frecher Bub Bajazz Mainzer Fassenacht Symbol
Bankrottskreemer Geschäftsmann vor der Insolvenz Baldin Halstuch
Bengel Ungezogener Bub Besem Ungeliebtes Frauenzimmer
Bicks Vulgär für weibliches Geschlecht Batschkapp Weiche Schirmmütze, auch Kabarretisten
Binnes Tollpatsch Bedabbele Begreifen
Blödhummel Blöder Mensch Beduppe Betrügen bei einem Kauf
Braddeller Unproduktiv Schaffender Biesebouwedoch Buß- und Bettag
Brujpump Besoffener Zeitgenosse Belzich Stockbesoffener
Brummeldippe Unzufriedene Person Bembel Ausschankgefäß, auch für Apfelwein (Frankfurt)
Bouwe Buben, noch nicht reife Menschen Bledmann Blödhammel
babbisch klebrig Bobbes Po, Hintern
Botzlump Putzlappen Bollidig Politik
C
Chräskindje Tempramentlose Person Chräskindje Beschert die Kinder am Heiligabend
D
Dappes Tollpatsch Daale Erbschaft der Nachkommen verteilen
Derrappel Ein Mensch, der dürr ist, dass er rappelt Dabsche Ungeschicktes Gehen
Dalles Krankheit, auch Bankrott Dadderisch Darmstädter Lokalposse von Niebergall
Dolles Tollpatsch Deetz Kopf
Dormel Verschlafener Mensch Derrvereck Schmal, dürr
Dräckasch Charakterlich schmutziger Mensch Dippe Topf
Dräckbangert Grobes Schimpfwort Dilldapp Ungeschickter Mensch
Disbisch Es dunkelt, der Tag neigt sich dem Ende Dopsch Kleines Kind
Dickrujb Dicke Rübe Dippegucker In einen Topf schauend
Dunsel Abwertend für Frau dabbisch tollpatschig
desdeweesche deshalb, deswegen disbedeern diskutieren
dormelisch schwindelig Dudd Tüte
E
ebbes Ein bischen Et schitt Starker Regenguss
Ebbelwei Frankfurter Nationalgetränk Erän Komm herein
Enaus Nach drausen gehen Einfalt Einfällige Person
Enoff Die Treppe hinauf Euochje Weinerliche Person
Ei Gure Linnhollesser Begrüßung Engsternisch Beschränkt
Erimmlammedärn Klagend unzufriedener Mensch Eisebuu Eisenbahn
eebsch unleidlich, schlecht gelaunt en Dubbe huu spinnen, verrückt sein
F
Ferz Auch Unsinn Fitzel Kleines Stück Papier
Flotte Dünner Stuhlgang Forz Da liegt ein Furz quer
Fratz Eingebildet, hochnäsig Fäckel Schwein oder auch Sau
Funzel Schwach brennende Lampe Fulder Grober Mensch
Flabbes Ungezogener Mensch Fleehaub Beschränkter Mensch
Feberwor Februar Fermjohr Voriges Jahr
G
Gaul Ackerpferd Giewer Auslaufender Speichel
gauze bellen, husten Gedöns Mach so kein Umstand, Gehabe
Gieh fort Geh fort, geh weg Geleruiwe Gelbe Rüben
Geläsch Altes Gelärsch Krempel Gequellte Pellkartoffel
Genocht Gute Nacht Guure Guten Tag
Gruj Soos Frankfurter Nationalgericht Gusch Mund
Gookse Auch Bäuerchen beim Kind Gickel Der Hahn
Gesocks Unliebsames Volk Gestoppte voll Überfressen
Geriesdene Bratkartoffeln Gelumps Gerümpel
Gipskopp Hohl im Kopf Gaffe Neugirig Schauen
Gelore Stark angetrunken Gewirrerverdaaler Großer Hut, Regenmantel
Griffel Finger Grosche 10 Pfennig Stück (jetzt 10 Cent)
Guudsje Bonbon gugge schauen, gucken
H
Hamduckser Hinterlistiger Mensch Hanjer Ungeschickter Mensch
Hudsimpel Einfalspinsel Hambel Dummer Hampelmann
Heckebangert Unehelischer Nachkomme Huchsaascher Großmaul Angeber
Hoseschisser Ängstlicher Mensch Hinnerlistisch Nicht mit offenen Karten spielen
Hundsmarore Zu nichts mehr fähig Hannebambel einfältiger Mensch
Hinkel Huhn, Hühner Hubbel kleiner Hügel, Erhöhung
huddeln schnell, jedoch nicht sorgfältig arbeiten    
K
Kabbele Streitsüchtig Kadoffel Kartoffel, Schimpfwort für ältere verblühte Frau
Kalb Moses Begriffsstutzig Kwetsche Gesundes Obst
Katzoff Metzger Klotzkopp Sturkopf
Knoddelpeter Bekommt nichts fertiggestellt Krott Liebenswürdiges Kind
Krauderer Planlos im Handwerk krabbisch Streitsüchtig
Kauderwelsch Undeutliche Sprache Knodderer Unzufriedener Mensch
kaafe Kaufen Kaut Grube
Kniewes Bauchweh beim Kind Krissel Johannisbeeren
Kabbes Unsinn Kermes, Keerb Kirchweih (Kirmes)
Knaadsch einen Streit haben Kolder Decke zum Zudecken
Krebbel Gebäck (Berliner) Krisch Geschrei
krumbelisch zerknittert Krimmelkuche Streuselkuchen
L
Labbeduddel Troddel Lages Großer Mensch
Läußert Ungezogener Bub Lumbekrimer Ehrloser Mensch
Lüjebeutel Unredlicher Mensch Lügner Lewwerworscht Leberwurst (auch beleidigt)
Länksdatsch Auch manchmal zu unrecht bezeichnet Loch Versoffenes Loch für Säufer/in
Lahmedapscher Träger Zeitgenosse Leutscheu Nicht für die Öffentlichkeit
Lümmel Frecher Bub Laad Es tut mir Leid
lunnse heimlich schuen (gucken)    
M
Malär Besorgniss Muck Stark beleibte Dame
Muckis Bizeps Sportlich Mehlache Ohne Durchblick
Mott Kleines nettes Frauenzimmer, Baby Mobbelsche dickliche Person
N
Nochteul Findet den Heimweg nicht aus der Kneipe Nonneferz Kleine Kracher (Feuerwerk)
Nochtkapp Verträumter Kumpan, Depp, einfältige Person Nirisch Nötig
Noor Nur naggisch nackt, unbekleidet
narrisch verrückt noopzuus abwärts
noffzuus aufwärts    
O
Oos Krabbisches Wesen, Schinn-oos Olbel Plumber Mensch
Obgebrujt Hinterhältig Obhängisch Von einem Menschen
Offgeschmässe Wenn man nicht weiter weis Oba Opa
Q
Quetsche Zwetschgen Quetschkommod Ziehharmonika
P
Panz Ungezogenes Kind Plasterscheißer Schimpfwort für Hochnäsige (Städter)
Peifekopp Schiedsrichter mit Fehlentscheidung Pfennischfuchs Geizhals
Pinzje Schmächtiges Wesen Pannekuche Flachbusige Dame
Päfferbichs Feurige Dame, heiße Schote Praddelasch Einer der nix zu Wege bringt (Müßiggang)
R
Rappel Verrückte Laune Rewollwerschnout Geschwätzige Person (Dorfschell)
Rotzleffel Frescher Bub Reitschulbremser Auch "Schiffschaukelbremser" genannt
Rowe Oos Bösartiges Weib Rotznos Unreifes fresches Kind
Rabbeldär Dürrer Mensch robbe reißen
S
Sesselforzer Beamter, der an seinem Schreibtischstuhl klebt Säuwatz Vulgäres Schimpfwort
Schickse Leichtes Mädchen oder Dame Schlabbekicker Müde Fußballkicker oder Fußballer mit "Schlappen"
Schloofhaub Die Situation verpennt, Unachtsam Schleechtbabbeler Verbreitet Unwahrheiten
Schlappmaul Redefluss ohne zum Ende kommend Schlabbeflicker Spitzname für Schuhmacher
Schlumbel Selbst gefertigte Spielpuppe Schlappsack Verkommene Person
Schochtel Ungepflegte Frau Schebb Schief
Schafferisch Nur am Arbeiten Schroh Unschön
Saaschbock Urinierende Person Schees Pferdekutsche, Kinderwagen
Schaffe Wort für Arbeiten Schelle Marmelade
Schellekloppe Bubenstreiche (Betätigen der Klingeln ohne Grund) Schnudedunker Weintrinker im Rheingau
Schnüss, Schnuud Mund Suffkopp Ständig Besoffener
Stift Lehrling in der Ausbildung Stumbe Zigarrenstummel
Schmuh Betrug Stoffel Sturer Mensch
Saaf Seife Schol Halstuch
Schoof Schaaf Seltenfröhlich Kauziger Mensch
schepp schief Scheuer Scheune
Schlabbe Hausschuhe Schluri unzuverlässiger Mensch
Schorsch Georg Simbel Idiot, Dummkopf
T
Troddel Unsortierter Mensch Tabbernagel Abschließbarer Schrein für Messkelche
Traabante Unruhige Kindergruppe Tranfunsel Energielose, langesame Person
Troddewaa Bürgersteig, Randstein Troddewaaschwalb Prostituierte Gewerbe im Außenbereich
Trulla Oberflächliche Person Tubbak Tabak
Tusnelda Abwertende Frau Tutt Tüte
Tuur Auch Laune Term Türme
U
Uff Auf Uffgestumpter Untersetzter kleiner Mann
Uffleie Das mach ich nicht Uhre Zeitangabe der Uhrzeit
Umgugge Für wundern Ummoddele Auch Verändern
Unmut Es ist einem nicht recht Unanisch Streitend
Uze Veräppeln Urrumpel Grober Mensch
Unood Unart Unner unten
unaans uneinig    
V
Vodder Vater Veddernwertschaft Nur für sich in Anspruch nehmen
verdummbeutele Für dumm verkaufen verdrigge Er kann eine Unmenge essen
Verdärn Verdorrt verecken verenden
verkliggern erklären verschammern beschädigen
Versoffe Loch Dem übermäßigen Alkohol zusprechen Verzoddelle Etwas Unauffindbares
Vornenaus Vorne raus veräppeln jemanden hereinlegen
verstegge verstecken verdorsche verdursten
verarsche verulken    
W
Wiss Wiese worim warum
Worzele Wurzel Wujler Rastloser Arbeiter
Wersching Grünzeuggemüse Waas Weizen
wodde warten wenne wenden, Heu wenden
Watz Eber waasch weich
Worscht Wurst (manchmal auch für egal) Werdschaft Gaststätte
weeschemir meinetwegen    
Z
zefrirre zufrieden Zeusch Zeug
Zeschen Gelage Zinke Große Nase
Zuggele Aussaugen Zwiwwel Zwiebel
Zores Ärger, Streit, Durcheinander    

Quelle: Wörter in Hollesser-Mundart von Seppel Friedrich, zum Teil abgeleitet aus dem Buch "Aach Gude" von Michael Eulberg (Rheingau)

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Hessisch für Anfänger

Neben den geschichtlichen Kenntnissen, die man als Hollesser oder Bewohner mitbringen sollte, ist natürlich auch die Sprache von besonderer Wichtigkeit. Hierzu gehören auch Grundkenntnisse des hessischen Dialektes. Jens Grode hat in seinem Webauftritt einige hessische Begriffe zusammengestellt, die man als Hesse unbedingt kennen sollte, um bei angeregten Gesprächen auf Volksfesten oder anderen Veranstaltungen mitdiskutieren zu können.

[Hier] findet man das "Hessisch für Anfänger".

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Iss die Mundart ze rette

Noch als Känd hun mer bei uss än Linhollesse nor Platt geschwetzt.
Wie mer owwer aus usserm Ort of die Orwet no Wiesbore gefohrn sän, wor et domet fasst vorbei.
Die Kurstädter hun uss ugeguckt, als wärn mer vu em annern Stern.
Än de Schul hot de Lehrer Kuch aus Eschhowe und die Lehrerin Frau Kopp versucht uss hochdeutsch beizebringe.
Uss Ellern hun deham ebenfalls versucht, hochdeutsch bei de Offgowe ze schwetze.
Die Alte hun beklacht, dass su vill Ausdrik nit mie gebraucht worn sän.
Dorsch die neuen Techniken wor su manch Wort nit mie gefreet.
Die Modernisierung hot annern Wortlaute met sich gebrocht.
Mer freet sich jetzt, wot kann mer fer de erhalt usser Muddersproch dou.
Emol met de Oma orre Opa e klaa Gedicht ze reime än de Muddersproch.
Ach ob und zou met de Enkel mol än de Mundart ze verzehle.
Orre vielleicht mol Ei kinnste meich da nit sänge.
Et gibt jo Gott sei Dank vu de Nassauische Neue Presse noch en Mundart Wettbewerb än Elz.
Äm Kreis Limbosch gibt et jo noch zwaa Hinn voll Mundartschwetzer, däj än viele Seniorenheime die Muddersproch zom beste gewwe, met viel Erfolg.
En gout Verbindung iss ach zou dene Vorträsch e Volkslied ze sänge, wot dene Senioren jo geläufisch iss.
Met Begeisterung wät do metgesunge bäs än die letzt Stroph.
Bei uss än Linhollese sänge mer amol äm Munat Volkslieder met grußer Zustimmung.
Et komme sugor aus em ganze Kreis Limbosch Leut däj metsänge.

Ei kinnste meich da nit?

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (10/2018)

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Jo, de Umweltschutz än vergangene Zeit ...

Eisch wor neulisch emol zom Änkaafe äm Supermarkt.

Do hot mer die Kassiererin vergeschluu, doch beim nächste Änkaaf en Änkaafskorb metzebringe. Et iss jo än aller Munde, däss Plastikverpackunge schädlich fer die Umwelt und die Meere sän. Eisch hun gesoot de host recht, än de Eil hun ich vergässe mei Tasch metzenumme, orre en Korb.

Die Kassiererin hot mich nämlich ugemahnt, däss mei Generation sisch kaa Gedanken iwwer de Umweltschutz mescht unn em schlechte Zoustand de jüngere Generation die Umwelt hinnerläßt.

Dot Madje guckt meisch u unn soat: Umweltschutz is sicherlich e Fremdwort fer Sie.

Do hun ich gesoot: Dot Wort Umweltschutz gob et fer mei Generation nit. Ach wor et nit nutwennisch, sisch dodriwwer se unnerhalle. Mer hun us nämlich annischt verhalle wie ehr heut.

Sprudel,- Milch- unn Bierflasche hun mer dem Händler zurückgewwe. Die Flasche sän da gesäubert worn unn bäss zou hunnerte mol neu gefüllt worn. Die Milch is beim Händler Josef Roos än de Enggass orre beim Bauer met de metgebrocht Milchkann geholt woarn.

Wän mer Gemuis geholt hun, horre mer e Änkaafsnetz debei. Wän mer e Behältnis vergässe horre, hot uss de Händler alles än braune Papierdotte ängepackt. Däj Dotte sän da äm Haushalt mehrfach verwandt worn. Ach hot mer met dene Papierdotte die Schulbücher säuberlich verpackt.

Mer is jo vu de Schullehrer ugehalle worn, die Bücher gout ze behannele, so däss mer se fer de nächste Schuljoahrgang sauber iwwergewwe kunnt.

Dot Wott Umweltschutz goabs noch nit.

Mer stiege äm Limbojer Domkaufhaus die Treppe enoff, Offzisch und Rolltreppe gob`s do nit. Mer ginge ze Fouß zom Bäcker orre Milchmann. Un nit wie heut mit em Geländewoache met 400 PS.

Domoals wurde die Winnele gewäsche, da es kaa Wegwerfwinnele fer die klaane Känn goab. De Wänd hot die Winnele off der Wäschelei getrojt, unn nit de stromfressende Wäschetrockner.

Die Klamotte vu de Känn wurde stets u die jüngeren Geschwister weirergewe. Nutfalls wurde die Klaarer geflickt. Immer neue Klamotten kunnte sich die Ellern fer us nit leiste. Domoals, 1960, wor de Stunnelohn 90 Pfinnisch. Der Lehrling musst sugoar noch Lehrgeld metbringe. Doher de Spruch,de is fer det Lehrgeld ze teuer.

Äm Haus gob et nor a Radio un später en Fernseher 1960. De Bildscherm woar än de 60er Joahrn su gruß wie e DIN A 4 Blatt. Kischemaschine elektrisch gob et ach nit. Än de Kisch gob et nor a Steckdos u de Lamp. Et gob ach nor a sogenannte Panzersicherung fer det ganze Haus.

Det Bieleise wurd um Häd haß gemoacht. Wenn mer e Paket obschickte, wurd et nit gepolstert met Styropor un Plastik, sondern mit dem Limburger Bote und Holzwoll.

En Benzinrasemäher brauchte mer ach nit. De Rasemäher wurd nämlich met der Hand geschowe. Dot gob weder Krach noch Gestank. Det Groas wurd aach met de Sies un Sichel gemäht, orre aach vo de Gaase obgegroost.

Muckibude gob et ach nit , und kaa elektrische Laafbänner Die hun mer nit benötischt , weil die nor Strom frässe, un beweht hun mer us ganz vu selwer.

Det Wasser hun mer aus em Wasserkrune getrunke, Un brauchte deshalb kaa Plastikflasche. De Schulfüller hot mer deham äm Tintefass gefüllt. Plastik -Kartuschen zom Nofülle gob et noch nit.

Domols fuhrn die Kinnner met em Bus, met de Stroßebou, oder ginge meist ze Fouß än die Schul. Un de 24-Stunne-Taxiservice vu de Mutter met em Auto fer 50.000 DM horre mer schun gornit.

Aach gob et domols kaa Müllabfuhr und kaa Müllamer. Es gob kaa Obfäll än de Kisch. Däj Kartoffelschelse wurde dem Bauer fer die Ferkel gebrocht.

Owwer mer werd nochdenklich, wänn die jüngere Generatiu sich beklacht wie verschwenderisch mer Alde wärn, nor weil mer kan Umweltschutz kannte.

Glaabt mer, dass mer Alde solche Belehrung brauche, vu em Madje u de Kass, woat mer dot passende Wechselgeld nit rausgewwe kann uhne die elektronische Kasse nozufreje.

Mer Alte beherrsche jo Koppräschne bäs heut, wot mer vu de Lehrerin Kopp und de Lehrer Kuch un Mergen jeden Mojnd än de Volksschul ängetrichtert krejt hun.

Und weil mer Alde aach nit die Obfalldotte aus em Autofinster än de Stroßegroawe werfe,fühle mer us als „Umweltsünder“ groad mol nit ugesproche!

Mer bräuchte nit jedes Joahr die Aktion saubere Landschaft ze mache, vu us leit do naut!

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (11/2023)

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De Rundgang dorsch uss schie Altstoadt Limborsch

Ver einiger Zeit sän eisch met Gäst aus Wien dorsch Limbosch gelaafe. Um Wassertorm hun mer us getroffe unn hun doat mäschtige Bauwerk betroacht. En Aacheschmaus iss et aach, wänn mer schun vu weirem de Dom sejht.

Bei de alt Luhbrick und em Bricketorm, wu ussern ehemalige Landrot jetzt wunt, hun eisch erklärt, dass Limborsch schun äm Mittelalter handelsmäßig bekannt woar, dorsch die Iwwerfohrt iwwer die Luh.

Mer sän da u em „Haus der 7 Laster“ verbei unn eisch hun die Bedeutung vu dene ugebrochte Kipp erklärt. Da hun eisch dene Freunde et Haus am Römer gezeischt, wu e Museum fer tausende Gesangspartiruren is.

Anschließend hun mer us et jüdische Ritualbad Mikwe ugeguckt unn de schie renovierte Walderdorffer Hof, wu frujer die Fuhrleut iwwernocht hun.
Um ingste Dorschloaß än de Altstoadt is e Schild ugebroacht, do stiht droff,wie braat die Woache sei derfte, im do dorschzebasse. Su e Schild gibt’s ach än Kölle um Heumaat als Hinweis off Limborsch.

Die Woache sän vu Limbojer Leut imgelore unn än Säck dorsch die Stodt getruu woarn. Desweje ninnt mer aach die Limbojer die Säcker, woat kaa Schimpfwort iss.

Et Dommuseum hun mer rechts laie losse und sän da im de „Palazzo Prozzo“ verbei än ussern ehrwürdisch St.Georgsdom. Do horre mer Glick, dass groad en Chor e schie Lied gesunge hoat.

Et klinste Fenster hun eisch dene Gäst aach gezeicht, wu mer da beim Italjener e Eis gässe hun, zom Obschluß vu dem Rundgang.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (09/2023)

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Die Obstbaamversteijerung än Linhollesse (ca. 1955)

Noch bäs än die sechzischer Johrn gob et än de Gemarkung vu Linhollesse gemaa eischene Äppelbiem. Die Biem worn sehr sortereich vorhanne. Se stanne äm Lieh, äm Klaafeld und de Fuchsujwer um Schaad.

Und kom da de Herbst, do worn die Gemaaäppel reif. En Gemaadäjner iss da met de interesserte Leut fer dot Obst, dorsch die Flur gange. Manchmol hot mer ach schun fer 5 Mark en präschtische Äppelbaam erstanne.

Mer Känn sän da met em Laderwecheltje dochsdroff u de Baam gefohrn unn hun die gesteierte Äppel obgeblickt. Aus dene Äppel wurde zor Weihnochtszeit Brotäppel gebacke bei Frirris Alex än de Backstobb (Alex Becker Kirchstraße).

De Rest vu dene Äppel hun mer no Nirrenbräsche bei de Paul Hoppe gefohrn, de uss da Äppelsaft gekeltert hot. Su wor da uss ganz Familie met ungespritztem Äppelsaft fer det ganze Johr versorscht.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (09/2023)

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De Gerhard unn de Seppel sän verschwunne

Et wor än de 50er Johrn, do sän mer zwaa, de Baldese Gerhard und eisch, Kochs‘ Seppel, sundochs als met off die Gesangstunn vu de Cäcilia unner em Dirigent Franz Schlaud.

Mer hun da ganz hänne än de letzt Reih gesässe und hun di Lieder vum Chor uss ängeprägt. Dot worn jo oft Chorwerke, däj off de Wettstreite gesunge worn sän.

Än aner Strofe vu dem Werk hun mer zwaa kräftisch metgesunge. Dobei wor doch en Paus än de Note geschriwwe. Usser Tön hot de Franz Schlaud geheert und hot de ganze Chor unnerbroche.

De hot iwwer uss Soliste gesoot: Die Paus hot er nit beocht, owwer die Tön hun gestimmt. Dot kinnt met euch wot fer die Zukunft wän.

Euphorisch wie mer worn, kunnte mer ach die Literatur, die än Dehrn off em Wettstreit gesunge word. De Dooch vu dem Wettstreit än Dehrn iss komme unn die Busse fer die Sänger stande off de Kreuzgass.

Wie mer vernosst horre, gob et noch zwaa freie Plätz. Unn schwupp worn mer än de Bus ängestiehe. Die Sängertour no Dehrn wurd ugetrere.

Naderlich, uss Ellern hun sich besorscht, wu sän däj Kerle obgebliwwe. Irgend en Autofohrer de än Dehrn wor, hot berichtet, däß die zwaa Ausreißer met de Cäcilia än Dehrn beim Wettstreit verweile.

Domols gob et än Dehrn vielleicht 10 Telefone, ower uss Väter hun gedocht, die Zwaa sän jo beim Chor gout offgehowe. Wie mer ham komme sän bei uss, hot die Mudder nit geschannt.

Vielleicht weil die Cäcilia alle erschte Preise errunge hot. Do wor alles wirre gout.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (10/2022)

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Su wor et Domols no 1945 än Linnhollesse un wie wäd et jetzt?

Bescheiden hun die Leut äm Dorf gelebt.
Luxus wie et heut häj iss gob et nit.
Die Leut horre all de gleische Lebensstandard.
Det wichtigste wor, däss alle genuch ze Ässe horre.

Ach wor et wischdisch, Holz und Kohle fer de Wänder ze hu.
Mer sän ach met usserm Gäulsgespann no Dawen än de Wald gefohrn,
unn hun än Gnadental en huhe Woache Holz fer ussern Hausbrand geholt.
Än Dawen sän mer da noch ängekehrt unn de Vodder hot noch en Kornschnaps innhaleert.
Meist sän die Gäul schun ver de Wertschaft stieh gebliwwe, weil noch mehrere Gefährte met ehrm Kutscher ängekehrt worn.
Mei Offgob wor et do die Gäul ze betreue und dofer gob et e Pepsi Cola.

Die Nochberschaft iss met de Bauern äns Feld gange.
Meist horre die e por Roure Land, die de Bauer dene da als Gescheleistung beackert hot.
Ach hun die Helfer äm Herbst Gedoffel fer die Familie kräjt.
Ach en Sack voll Dickrujwe fer die Hoase gob et als Luh.
En Sack met Getreide fer die Hinkel wor ach wertvoll.

Bäder, wie se heut komfortabel sän, gob et noch nit.
Än Limbosch gob et owwer schun et Bäderhaus Gerhard än de Altstodt, wu mein Unkel Hein geboad hot.
Et wor immer Feuer äm Häd und äm Schiffje stann immer worm Wasser bereit.
Än de Kisch hot mer en gruß Zinkbitt zom wöchentliche Bad.
Met em Änkochapperat wor ach det Wasser erwärmt.
Meist hot doe die Oma en Verhang dorsch die Kisch gespannt weje de nackte Einblicke.

Besser gestellte Leut horre ach schun en Spanisch Wand.
Meist sän mer drei Känn än am Wasser gewäsche worn.
Met em Frottee Wäschlappe wor mer sauwer gemocht.
Die Kernsaaf wor e probates Mittel fer die Reinlichkeit.
Wän mer als letzter um Bore won, iss die Brüj schun kalt worn.
Unn da noch met kalt Wasser de Kopp gewäsche bekomme, iss mer schnell äm Reisaustempo aus de Bitt gesprunge.
En Föhn gob et nit. Mer hot det Därschje um Kohleowe offgemocht unn schnell die Hoor getreut, orre met em vergewärmte Handuch.
E Wunner, däss mer dot alles iwwerlebt hot.

Mer worn ka sogenannte Weicheier, do muste mer dosch.
Ich klawe, wänn et su weirer gieht ,musse mer all noch klaane Brirerschje Backe.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (09/2022)

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De Hausmetzjer Hortmannhein

Misch kinnt er all, wie kann dot anichter sein,
eich sän doch die Tochter vum Hortmannhein.
Kaum wor ich aus de Schul, er Känn,
do musst eisch schun än dot Gemetzel enän.

Mein Babba wor Hausmetzjer met Leib un met Seel,
äm Wänder bei de schlimmste Kehl,
iss de mojns schun bei die Leut zoam schlochte.
Däj stanne da schun än de Weschkisch um Kessel met Wasser und stochte.
Da wor däj Sau än de Mowwel geschrubbt unn gebäscht,
dovu gobs da noher däj goure Wäscht.

Däj Känn, dej beim schlochte debei worn,
worre da än de Sack bei dej Tante Therese geschickt die Woschthuwwel holle.
Ganz ernst kroche däj da zoam Beispil ä (Scheit Holz) än die
Zeitung gepackt
unn su hot mein Babba sein Spaß gehabt.

De hot ach gän met de junge Kerle an getrunke,
amol sän se än Fuchse ganz schie versunke.
De woar kann Säufer ower ob und zou es Schnäpsje fer die Kehl
is nit verkehrt.
Än de Kap en Ziga oder en Stumpe,
dot mecht aus dene Kerl noch lang ka Lumbe.

Hunnerde vu Bichse woare obgeschnirre zoum Fülle,
ei, die Leut hun 2-3 mol geschlocht äm Wänder, dott iss nit iwertriwe.
Esich hun Woscht mache gelehrt,
hun mich nit amol driwwer beschwert.
Mol horre die Leut Trap-Trap (Pferdeflasch) dobei gekaft.
Mol woard die Gaas (Ziege) noch geschlocht,
kom alles än die Woscht, däj wor da gekocht.

Iwwerall stand mer än de Weschkisch äm Dunst.
Dot hot bal mei ganz Liebschaft verhunzt.
Eisch hun jo nor noch no Woscht geroche,
änner Gesellschaft hun eisch meisch bal verkroche.
Ower meinem Schatz domols hot dot nix ausgemocht,
die Liebe ist stärker, hot de gedocht.
De wor mer treu unn hot zou mer gehalle,
dem hun eisch ach met Woschtduft gout gefalle.

Och su, wenn die Woscht fertig wor gobs meistens gout ze ässe,
gekochte, ganze Ebbeltjer, ach manchemol a Schnäpsje.
Un do däj frisch Woscht dobei, är Leut do dink eisch heut noch dru.
Jetzt gin eich emol enunner, dene Känn det Mäultje mässe.
Ach die Musiger däf mer nit vergässe,
mer hun dene zwar nit det Mäultje gemässe,
däj hun su schie Musig gemocht,
deshalb wän däj heut ach bedocht.

Quelle: Maria Otto (Tocher vom Hortmann-Hein), Lindenholzhausen (08/2022)

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Domols 1960 än Linhollesse

Wän mer än e bestimmt Alter kimmt, dinkt mer no und diskudert met de Känn, iwwer frujer un heut.

Wot iss da alles schlechter un wot iss besser gewese. Die Kinnerjohrn laje bei mer schun en Zeitlang zerick. Ich hun frujer newer de St. Jakobuskesch än Linhollesse än de Kerschgass gewuhnt.

Ach musst eisch beim Pfarrer Klemens Bruckner die Gass kehrn. De hot misch 4 Wuche lang imsonst kehrn losse. No väjer Wuche hot de det Portmonee gezückt un hot gesoot, de kannst mer alle Wuch kehrn weil de sauwer gekehrt host. Dau kräjst fer jedesmol Samstochs Kehrn en Mark. Un weil de Klemens gerecht wor, hot de mer fer die letzte 4 Wuche 4 Mark nobezohlt. Dot wor fer meisch en Hafe Geld. Fu dem Geld hot mei Mudder mer alle Munat fer 2 Mark bei Arthens Elsje vu de Naspa Sparmarke gekaaft un e Sparbuch ugelet.

Met den 50 Pfinisch däj mer bliewe, kunnt isch mer Sundochs emol e Eis orre en Nappo kaafe, orre bei Schmole än de Wertschaft e Pepsi Cola. Det Eis hot domols 10 Pfinisch und det Pepsi 30 Pfinisch gekost. Meistens sän eisch ach Sundochs no em Fußballspiel met meim Unkel, dem Obersportsrat Geise Hein, bei Schmole äns Vereinslokal ängekehrt. Wän die Tus gewunne hot, kunnt eisch mei Portmonee schone. Da hot nämlich de Unkel Hein det Pepsi en Salzbräzzel, un 20 Pfinisch fer de Flipper spendert. Horre mer äm Fußball verlorn ,braucht eisch gornit ze freje, ob eisch met än die Wertschaft derft.Da wor de Unkel Hein drei Dooch ääbsch.

Ower aisch mußt ach frujer vill Dienste fer die Kesch mache, wu isch naut fer kräjt hun. Wän zom Beispiel die Kister- Kriegels Rudi orre Moose Heinz verschloofe horre. Da kom die Ordensschwester Tranguilina bei mei Mudder: Kann de Bou mol Kister orre Meßdäjner mache? Ach mußt eisch Samstochs beim Schmücke än de Kersch helfe, däj Schwester Tranguilina hot nämlisch Ingst, off en Lader ze steie wän die Bloumevase off de Huchaltor gestellt worn sän.

Alle ocht Doch mußt mer ach die Bloume ausdausche und frisch Wasser nofülle. Und dot alles fer Vergelts Gott. Desweje dink eisch ach, wän eisch än de Himmel komme, do e Plätzje kräje. Mer det et schun lange, unner de Trapp beim Petrus. Soo ehr Leut dot wosch aus Linhollesse.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (07/2022)

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Dott Fest

Dott Dorffest wor jo werklich en volle Erfolg,
dott wor jo aach sicher suu gewollt.
Alt und jung hun zesumme gesässe
Un mol feer 4 Doach alle Sorje vergässe!
Vu de Streckgass, Kreuzgass uu de Sack, bäss änn die Weed,
do wor wott loos – wie mer suu seet.
Do wor jo eine Menschenmenge
un deshalb e‘ gruss Gedränge.

Äm sack do horre die Känn eern Spass,
met Seifekisterenne „en masse“.
Eich wollt mit meiner Schwester (91) mol änn de Sack, änn die alde Heimat gieh,
ei, doo kome meer fast nitt hie.
Mer ginge wie fruiher dorch dett inge Gässje,
unn da do owenoff wie gewohnt det „Wesje“.
Ganz owwe, do horre deij doch en Ramp gebaut,
owwer mer zwaa alde met usse Rollatorn
hunn uss dott nitt noff getraut.
Deij Kermesbersch hunn gelacht und doore suu,
wott komme da feer zwa alde Safekiste uu?

Mer sänn iwwer die Kreuzgass, do wor et doll,
wie fruiher no de Kerch, rappelvoll.

 

Wu gieht mer da jetzt hie, wot ässe,
ei dott muss mer doach vorher alles wässe.
Kedoffelplätzecher un frisch gebacke Brut,
do musste dich lang ustelle änn de Nut.
Gieht mer besser zerick wu et Gulasch und Linholleser Bier gitt,
mer sänn met usse Rollatorn hie und her gehippt.

Iwweraal goob et jo ach wott ze gucke,
mer wor fuu dene ganze Besonderheite ganz meschucke.
Änn die alt Kerch wollte und kunnte mer ach erscht gornit enänn,
wu mer domols all getraut worn sänn.
Eich hunn geheert do säits aus wie en Lacherraum,
meer dochte noor „aus de Traum“!
U die neu Kerch hott mer sich lingst gewient,
die Hauptsach – mer wärd do „gesient“.

Beim Waaner Lidwina im Hobb,
do soosse se em Sofa - wie in de gout Stobb.
Do gobs e Interview met de „Alte“ –
ei, dej kunnte en ganze Mittdoach allaa gestalte.
Hänne änn de alde Scheuer kunnt mer alde Fotos seih,
wie et fruiher äm Dorf hott ausgeseih.
Dott wor alles werklich schie, owwer feer lauter Leut,
koomste fast nitt dohie.

Meer wollte ach noch änn die Bischhofseck,
owwer ach doo, koomst de nitt vum Fleck.
Laufend hot mer Leut getroffe,
alles friedlich un kaaner woar besoffe.
De Weg änn die Eck wornitt umsonst,
wu fruiher Eckernums worn, do gibt’s jetzt Kultur unn Kunst.
Do gibt et e‘ Maler-Atelier,
do kannst Bilder seih ojee.

Do de noo sänn mer änn die Stillgass bei de Saubornspabst,
doat woar noch amol so en richtige Spass.
De ganze Hobb voll vu Schmiedekunst,
met Außerirdische (Aliens) unn geschwellter Brust.
Met Eifeltorm unn Brandeburger Door,
wott eich hai verzehle, doat iss werklich wohr!

Oberhalb vuu de Stillgass,
hot mer offgebaut en Stiegel,
dott wor wie su enn klaane Riegel.
Wollste ganz fruiher äns Dorf enänn
unn wolltste speter aus em Dorf wirrer raus,
musste genausu, nor imgekehrt wirrer enaus.
Mer sänn do owwer nitt owedriwwer gestiee,
sonst wärn mer met ussern Rollatorn hinge gebliwwe!

Da musste mer uss beeile,
bei Kochs Seppl äm Hobb
do falle die Plattschwetzer, de Leut off de Schlobb!
Do wärd geschwetzt, wie de Schnowwel gewose,
do staune selbst die Brecher Hoase!

Do vorn uum Kapelltje stann die Deer weit off,
do komme mer met usserm Fahrzeug aach nitt e’noff.
De Heilige Wendelin hunn mer nitt gesäih,
et gibt jo aach äm ganze Dorf nitt mie aa Kouh odder e‘ anner Väih.
Hiechstens en Gickel unn poor Hinkel –
meer sän jo ach seit 1972 Städter unn feine Pinkel.
Owwer meer hunn et nie iwwertriwwe
unn sänn immer off em Deppisch gebliwwe.

Bei Goldschmids gobs e‘ Schmiedefeuer,
owwer dott wor uss nitt geheuer.
Denn falle meer zwaa Alde änn dott Feuer enänn.
dott wär feer us alde Knoche schlämm.
Obwohl mer vorher noch recht munder,
ei mer dere brinne, wie Zunder.
De Schmidt hott kräftig off de Amboss gekloppt unn werklich schiene Sache gemoacht,
do hott su mancher e‘ Unikat met hamm bebroacht.

Bei Langhobbs änn dem lange Hobb, worn landwirtschaftliche Geräte ausgestellt.
do wor’s wie en aner annere Welt.
En Sichel, en Reche und e‘ Reff hing u‘ de Wand, unn en alde Pluck
aus ganz aldem Bestand unn sogar en Zentrifug!
Domet hott mer die Milch vum Schmand getrinnt
unn Botter geschlu, wer dott noch nitt kinnt.
En besser Botter gibt et nitt,
dot gibt det beste Botterstick!
Bei Huinerie gobst e goure Wei,
met Handkäs unn Mussik dobai.
Änn der Kerchgass hott mer de Flammkuche gässe,
un änn de Inggass hott mer sich um die arme Ritter met Vanillesosse gerässe!
Ässe unn tränke hält Leib un Seel zesumme,
ower et wor fast nitt miehlich vum Platz ze komme.

Dot wor jetzt de Samstag met dem Höfefest,
doch zerick: Et gieht weirer mit „Best of Best“.

Um erschte Doog: unne u‘ de Schul,
do wor schun gleich wot gefällig,
do wor et schunn grof gesellisch.
Beim Eröffnungskonzert, de ganze Schulhobb voll,
die Leut hunn geklatscht wie doll.
Alle Chöre vom Dorf hunn gesunge,
dot wor wie immer bestens gelunge.
Owwer die Schulkänn un de Kinnergorde,
dej hunn die Chöre iwwertönt, hoste Worte.
Dott wor owwer ach en besonner Grund,
dej hunn die neue Linholleser Hymne
schun auswinnisch gekunnt.
Die Kermebersch hunn die Fuhne geschwenkt,
unn owwe driwwer hott en Drohne eer Bahne gelenkt.
Alles hot no owwe geguckt,
wott do änn den Loft iss e’rim gespukt.

Unn ausserdem hunn meer äm Dorf jetzt, e klaa Orchester vu 20 Mann,
dott iss doch wott – vielleicht en Neuanfang?
Wänn mer als Sängerdorf vum „Musikrat“ schunn ausgezeichnet sänn,
da muss Musik met Instrumente änns Dorf enänn.

Owwer die junge Leut, dej will eich nitt vergässe,
deij hunn nitt em Stuihltje gesässe.
Deij hunn sich met aller Kraft ängebroocht
unn hunn äm nächste Doach en Rocknacht off die Baa gebrocht.
Do ging die Post ob, owwernitt ze vill,
die Linholleser Jugend: Deij waas, wott se will!

Uum Sunndogs beim festliche Gottesdienst,
met Pfarrer Rehberg und Generalvikar Rösch,
wor wirrer versammelt det ganze „Gelersch“.
Beim Opfergang worre verschiedene Symbole iwwerreicht,
do hott mer sich vill Gedanke gemoocht, dot wor nitt su leicht.
Die Geistlichkeit dorfte amol vum Sauborn tränke,
dee musst da naderlich „de Pabst“ persönlich ausschenke.
Dann kome noch poor Gobe hänne dru,
dott hott mer gefalle, dott muss ich werklich suu!

Zoum Sege word noch amol kräftisch gesungen,
doo ging et u‘ die Tafel, doat woar aach gelunge!
De Disch de worjo riesisch lang,
unn wer en Blatz gefunne, de wollt gornitt mieh ham.
Ze ässe gob et jede Menge, änn dene lange Schlange,
unn wer naut debai hott, de dorft bei de Annern aafach amol zoulange.
Wie Jesus gesoot hott: „Gebt Ihnen zu essen“,
dodru kunnte mer uss werklich messen.
Jeder hott met jedem geschwetzt,
unn mer hot sich aafach zesumme gesetzt.

Alles in Allem, et wor e schie Fest,
wot sich suu schnell nitt toope lässt!
Meer Linholleser hunn hej wott off die baa gebrocht,
dott hott em Dorf alle Ehre gemocht.
Alle dene, deij beteilgt woarn doo dru,
dene muss mer vu Herze e gruss „DANKESCHÖN“ suu!

Bääs jetzt iss det Dorf noch met dene ville Wimpel geschmickt,
owwer dej mache mer so schnell net wig, ei da wärn mer jo verrickt!
Die Pfingste stiehn doch feer de deer,
da tränke mer doch all det suiss Bier.
Dozau verzehrn mer noch de letzte Rest
unn sänn dankbar feer dott schiene Fest!

Quelle: Rita Rompel, Lindenholzhausen (Zusammenfassung ihrer Eindrücke beim großen Festwochenende im Rahmen der 1250-Jahrfeier) (06/2022)

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Weitere Mundartvorträge von der 1250-Jahr-Feier

[Hier] findet man Videos vom Revival & Rückblick 09.10.2022 im DGH.

[Hier] findet man Audios (Mitschnitte von den Mundartvorträgen) vom Revival & Rückblick 09.10.2022 im DGH

Quelle: 1250-Jahr-Feier Lindenholzhausen (10/2022)

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Die Dreschmaschin kimmt äns Ort

Die Bauern horre all ehr Frischt än die Scheuer gefohrn.
Bei manche Bauern wor owwer die Scheuer nit gruß genuch.
Dofer gob et da de Dreschplatz.

De Dreschplatz befand sich äm Feld owerhalb dem heutige Haus Scheuermann.
Die Dreschmaschin wurd da met em Lanzbulldog vom Besitzer Paul Leber aus Wolfenhause betriwwe.
Da et noch kann Strom off dem Dreschplatz gob, wor u dem Bulldog e gruß Schwungrod off dot en Treibrieme offgeleet wurd, de die Maschin ugetriwwe hot.
Fer uss Känn wor de Dreschplatz en schiene Spillplatz.
Wän die Loft sauwer wor, hun mer än de Struhballe Versteck gespillt.
De reinste Abenteuerspillplatz wor dot fer uss.

Beim Dresche äm November äm Ort ging et äm Hob ganz schie rund.
Fer uss Bouwe wor dot immer e gruß Ereichniss, wän die gruß Dreschmaschin vum ane än de annern Hob gerickt wärn musst.
Met vill Geschick und manchem Fluche, gelang et da immer dot Gefährt u Ort un Stell ze schaffe.
Um annern Mojnd ging et da schun um 5 Uhr los, doch verher gob et schun mol en Tass Kaffee, orre en Dawener Schnaps geje det Stabfiewer.
Zom Frujstick gob et da dick geschmeerte Woschtesticker aus de Hausschlochtung met reichlich Kaffee, däss die ville Helfer bei Kräfte un Laune bliewe.
Um Middochsdisch gob et en dick Sopp met ner Woscht drän.
Wän mer met em Dresche ferdisch wor, gob et noch zom Obschluss fer die Drescher 2 bes 3 Schnäpse.
Do wor fer die 10 Helfer de Dooch gelaafe unn die Dreschmaschin wurd än de nächste Hob geschowe.

En gruße Spaß hun mer uss gemocht met dem Bulldog, wänn de vum Lewwer Paul vergegluit worn iss.
Mer hun da en Konservebix off em Schonster vu dem Gefährt ugebrocht unn beim Start vu dem Bulldog iss da di Bix huch än di Loft gefluwwe.
Ower dot kunnte mer nor amol met dem Paul mache zou ussem Leidwese.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (08/2021)

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Die Milchböcke von den Bauern (ca. 1960)

Die Milchböcke standen in folgenden Straßen:
An der Kreuzgasse, Sackstraße, Rübsangerstraße, Wendelinuskapelle und auf dem Hochfeld.

Im Zeitraum von 1961-1970 gab es zwischen 230 und 279 Milchkühe bei den Bauern.
Auch wurden die Kühe noch als Zuggespanne eingesetzt.
Die gemolkene Milch wurde gefiltert und in Zinkkannen abgefüllt.
Die Milchkannen wurden dann jeden Tag zu dem im Ort befindlichen Milchbock gebracht.
Die Kannen waren nummeriert bis zu der Zahl 72 um Verwechslungen zu vermeiden.
Vom Milchbock wurden die Kannen mit dem LKW von dem Hollesser Martin Friedrich aus Linter nach Niederneisen zur Molkerei gefahren.
Von der Milch wurden dort Butter und Käseprodukte produziert.
Ein Teil der Milch mit geringem Fettgehalt kam zurück und wurde auf den Milchböcken abgeladen.
Diese Milch wurde auch zur Aufzucht der Kälber verwendet und die Hauskatze bekam immer etwas ab.
Bei Josef Roos in der Engstraße erhielt dann jeder Milchlieferant (Bauer) ein Kontingent an Markenbutter aus der Molkerei.
Das sogenannte Milchgeld wurde bei der Raiffeisenbank in der Stiegelstraße von Heinrich Becker, der auf der Frankfurter Straße wohnte, ausbezahlt.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (07/2021)

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Det Lusthäusje u Pingste än Linnhollesse (ca. 1958)

Än frujere Johrn hot mer zou Pingste e Pingsthäusje, ach Lusthäusje gebaut.
Met de Nochberkänn hun mer dot bei uss äm Godde zesummegebaut.

Por Dooch fer Pingste sän eich än de Wängelsbäg met em Laderwecheltje
un hun mer do Berke und Hoselnusssträucher obgemocht.
Det Wecheltje wor vollgelore bäss owwehie.
Däj Äst hun eich met em Kälwerstrick festgebunne,
däss se nit vum Wecheltje gefalle sän.
Et wor en schwer Last, bäss eich iwwer det Klaafeld enoff än de Kerchgass wirre ugekomme bän.

Dot Reisich hun mer da no poor Doch später fer det Fronleichnomsaldärchje u usserm Haus weiter verwand.
Owwer su hun mer dot Lusthäusje zeerscht gebaut.
U de Goddemauer hun mer äm rechte Winkel en dicke Pohl ängehache.
Met ner Mähbindergoddel hun mer da doppelt zwa Saaltjer gebunne,
än die Zwischeräum vu dene Goddel hun mer da det gruine Reisich befesdisch.
Mer kunnte fer lauter Spannung de Pingstsunndoch nit erworte.

De Babbe hot poor Liter Sauborn geholt ,de kuil äm Keller stann
un hot bei Frirris Alex (Bäcker Alexander Becker) vu de Kreuzgass Brauspäckschje geholt und uss a sujs Getränk gemocht.
Manchmol horre mer ach de Hollerwei vu de Blütedolde gemocht.
De Hollerwei iss da met Zucker sujs gemocht worn.
Su horre mer met Weidebusche er Känn vill Spaß um Pfingstsunndoch no de Kersch.

Munddochs, wie mer was, sän eich met meim Babbe met usser Gäul no Bräsche zoum Pingstritt zour Segnung der Ackergäul gerirre.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (05/2021)

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De Lumpe August Jakob Traut kimmt äns Dorf

Noach em zwaate Weltkrisch goab et vill Lumpe- unn Alt-Eise-Sammler.

De Schrotthinneler vu Linnhollesse woar de Traut‘s Jaab/August aus de Miesfeller Stroaß (Kuipoul).

De Lumpe-August hot än gruße Opel-Blitz als Lieferwoache gehot unn iss dommät iwwer Land gefoahrn unn hoat gesammelt. Noachdem er met de Maatschell geschellt hot, hot de geroufe: „Lumpe, Alteise, Knoche, Babier, bezoahle die hiechste Preise dofer.“

Wänn de um Lumpesammele woar, hot de die Gejeständ off enner Kettewoo gewooe. Machmol aach us Känn, doat woor en riese Spaß fer uss. Die Wooch hot meistens sein Adjudant, de Pörtner Albert, bedäjnt.

Jeder Haushalt äm Dorf hot dem August sei Gejeständ verkaaft. Jenochdem, wot et wor, gobs ach emol en Mark. Meist owwer nor e poor Grosche orre Finnisch.

Ach hot de August en gruß Kist met Porzellan, wot än de Holzwoll log, däß et nit ze Bruch ging. Mer kunnt su ach statt Geld, Tasse und Teller ändausche. Befeer Tasse und Teller de Besitzer gewechselt hun, hot mer dot Porzellan met em Fänger geprüft, ob et ach noch ganz wor. Gob et en dunkle Klang, wor alles än Ordnung.

Ach heut noch kimmt noch ob unn zou en Altwarenhännler unn die Klamotte spendet mer de Kerch fer en soziale Zweck.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (10/2020)

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Linnehollesser Kermes 2020

Wänn de Summer leis vergieht,
off em Feld kaa Frischt mi stieht,
et erschte Laab vum Baam schun flejt
un de Quetschenewel zejt,
wänn die Ebbel kreje langsam Glanz,
da naht die Kermes met Musigg un Danz.
Des Joahr fällt se leider aus,
Corona fesselt us ut Haus.
Kaa Zelt, kaan Imzuch, kaan Gesang,
kaan Zerkus die B8 entlang,
kaa Karusselltje fer die Känn -
ei, da loar der doch de Nochber än,
setzt euch drauß off`t Mäuerschje,
tränkt Daawener Kräuterfeuerschje
un de Kermesschoppe halt äm Goarde,
wie`s nächst Joahr werd? Mer hoffe un woarde.

Quelle: UK, Lindenholzhausen (09/2020)

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Eisch was et noch

Mein Unkel Hein hot als anzischer im 1956 e Telefon än de Sträk Gass (Wendelinusstroß).
Wän jemand än dere Stroß ugeroufe worn iss fu auswärts, musst ich bei däj Leut flitze, däs die beim Unkel Hein mol schnell u det Telefon komme sollte.

Ach gob et än de Wendelinusstroß uum Kapelltje en Milchbock, wu de Fuchse Modin (Martin Friedrich) jeden Doch vu de Bauern die Milch fer die Molkerei än Niederneise obgeholt hot.
Fer däj obgegewe Milch kunnt mer ach e Kontingent Bodder vu der Molkerei kräje.
De Frirris Heini hot da bei de Raiffeisse de Bauern et Milchgeld monatlich ausbezohlt.

Die Bauern, orre ach klaane Feldbesitzer, hun er Frischt bei Schmole-Kujetz orre bei Frirris Bäcker obgewe und hun dofer äm Brutbouch en bestimmt Menge Brut kräjt.
Lediglisch must mer de Backlohn bezohle. Ich glawe 30 Pfinnisch.

Ach gob et ufangs der 60er Johrn noch de Schelleman (Blanks Jupp) de det Neuste fu de Gemeindeverwaltung verkündischt hot.
Später wurd da Linnhollesse hochmodern und et gob en Ortsfunk, wu de Bäjemaster Nobert Löw die Bevölkerung informert hot.
Ach hot de Ortsfunk musikalisch: „Isch wünsch dir zum Geburtstag alles Gute“ ertöne losse, wän en besonnere Anlass vu ner Person ustand.
Ach wän usser Chöre erfolgreich vum Wettstreit ham kome, ertönte de Ortsfunk, däs mer sich umgehend äm Vereinslokal zom Empfang änfänne sold, zor Siegesfeier.

Die Stromleidunge sän noch u de Fassade um Haus installert worn unn gruße Holzmaste stande noch än de Stroße, wu vu de Verteiler de Strom der MKW obgenumme worn iss.
Später kome da Dachstinner of die Häuser da jo zounehmend mie Strom än de Haushalte gebraucht worn iss.
Su en Holzstrommast stann ach off em Dreschplatz äm Kuhjpoul (heute beim Haus Scheuermann).
Mer Känn hun da off dem Dreschplatz Versteck gespillt, än de gedreschene Struhhafe.

Äm Herbst kom ach de Gedoffeldimber fu Ennerich äns Ort.
Die Bauern hun da die gedimmte Gedoffel än en Erdgrub gedu unn no Bedarf da die Gedoffel de Säu verfujret, iwwer de Wänder.

Zor dere Zeit gob et ach noch en Feldschütz aus de Kerschgass, de Glosenisch Joseph.
De hot newer em alte Pfarrhaus gewuhnt.
De Feldschütz hot immer off de Lauer geleje und fer Ordnung än Wald und Flur gesorscht.

Kanalisation gob et erscht später unn mer horre als erscht Dorf äm Kreis en Kläranlage.
Manchmol iss fer dieser Zeit ach noch de Puddel fu de Bauern die Stroß enunner gelaafe.

Det Ässe wor zor dieser Zeit bescheiden, owwer biologisch rein und gesund.
Et gob zom Beispill Gerisdene met Bloutwoscht.
Gedoffelpletzeschjer met Äppelbrei.
Dick Sopp mett em Mettwäschtje vum Geschlochtene, dot meist um Samsdoch.
Dickmilch owends, met Zucker und Zimt und e Bodderstick.
Ach gob et Middochs äm Feld fer die Helfer Boddersticker met Schmunzel (Sirup) unn Quetschekraut.
Weckschniere met Äppelbrei.
Zor geschlochtene Woscht gob et Gedoffelbrei und selbst ängemocht Sauerkraut.
Heut wän diese Gerichte än bestimmte Gasthäuser als Delikatesse ugebore, wod mer frujer als Armeleutässe bezeichnet hot.

Ei dot was eisch noch alles, weil mer su än de Kerschgass vu usserer Landwertschaft gelebt hun.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (09/2020)

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Mei Linnehollese, mei Hamm

Zwische Westerwald unn Taunus leit Linnehollese, mei Dorf, mei Hamm,
hey will eich lewe, sulang eich noor kann!
Eich kinne jed Häusje, jed Gessje unn jeden Quetschebaam,
häj bänn eich geborn schunn seit ganz lange Johr’n.

Dej alde Stroosse, dej gibt et noch heut
unn sänn die Mauern ach ald,
manch ald Scheuer wor obgerässe
de Fortschritt de mooch nitt Halt.

Unn mätte am Dorf, do stieht det Kapelltje,
dem heiliche Wendelinus geweiht,
als Schutzpatron feer det Väih ann de Ställe
doch dot iss lingst Vergangeheit.

Änn ahle Bicher kann mer’s lese,
däss mer en Bauerndorf sänn gewese.
Heut iss dott aachnitt mieh de Fall,
do hott mer selbst kaa Gaas mieh em Stall.

Die ald Schul stieht lingst nit mieh,
wu eich als Känd ging enänn,
met Schiefertofel, Schwamm unn Griffel,
dott wor äm Schulranze dränn.

Enn neu Schul, dej wor gebaut
feer die Känn unn Enkelkänn,
de Ranze vollgestobbt met Bicher,
domet se all gescheuter wänn.

De „Kerchtorm“, dee iss stieh gebliwwe,
die neu Kerch wor gebaut,
doch die alde Aldärn, dej sänn uss gebliwwe
unn wore äm neue Gewand offgebaut.

Linnhollesse, mei Dorfm, mei Ham,
eich hunn dich immer gärn,
aach wänn de dich verinnert host,
häj will eich hie geheern.

Die Traditiune wärn huchgehalle,
die Kermes, dej Sängerfeste,
dej ganze „Chöre“ bei uss äm Dorf,
dott iss vuu allem det Beste.

Dofeer, do sänn mer jo bekannt,
sugor off de ganze Welt,
hej trifft sich egol ob schworz odder weiss,
die halwe Sängerwelt.

Dott leit um „Sauborn“ dott iss klor,
dee dout uss „Gruggeltjer“ notze,
dee leeft schun seit ewiche Zeire,
dem Sänger dorsch de Krotze!

De Emsbach leeft bei uss dorch die Wisse,
do stiht feer’m Wald die Mill,
doch dot Millroad doun eich vermisse,
iss muid unn stieht lang still.

Manch aaner wannerd heut dohie
unn kehrt zor Rast do änn,
leeft ach dot Millroad lingst nitt mieh,
do iss noch Lewe dränn.

Da giehste met de Wannerschouh,
verbai u de „Bärijer Kerch“,
verbai um Naumer unn Miesfeller Kopp,
rechterhand vuu Weersch.

Et bluith unn gruint äm „Goldene Grund“,
die Ehern raune äm Wänd,
do stann einst de alde Liebaam,
wu eich gespillt als Känd.

Unheimlich wor et doo um Ort,
dot „Lieweibje“ soaß äm Geäst,
worste nit brov, da laaf rasch fort,
sonst kräiste noch de Rest.

Dott Wohrzeiche feer uss Holleser Wappe,
dott iss de Lännebaam,
vill neue Länne wore gesetzt,
met Gottvertraue dehamm.

Jetzt bänn ich ald än meinem Dorf,
hej will ich gärn noch sei,
wuu jeder noch jeden kinnt,
fuihl eich meich fruh unn frei.

Unn mach eich, wänn’s de Herrgott will,
e’mol mei Aache zou,
daa fänn eich änn meim Dorf, meim Hamm,
die allerletzte Rouh.

Quelle: Rita Rompel, Lindenholzhausen (08/2020)

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Waldspaziergang

Ein Säuseln der Blätter, vom Windhauch erzeugt, erregt eine Stimmung der inneren Freud. Wie Samt an den Füßen schreitet man durch das Gras, durch Moos und Äste, es macht einfach Spaß.

Ein Vöglein fängt an und zwitschert ein Lied. Ein zweites ihm gleich seine Antwort darauf gibt. Alle Vögel stimmen sich ein und singen wie ein Gesangverein.

Die Frühlingsblumen sind alle verblüht weil der Blätterwald ihnen keine Sonne mehr gibt. Die Pilze am Boden sprießen hervor und bilden ein Bild, wie ein Blumendekor.

Das Wild fühlt sich wohl, kann sich verstecken hinter Büschen, Sträucher und Hecken. Bekommt man sie einmal vor die Augen, bleibt man ganz ruhig, um das Bild einzusaugen. Ein kleiner Klaps und husch sind sie weg, suchen einen anderen Fleck.

Wenn der Kuckuksruf im Wald erschallt, in den Kinderohren wiederhalt, dann hat der Frühling schon begonnen. Wie schnell ist dann es Jahr verronnen.

Denkt auch heut liebe Leut, ein Waldspaziergang macht immer Freud. Verschiebt ihn nicht auf Morgen, denn täglich kommen andere Sorgen.

Quelle: Franz Rompel (Goldschieds Franz), Lindenholzhausen (+ 2022)

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CORONA!

Wott mer doch suu alles erlebt
off sei alte Doog,
däss die Welt aus de Fuge gerät
met am Schloog.

„Corona“ heest dott verflixte Wort
de kannst mache wot de willst,
et gieht nitt fort.

Met Maske giehste off die Gass,
dot mecht selbst meer
iwwerhaupt kann Spass.

Eich hunn et hie unn här gedreht,
eich mach et trotzdem,
sonst iss et ze speet.

Owwer losst euch det Lewe nitt verderwe,
mer wänn’s iwwerlewe
unn speeter emol sterwe!

Quelle: Rita Rompel, Lindenholzhausen (08/2020)

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Das Amboßfest (um 1970)

Zwische de Johrn, wänn nit vill ze schaffe wor, hot mer än de Schmid beim Master Uhe „orre“ Schaa unn Goldschmidd‘s a Amboßfest gefeiert.

Jeder hot vu dehamm Reste un Getränke metgebrocht. Die Bauern, däj geschlocht horre brochte Hausmacher Woscht met. Schnaps und Bier wurden vertilgt.

Zu Gast beim Schaa Walter wor ach de Pressemann Manfred Horz. De hot ach e Weibschje metgebrocht, doat sich äm Belzmantel nirregelosse hot.

De Bender Rudolf, dem Schaa sein Schwejervodder, hot die Fraa scheinbor gekannt. Listig, un zu allem Spaß bereit, iss de Rudolf u die verroußte Esse gange unn hot sich die Fänger schie schwotz met Rouß gemocht.
Met seine gruße Hinn hot de dem Fraaschje iwwer die Backe gestraschelt. Die sog aus wie en Schornstefeer, owwer die hot nix mie gemerkt. En Spaß fer die ganz Blooß und ach fer den Manfred Horz.

No Feierowend kom noch de Roos Jupp und Brahms Willi vu de Berjematereiverwaltung än die Schmid. De Jupp hot ganz schie dem Dawener Schnaps zougesproche. De Endefekt wor, däs eisch den Jupp hamgefohrn hun met dem Mästkarre fum Bauer Röhrisch‘s Unkel Hein off de anner Seit.

Än dem Haus u de Frankforterstroß hun eisch da u seiner Hausdeer geschellt, zom Entsetze fu seiner Fraa de Giesela. Wie de Jupp ausgesäj hot ,kunnt er euch jo dinke.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (08/2020)

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Corona 2020

Der Corona Virus hot uss off de Sinn des Lewens zerickgeholt.
Woat brauche mer da alles nit im normal ze Lewe.
Isch wor met meim Chor 2000 än Südafrika än Soweto.
Mer hun do än de Kersch gesunge un de Bischoff Tutu wor do Gast.

Isch hun ach metkräjt wie gruß die Nut än Afrika iss.
Die Känn sän u de Mülltonne gewese un hun no ebbes Essbarem gesucht.
Usser Känn hun mer gesoot, die hun Hunger und suche äm Obfall wot ze Ässe.
Er hot et gout, die Mudder stellt euch deham immer wot off de Disch.

Än de jetzisch Krise zeischt et sich, däß mer wire bescheidener wärn.
Mer gieht wirre mie off die Nochberschaft zuo,und mescht den ane orre annern Dienst fer die Leut.
Ach wäd am wirre bewusst, wie nutwennisch mer die Landwirtschaft brauche.
Ach de Godde, wu mer Gemujs ubaut kräjt, hoat wirre mie Bedeutung..

Wän mer die Biewel studert hot, füjlt mer sich zerickversetzt än det Alte Testament.
U die wunnerbar Brotvermehrung fer 5000 Leut.
Noem Krisch wor ach die Nahrungsbeschaffung det A und O.
Jetzt iss alles än Uordnung gerore.

Ellern musse jetzt ihr Kinner selbst betreue.
Fer mansch ne Katastroph, wie mer hert.
Mei Fraa hot sich nit selbstverwirklicht und hot fer uss Töchter gesorscht.
Däj sän heut noch dankbor fer ehr Mudder.

Solidarität, Fürsorge, Achtsamkeit, stihn jetzt im Vordergrund vu de Gesellschaft.
Hass-Agression-Wut verleern ehr u Bedeutung.
Dot alles wäd jetzt de Leut bewusst.
Et kinnt su bleiwe.

En schiene Gruß, Seppel

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (07/2020)

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Die letzt Redd

Zum letzten Mal in eurer Mitt,
steig ich noch einmal in die Bütt.
Und trag hier vor inn all den Jahren,
die Asse die hier auf der Bühne waren.
Einst hat mir Walter Wagner die erst Redd geschriewwe,
und mich hier in die Bütt getriwwe.
Und manchmal war es auch der Fall,
von unserm Präsident dem Kunze Karl.
Auch hatte ich ein paar Jahre das Präsidentenamt
Mit dem Rompel Georg hier noch gesunge,
es war die Cowboytruppe, wir die ganz Junge.
Duns Jupp hat hier auch vom Leder gezoche,
ach war er mal Präsident hier owe.
Die Rita Rompel war auch debei,
stieg einst bei de Hessenfassenacht in die Bütt enei.
Auch det Sandmännchje der Wanerfuns,
hatte beim Publikum hohe Gunst.
Er schilderte aus dem Bundestag vor vielen Jahren,
dass er mit dem Strauß im Zuch iss gefahrn.
Und mit ihm gesproche ganz unscheneert,
und ihm die Politik aus seiner Sicht erklärt.
Auf de Bühne ach de Ferschter Werner,
in Punkto Mimik ein großer Könner.
Sprach einst mer zittern schon die Händ,
aach wenn ers nochmol so wie früher könnt.
Gesanglich war es eine Pracht,
die Cäcilia Gesangstruppe Schräge Acht.
Die hawwe melodisch alles glossiert,
wot im Dorf und in de Politik geschieht.
Auf eins wiesen se hin - das weiß ich noch heute,
in St Jakobus sollte alle Glocke wirre läute.
Pfarrer Siegmund hat die Kerle erhört,
und draufhin mer wirre alle Glocke dann gehört.
Hell und laut hawwe die zum Schluss gesunge,
unsre Lieder sinnd verklunge.
Vielleicht iss später mol zu lese,
wer alles in de Bütt gewese.
Hatten steht‘s ein gutes Publikum,
und ein ganzes drum hereum.
Man musste sich stehts die Gunst erringe,
ein Thema über die Bühn zu bringe.
Ich ruf als Macher von den Alten,
tut weiter euch die Narrengunst erhalten.
Und schaute ich von hier oben in lachende Gesichter hinein,
für mich hat es sich gelohnt ein Narr zu sein.
Helau!

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen, seine letzte Rede in der Bütt an Fastnacht (02/2020)

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Det Drama vu de alt Kermesfu

Wie alle Kermesbäsch hore mer ach, de Johrgang 1947/48 en schie Kermesfu.

Off de ane Seit wor ussern Lehrer Kuch offgemolt, de vu Eschowe stammte und ussern Klasselehrer wor.

Stolz hun mer ach zou jeder Kermes beim Imzuch däj Fu debei gehot.

Det Ende vu dere Fu wor ihr beschiede än de Kerschgass vu usserm Bauernhob.

No de Kermesimmzüch hun eisch immer däj Fu än de Kuystall gestellt fer det nächste Johr.

Da mein Vodder Josef zor dere Zeit de Gemeindeeber hot, wußt de Eber nix besseres vum Fäkelstall än de Kuystall ze laafe.

De Eber hot uss schie Fu Kreisrund offgefrässe.

E hot nor noch de Funestill iwwerich gelosse.

Als Silberne Kermesbäsch vum Johrgang hun eisch da wirre en neu Fu än Owerbräsche mole losse.

Däj Fu hun mer bäs jetzt ach immer um Kermesumzuch zom Wendelinuskapelltje metgenumme.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (07/2019)

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Palmsonntag

Palmsonntag wie ihr alle wisst, der Einzuch no Jerusalem gewese iss.

Dot begann de Leidensweg ussers Herrn, und desweje erinnert mer sich als Kän. (Kinder)

Met de Oma hun mer än usserm Hohlgodde de Buchsbaam geschnirre.

Ach hot die ganz Nochberschaft und det Schwesternhaus en Strauß obkräjt

Palmsundoch da än de Kinnermess horre die Kän all er Sträußjer debai und de Pfarrer Clemens Bruckner hot ussen Buchsbaam gesint. (gesegnet)

Ach hun eisch de Tante Ottil aus de Stiegelstroß e Streußje gebrocht und e gefärbt Usterei, weil dai nit mie än die Kersch laafe kunnt.

Um nächste Dooch da hott de Babbe än de Ferkel-Kuj- und Pferdstall e gesegnet Ästje vu dem Buchsbaam offgehunke zom Schutz vor Krankheite von dem Väj.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (06/2019)

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Rückblick eines Pensionärs

Ei wie wor dot frujer schie,
täglich än die Fabrik se gieh.
Mojns um Fünf do stand eisch auf,
su wor do de Tageslauf.

Die Zieh gebotzt gewäsche un kämme,
beim Zeitung hole ach noch trimme.
Det Früjstick hot die Fraa gemocht,
und ab äns Auto welch e Bracht.

In Wiesbode bei Kalle geschafft gehetzt,
mer hot geflucht und ach geschwätzt.
E End dot wor nit obzusehn,
ei könnt eisch bald in Rente gehn.

So hot mer geschuftet Johr für Johr,
off amol wor die Rente do.
Und do kom die Abschiedsstund,
met de Kollege sass eisch in froher Rund.

Zum Frujstick hun mir gevespert dann,
hot rückgeblickt su dann und wann.
Mit Lob vom Chef wurd eisch durschzoche,
wenn er dobei ach mol geloche.

Aus der Fabrik eisch rollte leis,
doch ist’s für meisch kaa Abstellgleis.
Nicht früh nach Wiesbode fahrn da war eisch froh,
les ruhig die Presse sowieso.

Jo fer meisch iss et wunnerschee,
da eisch annern Interesse seh.
Eisch hunn jetzt nit mer viel ze tun,
hab auch mal Zeit meisch auszuruhn.

Denk auch so bei mär ei der Daus,
det Faulenze hängt zum Hals eraus.
Wenn eisch deham ofs Gelände guck,
eich ach wirrer mol in die Hände spuck.

Dann wärd geschuft, da giht’s hoch her,
fasst schnell wie bei de Feuerwehr.
Och wo gibt et doch viel Sache,
wo sich en Pensionär kann nützlisch mache.

Doch mei Cäcilia dot iss kann Bluff,
reibt meisch als Pensionär als emol off.
Kannste mol - dot wär doch fein,
su schlendert mer än de mach mol Verein.

Und do iss et wirre mol su weit,
de Pensionär de hot ka Zeit.
De alte Trott isss wirre hergestellt.
Dot bräuscht eisch nit mie off dieser Welt.

Unn als Rückblick bleib eisch debei,
sag’s ganz ehrlich frank und frei.
Wor et dann nit frujer schie,
Mojns än die Fabrik zu gieh.

Jo so sän viele Arbeitsstunne,
die mer täglisch üwerwunne.
Jo eisch sag es unumwunne
Jetzt komme ach viel schiene Stunne.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (03/2019)

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Mein herrlische Rheingau

De Rheingau wie ihr all wisst,
en schöne Fleck off Erden ist.
Isch fänne et do wunnerschie,
und fohr faßt jeden Monat hie.

Isch bin auch bestens informiert,
wot im Rheingau so passiert.
Es ist auch nit verwunderlich,
isch bin zum Rheingau hin verpischt.

Isch hab in Biebrich mei Arbeit gehabbt,
und oft so de Kurier so vor mir gehabt.
Im Frühjahr ging’s im Rheingau los,
das Angebot der Feste war riesengroß.

So manches Weinfest hab isch mitgemacht,
mit Arbeitskollegen bis tief in die Nacht.
So manches Glas hat man geleert,
den Riesling hab ich besonders begehrt.

Die Folge die ist Sonnenklar,
dann brachte ich paar Liedschjer dar.
Vom goldnen Saft der Reeben,
drum lasst uns einen heben.

Auch besang ich das Faß vom tiefen Keller,
und den Namen vom Mägdelein.
Und auch des Lied vom Sträußje am Häusje,
und die Lieder vom goldnen Wein.

Isch kenn jetzt die Geschend seit 40 Jahr,
vom Frühjahr bis zum Herbst ganz wunderbar.
Einst hab isch in Lorsch de Rheinsteig erkundet,
in jedem Örtchje hat mir der Wein gut gemundet.

In Assmanshause do hab isch den Rote genosse,
jo beinah hät der misch abgeschosse.
Auch hab isch der Germania die Füß geküsst.
Das Panorama dort einmalisch iss.

Die Drosslgass hab isch oft schon besucht,
auch dort hab isch geleert so manchen Krug.
In Majedal do hab ich zur Gottesmutter gebet.
Awwer die- die hot misch nit immer erhört.

Dann war isch auch zur schönen Rast,
im malerischen Schloß Johannisberg als Gast.
Dort hab isch mit meim Chor bei Weinkönigin gesunge,
unser Auftritt im Metternisch Saal der war gelunge.

In Geisenheim in de Anstalt vom Wein,
erfuhr isch den Rebschnitt bei einem Glas Wein.
Die Versuchsanstalt so hab isch in Stellenbosch gehört,
dene ihr Forschung auch de Nedlingshof begehrt.

Am Weinstand in Östrich- Winkel hab isch Halt gemacht,
und hab mir die Welle des Rheins betracht.
Dort steht schon aus der Urzeit der Alte Kran,
dort hat man die Weinfässer geladen in den Kahn.

Von Hattenheim da krieg isch nie genug,
von schönen Wirtschaften besonders dem Krug.
Am Weinstand da unne do kenn isch misch aus,
geniese den Wein vom Schützenhaus.

Schloss Reinhardshause winkt aus der Ferne,
zu besondere Anläß weil ich dort gerne.
Mit meiner Frau am besondere Tach,
obwohls für mein Geldbeutel iss et ne Plach.

In Eltville am Rheinufer da iss et schön,
da kann man im Sommer ne Blütenpracht sehn.
Die Rosen dort am Garten am Rhein,
ihr Leut was kann den schöner sein.

Wen man wandert durch Höhen und runter ins Tal,
kommt man durch Kiedrich Rauen und Martinsthal .
Dort hab isch beim Diefenhardt‘s manch Glas geleert,
der Tropfen dort der iss sehr begehrt.

In Walluf gibt’s Schenken da kehren wir ein,
bei Vesper und Wein s kann nit schöner sein.
In Dotzheim auf der Höh der Ausblick iss schön,
da kenn isch die Wirtsleut des Weingut Höhn.

Mei Tourn in de Rheingau das muß mer verstehn,
isch freu misch immer die Landschaft zu sehn.
Mit dem Hessenticket der Bahn do fahrn mir gern hin,
auch wenn isch was entfernt aus Hollesse bei Limbosch bin.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (09/2018 - Mundart Matinee auf der Burg Scharfenstein in Kiedrich (Rheingau))

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De heilische St. Antonius in Linhollesse

De heilische St. Antonius hot ach bei uss of em Land än Linhollesse en gruuß Bedeutung fer die Bevölkerung gehot.
Et wor en Schutzpatron für Suchende.
De Hl. Antonius wor zuständisch bei jedem de ebbes verlorn hot.
Ich hun emol met meim Vadder Klie geholt in usserm Feld fer det Vei im Stall.
Um nächste Doach wollt mei Vadder wirre Fourer holle, owwer er musst erscht noch die Sens Dingele.
Die Sens hing immer am Scheunedoor, owwer do hing se nit mie.
De Vadder hot zom Antonius gebet, owwer e iss nit erhört worn.
Wie eisch aus de Schul koam, hot de Vadder ganz bedreppelt geguckt.
Do soot eich, wot iss da bassert. Do hot de mer sei Leid geklaacht, denn en Sens hot domols viel Geld gekost.
Do soot eich zu dem Vadder, ei hest de nit äm Feld su vill met dem Bäjemasdisch Joseph geschwetzt, da hest dau ach nit die Sens vergesse.
Die Sens host du jo selbst äm Äppelbaam äm Feld hinge losse.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (02/2018)

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Do hilft ach e Gebet zum Hl. Antonius nit

Ach wän äm Haushalt wot verlorn gange iss, bei de Oma wor de Hl. Antonius die letzt Rettung.
Die Oma hat det Nähkästje gesucht und do sän einige Vater Unser gebet worn.
Und weil se et nit grad gefunne hot, musst eich än die Kerch gieh und e Kerzje opfern.
Wie eich aus de Kerch kom, hot die Oma gestrahlt.
Eisch hun det Nähkästje wirre gefunne, denn ich hot em met dem Schrubber a gelangt und do iss et unner et Sofa gerutscht.
Do sän eich än die Kerch geschliche un hun det Kerzje wirre geholt und hun da iwwer de Hl. Antonius gesoot, da bäs zom nächste mol, da bring ich dot Kerzje wirre met.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (02/2018)

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Die Weihnochtsgans

Derzeit in Überarbeitung

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (12/2017)

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Zou de Linhollesser Kermes

Dene Vätter, dei die Kermes hun gegründet
un huch gehalle noch bäs heut,
dene sei emol en Dank begründet,
den Gründern sei en Prost geweiht.

Dene Hollesser Alte widme mer en Hoch,
die Jugend soll den Brauch bewohrn,
däss aach in Zukunft noch,
uss die Linhollesser Kermes dout  wiederfohrn.

Su lange usser Linollesse noch bestieht,
und ach de Emsbach rauscht,
en Fest ist es für Jung un Alt,
en Hoch fer ussen Brauch.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (09/2017)

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Die Welt vuu heut

Fruiher goob’s än jedem Haus
Großellern, Ellern unn Känn,
unn manchmol aach en alde Vedder,
dej wuhnte all do dränn.

Die halb Verwandschaft drimmerim,
e Lewe wor äm Haus;
unn oft goob’s noch en leerisch Tante,
dej ging do änn unn aus.

Die Ellern hotte’s manchmol schwer,
met eere ville Känn,
wott sich do alles obgespillt,
än su‘em Haus do dränn!

Die Nehfraa koom unn hot geflickt,
die Weschfraa hott geholfe,
de alde Vedder drauß äm Hobb,
de hot die Gaas gemolke.

Die Oma hänne off de Bank,
dej hot die Strimp gestrickt;
die leerisch Tante hott äm Keller
„Gedoffel obgeplickt“!

Mer hot die Orwet sich gedaalt,
dänn dovuu gob et vill;
mer hot gelacht - bei allem noch,
doch manchmol wor‘s ach still.

Manch aaner iss änn seinem Haus,
heut offt ganz elaa,
se giehn all schaffe änn die Stodt,
verreiße sich die Baa!

Die Nehfraa unn die leerisch Tante
unn selbst die alde Leut,
dej wuhne jetzt äm Altersheim,
dott iss „die Welt vuu heut.“

Quelle: Rita Rompel (Jahrbuch des Lahnkreises Limburg-Weilburg 2017)

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De Kathereinermarkt

Än de seschzischer Johrn gob et ach schon immer en Kathereiner Maat än Limbosch.
Et wor ans der gruße Erlebnisse fer die ländliche Bevölkerung.
Als klaner Dobsch dorft mer da mol met än die Stodt.
Mer hot sich det ganze Johr Notize gemocht, wot of dem Maat mer kaafe musste.
Im däj Johreszeit wor et da su däs mer e bisje Geld horre aus de Landwertschaft, weil mer Frischt und Gedoffel verkaaft horre u de Weiss Alois än Hollesse.

Die Oma iss da met mer em gout gefüllte Botmanee met em Laaderwecheltje än die Stodt gezue.
Fer meisch wor dot immer schun det ganze Johr e offreschend Erlebnis.
Da mer jo frujer kaum en Tort gebacke hot, iss mei Oma Maria met mer äns Kaffee Will än de Altstodt ängekehrt und hot uss e schie Tortestick bestellt.
Die Oma hot da dezou en Kaffe getrunke und eisch hun en än Kakao bestellt.
Suvill wie eisch was, sän die Wills an Limbosch noch met ussere Will’s Baldese off de Kreuzgass vu Linhollesse weitläufisch verwandt.

Nodem wu mer ängekehrt worn, ging et da off de Maat und die Oma hot do alles änkaaft, wot uss Familie gebraucht hot.
Et gob lange Unnerhose fer de Wänder, Pullover, Hinsche, Zippelmitsche, Socke, Kischemässer und noch vill mie.
Ed wurd da alles off det Laderwescheltje gelore, dot bäß zom Rand voll wor.
Naderlich musst eisch dot Wescheltje met hamzäje, wot iwwer de Hammerbärg ganz schie ustrengend wor.

Heut ze doch kräjt mer jo det ganze Johr alles än de Kaufhäuser, owwer naderlich gibt et ach noch heut än Limbosch de Kathreiner Maat.
Isch bän letztjohr iwwer de Maat gelaafe und do sän mer wirre alte Erinnerunge komme.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (2017)

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Ein Spaziergang durch Limburg

Vor einiger Zeit hatte ich ein Telefonat mit einem Herrn, der vor 20 Jahren berufsbedingt von Lindenholzhausen nach Taunusstein umgezogen ist. Er lebte mit seiner Familie einst in Lindenholzhausen und sagte mir, dass er mich gerne einmal treffen wolle, weil wir auch früher einen guten Kontakt hatten. Im Frühjahr haben wir uns in Limburg am Bahnhof getroffen.

Ich habe mit ihm einen kleinen Rundgang gemacht. Er war sehr erstaunt, was aus Limburg geworden ist. Besonders freute ihn die Fußgängerzone und der Vorplatz am Bahnhof. Wir gingen weiter in die Werkstatt und tranken einen Kaffee. Ich erklärte ihm, dass der nächste Bauabschnitt fertig gestellt sei und er war davon begeistert, was aus dem alten Ausbesserungswerk geworden ist. Vor allen Dingen sei er beeindruckt, dass auch in der Woche schon so viel Publikum die Werkstatt belebt.

Nach Beendigung des Rundgangs sagte er mir, dass er es wieder in Erwägung ziehe, zurück nach Lindenholzhausen oder Limburg ziehen. Die Verkehrsanbindung in Limburg habe er schon immer  geschätzt und die Anbindung an die ICE Strecke.

Fazit von ihm von Limburg und Umgebung: Die Stadt ist so lebenswert, dass er wieder zurück will.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (03/2017)

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Was unsere Kinder und Kindeskinder nie erleben werden - "Uhe's"

Liebe Fans, de Juhrgang ist traurig. Morgen endet nach über 60 Jahren die Ära unser aller Lieblings Schreib-, Haushalts-, Spielwaren und Geschenkartikelgeschäft "Uhe's".

Wir, de Juhrgang, möchten stellvertretend für alle Hollesser nochmal Danke sagen:

ihr habt unsere Kindheit und unsere Jugend so sehr verschönert, Kein Gang durch die Stiegelstraße war in unter 30min zu meistern, da man schon im Kindergartenalter jedes Mal alle Neuheiten und Angebote in eurem Schaufenster genauestens inspizieren musste. Hier wurden so manche Großeltern und Eltern in den Wahnsinn getrieben, wenn man mal wieder ein neues Spielzeug oder auch etwas Größeres wollte. “Hastja bald Geburtstag, mein Kind" haben wir als Antwort nicht gelten lassen. Man ist bei euch reingestürmt und hat sich mindestens ein "Gleiterflugzeug" gekauft - dafür hat das eigene Taschengeld meist gereicht, Wenn es dann vom Opa noch eine Playmobilfıgur gab, war der Tag gerettet. Und weil man so oft im Laden war, hat man oftmals noch eine Kleinigkeit von Ingrid geschenkt bekommen - der Tag war perfekt!

Schulzeit

In der Grundschulzeit musste man dann feststellen, dass Uhe's nicht nur ein Spiel- und Geschenk-, sondern auch ein Schreibwarengeschäft ist. Schreibwaren - das waren Dinge, die wir Kinder uns nie im Schaufenster angeguckt haben. Nun ja, nutzte ja alles nichts. Also lief es ab wie folgt: Nach dem ersten Schultag bekam man eine Liste von den Lehrern in die Hand gedrückt: 2x Heft DIN A4 kariert/zwei Ränder, 1 x Hausaufgabenheft, 2 x Heft DlN A5 liniert/ein großer Rand zum Korrigieren etc. Hier wusste man genau, was mittags zu tun ist - ab zu Uhe's, Dort war man schon auf den Ansturm der Schulkinder vorbereitet und bei Zubehör wie Prittstift, Bleistift und Radiergummi wusste Ingrid direkt zu helfen. Sie wusste immer, welche Kinder eingeschult wurden und kannte sich bestens aus, Somit bekam auch der vergesslichste und chaotischste unter uns noch den richtigen Umschlag für die Fibel oder das erste Rechenbuch. Zum Abschluss gab es noch einen Stundenplan zum Ausfüllen in die Hand und fertig war die Laube - dachten wir. Doch wir mussten feststellen, dass wir noch Füller, Patronen, Zirkelkasten, Wasserfarbkasten, Pinsel, Buntstifte, Filzstifte und viele weitere bis hierhin für uns völlig unbekannte Dinge brauchten. Alles kein Thema. Bei Uhe's wurde man beraten und bekam garantiert das richtige Material für eine erfolgreiche Schullaufbahn.

Fassenacht

Auch hier wusste man als Bub: Ob Cowboy, Ritter, Indianer oder Punker - die Pistole gibt's bei Uhe's. Also wieder das gleiche Spiel, 20 DM von de Mama bekommen und ab zu Uhe's. "Laut muss sie sein "durchbohren" muss man Sie können." Ingrid wusste sofort Bescheid, Ein gekonnter Handgriff in die Schublade, durch die man durch eine Glasscheibe reingucken konnte, und es wurden meistens zwei Exemplare ausgepackt und präsentiert. Sogar Probeschüsse waren hier und da möglich. Die Pistolen, die man nicht durchbohren konnte, wurden gar nicht erst angepackt. "Lass die Bube doch" war hier schon immer die Devise - ein spezielles Danke dafür! Pistole: 12 DM, vom Restgeld Munition und stolz wie Oskar heim - mittags mit den Kumpels im Wald verabredet um die "Dinger" einzuschießen. Am nächsten Tag zu Uhe's.,. nochmal Munition kaufen. Ach war das schön!

Jurrefätz - die geheime Schublade

Es ist ein Geheimnis, was von Generation zu Generation unter uns Kindern weitergegeben wurde. Bei Uhe's gibt es eine Geheime Schublade, Vor der Kasse stehend unten links auf der Erde. Hier sind Jurrefätz und andere Böller versteckt. Hier wurde alles, was nicht in der Silvesterzeit verkauft wurde gelagert und das Jahr über für "Eingeweihte Spezialkunden" verkauft- diesen Status hatten wir fast alle. Man durfte nicht unbegrenzt einkaufen. Ingrid hat immer von Fall zu Fall entschieden, wie viel Geschosse man abnehmen darf. Auch hier folgte wieder der immer gleiche Spruch „Ihr wisst ja …“. Meistens ist man zu zweit oder zu dritt nacheinander einkaufen gegangen um die "Beute" zu maximieren. Das wurde bei Uhe's natürlich sofort durchschaut, aber mit einem Lächeln und einem mahnenden Zeigefinger akzeptiert.

Dorfkindmomente

Während wir diesen Text schreiben, merkt man tatsächlich, was hier fehlen wird. Ali die schönen Erinnerungen werden wir irgendwann unseren Kinder und Enkeln erzählen. Das ist schwer vorstellbar. Unsere Großeltern erzählen immer mal von "Schmoale" oder "Franze" und fragen uns dann "Kinnst dau dott noch?"... So werden wir irgendwann von Uhe's erzählen, werden fragen "Kinnst dau dott noch?" und müssen dann feststellen, dass das alles vor deren Zeit war und in solcher Form gar nicht mehr existiert. Genau das haben wir versucht in diesem Text darzustellen. Uns fallen noch dutzende weitere "Uhe's Momente" ein.

Abschließend sagen wir nochmal:
Liebe Ingrid, lieber Berthold, liebe Familie Wagner,
DANKE FÜR ALL DIESE SCHÖNEN MOMENTE!
Wir werden Uhe's vermissen!

Quelle: de Juhrgang (03.02.2017)

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Die Linnhollesser Zeil domols (um 1960)

Wänn isch mer su die Wendelinusstroß, Kerschfelderstroß und Rübsangestroß betrocht. Wot wor dot än Geschäftsmeil, wot än Bracht:

  • Bei Bornsgäje kunnt mer en schiene Schoppe tränke.
  • Ach hot de Ferschter Werner als emol än der Kneip e Spezialkonzert gewwe.
  • Fu Stephans Schorsch konnt mer sich en schiene Godde uleje losse.
  • Bei Alexe Frida erm Mann kunnt mer sich e Auto reparern losse.
  • Bei Zohnisch gob et Flasch und Woscht und ganz frujer en Schnapsbrennerei vu Aschhorns.
  • De Fritz Rumpf hot Mann und Fraa die Hoor äm Salon frisert.
  • Geise Hein hot no em Krisch de Leut Kische und Schlofstobbe verkaaft.
  • Koldisch Katherina hot jeden Munat än Geise Hedwig erm Hob Kohle von der DB vu Haus zu Haus verkaaft.
  • Golschmitts Josef hot Gäul beschlu und Gummirolle gebaut.
  • Bei Hannes Waaner hot mer det Holz schneire losse und Wochererrer fer die Bauern mache losse.
  • Bei Langhobs hot de Goddeschreiner de Leut Holzorwete gemocht.
  • Et gob Brut bei Bäckerfranze und später wor do die Post.
  • Gejeiwwer bei Hilfrichs gob et en moderne Lebnsmittelgeschäft met Schaufenster vum Max Sabel, de vu Limbosch wor.
  • Bei Innets Maria wurde Molkereiprodukte verkaaft.
  • Hujneri Unkel Schorsch hot de Eber än seim Stall.
  • Brums Tante Zimmermann hot en Kolonialwarengeschäft.
  • U de Eck wor dem Icke sei Kneip wu mer Kott gespillt hot.
  • Off de anner Seit u de Eck wor die Berjemasterei, wu Norbert Löw Rathauschef wor.
  • Bei Baldese Franz hot mer die Hoor geschnirre kräjt, mer ging die huch Trepp än die Stobb.
  • Schmole Wertschaft wor de Stammsitz der Fußballer wu manch Sieg gefeiert wurd.
  • Die Kinner wurde äm Schwesternhaus betreut vu de Schwester Tranquilina und de Kaiser Bernadette.
  • Newer de Metzgerei vom Berthold woar die Drogerie vu Marlies Weckweth.
  • Et gob ach Flasch und Woscht bei Berthold Klein (Metzgisch).
  • De Schouster Schorsch Löw hot fer gout Schouwerk gesoscht.
  • Aach horre mer en Campingfabrik vum Jupp Röhrisch.
  • Äm Krug zum Grünen Kranze kehrte die Cäcilianer durstisch zor Prob än.
  • Aach hot de Lorenz und Erika die huch Trepp enoff noch Lebensmittel verkaaft.
  • Beim Pfaff än Franze Soal hun mer die Fuzzyfilme geguckt.
  • Det Masterschje hot de Leut die Wänd Tapezert und hot ach noch Lebensmittel.
  • Bei Herings gob et allerlei fer die Goddeverschönerung.
  • Brut und Kuche hot de Richard Fachinger gebacke (Kujet’s).
  • Bei Brahms Katherina kunnt mer die Wäsch mangele losse (Pierisch Katherina).
  • De Schaa hot frujer geschmidt und Fohrrärrer verkaaft.
  • Gejeiwwer heut Hilfrichs wor ach schun emol die Post.
  • Die Neu Berjemasterei wor uschließend newer em Kister Albert.
  • De Schneider Erich Giehl hot am verrässene Buchse geflickt.
  • Kohle hot mer ach vu Fuchse Hein geliwwert kräjt.
  • En Urisch Kneip wor ach bei Fuchse Jupp und bei de Kathrina.
  • De Tystaval Franz hot uss domols Kermes Dienstags mol en Glatz geschnirre (koom 1956 aus Ungarn).
  • De Schouhmachermaaster Bruno Mohler hot de Leut die Schou geflickt und neu besohlt.
  • De Keller Martin hot am vum Braubojer und Pötz e Radio verkaaaft.
  • De Weis Alwis und de Rainer hun de Leut Landesprodukte un de Bauern Straßel verkaaft.
  • Fer de Holzbau wor de Breser Hein zouständig off em Zämmerplatz.
  • Bei Riese Tante Klara kunnt mer alles u Lebensmittel änkaafe.
  • De Bogner de bei Zowwels Cili gewuhnt hot wor en Spezialist fer Radio und Fernseher.
  • De Lang Adolf hot zou seiner Zeit viel Handwerker aus Hollesse und Umgebung Arbeit und Brot gewe.
  • Än de Ballfabrik Minz sän domols Hula Hup Reife gemocht worn un Gummibäll und Roller.
  • Und hänne gejeiwwer vum Minz hot de Wahl än Hingelsfarm do kunnt mer äm Summer junge Hinkel kaafe.
  • Die ganze Familije hun vu dene Geschäfte bescheiden und glicklisch gelebt.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (10/2016)

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Gastwirtschaft „Zum grünen Kranz“

Liebe Erika Jung und Familie, ich habe von Christoph Schupp erfahren, dass ihr über Hollesse gesprochen habt und über die Cäcilia. Mir ist natürlich bekannt, dass eure Gastwirtschaft „Zum grünen Kranz“ genannt wurde. Gerne erinnere ich mich an die Zeit wo ich mit meinem Vater zur Singstunde im Vereinslokal der Cäcilia Gast sein durfte. Auch erinnere ich mich noch an Otto Schmidt von der Lindenmühle der im Winter den Sägemehl Ofen gefüllt hat. Es gab damals eine Gruppe Die Ofenrunde die sich nach der Probe um den Ofen scharte. Dabei war Langhobs Onkel Schorsch aus der Wendlinusstraße und Georg Schorsch Löw.

Auch ist mir noch Euer Kolonialwaren Laden geläufig wo man den Bimbes geholt hat. Von Uli weiß ich noch, dass er bei Baldese Anton Will auf dem Bauernhof war.

Nach den Singstunden war immer Stimmung in der Wirtschaft. Die Soleier waren immer etwas Besonderes zu dieser Zeit. Auch vom Onkel „Gruß Jaab“ (Jakob Rompel) gab es für uns jungen Sänger schon mal ein Glas Bier. Der "Weiss Alois" (Alois Rompel Landesprodukte) ließ bei einem gewonnenen Gesangwettstreit immer eine Runde springen.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (09/2015)

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De alte Sauerborn

Wänn mer bewusst dorsch die Brunnestroß gieht,
vu weirem schun die Trauerwei säjt.
Mer Hollesser kehrn dort oftmols ein,
dann kann et doch nor ussern Sauborn sei.

Off ner Schrifttofel et geschriwwe stieht,
wie lang de Brunne schun bestieht.
Oft kehr iesch än zu ahner Rast,
und bän ach gerne mol sein Gast.

De Sauborn Quell des Lewens iss,
und fer uss Hollesser en Seye iss.
Mer hot dort frujer met Tongruy det Wasser geholt,
denn domols gob et noch kann Wasser Wolf.

De Gesang vu Linhollesse su wäd gesoot,
hot alle Chörn zor Spitze gemocht.
Drum sän mer bekannt än aller Welt,
tränkt weirer de Sauborn de kost ach kaa Geld.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (2015)

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De Pingstritt zour Berger Kärsch

Än de Fufziger und Sechziger Johrn gob et noch en Pingstritt no Bräsche off die Berjer Kärsch.
Do sän die Ackergäul gesient worn.
Domols wor än Hollesse de Gruß Jaab de Initiator vu de Hollesser Bauern.
Än Hollesse gob et zou derer Zeit iwwer hunnert Gäul.
Schun Wuche fer Pingste sän die Gäul off Vordermann gebrocht worn.

Mundochs fer dem Ritt sän die Gäul gebotzt worn.
Samstochs fer Pingste iss mer än die Emsbach gerirre und hot die Gäul gewäsche.
Met em Striegel word die Mähne gekämmt.
De Schwanz word als Zopp gebunne.
Dot Wänderfell hot mer de Gäul obgebäscht bäss et geglänzt hot.

Det goure Koppgestell hot mer gesäubert und ängefett, bäss dot hochglänzent wor.
Däj Rosett u dem Koppgestell word da noch met Sidol poleert.
Mundochs hot mer da de Gäul fein säuberlich de Reitsoddel offgeleet.
Unn dann iss mer offgesässe und hot sich än de Wendelinusstroß met de Hollesser Reiter ängereit.
Naderlich horre mer ach en Standarde debei met usserm Symbol vu dem Wendelinuskapelltje.
Ach wor en Fuu debei däss mer än Bräsche wusst, wu mer herkume.

Mer worn noch nit rischdisch än Bräsche, do hot mer det Hinnerdal wie gedu.
Owwer mer musst halt doschhalle.
Än Bräsche um Rathaus bei de Kärsch hot mer sich getroffe met de Ackergäul und Reiter aus em ganze Kreis Limbosch.
Et koome Reiter vu Frickofe bäs än de Goldene Grund.
Sugor iss domols als de Bischoff vu Limbosch metgerirre und de Pfarrer Bernhard und de Dr. Stähler vu Bräsche.

Met feierlischer Bloßmusik iss mer dann Richtung Hollesse u de Brückemill verbeigerirre.
Und da de steile Weg huch zor Berjer Käsch.
Iwwerall hun um Wegrand Gläubige gestanne und hun uss begleitet.
Zu Spitzezeite solle sechshunnert Gäul met Reiter debei gewese sei.

No ner feierlische Andacht met Predischt, Gesang und Bloßmussik wurd dann die Feier beendet.
Die Gäul wurde da all vum Pfarrer gesient.
Sugor de Bischoff Dirichs wor als debei und hot Gäul und de Reiter de Seye gewwe.
Et wor e schie Erlebnis domols und en schie Traditju.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen, selbst erlebt 1958 (05/2013)

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Det Wegkreuz um Linhollesser Sauerborn

Det Wegkreuz u dem Sauerborn
dot stieht schun ville Johrn do.
E bissje verwerrert
und ach blass schun vu de Sunn.
De Herrgott owwer zou uss strahlt.

Wot kinnt de Herrgott uss all verzehle,
wu de do stieht schun all die Johrn.
Su mancher hot häj sei Gebet,
und ach sei Nöte ihm ugetru.

Voll Dankbarkeit gieht mer do hie,
wät mei Familie wirre gesund.
Mer hot oft Gebet fer Friede,
de nit herrscht off dieser Welt.
Und off de Bank hot mer verweilt,
su manche andächtliche Stund.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (2013)

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Dem Ede sei Fensterscheib (Bouwestreische vu domols)

Mer hot jo än de Kinnerzeit viel Zeit gehot,
und do hot mer et sich änfalle losse,
dem ahne oder annern en Streich ze spille.
Manchmol wor dot nit gewollt.
Eisch mahne die Folge vu dene Streiche.

Mer hun bei uss än de Kerschgasseck immer Fußball gespillt
und do iss ach emol en Schuß denewer gange.
Mer horre dem Rumpelswillems Ede en Scheib ängeschoasse.

Naderlich sän mer fortgelaafe fer Schreck,
ower de Ede wußt jo wu sei Pappenheimer deham worn.
Mer hun et da deham gebascht und de Ede hot uss stramm ugegeuckt,
ower mer stande auch zou dere Tat.

Annerndochs sän mer da bei de Ede und hun dot Fenster obgeholt
und hun dot zom Bauerhein, dem Schreiner än de Stillgass
gebrocht und neu vergloße losse.

Dochs droff hot de Bauerhein da dot goure Stick fertisch
und mer kunnte dem Ede det reparärte Fenster wirre änsetze.
Naderlich hot die Sach deham e Nospill.

Et gob 4 Woche ka Sundochsgeld und dot wor hoart.
Die Freunde hun sundochs bei Schmole Eis geholt
und hun uss veräppelt, däs mer ka Sundochsgeld kräjt horre.

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (2013)

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Gedicht zum Erntedank (Frühmorgens)

Beim Morgengrauen durch die Auen
ging ich zum Wald durchs grüne Feld.
Da sah ich in der weiten Ferne
ein Licht, das mehr und mehr erhellt.

Ein heller Punkt wird immer größer,
bis dann die ganze Sonne strahlt.
Ein neuer Tag füllt sich mit Leben,
was er uns wohl bringen mag.

Das Wild im Walde wurde munter
und zeigte sich an seinem Rand.
Ganz scheu und schüchtern ging’s hinunter
ins Tal, wo’s dann sein Futter fand.

Die Vöglein fingen an zu singen,
war das ein schöner heller Klang.
Man hört es in den Ohren klingen,
als wär es Gottes Lobgesang.

Den Tau auf Blumen und auf Blättern,
leckt die Sonne langsam auf.
Die Bienen fingen an zu summen
und nahmen dann den Nektar auf.

Die Bauern auf den Feldern pflügten
und säten dann den Samen aus,
dass diese sich auch gut entwickeln,
streuten sie noch Dünger drauf.

Dann brauchen wir noch Gottes Segen,
damit die Früchte gut gedeihen,
denn ohne sie können wir nicht leben,
drum wollen wir auch dankbar sein.

Quelle: Franz Rompel (Mensfelder Str.), Lindenholzhausen (2011)

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Det Schlochtfest än de 60er Johrn

Äm November no dem Ochte, doun äm Dorf die Bauern schlochte.
Schun des mojns frui um siwwe, wäd die Sau aus em Stall getriwwe.
Wot e Geschrei und wot en Hetze, fer Ingst dot die noch die Stalldeer fetze.
De Hotmanns Hein de stieht bereit und wetzt sei Mässer, däß et schneid.
Dot Ferkel dot iss schwer erschrocke und dout sich wehrn und ganz schie Bocke.
Doch dot gelingt dem Däjer nit, weil dot um Strick vum Hotmann hingt.
De Hein de dot sein Schußapperat hole, en Todesschrei wot e gejohle.
Und ich als Känd ich fass et nit, dot liewe Däjer lajt dut än de Bitt.
Die Mudder hillt jetzt heiße Brüh, och dot iss doch gornit schie.
Dink ich noch e halwes Johr zerick, gobs klaane Ferkel, welch e Glick.
Mer schält dem Wutzje ob die Borschte, däß die Woscht nit dot verroste.
Offgehunke wurd da dot Tier, fer uss und nochbersch Kinner hier.
De Hein de wor nit zu beneide und doat de Wutz de Bauch offschneire.
Und wot en Schreck und wot en Graus, die Därm fiele aus dere Wutz eraus.
Die Därm mer da noch säubern mußt und wurde de anner Doch gefüll met Woscht.
De Hotmann hot uss det Maul gemässe, däß mer ach e Wäschte kunnte Ässe.
Und weil mer dem Hein ze neugirisch worn ei verdeppelt, hot de uss ganz schie veräppelt.
Schickt mich und ach Weidebusche Werner de (Blitz), zom Nochber Ede - wot en Witz.
Verleje mer än de Nos dore Popele, mer solle bei der die Därmhuwwel hole.
Dem Ede fällt sein Nonume ein und päckt uss än en zentnerschwere Stein.
Mer muste uss gor kräftisch Plache und hun de Staa bein Hotmann getrache.
De Hein zu uss da schelmisch lacht, met euch hun eich en Spaß gemocht.
Domet de Ärjer iss vergässe, däft er met mer die Woschtsopp ässe.
Gemocht wurd Griweschmalz un Solwerknoche, die äm Kessel musste koche.
Dofu gobs da die Metzel sopp, die Wäscht hunke än de Räusch erstobb.
Und off em lange Besemstiel, wurde däj offgereiht zwische zwaa Stühl.
Und die gude Wörschtjesbrüh, brochte mer de Nochbern hie.
Ach worn debei geplatzte Wöscht, do worn die Nochbern voller Lüste.
Zum Schluss hot de Hotmann Hein us met bedocht. fer jeden ach e klaa Wörschje gemocht.

Lied: Wie herrlich schmeckt die Lewwerwoscht

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (2010)

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Linnhollesse mei Heimatdorf

Zwische Hügel layt versteckt,
usser Dorf äm Emsbachtal,
und die Emsbach dout sich wänne,
manchmol brat und manchmol schmol.

Von dem Naumer Bergesrücken,
vu weitem dau zwaa Kerche säyst,
ach dot Wändrot dout entzücke,
denn dort Linnhollese dich grüßt.

Wu äm Frühling Bäume stiehn,
Sträucher weiss äm Blütekranz,
wu Stroße führen ganz umworwe,
zou de Felder voller Glanz.

Wu äm Summer Chöre sänge,
fasst jede Johr e Festival.
Sangesfreunde aus Ost und Weste,
voller Jubel-voller Schall.

Wo äm Herbst die Leute ernte,
Früchte vu de Frühlingssaat,
vu Bauern wäd die Frischt geerntet,
Raps und Klie die letzte Mad.

Wän mer da fer em Wänder noch
die Gääscht bringt of die Felder rän,
hofft mer wirre of wot Neues,
wäd et wirre bestens wän.

Hofft mer da no all de Johrn,
däß Glick und Seje am beschert,
freut mer sich off die Gesundheit,
dann iss det Lewe lebenswert.

Dorim will eich niemols gieh,
fort vu diesem schöne Ort,
wu die Länne herrlich bluje,
mei Linnhollesse mei Heimatort

Quelle: Josef Friedrich, Lindenholzhausen (2008)

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De Kastanjebaam

Et wor emol en Kastanjebaam,
de stun äm volle Saft.
Do kum en mords Gewirrerstorm,
un hot en hinweggerafft.

Erscht fluh en gruße,dicke Ast
genau off die Weschespänn
un da noch off de Pavillion;
zom Glick satz do grod kaaner drän.

Da hieß et, de wär wohl änwinnisch hohl!
Un morsch bes off de Grund.
Un su schlu dim orme Kastanjebaam,
sei allerletzte Stund.

Mittwuchs kum die Feuerwehr
met allerlei Geräte.
Die Dauwe fluhe aus dim Baam
und funge u ze bete.

Zwaa Stunn später log e im
un wor gedauneklaa;
un traurisch satze drimmerim
de Däuwerisch un sei Fraa.

Un su sitze aach die Nochbern hej,
off em Trauerschank halt ewe.
En Kastanjebaam-Trauerschank,
hot’s su wot schun jemols gewe?

Egol, Schnaps ist Schnaps un hie is hie.
Vum Grill her rischt’s schun lecker.
Mer tränke off de duerre Baam
un die Gastgeber, dot Ehepaar Baecker!

Quelle: Ursula Kremer (Jahrbuch des Lahnkreises Limburg-Weilburg 2006)

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De Mudderdoochsstrauß

Die schienste Bloume dej bluihe äm Maaj,
de Grund defeer kann doch noor sei:
„Eisch brauch en Strauß zom gradeleern,
drim dout meisch nit beim plicke steern.“

Die allerschienste hänner’m Haus,
dej such eisch feer die Mudder aus;
unn sänn dobei su erschendwuu
vu änne raus su richdisch fruh.

En Mudder hu, dott iss e‘ Glick,
dott iss vum Himmel schunn e Stick!
Unn dobei kimmt meer än de Sänn,
däss eisch jo selwer Mudder bänn.

Ob daa die mei aach Bloume plicke?
Da muss eisch meisch jo grood verdricke,
sonst komme dej em Inn häi hie
unn fänne goor kaa Bloume mieh.

Se misste da rimmhärre laafe
unn dej Bloume aach noch kaafe?
Doch en Mudder läßt doch dett Beste aus,
feer enn selwer geplickte Strauß!

Quelle: Rita Rompel (Lindenholzhäuser Kalender 1988)

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De Werzwisch

De Werzwisch woor seit altersher,
e gout Rezept feer manch Maleer.
Dej ganze Kräuter,dej do dränn,
worn feer die Alte unn die Känn,
Die letzte Rettung än de Nuut,
unn hunn verhinnert oft de Duut!

Fer Ziehwieh, Leibwieh unn die Baa,
feer Seuche, Pest und Kolera,
feer’d Wuchebett unn feer de Dalles,
feer biese Geister, vej unn Alles!

Gott stieh mer bai - heut mus mer suche,
noo su’nem Kräutje-vejer Wuche,
weil mer dej nimmie find äm Feld,
suu hott verinnert sich die Welt?

Joo laaft noor änn die Apedeek,
anstott ze suche äm Gaaseweg,
Jungfer-Bettstruh, Jungferfloas,
Dunnerkräutje, Zittergroas,
Geeleraaforb, Herrgottsrock,
Bloutstrobbe, Asterntjer, Wermetstock,
Schofsrippe unn geele Schuckeltjer
um Saubornsweg er Gruckeltjer.

Stolze Heinrich uu de Bach,
Hall‘ die Aache off - bleib wach,
denn fellste än die Bach enänn,
kimmt Himmelfohrt „da leiste dränn!“

Quelle: Rita Rompel (Lindenholzhäuser Kalender 1987)

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De alde Wuu

Dee alde Wuu, do hänner’m Haus,
dee rouht sich vuu de Orwet aus.
Eisch kann’s äm Lewe nit vergässe,
als Känd hunn eisch do droff gesässe;
bei Rieh‘ unn aach bei grießter Hitze,
doo dorft eisch off em „Sitzbreet“ sitze.
Unn iss de Wooche ugefohrn,
hätt merr dett Glaachgewicht verlorn,
wänn de Vodder nitt im mein Rick,
die Hand geleet hott - dot wor’e Glick.

Die Gäul, dej wusste elaa de Weg,
do braucht mer naut ze su;
unn koome meer u dot „Gedoffelstick“,
do häil de Wooche uu.

Äm schienste wor die Middochs-Rast,
doo hunn eisch meisch gefreud,
merr souß äm Schoadde unnerm Wuu
met Mann unn Maus unn Leut,
unn feer uss Känn dett grießte Glick
met Quetschekraut e’ Bodderstick.

Unn owends ging et hamm änn die Scheuer,
vebai uu de Gedoffelfeuer,
beloore huch met schwere Seck,
doo bläib dem Wuu die Loft als wigg!
Dee hott gegackst, unn hott gekreckst,
suu ging dot jeden Dooch …
Kaa Wunner, de beste Wuu
kreijt aanes Doochs de „Schlooch“!

Su stieht ´e heut noch hännerm Haus
unn kaaner guckt en uu,
unn giehn eisch manchmol owends naus,
lee eisch die Hand doo dru.
Unn setz eisch meisch mool haamlich droff
mol säj, ob dees noch dout?
Kreckst dee zerick
„Och-loss meisch doch,
meer dout dej Rouh su gout!“

Quelle: Rita Rompel (1985)

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Dot Millrod

Änn de Wisse is en Mill,
doch dot Millroad dot stieht still,
hott sich schun e Lewe lang,
un noch mie gedreht,
kann dot nimie, is dot muid?
hunn eisch meisch gefreet.

Jeder Bauer hot sei Seck
prallvoll dohie gebrocht,
de Miller hot dey Kerner all,
restlos zou Mehl gemocht.
E hot dot Millroad nie gefreet,
dot sich gedreht äm Bach,
doo woore noch ka Stunn gezehlt,
dej zwa worn immer wach.

De Bach iss munder,wie eh un je,
dot Wasser rauscht un leeft,
eisch muß dot Millrroad wecke gie,
eisch glawe goor dot schleft.
Hot da dot Road met samt de Mill,
et Lewe ausgehaucht?
Mer scheint,dot Millroad mormelt still;
Eisch wän niet mie gebraucht.

Quelle: Rita Rompel (1985)

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De Liebaam

Et stieht an alte Liebaam,
äm Feld - dot heeßt mer Lieh,
nit nor bei Doch ach Nochts äm Tram,
do zejt et meisch suu hie.

De Baam iss gruß, de Baam ist alt,
de hot schun vill gesey,
äm Summer grui äm Wänder koahl,
och herr eisch dee bluß hey!

De Weg iss weit,bäs doo us Lieh,
doo wärste rischtisch muid,
und kimmste endlich da dohie,
iss schun die Sunn vergluiht.

Du leest deisch unne hie äns Groos,
un dinkst die Zeit stieht still,
de Himmel ruut - die Blerrer grui,
det reinste Forwespill.

De bässt zefrirre rundnerim,
de maanst - de kinnst vergässe,
doch hot nit än den huhe Baam,
det Lieweibje gesässe?

Dott haust schunn doo seit Ewichkeit,
die Alte douns verzehle,
et iss die allerhechste Zeit,
dou deisch vu danne stehle!

Sonst wärste noch zom Aderlaß,
do unnern Baam gezuhe,
ob dau ach ehrlich, redlich bäßt,
und niemols host geluhe?

Mach’s gout - mach’s gout mein Liehbaam,
wie korz nor wor dot Glick,
et treibt deisch ham, doch nochts em Traam,
giehst dau den Weg zerick.

Quelle: Rita Rompel (Lindenholzhäuser Kalender 1985)

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Inhalt

Eisenbahnline Limburg-Frankfurt/Main | Eisenbahnline führt an Lindenholzhausen vorbei | Wunsch auf Errichtung eines Bahnhofes | Eröffnung des Bahnhaltepunktes in Lindenholzhausen | Das Bahnhofsgebäude | Abriss des BahnhofsgebäudesDer Haltepunkt heute | Heutige Verkehrsanbindung

Wie Lindenholzhausen doch noch zu einem Bahnhof gekommen ist

VON JOSEF J. G. JUNG (Auszug aus: Jahrbuch des Kreises Limburg-Weilburg 2017)
An einigen Stellen geändert, konkretisiert bzw. ergänzt durch Bernd Rompel (Quelle soweit nicht abweichend angegeben: Wikipedia)

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Die Eisenbahnline Limburg-Frankfurt/Main

Die 1877 durchgängig fertiggestellte Eisenbahnline Limburg-Frankfurt/Main verläuft im Emsbachtal auch etwa 1,6 Kilometer durch die Gemarkung von Lindenholzhausen. Aber der damals rund 1200 Einwohner zählende Ort erhielt keinen Bahnhof oder Haltepunkt. Warum nicht? Vielleicht lag es an der Eisenbahngesellschaft? Oder gab die damalige, ungefähr einen Kilometer weite Entfernung der Ortsbebauung von der Bahnlinie den Ausschlag? Zeigte der in jener Zeit von bäuerlichen Entscheidungsträgem beherrschte Gemeinderat kein Interesse an einem solchen Anschluss? Wurden die hiesigen, auswärts beschäftigten Arbeitnehmer in dieser Angelegenheit überhaupt gefragt? Doch diese hatten ohnehin im Rahmen des damaligen Dreiklassenwahlrechts kaum Einfluss auf die Geschicke der Gemeindepolitik. Wie es auch war, die sich stellenden Fragen lassen sich heute nicht mehr konkret beantworten. Am 7. August 1872 erhielt die Hessische Ludwigsbahngesellschaft in Mainz in Verbindung mit der preußischen Eisenbahndirektion Frankfurt/Main von der preußischen Regierung die Konzession zum Bau einer Eisenbahnlinie von Limburg nach Frankfurt/Main über Camberg und Idstein. Dieser Abschnitt wurde als Teil der bereits seit 1844 also in der Frühzeit der Eisenbahngeschichte in Betracht gezogenen Transkontinentalbahn über den Westerwald und den Taunus angesehen. Eine solche Bahnlinie sollte nicht nur Köln mit Frankfurt/Main verbinden, sondern zugleich Nordwesteuropa mit Südosteuropa.

Seit 1850 wurde über eine mitten durch den Taunus führende Strecke zwischen Main und Lahn nachgedacht. Nach dem erforderlichen und gutbezahlten Grunderwerb im Rahmen des den Bahngesellschaften verliehenen Enteignungsrechts begannen aber erst aufgrund des preußischen Gesetzes vom 25. März 1872 die notwendigen Bauarbeiten der heutigen Main-Lahn-Bahn (auch Limburger Bahn oder Taunusstrecke genannt) im Emsbachtal. Die Konzession erhielt die Hessische Ludwigsbahn (HLB). Der Baubeginn erfolgte von Eschhofen aus und jedes fertige Teilstück diente zunächst hauptsächlich dem Materialtransport, um den Bau weiter voranzutreiben. 

Bereits am 1. Februar 1875 war das erste Teilstück zwischen Eschhofen und Niederselters fertiggestellt, an die seit 1862 vorhandene Lahntalbahn bei Eschhofen angeschlossen und dem Verkehr übergeben. Sodann erfolgte bis 1876 die Weiterführung bis Camberg. Die gesamte, zunächst eingleisige Strecke von Limburg nach Frankfurt/M., die erst 1908 zweigleisig wurde und nunmehr seit 1986 elektrifiziert ist, konnte schließlich am 15. Oktober 1877 für den Bahnverkehr übergeben werden. Die Nebenstrecke (Zweigstrecke) vom Bahnhof Niedernhausen nach Wiesbaden Hauptbahnhof, genannt „Ländchesbahn“, wurde am 1. Juli 1879 eröffnet. Mit der Verstaatlichung der Hessischen Ludwigsbahn, die überwiegend in die neue Eisenbahndirektion Mainz umgeformt wurde, kam die Strecke zum 1. April 1897 an die Eisenbahndirektion Frankfurt.

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Die Eisenbahnline führt an Lindenholzhausen vorbei

In der Gemarkung Lindenholzhausen überquerte der Weg vom Dorf zur Lindenmühle und weiter aufs „Hochfeld“ die Bahnlinie. Deshalb wurde hier ein beschrankter Bahnübergang angelegt. Ferner errichtete man dort für den Schrankenwärter und seine Familie ein Bahnhaus mit einem Stall und einem Brunnen. Auch erfolgte in der Kurve hinter dem „Scheid“ der Bau einer Bahnunterführung für Schafe. Aber die Anlage eines örtlichen Bahnhaltepunkts und eines Bahnhofs sahen die damaligen Pläne nicht vor.

Somit fuhren die Züge an Lindenholzhausen vorbei. Die hiesigen in Limburg beschäftigten Arbeitnehmer hatten weiterhin den jeweils einstündigen Hin- und Rückweg zu Fuß zurückzulegen. Das war bei der damaligen täglichen Arbeitszeit von zehn und mehr Stunden eine zusätzliche Belastung. Für weitere Fahrten wie beispielsweise ins Rhein-Main- oder ins Ruhrgebiet mussten die zwei bzw. drei Kilometer entfernt gelegenen Bahnhöfe in Eschhofen oder Niederbrechen aufgesucht werden.

1911 wurde mit dem zweigleisigen Ausbau der Strecke begonnen, welcher 1913 beendet war. Somit gab es auch in Lindenholzhausen zwei Richtungsgleise.

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Wunsch auf Errichtung eines Bahnhofes

Solche und andere Gründe empfanden die Lindenholzhäuser im Laufe der Zeit wohl als ein immer größer werdendes Manko. So kam es, dass schließlich die Gemeinde Lindenholzhausen unter Bürgermeister Johannes Rompel (1854 - 1933) am 17. März 1907 einen Antrag auf Errichtung eines hiesigen Bahnhofs 4. Klasse stellte.

Zu dem hierfür im Kostenvoranschlag angegebenen Betrag von 38.000 Mark wollte die Gemeinde einen Zuschuss von 13.000 Mark leisten. Die Königliche Eisenbahndirektion (KED) in Frankfurt/M. war nach umfangreichen Kostenermittlungen - in die beispielsweise die Jahreskosten für Personal einbezogen wurden - aber lediglich zur Genehmigung eines Haltepunktes bereit. Für einen Wärter waren 1.000 Mark, für den Ablöser 800 Mark in Ansatz gebracht worden, mit der möglichen Einsparung von zwei Schrankenfrauen (je 350 Mark) hätten die Mehrkosten 1.100 Mark betragen. Für eine solche kleine Lösung zeigte sich die Gemeinde neben der unentgeltlichen Geländeabgabe aber bnur zu einer Zahlung von 5.000 Mark bereit. Dieser Vorschlag wurde allerdings seitens des zuständigen Ministeriums am 2. Februar 1909 abgelehnt.

Nachdem die Gemeinde vier Jahre später willens war, sich bei der Errichtung eines Haltepunkts mit 10.000 Mark (etwa 56.000 Euro nach heutiger Kaufkraft (2019)) zu beteiligen, konnte am 12. bzw. am 14. August 1914, also zwei Wochen nach dem Kriegseintritt des Deutschen Reiches in den Ersten Wettkriegs (1914 - 1918), ein entsprechender Vertrag unterzeichnet werden. Jedoch wurden in diesem Vertrag der Gemeinde trotz ihrer beachtlichen Kostenbeteiligung hinsichtlich der zu erstellenden Bahnanlagen keinerlei Mitspracherechte zugestanden. So behielt sich die Verwaltung ausdrücklich vor, den Haltepunkt jederzeit wieder aufzuheben oder zu verlegen sowie nach eigenem Ermessen zu entscheiden, welche Züge künftig dort halten. Sodann erfolgte aber ungeachtet des Krieges ganz vertragskonform die Errichtung der erforderlichen Anlagen.

Hierbei handelte es sich um ein kleines Bahnhofsgebäude, ein Toilettenhäuschen, Bahnsteige in beiden Fahrtrichtungen, Stellwerk für eine Blockstelle mit zwei Signalen, den beiden langen Bahnsteigen, erforderliche Absperrungen und eine Schrankenanlage für den Bahnübergang zu den neu angelegten Wegen zur Lindenmühle und aufs „Hochfeld“. Wegen der noch nicht vorhandenen örtlichen Wasserleitung wurde vor dem Bahnhofsgebäude ein mit einer Schwengelpumpe versehener Brunnen geschaffen. Inzwischen ließ die Gemeinde Lindenholzhausen während des Ersten Weltkriegs durch Kriegsgefangene die Trasse der heutigen Bahnhofstraße anlegen, deren Bebauung mit Häusern nach 1920 begann, aber erst in späteren Jahren zum Abschluss kam.

Nach den im Hessischen Hauptstaatsarchiv befindlichen Unterlagen der preußischen Eisenbahndirektion Frankfurt/Main war der Haltepunkt in Lindenholzhausen am 2. September 1918 voll betriebsbereit. Allerdings hielten hier aufgrund von kriegsbedingten Bestimmungen zur Einsparung von Kohle zunächst noch keine Züge.

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Eröffnung des Bahnhaltepunktes in Lindenholzhausen

Erst am 10. Juli 1919, einem Donnerstag, erfolgte die ersehnte Eröffnung des Bahnhaltepunktes (Hp) in Lindenholzhausen, nachdem dort seit 44 Jahren die Züge vorbei gefahren waren. Bürgermeister Georg Rompel (1870 - 1955) mit der Gemeindevertretung sowie sämtliche Schulkinder mit ihren Lehrpersonen und große Teile der Bevölkerung kamen um 14:00 Uhr begleitet von einer Musikkapelle fahnenschwenkend zum festlich geschmückten neuen Bahnhof, um an dem für Lindenholzhausen so bedeutsamen Tag Zeugen dieses Ereignisses zu sein.

Einweihung Haltepunkt LindenholzhausenEinweihung Haltepunkt LindenholzhausenBild: Feierliche Eröffnung des Bahnhofs und des Bahnhaltepunkts Lindenholzhausen am 10. Juli 1919 (Quelle: Fotoarchiv Lothar Stein)

Hierüber hielt der damalige Erste Lehrer Georg Schmidt (1868 - 1925) in der örtlichen Schulchronik folgendes fest:

"Am 10. Juli - Donnerstag - wurde der hiesige neuerbaute Bahnhof dem Verkehr übergeben. Um 2 Uhr (mittags) zogen die Schüler, Lehrpersonen, Gemeindevertretung etc. im Festzuge unter Vorantritt einer Musikkapelle dorthin, zu dem um 3 Uhr dort ankommenden Zuge. Das Fahrpersonal wurde mit Zigarren beschenkt, Kirchenchor („Cäcilia“) und „Harmonie“ sangen gemeinschaftlich den Chor „Das ist der Tag des Herrn“ (von Conradin Kreutzer) und der Unterzeichnete (Lehrer Schmidt) hielt eine Ansprache. Wegen der Ungunst der Witterung war ein längeres Verweilen hier nicht möglich, weshalb im Saalbau Jung (damals Kirchfelder Straße 9) nachmittags und abends Fortsetzung der Feier stattfand."

Über die Eröffnung des Bahnhofs enthielt der „Nassauer Bote" in seiner Ausgabe vom 11. Juli 1913 lediglich eine kurze Notiz:

"Lindenholzhausen, 10. Juli. Heute wurde die hiesige, schon seit Jahren fertiggestellte Eisenbahnhaltestelle dem öffentlichen Verkehr übergeben."

Mit der Eröffnung dieses Haltepunktes beendete die preußische Staatsbahn praktisch ihre konkreten Aktivitäten im Goldenen Grund. Somit hatte Lindenholzhausen es doch noch geschafft, einen Bahnhof zu bekommen, wenn auch nur in Form eines Haltepunktes. Fortan rollten die Züge nicht mehr vorbei, sondern hielten auch hier. Man hatte in logistischer Hinsicht den Anschluss gefunden. Das bedeutete einen großen Fortschritt für die Infrastruktur des Dorfes und war insbesondere für seine zahlreichen in Limburg oder in weiter gelegenen Industriezentren beschäftigten Arbeitnehmer von Vorteil. Aber auch sonstige Reisewillige waren zufriedengestellt.

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Das Bahnhofsgebäude

Das kleine Bahnhofsgebäude verfügte über einen Dienstraum für den jeweiligen im Schichtdienst beschäftigten Bahnbeamten, einen Schalterraum für den Erwerb von Fahrkarten und die Gepäck- und Expressgut-Annahme, einen geräumigen Wartesaal und eine Außenveranda.

Vom Bahnhof aus wurde auch die Schrankenanlage des neuen Bahnübergangs bedient. Der seitherige mit einem Schrankenwärter versehene Übergang beim Bahnhaus konnte nun geschlossen werden. Das Bahnhaus selbst steht heute noch und ist bewohnt.

Im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen erfolgte am Lindenholzhäuser Bahnhof zum 1. Januar 1976 die Einstellung der Gepäck- und Expressgut-Annahme. Nach Inbetriebnahme eines Fahrkartenautomaten wurde ab 1. September desselben Jahres der Fahrkartenverkauf am Schalter eingestellt. Schließlich sind seit 1. Juni 1977 hier keine Bahnbedienstete mehr beschäftigt, sodass auch die seitherige Blocksignalanlage außer Betrieb genommen werden konnte.

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Abriss des Bahnhofsgebäudes

Nachdem sich für das Bahnhofsgebäude keine anderweitige Verwendung gefunden hatte, wurde es im Jahre 1994 abgebrochen, und auf seinem Gelände errichtete man eine Park-and-ride-Anlage.

Ein „Relikt“ vom Bahnhofsgebäude ist aber bis heute erhalten. Ein großes Bahnhofsschild „Lindenholzhausen“ haben zwei Hollesser kurz vor dem Abriss des Gebäudes bei „Nacht und Nebel“ abmontiert und so der Nachwelt erhalten. Es steht bis heute in einem Garten (Quelle: Karl-Heinz Dernbach).

Zum Glück blieb in Lindenholzhausen der mit einem Fahrkartenautomaten und einem Fahrplan ausgestattete Haltepunkt der Bahnlinie Limburg-Frankfurt/M.-Wiesbaden erhalten. Am hiesigen Bahnübergang, der mit einer Blinkanlage und mit Halbschranken versehen ist, sind für Zugreisende nach wie vor noch die Bahnsteige in beide Richtungen mit jeweils einem Unterstand vorhanden.

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Der Haltepunkt heute (Stand 2019)

1971 wurde der Streckenabschnitt zwischen Höchst und Niedernhausen sowie 1986 zwischen Niedernhausen und Limburg, an welchem auch der Haltepunkt Lindenholzhausen liegt, elektrifiziert.

Der "Bahnhof Lindenholzhausen" ist heute ein Haltepunkt an Streckenkilometer 63,4 der von Frankfurt (Main) Hauptbahnhof nach Limburg (Lahn) führenden Main-Lahn-Bahn im Limburger Stadtteil Lindenholzhausen. Der Haltepunkt liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), gehört der Bahnhofskategorie 5 der Deutschen Bahn AG (DB) an und besitzt zwei Bahnsteiggleise.

Der Haltepunkt besitzt heute zwei Gleise mit je einem Seitenbahnsteig. Hier halten bis auf die Regional-Express-Züge der Linie RE 20 alle auf der Main-Lahn-Bahn verkehrende Züge.

  • Gleis 1 (Höhe: 34 cm; Länge: 301 m): SE 20/RB 21 nach Limburg (Lahn)
  • Gleis 2 (Höhe: 34 cm; Länge: 236 m): SE 20 nach Frankfurt (Main); RB 21 nach Niedernhausen/Wiesbaden

Die Bahnsteige werden von einem Bahnübergang getrennt, der auch als Ersatz für eine Brücke oder eine Unterführung dient. Dabei liegt Gleis 2 südlich vom Bahnübergang und Gleis 1 nördlich vom Bahnübergang.

Auch heute noch spielt die Frage, wer was finanziell zu tragen hat, eine große Rolle. Ende April 2013 waren die Deutsche Bahn (DB) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) an die Stadt herangetreten mit der Bitte, sich an der Finanzierung für die Erhöhung der Bahnsteige im Haltepunkt Lindenholzhausen zu beteiligen. Begründet wurde diese Bitte seitens der DB mit einer Rahmenvereinbarung zwischen DB, RMV und dem Land Hessen vom August 2011, in dem zur Beschleunigung des barrierefreien Ausbaus von Stationen und deren Modernisierung bis 2019 insgesamt 103 Projekte, darunter auch der Haltepunkt Lindenholzhausen genannt sind.

Die DB hatte im Jahr 2013 einen Gesamtbetrag von 1,4 Millionen Euro für Bau- und Planungskosten ermittelt, von dem sie jedoch nur 200.000 Euro übernehmen wollte. Den Restbetrag von 1,2 Millionen Euro sollte die Stadt Limburg übernehmen. Auch wenn sich das Land Hessen mit einem Zuschuss für die Baukosten von rund 750 000 Euro und der RMV an den Planungskosten mit 60 000 Euro beteiligt hätten, wären 390 000 Euro bei der Stadt verblieben. Der Magistrat war zudem der Auffassung, dass die DB spätestens bei einer in absehbarer Zeit fälligen Erneuerung der wassergebundenen Bahnsteige vom Gesetzgeber her verpflichtet sei, eine Erhöhung der Bahnsteige vorzunehmen.

Da sich der Zustand der Bahnsteige zusehends verschlechterte, forderte der Ortsbeirat den Magistrat der Stadt Limburg am 27. Februar 2018 auf, umgehend mit der DB Kontakt aufzunehmen, damit diese als Eigentümer ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommt und die Schäden auf den Bahnsteigen beseitigt.

Ende 2018 wurde daher vom zuständige Bahnhofsmanagement in Gießen an beiden Bahnsteigen der Zugang auf etwa 45 Meter Länge und zwei Meter Breite mit Betonpflaster und in Verlängerung mit entsprechendem Schotterwerk befestigt. Zudem wurde an Gleis 2 auf einer Länge von rund 100 Metern die Bahnsteigkante saniert.

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Übrige Verkehrsanbindung

 ICE-Anbindung mit Überleitstelle Lindenholzhausen der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main

Im Übrigen liegt der Limburger Stadtteil Lindenholzhausen lediglich etwa zwei Kilometer von dem am 1. August 2002 in Betrieb genommenen ICE-Bahnhof Limburg-Süd und somit der Strecke Köln-Frankfurt/Main entfernt.

Neben dem Haltepunkt Lindenholzhausen existiert auf der nahe gelegenen Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main eine ebenfalls unter der Betriebsstellenbezeichnung Lindenholzhausen geführte Überleitstelle. Der Gleiswechsel mit zwei Weichen liegt südlich des Bahnhofs Limburg Süd.

Sonstige Anbindungen

Von Lindenholzhausen ist über die Bundsstraße B8 auch der bereits seit 1939 vorhandene Anschluss der Bundesautobahn A3 schnell erreichbar.

Insofern ist der Ort, an dem einst die Eisenbahn 44 Jahre lang vorbeigefahren ist, heute infrastrukturell bestens angeschlossen.

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Inhalt

Vorwort | Historie | ab 1800 | ab 1900 | ab 1933 (Gründung FF) | ab 1940 | ab 1950 | ab 1960 |
ab 1970 | ab 1980 | ab 1985 | ab 1990 | ab 1995 | ab 2000 | ab 2005 | ab 2010 | Wehrführer | Vorsitzende

 

Vorwort zur Historie des Brandschutzwesens (von Bernd Rompel)

Zum 50-jährigen Bestehen der Freiw. Feuerwehr Lindenholzhausen im Jahr 1983 hat man sich mit einigen Gründern und Kameraden der Alters- & Ehrenabteilung zusammengesetzt, um die Historie der Wehr Lindenholzhausen aufzuarbeiten. Da gerade in den Wirren des zweiten Weltkrieges viele Nachschlagewerke verloren gingen bzw. nur unzureichende Aufzeichnungen gemacht wurden, war die Zusammenstellung einer Chronik schwierig. Aus diesem Grund war im Festbuch zum 50-jährigen Bestehen anstatt einer Vereinschronik eher eine nur 2 Seiten umfassende „Beschreibung der Gründung und der Jahre danach“ abgedruckt

Schon damals reifte in mir der Gedanke, dies einmal ausführlicher zu erforschen und niederzuschreiben. Die damalige Beschreibung bildete zunächst die Grundlage der hier vorliegenden Historie über die größeren Brände und das Feuerlösch- bzw. Brandschutzwesen in Lindenholzhausen. Hinzu kamen sowohl umfangreiche Recherchen in alten Protokollbüchern der Feuerwehr aus den Jahren 1950 bis 1993, im alten Beitragsbuch der Feuerwehr von 1934 bis 1982, im Kassenbuch von 1949 bis 1963, in den selbst als Jugendfeuerwehrwart, Stadtjugendfeuerwehrwart, Schriftführer, Wehrführer sowie Vorsitzender verfassten Protokollen und Jahresberichten aus den Jahren 1978 bis 2005, im Buch „Lindenholzhausen“ (Eichhorn - Geniske - Jung) des Verschönerungsvereins aus dem Jahre 1993, im Buch „Die Geschichte der Stadt Limburg aus Sicht des Brandschutzes und der Feuerwehr“ von Kamerad SBI a.D. Hans Arnold aus dem Jahre 2004, in der Geschichte des Nassauischen Feuerwehrverbandes (NFV) sowie des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg bzw. Limburg-Weilburg (KFV), als auch Funde aus eigenen Recherchen im Staatsarchiv in Wiesbaden und natürlich viele Erinnerungen aufgrund 27-jähriger Mitwirkung im Feuerwehrausschuss sowie im Vorstand der Feuerwehr Lindenholzhausen. Zudem auch aufgrund der Mitarbeit in Fachbereichen und im Vorstand des KFV, wie auch im Vorstand des NFV.

Begonnen mit den ersten Recherchen wurde im Jahr 2000 und über die Jahre hinweg kam immer mehr hinzu. Aus den ursprünglichen zwei Seiten sind nun eine ganze Menge geworden, die dem Anspruch an diese Historie gerecht werden und als Nachschlagewerk über die größeren Brände und das Brandschutzwesen in Lindenholzhausen dienen sollen. Die Feuerwehr Lindenholzhausen wurde zwar erst im Jahr 1933 gegründet, die Nachforschungen haben jedoch ergeben, dass auch schon weit vorher in Lindenholzhausen zumindest Feuerlöschgeräte vorhanden gewesen sein müssen.

Zu beachten ist, dass auch die politische Verantwortung mehrmals wechselte, was auch auf die Unterstützung des Brandschutzes Einfluss hat bzw. hatte. Im Jahr 772 erstmals erwähnt, gehörte Lindenholzhausen zum Niederlangau und später zur Grafschaft Diez. Bei dem 1486 auftretenden Begriff „Kirchspiel Lindenholzhausen“ handelte es sich um die politische Bezeichnung eines Verwaltungs- und Gerichtsbezirks zu dem neben Lindenholzhausen auch Eschhofen und Mühlen gehörten. 1564 kamen Dietkirchen und Kreuch (ausgegangener Ort im Bereich der heutigen Brückenvorstadt von Limburg) hinzu. Im gleichen Jahr gelangte dieses Kirchspiel im Rahmen der Teilung der Grafschaft Diez zum Kürfürstentum Trier. Nach der Zugehörigkeit zum Fürstentum Nassau-Weilburg ab 1802 und ab 1806 zum Herzogtum Nassau, kam die Gemeinde 1866 zu Preußen (Provinz Hessen-Nassau im Königreich Preußen galt von 1871 bis 1945) und nach dem Zweiten Weltkrieg zum Land Hessen. Zudem wurde die eigenständige Gemeinde im Jahr 1972 Stadtteil von Limburg an der Lahn.

Lesen Sie nun die Geschichte um das Brandschutz-/Feuerlöschwesen von Lindenholzhausen und darüber hinaus.

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Historie über die größeren Brände und das Brandschutzwesen

im Stadtteil Limburg-Lindenholzhausen

(erstellt von Bernd Rompel, Stand Juli 2009, alle Rechte vorbehalten)

ca. 300.000 v. Chr.:

Der Mensch macht sich das Feuer zu Nutze. Die Kontrolle des Feuers ist ein wichtiger Schritt in der Entstehung menschlicher Kulturen und Zivilisationen. Sein Gebrauch durch den Menschen ist für eine Zeit bis etwa vor 300.000 Jahren nachgewiesen, vermutlich ist das Feuer aber schon vor 790.000 Jahren verwendet worden. Das legen Überreste von verbranntem Samen, Holz und Feuerstein an einer Fundstelle aus dem Jahre 2004 namens Gesher Benot Ya'aqov in Israel nahe.

1170 v. Chr.: Frühformen von Blitzableiter in Ägypten.

ca. 850 v. Chr.: Die älteste Darstellung des Feuerlöschens findet sich auf einem Relief aus einem Palast nahe Ninive (Vorderasien): Assyrische Krieger löschen gegnerische Brandfackeln, die ihre Kampfwagen entzünden sollen, aus großen Löffeln (Schöpfgefäßen).

564 v. Chr.: Im Chinesischen Reich der Sung wird die erste nachweisbare Feuerschutzeinheit aufgestellt.

250 v. Chr.: Erfindung einer Doppelkolbenpumpe mit Saug- und Druckventilen durch Ketesibios in Griechenland.

ca. 100 v. Chr.: Im 1. Jahrhundert v. Chr. wird u.a. vom Vorhalten von Löschwasser, der Entwicklung von Steckleitern, der Gründung von Militärfeuerwehren aus Veteranen und von ersten Anfängen des japanischen Feuerlöschwesens berichtet.

24 v. Chr.: Marcus Egnatius Rufus bildet als Polizeidirektor in Rom aus Sklaven eine private Feuerwehrtruppe, die sehr wirkungsvoll arbeitet und gewinnt dadurch die Gunst des Volkes.

um Christi Geburt: Der römische Kaiser Augustus gründet die ersten systematisch organisierten und ausgerüsteten Feuerlöschverbände.

64: Vom 19. bis 26. Juli zur Regierungszeit des Kaisers Nero ereignet sich der größte Stadtbrand, bei dem große Teile Roms verwüstet werden. Nach einer Angabe von Tacitus werden von den 14 Stadtbezirken Roms drei völlig zerstört, in sieben Bezirken stehen von den Gebäuden nur noch wenige halbverbrannte Trümmer und nur vier Bezirke bleiben unversehrt.

304: Am 04. Mai wird in Cannabiaca, dem heutigen Zeiselmauer bei Tulln in Lauriacum, dem heutigen Lorch in Oberösterreich, der später heilig gesprochene Florian geboren. Die Geschichte erzählt, dass Florian bei Ausbruch der Christenverfolgung unter Diokletian auf die Kunde, in Lauriacum (Lorch) in Noricum (Oberösterreich) seien 40 Christen ins Gefängnis geworfen worden, von seinem Wohnsitz Cetium nach Lauriacum eilt. Da er sich als Christ weigert, den Göttern zu opfern, wird er auf Befehl des Stadthalters mit einem Stein um den Hals von einer Brücke herab in die Enns geworfen. Der Leichnam wird an einen Felsen geschwemmt, wo ihn ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln beschützt. Eine fromme Frau begräbt die Leiche an dem ihr, in einer Vision bezeichneten Ort zwischen den Mündungen der Traun und der Enns etwas landeinwärts. Überdies soll er allein auf seine Gebetskraft vertrauend es geschafft haben, brennende Gebäude zu löschen. Der heilige Florian wird so zum Schutzpatron aller löschenden Berufe, allen voran für die Feuerwehr.

1289: Am 14. Mai vernichtet ein verheerender Brand weite Teile der Altstadt von Limburg. Im Zuge des Wiederaufbaus entstehen später die ältesten Limburger Häuser, wie z.B. der Römer 1, ein Burgmannenhof aus dem Jahre 1296 und der Römer 2-4-6 im Jahre 1289. Beide gehören damit auch zu den ältesten Fachwerkhäusern Deutschlands.

1348: Eine erste deutsche Feuerordnung wird in Zwickau erlassen. Sogenannte Löschordnungen existierten bereits zuvor.

1449: Beschreibung der Organisation von Bürgerselbstschutz zur Gefahrenabwehr in einer Feuerordnung in Nürnberg.

1530: Erste Türmer warnen durch Signale bei Entdeckung von Bränden.

1558: Herstellung der ersten genähten Löschschläuche aus Leder in Augsburg.

1560: Erstmals taucht der Begriff „Roter Hahn“ auf.

1580: Trink- und Löschwasserleitung aus Holz in London.

1600: Erfindung der Urform der heutigen Klappleiter in Italien.

1611: Nach einem Brand in Oberbrechen leisten die Einwohner von Lindenholzhausen nachbarschaftliche Hilfe.

1612: Bau einer Feuerspritze mit Kolbenpumpe und Wenderohr in Leipzig.

1686: Großbrand in London bei dem 13.000 Häuser und nahezu 100 Kirchen vernichtet wurden.

1689: Erfindung der Zentrifugalpumpe durch den französischen Physiker Denis Papin in Kassel.

1703: Erwähnung des untersten Brandweihers (Weed), der sich bis 1924/25 in der unteren Sackstraße in der Nähe des Katzenborns befindet. Ein weiterer Brandweiher (oberster Brandweiher) ist unmittelbar an der alten Kirche (oberhalb der heutigen Grotte) vorhanden. Neben dem Brandweiher befindet sich ein öffentlicher Brunnen (Kirchborn). Er dient vornehmlich der Wasserversorgung des dabei gelegenen Backhauses und der benachbarten Dorfbewohner. Die Wichtigkeit des Brunnens und des Brandweihers beruht auf der bedrohlichen Nähe des Backhauses zu der ursprünglich sicher mit Stroh gedeckten St. Jakobuskapelle. Auf Dauer war dieser Zustand trotzdem unhaltbar.

1707: Einbau von Absperrungen zur Wasserentnahme im öffentlichen Wasserleitungsnetz; das sind Vorläufer von Hydranten.

1724: Der Dietkircher Landdechant Johann Friedrich Dornuff macht dem kurtrierischen Oberamt in Limburg am 24. Februar den Vorschlag, das Backhaus (hart hinter der Kirch) zu verlegen, weil „diese mit so großen Kösten (1698) erbaute Kirche in steter Gefahr sei, sowohl des Brandes, als auch des Verderbens der Kirchsachen, welche durch den einfallenden Rauch merklich verpflimmt werden“.

1750: Großbrand in Lindenholzhausen, wobei 93 Gebäude zur Beute eines Feuers werden. Der Schaden wird auf 30.000 Reichstaler geschätzt (lt. Historia Limburgensis III von Johann Ludwig Corden §486).

Im Pfarrarchiv Haintchen (Kurtrierische Zeit, Mappe Kirchenbaurechnung) befindet sich eine Rechnung über den Kirchenbau zu Haintchen (Hängen) de anno 1749 bis 1756 inclusive, geführt durch Johannes Roth kurfürstlich-trierischer Schultheiß in Haintchen (Häntgen) vom Haintchen, 26. Juli 1756. Dieser ist folgendes zu entnehmen:

"Für 30 Stämme Bauholz welche denen Brandgeschädigten von Lindenholzhausen verkauft worden und mit herrschaftlichem Konsens überlassen für: 225fl" (Florin)".

So erhieltden die Lindenholzhäuser einen günsigen Preis von 7 ½ Gulden pro Stamm (vermutlich auch bedingt durch die herrschende Notlage). Ansonsten wurden wohl über 12 Gulden verlangt.

1761: Bau der ersten zweiteiligen Schiebleiter. Später setzte man dieses Gerät auf ein Fahrgestell.

1767: Gründung der ersten Brandversicherung auf jetzigem hessischen Gebiet in Kassel.

1772: Erlass einer Verordnung zur Verhütung von Bränden durch Kaiser Karl V. Der Umgang mit brennbaren Materialen, Bauvorschriften und eine Halsgerichtsordnung für Brandstifter wurde erlassen.

1780: Bau einer Manufaktur zum Weben von nahtlosen Schläuchen in Sachsen.

1785: Konstruktion des ersten Saugschlauch-Atemschutzgerätes durch den Franzosen Pilatre Roziers.

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ca. 1800: Auf dem heutigen Grundstück Wendelinus Straße 16 (Rompel-Waanischs) befindet sich ein Spritzenhaus (bis 1914). Heute befindet sich dort ein Ziegelsteingebäude (ehemals Futterküche und Schweinestall).

1801: Am 11. August wütet ein Großbrand in Lindenholzhausen. 63 von insgesamt 116 Häusern und 44 Scheunen mit den dazu gehörigen Stallungen und der Ernte werden vernichtet. Insgesamt 2/3 aller Einwohner sind ohne Wohnung, Brot und Hausrat. Von dem Brand werden auch das Kirchendach sowie der Kirchturm erfasst, wobei die 4 noch vorhandenen Glocken ebenfalls vernichtet werden. Das vorher so schöne Dorf gerät in Armut und großes Elend.

Im Jahrbuch des Landkreises Limburg-Weilburg 2001 beschreibt Bernhard Haßler dies auf Seite 128 im Artikel "Ein schwarzer Tag für Lindenholzhausen (Dorfbrand 1801)" wie folgt:

"11. August 1801. Die Nacht hat sich auf das Land herabgesenkt. In tiefem Frieden liegt das nassauische Dörfchen Lindenholzhausen. Nach den Mühen des Tages liegen die Menschen ruhig im Schlummer. Bleich steht der Mond am Himmel. Er scheint auf die engen Straßen, auf die strohgedeckten Häuser, die im blassen Mondlicht grünlich schimmern. Der Nordwind jagt Wolkenfetzen über den nächtlichen Himmel. Laut hallen die schweren Schritte des Nachtwächters durch die Stille. Die Hellebarde in der einen, die Laterne in der anderen Hand macht er seinen Rundgang durch das Dorf. Eben hat er die elfte Stunde angerufen und nun biegt er in die Kirchgasse ein. Der Mondschein spiegelt sich im Metall des Hornes, das er um die Hüfte trägt. - Doch was ist das? - Brennt es irgendwo? - Es riecht so sonderbar nach Rauch! -Wahrhaftig! Dort aus dem Scheunendach steigt Rauch auf! Und kleine Flämmchen züngeln bereits über das Strohdach! 0 Gott! Er reißt das Horn von der Seite und stößt hinein. Schaurig hallt es über das schlafende Dorf. „Feurio - Feurio", schreit er und rennt so schnell ihn seine steifen Beine tragen zur Kirche. Wild zerrt er an den Glockensträngen! Entsetzt und nur notwendig bekleidet kommen die Leute aus den Häusern, Eimer und Leitern werden herangeschleppt. Eine lange Kette bildet sich vom Brandherd zum Born. Von Hand zu Hand wandern die gefüllten Eimer der Brandstätte zu - die leeren Eimer zum Brunnen zurück. Doch nur wenig hilft das Wasser gegen die sehr gierig fressenden Flammen. Die trockenen Strohdächer brennen lichterloh, und die „Isseln" fliegen vom aufkommenden Wind getragen auf die Nachbardächer. Schon stehen alle Häuser und Scheunen in der Kirchgasse in Flammen, nun brennt es auch in der Wendelinusstraße, das ganze Dorf brennt! Mittendrin steht noch unversehrt die Kirche. In den Ställen brüllt angstvoll das Vieh. Die Menschen laufen schreiend durcheinander und versuchen ihr Habe zu retten. In ihrer Kopflosigkeit bergen sie unnützes Zeug. Hoch schlagen die Flammen, die nun auch den Kirchturm ergriffen haben, zum nächtlichen Himmel. Es ist keine Rettung! Niemand kann dem fesselnden Element Einhalt gebieten. Was war das? Ein dumpfer Schlag, hochauf stiemen die Funken dort, wo eben noch der Kirchturm in den Flammen zu sehen war. Er ist eingestürzt, zerschellt sind die Glocken. Die furchtbare Nacht vergeht. Die aufgehende Sonne bescheint ein Bild des Grauens. 65 Häuser mit den dazugehörigen Scheunen und Ställen, die Hälfte des Dorfes Lindenholzhausen, sind dem Brand zum Opfer gefallen."

In der Beilage zu Nr. 305 der Zeitung des Großherzogtums Frankfurt vom 1. November wird erwähnt:

Bekanntmachungen 1850 - zum Vergrößern klicken"Durch den im Jahr 1801 in Lindenholzhausen sich ereigneten starken unglücklichen Brand sind nach der Erklärung des damaligen Kirchspiel-Schultheißen unter mehreren anderen Gerichtspapieren die Hypothekenbücher von dem ganzen Kirchspielgerichte, nemlich von Lindenholzhausen, Dietkirchen, Eschhofen und Mühlen von den Jahren 1718 bis 1766 entkommen. Da es nun sehr wichtig und nothwendig ist, die Hypothekenbücher dieser Gemeinden sobald möglich wieder in Ordnung zu bringen, als werden alle Gläubiger hiermit aufgefordert, innerhalb einer zerstörlichen Frist von drei Monaten ihre Originalobligationen zum Eintrag in das neue Hypothekenbuch dem betreffenden Ortsvorstande vorzulegen.
Limburg a. d. Lahn den 16. Sept. 1811.
Herzoglich Nassauisches Amt.
F. E. Schenck.
vdt Bermbach."

1807: Auf Drängen des Mittelstandes wird im Herzogtum Nassau die „Nassauische Brandversicherungsanstalt“ eingerichtet: Für einen Kreuzer Jahresbeitrag bekommt man einen Versicherungsschutz im Wert von 100 Gulden, etwa 33.000 Euro. Das Monopol besteht bis 1997.

1809: Die Nassauische Regierung verfügt, dass wegen der Feuergefahr keine Strohdächer mehr errichtet werden sollen.

1816: Erfindung des ersten tragbaren Feuerlöschers durch den Engländer Captain Manby.

1826: Die herzoglich Nassauische Regierung erlässt eine erste ausführliche Feuerpolizeiverordnung, die das Feuerlöschwesen auf Gemeindebasis regelt. Sie enthält Bestimmungen über die Feuerverhütung, die Anlegung von Brandweihern und anzuschaffende Löschgeräte sowie über das Löschen von Bränden. An der Spitze der Pflichtfeuerwehr, der alle Männer vom 18 bis 40 (in Kriegszeiten bis zum 60.) Lebensjahr angehören, steht der Schultheiß (ab 1848 der Bürgermeister). Häufig bilden die sogenannten Kirchspiele einen Verband. Die wichtigste Ausrüstung bei der Brandbekämpfung stellt nach wie vor der Eimer aus Leder, Holz oder Bast dar. Jede Familie hat einen solchen Eimer zu stellen. Obwohl das Feuerlöschwesen durch die Verordnung gesetzlich geregelt ist, machen sich mangelhafte Organisation, lockere Ordnung und ungenügende Ausbildung bei Brandbekämpfungen nachteilig bemerkbar.

1831: Gründung der ersten freiwilligen Werksfeuerwehr in der Tabakfabrik Schwaz in Tirol.

1833: Gründung der Londoner Feuerwehr.

1835: Aufstellung von Pflichtfeuerwehren gemäß der Verordnung der Nassauischen Regierung.

Die Sportsfreunde aus Kierspe-Neuenhaus im heutigen Nordrhein-Westfalen gründen eine "Spritzengemeinschaft". Dies war der Vorläufer einer freiwilligen Feuerwehr in Deutschland.

1841: Am 17. Juli 1841 erfolgte mit der Aufstellung der Freiwilligen Feuerwehr Meißen erstmals die Gründung einer deutschen Freiwilligen Feuerwehr nach heutigem Verständnis im sächsischen Meißen. An diesem Tag konnte die Verpflichtung der 136 Mitglieder des Feuerlösch- und Rettungskorps auf dem Rathaus zu Meißen stattfinden (Quelle: Wikipedia).

1847: In der Karlsruher Zeitung wird am 17. November 1847 in Deutschland erstmals der Begriff „Feuerwehr“ in der Öffentlichkeit verwendet (Quelle: Ulrich Lindert, Fachbereich Brandschutz- und Feuerwehrgeschichte des Deutschen Feuerwehrverbandes am 17.11.2022 nach 175 Jahren).

1850: Durch die beginnende Politikverdrossenheit Mitte des 19. Jahrhunderts (Biedermeier) und die sich bildenden Turnervereine entstehen um 1850 auch die ersten Freiwilligen Feuerwehren. Diese nennen sich meist Freiwillige Rettungsschar bzw. Lösch- oder Rettungscorps. Eine der ältesten Feuerwehren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik ist die Feuerwehr der Kreisstadt Saarlouis (gegründet 1811) im heutigen Saarland.

Die Ausrüstungen sind meist selbst bezahlt und bestehen aus nicht viel mehr als einer Uniform, Mützen und ein paar Stiefeln. Nach und nach setzen sich der Einsatz von technischem Gerät (wie Spritzen des Ingenieurs Karl Metz) und bewährte Methoden von Brandbekämpfung und Logistik durch.

Bekanntmachungen 1850 - zum Vergrößern klickenIm Wochenblatt für den Kreisamtsbezirk Limburg vom 29. September wird folgendes veröffentlicht:

Die Bürgermeister werden vorläufig noch weiter beauftragt:
1) Die Bau- und Feuerpolizeiverordnungen vom 22. November 1826 bei versammelter Gemeinde bekannt zu machen, und Bescheinigungen hierher einzusenden;
2) ein Verzeichniß über die Lösch- und Rettungsgeräthschaften, als Spritzen, Feuerhaken, Feuereimer, Feuerpatschen, Säcke, Körbe einzusenden und sich zugleich über die Tauglichkeit und Brauchbarkeit dieser Gegenstände nach vorher zu nehmender Einsicht, und wenn hierüber Zweifel entstehen, nach stattgehabter Probe, pflichtmäßig zu äußern;
3) die Spritzen- und Rettungsmannschaft zweckmäßig einzutheilen, und diese Eintheilung in einem Verzeichnis vorzulegen, woraus die Namen der Spritzen- und Rottenmeister ersichtlich sind;
4) die Feuerläufer und ihre jedesmal für Verhinderungsfälle zu bestimmenden Stellvertreter im Voraus zu bestimmen und ihre Namen einzuberichten; auch die Orte zu bezeichnen, wohin sie bei ausgebrochenem Brande sich unverweilt zu begeben haben.
Die Erledigung aller dieser Aufträge erfolgt am angemessensten in Einem Berichte, dessen Eingang innerhalb von 14 Tagen erwartet wird.
Limburg, den 24. Septbr. 1850.
Herz. Nass. Kreisamt.
v. Langen

1854: Die erste Berufsfeuerwehrwache in Deutschland wird in der Großen Hamburger Straße 13/14 in Berlin-Mitte ihrer Bestimmung übergeben. Anfänglich ziehen Pferdegespanne Kutschen, die um die Jahrhundertwende (Industrialisierung) auf Automobilbetrieb umgestellt werden.

1. Deutscher Feuerwehrtag in Ulm.

1860: Erscheinen des ersten deutschen Fachorgans für Löschwesen durch den Kohlhammer-Verlag, Stuttgart.

1862: Erstes Sauerstoff-Schutzgerät wird in Brüssel in Betrieb genommen.

1865: Gründung einer Gymnasialfeuerwehr in Wernigrode (Harz). Eine Vorläuferin der heutigen Jugendfeuerwehren.

1866: Nassau wird von Preußen einverleibt. Kampflos rückten im Zuge des Krieges gegen Österreich und seine Verbündeten preußische Truppen am 18. Juli 1866 in Wiesbaden ein. Am 30. Juli folgte der preußische Landrat vom Dienst und trat als Zivilkommissar an die Spitze der herzoglichen Verwaltung.

Alle Männer vom 20. bis 55. Lebensjahr sind zum Brandschutz verpflichtet, soweit sie nicht durch Gesetz oder eine jährliche Ablösesumme von 3-25 Mark befreit sind.

1867: Der Machtübernahme durch die Preußen folgt 1867 die politische Neugliederung des heimischen Raumes. Den neuen preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden bilden aufgrund der königlichen Verordnung vom 22. Februar das Herzogtum Nassau, die Stadt Frankfurt, das Amt Homburg, der Kreis Biedenkopf, der nordwestliche Teil des Kreises Gießen sowie die Gemeinden Rödelheim und Niederursel. Das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Nassau wird in neun Landkreise eingeteilt. Dies ist auch die Geburtsstunde des Oberlahnkreises, bestehend aus den Ämtern Hadamar, Runkel und Weilburg mit dem Kreissitz in Weilburg. Der preußische König beruft Friedrich Wilhelm Oskar Hahn als Landrat an die Spitze des Oberlahnkreises. Das Amt Limburg kommt zum Unterlahnkreis, dem außerdem noch die Ämter Diez, Nassau und Nastätten angehören. Den Kreissitz erhält Diez.

In Limburg wird am 08. Februar die erste Freiwillige Feuerwehr unserer Heimat gegründet. Der Brandschutz vor der Gründung wurde vom Turnverein wahrgenommen. Anlass für die Gründung war 1866 das Geschenk der Aachener- und Münchener Feuerversicherungsgesellschaft an den Gemeinderat, eine Saug- und Druckspritze.

1869: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hadamar.

1872: Am 27. Juli finden sich in Wiesbaden 20 Delegierte der Freiwilligen Feuerwehren zusammen und fassen den Beschluss, einen Feuerwehrverband für den Regierungsbezirk zu gründen. Aus dem Gründungsprotokoll geht hervor, dass auch seine Majestät Kaiser Wilhelm I. anwesend war. Während der 1. Verbandsversammlung am 28. Juli in Wiesbaden wird der Nassauische Feuerwehrverband für gegründet erklärt. Aus Limburg wird Joseph Müller als Beisitzer gewählt.

1873: Der 2. Verbandstag des Nassauischen Feuerwehrverbandes findet am 2. Juni in Limburg statt.

1877: Indienststellung der ersten brauchbaren Drehleiter in Nürnberg.

1880: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Obertiefenbach. Am 13. Juli trat diese erstmals öffentlich auf. Eine neue Druck- und Saug-Feuerspritze wurde beschafft.

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Staffel.

nach 1880: In Lindenholzhausen sind in der Fallbornstraße mehrere alte Häuser abgebrannt.

1882: Entwicklung eines Kupplungssystems zur Schlauchverbindung durch Architekt Guido Storz.

Gründung der ersten Jugendfeuerwehren, die sich überwiegend als Kadetteneinrichtungen verstanden.

1885: Beitritt des Nassauischen Feuerwehrverbandes zum Preußischen Landesfeuerwehrverband.

1886: Aufgrund der neuen preußischen Kreisordnung für die Provinz Hessen-Nassau, die am 1. April in Kraft tritt, entsteht der Kreis Limburg an der Lahn. Er umfasst das Amt Limburg aus dem Unterlahnkreis, das Amt Hadamar aus dem Oberlahnkreis, ohne die Gemeinden Niedertiefenbach und Waldernbach, aus dem alten Amt Idstein im Untertaunuskreis die Gemeinden Camberg, Dombach, Eisenbach, Erbach, Schwickershausen, Nieder- und Oberselters sowie Würges.

Damit verändert sich nach der im Juni 1866 erfolgten Besetzung des Herzogtums Nassau durch das Königreich Preußen durch preußische Verordnung vom 22. Februar 1867 auch die Zusammensetzung des Oberlahnkreises. Der neue und wesentlich kleinere Kreis umfasst die Ämter Runkel, Weilburg, die Gemeinden Niedertiefenbach und Waldernbach aus dem Amt Hadamar sowie die Gemeinde Rückershausen aus dem Amt Rennerod. Der Sitz der Kreisverwaltung ist in Weilburg.

Bad Camberg wird von einer großen Feuersbrunst heimgesucht, die am 27. November insgesamt 19 Familien obdachlos macht. Von einem Hinterhaus in der Kirchgasse ausgehend, legen die Flammen trotz des Einsatzes der Feuerwehren aus Camberg und der Nachbarorte den Bereich zwischen Kirchgasse, Pfarrgasse und Strackgasse 42 Gebäude, darunter Stallungen und Scheunen, in denen das Feuer reiche Nahrung an den Heu- und Strohvorräten findet, in Schutt und Asche. Nur ein Haus, das mit einer Brandmauer versehen ist, entkommt dem Raub der Flammen.

1888: 1888 Gottlieb Daimler erhält das Patent für den Bau einer Benzinmotorspritze.

1890: Die Feuerlöschverordnung legt das Alter für die Pflichtfeuerwehr auf das 20. bis 50. Lebensjahr fest. Alle Männer dieser Altersgruppen müssen in der Brandbekämpfung aktiv sein.

Die ersten Bezirkstage (später Kreisverbandsfeste) im Heimatgebiet: In Obertiefenbach am 3. August Verbandstag des 18. Bezirks. In Diez am 12. Oktober Verbandstag des 3. Bezirks im Nassauischen Feuerwehrverband.

In diesem Jahr wird erstmals der Begriff „Verband“ für Veranstaltung innerhalb unseres jetzigen Landkreises erwähnt. Am 7. August berichtet das Weilburger Tageblatt: „Obertiefenbach, 3. August (Feuerwehrfest) Die hiesige Freiwillige Feuerwehr feierte heute in Gemeinschaft mit ihren Kameraden aus Weilburg im Wald an der Straße nach Schupbach ihr Verbandsfest (später Kreisverbandsfeste). Auch die benachbarten Gesang- und Kriegervereine hatten der ergangenen Einladung Folge geleistet. Nach Abholung und Begrüßung der Gäste stand zunächst unter Leitung des Herrn Bürgermeisters Schmitt von hier auf dem Rathhaussaale eine Berathung über die inneren Angelegenheiten der beiden Feuerwehren statt. Um 3 Uhr marschirte man in geschlossenem Zuge von der Jung’schen Wirtschaft aus durch die Straßen des Orts nach dem Festplatze, wo sich eine große Menschenmenge aus den benachbarten Orten eingefunden hatte. Herr Bürgermeister Schmitt brachte das Hoch auf Se. Majestät des Kaiser und König aus, in welches die Anwesenden begeistert einstimmten. Später nahm derselbe nochmals Gelegenheit, auf die Bedeutung des Festes in einer längeren Ansprache einzugehen. …“ Im damaligen Oberlahnkreis gibt es zu dieser Zeit nur diese beiden Freiwilligen Feuerwehren, wobei offenbar die Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach an diesem Tag ihr 10-jähriges Bestehen feierte.

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1901: Am 23. Mai fällt das Kammergericht ein für die Einrichtungen von Pflichtfeuerwehren durch Polizeiverordnungen folgenschweres Urteil. Ursache ist die Weigerung eines Fleischermeisters aus Pillau, sich an einem durch Polizeiverordnung festgelegten Appell der örtlichen Pflichtfeuerwehr zu beteiligen. So können die Einwohner einer Gemeinde nicht mehr durch Polizeiverordnungen, wie es vielerorts bis dahin üblich war, zum Feuerlöschdienst verpflichtet werden. Als Folge müssen Ortsstatuten erlassen werden, in denen Regelungen, wer zum Feuerlöschdienst herangezogen wird, wie die Bedienung der Spritze, die Übungen und die Herbeischaffung von Wasser erfolgen, enthalten sind. Hierauf werden nach und nach Freiwillige Feuerwehren gebildet (bis 1900 gibt es im heutigen Landkreis Limburg-Weilburg lediglich 16 Wehren. Alleine bis 1910 kommen weitere 16 Stück hinzu.
Bezirkseintheilung NFV 1901 - zum Vergrößern klickenIn Weilburg findet der 16. Verbandstag des Nassauischen Feuerwehrverbandes statt. In den „Mittheilungen für den Feuerwehrverband des Regierungsbezirks Wiesbaden“ vom 20.11.1902 ist folgendes nachzulesen:
"Bezirkseintheilung
Von verschiedenen freiwilligen Feuerwehren ist der Antrag gestellt worden, sie einem anderen Bezirk zuzutheilen, respektive in dem Bezirk zu lassen, dem sie seither angehört haben. Darauf kann jedoch nicht eingegangen werden, denn wir müssen unbedingt die gefassten Beschlüsse beachten und durchführen. Auf dem Feuerwehrtag in Weilburg wurde nun, wie Seite 8 des betr. Berichtes zu lesen ist: Der Antrag in der von Herrn Regierungsrath de la Fontaine angedeuteten Weise einstimmig angenommen. Bei der Berathung des Antrages des Centralvorstandes an Stelle des Wortes „Bezirk“ das Wort „Kreis“ in allen §§ der Verbandssatzung zu setzen machte, nach der sehr lebhaften Debatte, Herr Regierungsrath de la Fontaine den Vorschlag wie folgt zu beschließen:
Das Wort „Bezirk“ stehen zu lassen mit dem Zusatz „die Bezirke sind so einzutheilen, daß in demselben nur Wehren ein und deselben Kreises vorhanden sind.“ Hiernach ist es dem Verbands-Ausschuß unmöglich, eine andere Eintheilung zu gestatten, und bitten wir alle persönlichen, lokalen und Sonder-Interessen in dieser Sache dem Allgemeinen unterzuordnen.
Der Verbands-Ausschuß"
Beim XVI. Feuerwehrtag im Jahr 1901 in Weilburg wurde somit die Struktur der Untergliederungen des Verbandes von Bezirken (die nicht einem politischen Gebilde zugeordnet waren) auf Kreise geändert. In der Folge gründeten sich Feuerwehrbezirke, die den politischen Kreisen entsprachen. Diese Feuerwehrbezirke gingen im Sprachgebrauch in „Kreisfeuerwehrverbände“ über.
26. Jahrgang der "Nassauische Feuerwehr Nachrichten" im Jahr 1901

Der erste Automobil-Löschzug der Welt wird in Hannover in Dienst gestellt.

1902: Ab 23. November wird im Nassauischen Feuerwehrverband der 18. Bezirk (Oberlahn) als neuer 6. Bezirk geführt, dem nunmehr 8 freiwillige Wehren angehören. Zum gleichen Zeitpunkt werden die 14 Wehren aus dem Limburger Raum, die zuvor dem 3. Bezirk (Diez) zugeordnet waren, unter dem neu bezeichneten 7. Bezirk (Limburg) aufgelistet.

Ebenfalls am 23. November wird im Saal der „Alten Post“ in Limburg die Gründung des VII. Feuerwehrbezirks des Kreises Limburg (Kreisfeuerwehrverband Limburg) vollzogen (Quelle: "Mittheilungen für den Feuerwehrverband des Regierungsbezirks Wiesbaden“ vom 20.12.1902). J. Müller aus Limburg übernimmt den Vorsitz des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg und ist somit auch Kreisbrandmeister. Dieser Tag ist wohl auch als spätestes Gründungsdatum des Kreisfeuerwehrverbandes Oberlahn zu werten.

1903: Herstellung von Luftschaum zu Löschzwecken in den USA.

1906: Der Bezirkstag des Feuerwehrverbandes des 19. Bezirks fand am 2. September in Obertiefenbach statt. Inzwischen gab es neun Freiwillige Feuerwehren in diesem Bezirk.

1911: Nachdem durch Beschluss der Gemeindevertretung Lindenholzhausen vom 21. Juli das Gehalt für die Spritzenmeisterstelle festgelegt wurde, wird zwischen dem Gemeindevorstand und dem Schmiedemeister Aloysius Barth aufgrund des § 2 Ziffer 3 der Dienstordnung für die Feuerwehren im Regierungsbezirk Wiesbaden vom 23. März 1910 ein Vertrag geschlossen.

Vertrag mit Spritzenmeister 1911 - zum Vergrößern klickenAloysius Barth wird vom 1. Juli an als Spritzenmeister (Gerätewart) tätig. Die Anstellung erfolgt auf unbestimmte Zeit. Dessen Aufgaben sind die Wartung der Feuerlöschgeräte und die Begleitung der Feuerwehrspritze bei Übungen und Einsätzen. Die Vergütung hierfür beträgt jährlich 18 Mark und bei Begleitung der Spritze über Land 40 Pfennig je Stunde Abwesenheit vom Wohnort. Nach jedem Gebrauch ist sie gründlich zu reinigen, zu trocknen, einzufetten und wieder ordnungsgemäß unterzubringen. Das zur Pflege erforderliche Material hat der Spritzenmeister auf seine Kosten zu stellen. Der Spritzenmeister hat der Gemeinde für jeden Schaden, der durch Vernachlässigung seiner Pflichten entsteht, zu haften. Unterschrieben wird der Vertrag am 26. Juli von Bürgermeister Rompel und Spritzenmeister Aloysius Barth, bestätigt durch das Siegel des „Königreichs Preussen“ Gemeinde Lindenholzhausen.

Anmerkung: Im Vertrag ist zwar auch von einer Freiwilligen Feuerwehr die Rede, aber trotzdem in einigen Nachbarorten schon Freiwillige Feuerwehren gegründet waren, scheint dies in Lindenholzhausen noch nicht der Fall gewesen zu sein. Zumindest ist dies bis heute nicht nachweisbar. Zudem sind Ortsbrandmeister und ein Führer der Spritzenmannschaft erwähnt. Hieraus könnte man schließen, dass es zumindest eine Art Mannschaft gegeben haben muss. Es könnte sich bei dem Vertrag jedoch auch um einen Standardvertrag handeln. Auf jeden Fall jedoch scheint eine Feuerwehrspritze, die von Pferden gezogen wurde, mit den entsprechenden Gerätschaften und Schläuchen vorhanden gewesen zu sein.

1914: Das Bild zeigt den 39. Jahrgang der "Nassauische Feuerwehr Nachrichten" am Vorabend des 1. Weltkriegs im Jahr 1914. Bereits seit 1875 gibt der NFV seine Informationen über eine verbandseigene Zeitung heraus.
39. Jahrgang der "Nassauische Feuerwehr Nachrichten" im Jahr 1914

1915: Die Gemeindevertretung behandelt einen Plan zum Bau einer Wasserleitung in Lindenholzhausen.

1916: Die Firma Magirus lieferte das erste Drehleiterfahrzeug aus.

Bekanntmachungen 1920 - zum Vergrößern klicken - (c) Stadtarchiv Limburg1920: Aus einer Akte im Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn geht hervor:
Im Januar 1920 war Limburg – wieder einmal – von einer schweren Hochwasserkatastrophe betroffen. Dies führte paradoxerweise zu einem Wassermangel. Die Mainkraftwerke mussten ihre Stromlieferungen einstellen, was zu einem Ausfall des Pumpwerkes führte. Dies hatte Auswirkungen auf die städtische Wasserleitung. Daher gab der Magistrat am 13. Januar 1920 eine Bekanntmachung heraus:
Infolge des Hochwassers der Lahn ist die Stromlieferung der Mainkraftwerke eingestellt und dadurch auch das Wasserpumpwerk an der Lahn stillgelegt. Die Wasserleitung wird nur noch durch den natürlichen Wasserzufluß aus den hoch gelegenen Wasserquellen der Stadt gespeist. Die dadurch zur Verfügung stehende Wassermenge macht weniger als ein Drittel des bisherigen täglichen normalen Wasserverbrauchs aus.
Deshalb muß die Bürgerschaft sich vorläufig im Wasserverbrauch auf das Aeußerste einschränken und Wasser nur zu den allernotwendigsten Genuß- und Verbrauchszwecken verwenden.
Die Wasserentnahme kann nur in den tiefer gelegenen Stadtteilen und dort auch an manchen Stellen nur in den unteren Geschossen der Häuser erfolgen. Deshalb wird die Bürgerschaft gebeten, in diesen kritischen Tagen sich gegenseitig mit Wasser auszuhelfen. Dort, wo noch Wasserpumpen vorhanden sind, müssen diese benutzt und auch der Nachbarschaft zur Verfügung gestellt werden. Als allgemeine Wasserentnahmestelle muß der Denkmalbrunnen auf dem Neumarkt [= das Kriegerdenkmal für 1870/71] genutzt werden.
Infolge des Hochwassers kann auch die im Schlachthof befindliche Anstalt für Milchsterilisation nicht mehr betrieben und muß die Milch für Kinder und Kranke vom Donnerstag, den 15. d. Mts. ab unsterilisiert geliefert werden. Da die Gefahr besteht, daß die aus den vom Hochwasser betroffenen Ställen herrührende Milch nicht ganz einwandfrei sein kann, ist es dringend geboten, die Milch nur in gekochtem Zustand zu genießen, deshalb sie mindestens 10 Minuten kochen zu lassen.
Limburg, den 13. Januar 1920
Der Magistrat

1923: Der 25. Verbandstag des Nassauischen Feuerwehrverbandes findet in Limburg statt.

1924: Durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre kann erst jetzt mit dem Bau der Wasserleitung begonnen werden. Die Arbeiten selbst führen über 70 Arbeitslose aus dem Dorf aus. Zuvor stellten die im Ort zahlreich vorhandenen Brunnen die Wasserversorgung sicher. Allerdings bestand die Gefahr der Verunreinigung des Brunnenwassers durch die mitunter nahe gelegenen Jauchegruben. Die erste Wasserversorgung für das gesamte Dorf wird aus dem Quellgebiet „Am Dobach“ östlich des Sauerborns gespeist. Der Zulauf zum Tiefensammelbehälter mit 2 Kammern in 160 m über NN speisen 4 Quellenleitungen. Zwei Pumpen fördern das Wasser in den Hochbehälter (220 m über NN) an der Straße nach Mensfelden kurz vor der Abzweigung nach Linter. Der Bau der Wasserleitung bringt für das Löschwesen einschneidende, positive Veränderungen mit sich. So haben die Löschweiher und die Wassereimer ausgedient.

Josef Diefenbach aus Eschhofen löst J. Müller als Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg und somit auch als Kreisbrandmeister ab.

Die Firma AMAG in Nürnberg baute die erste selbstansaugende Kreiselpumpe.

Auftragserteilung von osteuropäischen Staaten an deutsche Hersteller zum Bau von Tanklöschfahrzeugen.

Schreiben Prämie Wasserleitung 1926 - zum Vergrößern klicken1926: Am 3. April wird von Lindenholzhausen bei der Nassauischen Brandversicherungsanstalt in Wiesbaden ein Antrag auf eine Prämie für den Bau der Wasserleitung gestellt. Aufgrund erschöpfter Mittel wird am 27. April durch die Nassauische Brandversicherungsanstalt eine Prämienauszahlung im Jahr 1927 in Aussicht gestellt. Anstelle der Prämie kann noch in 1926 auch ein geringverzinsliches Darlehen von 2.500 Mark zu 5 % auf 10 Jahre in Anspruch genommen werden. Die Gewährung des Darlehens ist jedoch davon abhängig, dass die Gemeinde noch folgende Gegenstände beschafft: 2 kupferne Standrohre mit je 2 für sich drehbaren Schlauchansatzstellen mit Ventilanschlüssen, 120 m Hanfdruckschläuche von 48 mm Durchmesser und 10 m Länge gezeichnet mit Ortsnamen und Jahreszahl, 2 kupferne Strahlrohre mit Absperrvorrichtung und je 11 und 14 mm Mundstück, 1 Einhängerohr von mind. 40 mm lichter Weite, 1 Paar Übergangsstücke sowie 1 Schlauch- und Gerätewagen mit 2 abnehmbaren Schlauchhaspeln, Radbremse und Laterne.

In der Nacht zum 28. Februar entdeckt eine Schwester des St.-Vincenz-Hospitals gegen 02:20 Uhr, dass aus dem Langhaus des Limburger Schlosses Rauch aufsteigt. Die alarmierte Feuerwehr hat große Mühe, bei sibirischen Temperaturen und spiegelglatten Fahrbahnen ihre Gerätschaften in Position zu bringen. Aufgrund der eingefrorenen Hauptwasserleitung zum Domberg geben die Hydranten kein Wasser. Der Wasserdruck der tiefer gelegenen Hydranten ist zu gering. Erst nachdem die 60-70 cm dicke Eisdecke der Lahn aufgehackt ist, kann mit Hilfe einer Motorspritze die Brandbekämpfung beginnen. Die extreme Kälte lässt sogar das Löschwasser in den Schläuchen gefrieren. Die Feuerwehr der Carlshütte aus Staffel kommt von der anderen Seite zu Hilfe und schützt die Altstadt vor dem Übergreifen des Brandes. In der Früh gegen 08:00 Uhr entspannt sich die Lage. Das Langhaus mit der wertvollen Bibliothek ist nicht mehr zu retten und wird ein Raub der Flammen.

1927: Eröffnung der ersten deutschen Feuerwehrschule im Schloss Bahrensdorf.

1929: Georg Wagner schrieb in der monatlichen Beilage zur „Kreiszeitung für den Oberlahnkreis“ vom März den Artikel „Das Feuerlöschwesen in Obertiefenbach aus früherer Zeit“.

1930: Der Kreis Limburg zählt 27 Mitgliedswehren in denen 1.129 Freiwillige dienen. Der Kreisverband Oberlahn umfasst 24 Wehren mit 1.011 Mitgliedern.

1931: Im Grußwort von Ernst Joeres auf Seite 13 des Festbuches zum 75-jährigen Bestehen der Wehr Gaudernbach ist erwähnt, dass am 28. Juni 1931 die Feuerwehrsterbekasse gegründet wird.

1932: Mit dem 1. August 1932 ändert sich die Struktur des Kreises Limburg. Nach der Auflösung des Kreises Usingen kommen die Gemeinden Hasselbach und Haintchen hinzu.

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1933: Es ist eine unruhige Zeit, als sich im November 1933, 17 einsatzbereite Männer von Lindenholzhausen treffen, um dem Ruf des Bürgermeisters Georg Rompel zu folgen und die Freiwillige Feuerwehr Lindenholzhausen zu gründen.

Ein Teil der Gründer und die Ehrenmitglieder im Jahr 1983 - zum Vergrößern klickenHierunter sind u.a. Alex Becker (Stiegelstr.), Heinrich Breser (Rübsanger Str.), Josef Fachinger (Mensfelder Str.), Josef Fachinger (Kirchfelderstr.), Georg Muth (Antoniusstr.), Bernhard Rompel (Kirchfelderstr.), Leonhard Rompel (Kirchstr.), Willibald Rompel (Frankfurter Str.), Felix Schunk (Frankfurter Str.), Georg Löw (Kirchfelderstr.). Als Kommandant wird in der Gründungsversammlung Erhard Keller gewählt.

Zwar war auch vorher durch das Zusammenhalten der Ortsbewohner in Not- und Brandfällen ein gewisser Schutz gewährleistet, doch die fortschreitende Technik und die zum Teil komplizierten Gerätschaften erfordern eine intensive Ausbildung und ständige Schulung der Männer, die sich freiwillig in den Dienst des Nächsten stellen wollen.

Im heutigen Landkreis Limburg-Weilburg werden neben in Lindenholzhausen noch weitere 7 Freiwillige Feuerwehren gegründet. Im Jahr 1934 folgen weitere 37 und im Jahr 1935 noch 2 weitere Gründungen.

Das Amt des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg und des Kreisbrandmeisters von Limburg wechselt vom Eschhöfer Josef Diefenbach zu Hermann Beres aus Limburg (Anmerkung: Die Arbeiten im Kreisfeuerwehrverband dürften ab diesem Zeitpunkt bis zum Kriegsende wohl weitestehend niedergelegt worden sein, zumal Beres am 18. September 1933 durch Differenzen mit der Ortspolizeibehörde um Entbindung von dem Führungsposten als Kommandant der Feuerwehr Limburg gebeten hat).

Durch die nationalsozialistische Regierung in Preußen wird am 15. Dezember das „Gesetz über das Feuerlöschwesen (FLG - Feuerlöschgesetz)“ erlassen, durch das die Stellung der Feuerwehr im öffentlichen Leben neu geregelt wird und zum 1. Januar 1934 in Kraft tritt. Vielerorts wurde dieses Gesetz als ein wesentlicher Schritt zur Vereinheitlichung des Feuerlöschwesens in Preußen begrüßt. Das in Folge des im Jahre 1931 erlassenen Polizeiverwaltungsgesetzes zur Neuregelung des Feuerlöschwesens wirde sogar als notwendig begriffen, um bestehende Regelungslücken im Recht des Feuerlöschwesens zu schließen. Die Feuerwehren werden so bereits durch das Feuerlöschgesetz zum Werkzeug eines Krieges instrumentalisiert. Das Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen vom 23. November 1938 bildet den Schlussstein für die seit 1933 von den Nationalsozialisten durchgeführte Einbindung des deutschen Feuerlöschwesens in die Polizei, so entsteht in Deutschland die Feuerschutzpolizei. Nur vierzehn Tage nach den Pogromen an der jüdischen Bevölkerung, im Verlaufe der von den Faschisten neben anderen Grausamkeiten auch die Synagogen in Schutt und Asche gelegt werden, erlässt die nationalsozialistische Reichsregierung ein Reichsfeuerlöschgesetz. Dieses Reichsfeuerlöschgesetz wird in der Präambel unter anderem mit der wachsenden Bedeutung des Feuerlöschwesens für Verteidigungszwecke und den Luftschutz begründet. Die Präambel betont den beherrschenden Herrschaftsgrundsatz des Nationalsozialismus, das so genannte Führerprinzip. In einer reichseigenen geführten Polizeitruppe, zu der nun auch die Feuerwehren zu zählen sind, wird diesem Führungsprinzip eine besondere Bedeutung zugemessen. Die Entscheidungen werden ausschließlich von den Vorgesetzten (Führern) ohne Mitwirkung der Untergebenen getroffen. So werden Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr im Gesetz als "Polizeiexekutive besonderer Art" (auch Feuerlöschpolizei genannt, obwohl es diese Bezeichnung offiziell nicht gab) bezeichnet und den Ortspolizeiverwaltern unterstellt. Damit einhergehend verändert sich das äußerliche Erscheinungsbild der Freiwilligen Feuerwehren. Die Uniformen erhalten einen wehrmachtsähnlichen Schnitt sowie Schulterstücke. Zur ihrer Herstellung wird dunkelblaues Tuch verwendet, an die Stelle der verbreiteten Lederhelme tritt der auch bei der Wehrmacht eingeführte Stahlhelm 34 als neue Kopfbedeckung. Die Freiwilligen Feuerwehren sollen gleichzeitig als rechtsfähige Vereine in das Vereinsregister eingetragen werden. Zudem scheiden aufgrund der neu eingeführten Altersgrenze von 60 Jahren und der Überprüfung der politischen Einstellung viele Führungskräfte freiwillig bzw. zwangsweise aus dem aktiven Dienst.

Hierzu sei angemerkt:

Auch eine bisher wenig beachtete Erscheinung der damaligen Zeit drückt sich durch die Gründung von Freiwilligen Feuerwehren in Lindenholzhausen und anderswo aus. Es war die Zeit, als der Tritt der Stiefel fanatisierter Gruppen durch die Straßen hallte. Es war die Zeit, in der ein Einzelner sich der Masse unterwerfen musste. Es war die Zeit, in der die nationalsozialistische Partei ihren Einfluss bis in die privatesten Sphären der Bürger geltend machte. Viele Bürger, die in den damaligen Geschehnissen den Beginn eines drohenden Unheils sahen, aber nicht die Möglichkeit hatten, sich dagegen zu stellen, sahen in der Gründung und in dem Eintritt zur Freiwilligen Feuerwehr die Möglichkeit, von der aktiven Mitarbeit oder Mitgliedschaft in den paramilitärischen Kampfverbänden und Organisationen der Partei verschont zu bleiben. Gerade in ländlichen Gegenden konnte der erkennbare Widerstand gegen die damaligen Machthaber den Arbeitsplatz oder gar die Existenz kosten. Die aktive Mitarbeit in einer Freiwilligen Feuerwehr entband von der Verpflichtung der Teilnahme an den verschiedensten Parteiveranstaltungen der damaligen Zeit.
Gründer Georg Muth war bis ins hohe Alter noch tätig (Foto aus 1983) - zum Vergrößern klickenIm Jahr 1982 hat man sich mit den noch lebenden Gründern der Wehr zusammengesetzt und nach dem „Warum" der Gründung fragt. Als Antwort wurde entgegnet, dass ihre Haltung in damaliger Zeit ein innerer, stiller Protest gegen den sich abzeichnenden Unrechtsstaat war. Daran sollte man denken, wenn es sich um Feuerwehren, die in jenen Jahren gegründet wurden, handelt.
Es ist bezeichnend für die Turbulenz der beiden ersten Jahrzehnte des Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen, dass Protokollbücher und sonstige Unterlagen nur spärlich vorhanden sind.
Es zeichnete sich auch bald nach der Gründung der Wehr ab, welche Rolle ihr von den damaligen Machthabern zugedacht war. Die Ausbildung der Feuerwehrmänner berührte den Brandschutz nur sekundär; primär war das Bemühen der absoluten Gleichschaltung, das sich durch zum größten Teil sinnloses Exerzieren und Marschieren ausdrückte. Zudem begann die düsterste Zeit, die Jahre des Krieges. Fliegerangriffe auf die Zivilbevölkerung ließen die Menschen in Angst und Schrecken leben. So erinnerten sich einige noch an ein Gerüst auf der alten Schule in der Schulstraße, auf dem die Handsirene stand, mit der Luftalarm ausgelöst wurde. Aus den Worten altgedienter Mitglieder spricht das Grauen und Entsetzen, wenn sie über das Ausmaß der Verwüstung und besonders über die Mitbürger reden, die nach den Bombenangriffen sinnlos ihr Leben lassen mussten. Man spürt deutlich die innere Erregung, wenn sie erzählen, wie man sich bemühte, verschüttete Mitbürger aus den Trümmern ihrer Häuser zu bergen.

In Deutschland wird das Blaulicht eingeführt. Um Anforderungen des Luftschutzes zu erfüllen (Verdunkelung), wurde damals für die Polizeifahrzeuge festgelegt, dass diese mit einem blauen Licht auszustatten sind, da blaues Licht die höchste Streuung in der Atmosphäre hat und daher für Bomber in großen Höhen nicht mehr sichtbar war. Hierfür wurden in Fahrtrichtung gerichtete Scheinwerfer mit blauen Scheiben verwandt. Wie bereits beschrieben, wurden im gleichen Jahr die Feuerwehren den Polizeitruppen zugeordnet, der Feuerschutzpolizei. Somit wurden auch die Feuerwehren mit dem blauen Licht ausgestattet. Die Einführung des Blinklichtes bzw. der Rundumkennleuchte anstelle eines ruhig leuchtenden Lichtes erfolgte jedoch erst in den 1950er Jahren.

1934: Laut Kassenbuch gibt es bei der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen 35 aktive Mitglieder, die einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 10 Pfennigen sowie 9 zahlende Mitglieder, die einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 15 Pfennigen, entrichten.

Zwangsauflösung des Nassauischen Feuerwehrverbandes durch das „Preußische Feuerschutzgesetz“ des Nazi-Regims. Der letzte Verbandstag (31.) vor Auflösung des Nassauischen Feuerwehrverbandes findet in Weilburg statt. Der Nassauische Feuerwehrverband wird am 15. April aufgelöst und die Organisation wird in den "Provinzialfeuerwehrverband Hessen-Nassau" übergeleitet. Dies ist der letzte öffentliche Auftritt des Verbandes bis zur Wiedergründung 1948.

1935: Entwicklung eines Sauerstoff-Schutzgerätes, dem sogenannten Heeresatmer, der den Feuerwehranforderungen entsprach.

1936: Das persönliche Engagement der Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen zeigt sich, als im Jahre 1936 bei einem Großbrand in der Kirchstr. 22 (jetziges Anwesen des Landwirts Rudolf Preßler) die erste große Bewährungsprobe bestanden werden muss.

Laut Kassenbuch entrichten die 18 zahlenden Mitglieder nunmehr einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Pfennigen.

Das im Juni 1936 erlassene Luftschutzgesetz stellt die Zeichen in Richtung Kriegseinsatz. In einem vorhergehenden gemeinsamen Erlass des Reichsministers des Inneren (RMdI) und des Reichs-Luftfahrt Ministeriums (RML) werden Luftschutzschulungen für Feuerwehrführer verordnet. Das Gesetz selbst verpflichtet die Gemeinden, die Körperschaften öffentlichen Rechts sowie die Polizei zur Mitwirkung beim Luftschutz. Die Freiwilligen Feuerwehren sehen sich in der Folge mit einer enormen Ausweitung ihres Ausbildungsprogramms um spezifische Inhalte des Luftschutzes konfrontiert. Das beinhaltet die Unterweisung im Umgang mit Brandbomben, Übungen von Einsatzlagen mit Kampfgasen oder den häuslichen Luftschutz.

1938: Auf den Dienstplänen der Feuerwehren stehen nun neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung zunehmend auch militärische Formalausbildungen wie Exerzieren, Marsch- und Geländeübungen. Mit Erlass vom 8. Mai wird der "Fußdienst" zum reichseinheitlichen Pflichtprogramm.

Gesetz über das Feuerlöschwesen 1938 - zum Vergrößern klickenNur vierzehn Tage nach den Pogromen an der jüdischen Bevölkerung, im Verlaufe der von den Nationalsozialisten neben anderen Grausamkeiten auch die Synagogen in Schutt und Asche gelegt wurden, erlässt die nationalsozialistische Reichsregierung am 23. November ein Reichsfeuerlöschgesetz. Dieses "Gesetz über das Feuerlöschwesen" wird in der Präambel unter anderem mit der wachsenden Bedeutung des Feuerlöschwesens für Verteidigungszwecke und den Luftschutz begründet. Es unterstellt die Feuerwehren als technische Polizeitruppe der Zuständigkeit des Reichsministers des Innern.

Gesetz zur Farbe der Löschfahrzeuge aus dem Jahr 1938 - zum Vergrößern klickenDamit unterstehen diese der Befehlsgewalt des Reichsführers der SS und des Chefs der deutschen Polizei. So werden die Feuerwehren zur Feuerschutzpolizei gewandelt. Berufsfeuerwehren werden offiziell Feuerschutzpolizei (FschP) genannt. Die Feuerwehrfahrzeuge sind fortan nicht mehr in rot, sondern dunkelgrün zu lackieren. Die Freiwilligen Feuerwehren erhalten den Status einer Hilfstruppe der Ordnungspolizei, so heißt es zu Beginn des 2. Abschnittes: "Der freiwillige Dienst in dieser Hilfs-Polizeitruppe ist ein ehrenvoller, opferbereiter Einsatz für die deutsche Volksgemeinschaft". Zudem werden für die Freiwilligen Feuerwehren spezifische Dienstgradbezeichnungen eingeführt. Die Feuerschutzpolizeien sind nur noch dem Namen nach Einrichtungen der Kommunen, die jedoch die Kosten für Personal, Löschgeräte und sonstige Ausrüstungen tragen müssen. Die Dienstaufsicht haben die zentralen Dienststellen des Innenministeriums. Das Gesetz liquidiert in § 6 auch die bestehenden Vereine, die Kreisfeuerwehrverbände, die Provinzial- und Landesfeuerwehrverbände sowie den Deutschen Feuerwehrverband, was bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes 1945 währt.

Mit diesem Gesetz wird die heute immer noch verwendete Storz-Kupplung für Schläuche und Armaturen reichsweit eingeführt und die Normierung vereinheitlicht. Bis zu diesem Zeitpunkt verwenden die Feuerwehren der einzelnen Länder unterschiedliche Normen, was eine Zusammenarbeit erschwert.

1939: Ein weiterer Erlass vom Oktober regelt, dass ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr auch als Volksgenosse einen guten Ruf haben muss und jederzeit "rückhaltlos für den nationalsozialistischen Staat" einzutreten habe. Ausgeweitet werden auch die Regeln zur Mitgliedschaft von Juden und jüdischen "Mischlingen", die gar nicht bzw. nur in niederen Dienstgraden Feuerwehrangehörige werden dürfen.

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1941/42: Das erste Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Lindenholzhausen ist ein 8-sitziger PKW der Marke Adler, das Anfang der 40er Jahre vom Bürgermeister Oskar Wicker (betreibt ein Mietwagen und Taxi-Unternehmen in der Frankfurter Str. 45) der Feuerwehr zur Verfügung gestellt wird und somit von der Einziehung zu Militärzwecken verschont bleibt.

Feuerwehrauto im Hof von Schmiedemeister Heinrich Simonis, Stiegelstr. ca. 1943 - zum Vergrößern klickenBei dem Feuerwehrauto handelt es sich um ein umgebautes altes Taxi der Fa. Wicker, auf dessen Dach eine Leiter untergebracht wird. Oskar Wicker (1894-1970), der aus Limburg stammt, wurde am 01.04.1934 von der NSDAP als Bürgermeister eingesetzt und begleitete das Amt bis zum 27.03.1945, dem Tag des Einrückens der Amerikaner (gegen 18 Uhr).

Im Kassenbuch sind von 1940 bis 1946 nur sporadische Einträge über den Eingang von Mitgliedsbeiträgen zu finden.

Zum Bild (ca. 1943): Im Hof vor der Werkstatt von Schmiedemeister Heinrich Simonis, Stiegelstr. 9, steht das zum Feuerwehrauto umgebaute alte Taxi. Auf dem Anhänger ist die Feuerwehrspritze verladen.

Anmerkung: Das Fahrzeug muss wohl nach Mitte 1941 in Dienst gestellt worden sein, da in einem Verzeichnis der Limburger Wehren über die auswärtigen Löschkräfte von den heutigen Stadtteilen nur Ahlbach, Dietkirchen, Eschhofen, Offheim und Staffel als Wehren mit automobilen Mannschaftswagen aufgeführt sind.

1943: Die erste Motorspritze für die Freiwillige Feuerwehr Lindenholzhausen wird angeschafft. Sie ist mit zugehörigen Saugschläuchen auf einem Anhänger montiert.

1944: Am 10. November tobt wohl ein größerer Brand, da auch die Limburger Wehr nach Lindenholzhausen ausrückt. Auch am 25. November (Katharinatag) fallen auch in Lindenholzhausen Brand- und Sprengbomben. Ziel des Anschlages ist wohl die Schule in der Schulstraße, in der unter dem Dach ein starker Funksender der Wehrmacht eingebaut ist. Unter anderem werden hierbei folgende Wohnhäuser durch die Sprengbomben zerstört: Kraus (Stiegelstr. 34), Ferdinand Dernbach sen. (Schulstr. 13, gegenüber des heutigen Feuerwehrhauses), Jung (Beckerjaabs, Schulstr. 15), Otto (Schulstr. 6), Fachinger (Jung-Bodenbachs, Fahnenstr. 10, wurde nicht mehr aufgebaut), Josef Dernbach (Bruums, Fahnenstr. 8) sowie die Scheune des Josef Dernbach (Schickels, Siegelstr. 11, heute Markt). Vier Menschen finden hierbei den Tod. In der Nähe der alten Schule brennt es jedoch nicht.

Trotz ständiger Fliegerangriffe sind die Feuerwehrleute und ganz Lindenholzhausen in kürzester Zeit auf den Beinen um zu löschen, die Toten und Verletzten zu bergen und zu betreuen sowie die Verschütteten auszugraben.

1945: Das Kriegsende am 8. Mai ist für die Freiwillige Feuerwehr zugleich eine Zeit des Neubeginns. Dem Wahlspruch "Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr" getreu, wollen sie ihrer Verpflichtung wieder nachkommen. Nach den Jahren des Hitlerfaschismus, mit dessen bitteren Hinterlassenschaften gilt es auch für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren, den Schutz des Verbliebenen und des neu Entstehenden unter erschwerten Bedingungen zu sichern. In der Erkenntnis, dass ihnen jetzt die Früchte ihrer Arbeit, an welchem Platz auch immer, selbst zugute kommen, werden sie auch mit den ausweglos scheinenden Schwierigkeiten fertig. Während alle bestehenden Vereinigungen und Zusammenschlüsse zunächst einmal verboten und aufgelöst werden, ergeht am 5. April an alle Freiwilligen Feuerwehren im Regierungsbezirk Wiesbaden der Befehl Nr. 6 "Auf Anordnung der Besatzungsbehörden ist der Feuerschutz durch die bisherigen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr auszuführen". Die amerikanischen Sicherheitsoffiziere überwachen die Tätigkeit der Feuerwehr. Sie sehen in ihr eine paramilitärische Einrichtung und ordneten daher eine sofortige Trennung von Feuerwehr und Polizei an.

Aus einer Akte (Signatur: StALM VI/847) im Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn geht folgendes hervor:
Neben allgemeinen Anordnungen und Rundschreiben geht es sowohl um die freiwillige als auch um die Pflichtfeuerwehr. Am 13. Juni 1945 erhielt Bürgermeister Georg Rompel die Mitteilung, dass die Militärregierung einverstanden sei, Christian Schneider zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen zu ernennen.

Hierzu sei angemerkt: Aus den Unterlagen der Wehr geht hervor, dass Christian Schneider das Amt wohl erst 1948 übernommen hat.

Das zweite Fahrzeug der Feuerwehr Lindenholzhausen, ein holzgasgetriebenes Einsatzfahrzeug, wird nach dem Krieg (genaues Jahr ist nicht bekannt) vom Autoschlosser Willi Becker, Vehlener Straße, zur Verfügung gestellt.

Das Amt des Kreisbrandinspektors von Limburg wechselt von Hermann Beres zu Alois Perabo.

Der Kreisfeuerwehrverband Limburg wird wiederbegründet und Alois Perabo aus Limburg wird zu dessen 1. Vorsitzenden und somit zum Kreisbrandmeister gewählt.

Hierzu sei angemerkt: Ältere Feuerwehrkameraden aus Lindenholzhausen erinnerten sich bei der Befragung 1983 noch an die Episoden der Nachkriegsbesatzungszeit. Nach dem Erlebten suchten die Menschen die Gemeinschaft. Es begann die große Zeit des geselligen Vereinslebens und manche schwärmen noch heute von den Familienabenden, den Weihnachtsfeiern und den Karnevalsveranstaltungen, die damals Höhepunkte im dörflichen Leben waren.

1947: Das Beitragsbuch der Feuerwehr Lindenholzhausen wird ab Jahresmitte wieder einmal geführt, der monatliche Beitrag der 40 Mitglieder beträgt einheitlich 20 Pfennige.

Schreiben Bürgermeister - zum Vergrößern klicken - (c) Stadtarchiv LimburgAus einer Akte im Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn geht folgendes hervor:
Am 26. September 1947 ließ Bürgermeister Norbert Löw ein Schreiben zirkulieren, mit dem 20 Männer informiert wurden, dass sie zur Pflichtfeuerwehr erfasst seien.
Bürgermeister Löw schrieb an die Mitglieder der Pflichtfeuerwehr: „Es wird Ihnen zur Kenntnis gegeben, dass Sie bis auf Weiteres für die Pflichtfeuerwehr Lindenholzhausen erfasst sind. Sie haben sich im Brandfalle sofort am Feuerwehrgerätehaus im Schulhof zu melden und unterstehen dem Kommandanten der freiw. Feuerwehr Christian Schneider, bezw. dessen Stellvertreter. An den angesetzten Übungen ist regelmäßig teilzunehmen.
Folgende Mitglieder der Pflichtfeuerwehr haben hiervon Kenntnis genommen: Heinrich Hilfrich, Martin Neunzerling, Josef Kolter, Erich Klein, Theo Gabb, Rudolf Wicker, Bernhard Simonis, ??, (Paul?) Weidenbusch, (Josef?) Born, Martin Becker, Adolf Roos, Hermann Kasteleiner, Josef Roos, Werner Eichhorn, Albert Dernbach, Rudolf Schupp, Heinrich Röhrig, Johann Bendel, Rudolf Löw (zum Teil haben wohl auch beauftragte Personen in Vertretung die Kenntnisnahme unterschrieben).

Nach dem Weltkrieg beginnt langsam der Wiederaufbau des Feuerwehrwesens.

1948: Christian Schneider übernimmt als Nachfolger von Erhard Keller das Amt des Kommandanten der Feuerwehr Lindenholzhausen. Ein noch vorhandenes Kassenbuch beginnt im Jahr 1948 und weist am Jahresende einen Bestand von 63,05 DM aus. Haupteinnahmen sind 295,00 DM vom Lumpenball, der durchgeführt wurde, 1.237,54 DM aus einer Verlosung sowie 147,50 DM an Mitgliedsbeiträgen. Hauptausgaben sind 141,00 DM für ein Fahrrad, 105,00 DM Unkosten für die Motorspritze sowie 750,00 DM für eine Motorsirene L141. Zudem weist ein Ausgabenposten für Getränke auf die Unterstützung bei einem Brand in Dietkirchen hin.

Schreiben Bürgermeister - zum Vergrößern klicken - (c) Stadtarchiv LimburgAus einer Akte im Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn geht folgendes hervor:
Gemeinsam hatten die Mitglieder der freiwilligen und der Pflichtfeuerwehr sich am Sonntag, 23. Mai 1948, um 6 Uhr am Morgen zu einer Übung einzufinden.
Bürgermeister Löw schrieb am 18. Mai 1948 an die Mitglieder der Pflichtfeuerwehr: „Am Sonntag, den 23. Mai l948 vormittags 6.00 Uhr findet zusammen mit der freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen eine Übung statt. Alle Mitglieder der Pflichtfeuerwehr werden hiermit aufgefordert um 6.00 Uhr Sonntag morgen am Spritzenhaus im Schulhof anzutreten. Unentschuldigtes Fehlen hat Unannehmlichkeiten zur Folge.“
Folgende Mitglieder der Pflichtfeuerwehr haben hiervon Kenntnis genommen: Martin Becker, Werner Eichhorn, Theo Gabb, Erich Klein, Adolf Roos, Rudolf Wicker, Bernhard Simonis, Johann Bendel, Josef Roos, Josef Kaiser, Albert Dernbach, Heinrich Hilfrich, Paul Weidenbusch, Josef Born, Heinrich Röhrig, Josef Kolter, Rudolf Schupp, Rudolf Löw, Hermann Kasteleiner, Martin Neunzerling, Josef Pötz (zum Teil haben wohl auch beauftragte Personen in Vertretung die Kenntnisnahme unterschrieben).
Da ein Großteil der einberufenen Pflichtfeuerwehrleute nicht erschienen war, bat der Bürgermeister den Landrat um Verhängung von Ordnungsstrafen.

Auf den Tag drei Jahre nach Kriegsende kommen am 8. Mai insgesamt 679 Delegierte der Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehren aus dem Regierungsbezirk in einer würdigen Feier in Eltville am Rhein zur Neugründung des Nassauischen Feuerwehrverbandes zusammen. Mitinitiator ist Josef Diefenbach aus Limburg-Eschhofen (1919-1933 Kommandant der Wehr Eschhofen, 1924-1933 Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Limburg, 1946-1948 Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft der KBI im Reg. Bez. Wiesbaden, 1948-1953 Vorsitzender NFV) der auch zum Vorsitzenden gewählt wird.

Die Wehr Limburg verfügt u. a. über 5 Großlöschfahrzeuge.

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1950: Bei der Generalversammlung der Feuerwehr Lindenholzhausen am 14. Januar in der Gastwirtschaft Arthen wird Johann Rompel als Nachfolger von Christian Schneider zum 1. Kommandant und Georg Löw zum 2. Kommandant gewählt. Schriftführer ist Jakob Jung, der von Alfons Fachinger (löst seinen Vorgänger Albert Friedrich ab) vertreten wird. Willi Birkhölzer ist Kassierer, der von Josef Sesterhenn vertreten wird. Zeugwart ist Willi Becker. Zudem ist man der Meinung, dass der Vorstand um 2 Beisitzer erweitert werden soll und wählt hierfür Alois Rompel und Heinrich Becker. Christian Schneider wird zum Ehrenkommandant ernannt. Zu Beginn der Generalversammlung begrüßt der Kommandant vor allem die aus der Gefangenschaft zurückgekehrten Kameraden. Der Neubau des Gerätehauses an der alten Schule in der Schulstraße wird begonnen. Das Kreisfeuerwehrfest in Staffel i.V.m. dem 70-jährigen Bestehen sowie der Kreisverbandstag in Kamberg (heute Bad Camberg) werden besucht. Für die Kameraden werden Mützen angeschafft, für die jedoch die Kosten selbst getragen werden. Zudem wird ein Theaterstück einstudiert und aufgeführt (Einnahmen 153,95 DM). Das Kassenbuch weist 81 Mitglieder aus. Der Kassenbestand am Jahresende beträgt 75,02 DM.

1951: Bei den Wahlen in der Generalversammlung am 10. Februar beim Gastwirt Röther ergeben sich keine Änderungen. Als Zeugwart wird Georg Muth zusätzlich gewählt. Es wird am Kreisverbandstag am 16. und 17. Juni in Eschhofen sowie eine Abordnung am Bezirksverbandstag in Biebrich teilgenommen. Die Feuerwehr erstellt zudem die Ehrenpforte für das Sängerfest zum 50-jährigen Bestehen des Männerchors „Cäcilia“ in der Bahnhofstraße. Der Kassenbestand am Jahresende beträgt 374,06 DM.

Aus einer Akte im Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn geht folgendes hervor:
Im April 1951 erhielt die Freiwillige Feuerwehr 30 neue Tuchuniformröcke und Mützen von der Fachfirma Willy Wenzel in Limburg. Dafür waren 2544 Mark zu zahlen.
Aus der Akte geht auch hervor, dass es Beschwerden gab. So wurden Feuerwehrleute wiederholt zu nächtlichen Übungen per Sirene zusammengerufen. Es erging der Hinweis, dass die Sirene nur im Katastrophenfall eingesetzt werden dürfe.

Am 04. Oktober wird in Limburg beschlossen, den früheren Deutschen Feuerwehrverband (DFV) wieder entstehen zu lassen, der dann am 12. Januar 1952 in Fulda wieder gegründet wird.

1952: In der Generalversammlung am 19. Januar beim Gastwirt Paul Simonis ergeben sich bei den Wahlen folgende Veränderungen: Zum Schriftführer wird Werner Brötz und als dessen Stellvertreter Adolf Otto gewählt (lösen Jakob Jung und Alfons Fachinger ab). Als Beisitzer werden Hermann Pötz und Walter Heun gewählt. Es wird am Kreisverbandstag in Ahlbach (15. und 16. Juni) teilgenommen sowie der Lumpenball ausgerichtet. Erstmals wird unter Planung durch Georg Muth am 3. August eine Ausflugsfahrt mit einem Omnibus (Kosten 220,50 DM) nach Oestrich am Rhein (Fahrstrecke Lindenholzhausen – Königstein – Wiesbaden – Oestrich – Bad Schwalbach – Schießheim - Lindenholzhausen) unternommen. Erstmals wird ein Preisschießen angeboten, wofür eigens ein Luftgewehr (Kosten 116,80 DM) angeschafft wird. Auch ein Familienabend wird durchgeführt. Bei Fachinger in der Bahnhofstraße muss ein Stallbrand gelöscht werden. Der Kassenbestand am Jahresende beträgt 1.266,47 DM.

Alois Perabo beendet das Amt des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes und somit auch des Kreisbrandmeisters.

Am 12. Januar wird in Fulda der Deutsche Feuerwehrverband e.V. wieder gegründet.

1953: Die Generalversammlung ist am 15. Januar bei Gastwirt Röther, in welcher der gesamte Vorstand wiedergewählt wird. In der Versammlung wird beanstandet, dass das Spritzenhaus trotz tatkräftiger Mithilfe der Mitglieder noch immer nicht vollendet ist. Daher wird an die Gemeinde appelliert, das Haus fertig zu stellen, damit die mangelhafte Aufbewahrung der Geräte und Schläuche ein Ende hat. Zudem wird beschlossen, eine neue Spritze und Schlauchmaterial anzuschaffen. Am 10. Oktober findet eine außerordentliche Versammlung statt. Die Gründe hierfür liegen in unliebsamen Ereignissen anlässlich des Familienausfluges sowie in den mangelnden Aktivitäten von Gemeindeseite her, was den Zustand der Gerätschaften, insbesondere der Spritze, sowie auch der Wasserspeicherung, anbetrifft. Es wird überlegt, ob neben dem Amt des Kommandanten auch ein Vorsitzender gewählt werden soll, was jedoch nicht gemacht wird. Man einigt sich darauf, eine Resolution zu fassen, die der Gemeinde zugeleitet werden soll. Im Laufe des Jahres werden 5 Übungen abgehalten und es wird eine neue Motorspritze angeschafft. Des Weiteren wird ein Lumpenball veranstaltet und am Kreisverbandstag in Hausen teilgenommen. Laut Kassenbuch hat die Feuerwehr 96 zahlende Mitglieder. Der Kassenbestand am Jahresende beträgt 984,89 DM.

Die Vehlener Straße wird kanalisiert.

Feuerwehrhaus (Bild aus 1981) - zum Vergrößern klicken1954: Die Generalversammlung ist am 16. Januar bei Gastwirt Jung. Da bemängelt wird, dass die Dienstauffassung in der letzten Zeit zu wünschen übrig lässt, wird beschlossen, dass die unter 30-jährigen zum Dienst verpflichtet sind. Ein dreimaliges unentschuldigtes Fehlen soll zum Ausschluss führen. Zudem soll zukünftig mindestens eine Übung im Monat abgehalten werden. Da Willi Birkhölzer in Folge Arbeitsüberlastung sein Amt als Kassierer zur Verfügung stellt, übernimmt Josef Sesterhenn als 2. Kassierer diese Funktion. Weiterhin wird vorgeschlagen, einen Spielmannszug zu gründen, wobei jedoch keine Einigung erzielt wird. Im Laufe des Jahres ist ein Einsatz bei der Fabrik Minz zu verzeichnen. Das Geräte- und Spritzenhaus an der alten Schule kann endlich bezogen werden. Beim Lumpenball spielt die Feuerwehrkapelle von Niederbrechen. Am Kreisverbandstag in Niederselters wird teilgenommen. Der jährliche Mitgliederbeitrag liegt bei 3 D-Mark.

Wilhelm Hepp aus Heringen wird zum Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg und somit auch zum Kreisbrandmeister gewählt.

Gründung des Landesfeuerwehrverbandes Hessen am 21. April in Frankfurt.

1955: Die Generalversammlung findet am 08. Januar bei Gastwirt Jung statt. Nach längerer Diskussion wird eine Trennung der Ämter Kommandant und Vorsitzender beschlossen. 1. Vorsitzender bleibt Johann Rompel, als 1. Kommandant wird Werner Brötz gewählt. Günther Schäfer wird als 2. Kommandant gewählt und löst Georg Löw ab. Anstelle von Werner Brötz wird Josef Martin Jung zum Schriftführer gewählt. Der Rest des Vorstandes wird wieder gewählt. Wiederum wird der Lumpenball durchgeführt. Im Laufe des Jahres werden 8 Übungen abgehalten und es müssen 2 Kamin- und ein Zimmerbrand gelöscht werden. Der Kassenbestand am Jahrsende beträgt 1.053,29 DM.

Nach der Kanalverlegung in der Vehlener Straße im Jahr 1953 wird begonnen auch das übrige Dorf zu kanalisieren.

Nachdem bisher bei Blaulichtern in Fahrtrichtung gerichtete Scheinwerfer mit blauen Scheiben verwandt wurden, musste in Folge des zunehmenden Straßenverkehrs aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs im Nachkriegsdeutschland die Sichtbarkeit der Einsatzfahrzeuge verbessert werden. Daher brachte die Firma Auer um 1955 die erste Rundumkennleuchte auf den Markt. Die legendäre Auer-Leuchte gab ein rundum sichtbares, flackerndes Blinken von sich.

Ermöglicht wurde diese 360-Grad-Abstrahlung durch ein Linsensystem. Später entwickelten andere Hersteller das Drehspiegel-Prinzip: Unter einer blauen Lichthaube dreht sich um eine feststehende Glühbirne ein Hohlspiegel.

1956: Die Generalversammlung ist am 14. Januar 1956 beim Gastwirt Jung. Am 04. Februar findet eine Familienfeier im Gasthaus Röther statt, der Lumpenball wird ebenfalls durchgeführt. Zum 50-jährigen Stiftungsfest der Harmonie wird ein Festwagen geschmückt und auch eine Ehrenpforte in der unteren Bahnhofstraße erstellt. Es wird beschlossen den aktiven Mitgliedern für die ureigensten Angelegenheiten einen Betrag von 100,00 DM zu bewilligen. Im Laufe des Jahres werden Feuerwehrfeste in Kirberg, Dauborn, Elz, Oberweyer, Heringen und Langendernbach besucht und 4 Übungen abgehalten. Der Kassenbestand am Jahrsende beträgt 980,83 DM. Die Mitgliederzahl wächst laut Kassenbuch auf 100 an.

Rechnung Fa. Wenzel - zum Vergrößern klicken - (c) Stadtarchiv LimburgAus einer Rechnung der Fachfirma Willy Wenzel in Limburg vom 17. Juli 1956 an die Gemeindeverwaltung Lindenholzhausen (im Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn) geht hervor, dass an die Freiwillige Feuerwehr 25 neue Feuerwehr-Schutzanzüge, 9 Feuerwehrhelme mit Nackenleder, 2 Feuerwehr-Hakengurte, 1 Feuerwehr-Beiltasche, 1 Feuerwehrfangleine, 1 Satz Armbinden sowie 3 Pertrix-Kastenlampen erhalten hat. Dafür waren 820,48 Mark zu zahlen.

Die Kanalisierung des Dorfes wird abgeschlossen.

Nachdem es bereits seit 1933 das ruhig leuchtendende Blaulicht gibt, wird nunmehr blinkende Blaulicht bzw. die Rundumkennleuchte eingeführt.

1957: In diesem Jahr finden 2 Generalversammlungen am 26. Januar und am 28. Dezember beide beim Gastwirt Jung statt. Bei der ersten Versammlung wird Josef Martin Jung zum 1. Schriftführer gewählt. Bei der Gemeinde soll bezüglich der Anschaffung von Uniformen ein Antrag gestellt werden. Es werden 17 Übungen, der Lumpenball und ein Familienabend beim Wirt Simonis abgehalten, 2 Feuerwehrfeste besucht und der Brandschutz beim Waldfest im Wingertsberg übernommen. Zudem müssen 2 Brände (Kirchenbrand und Dreschplatz) gelöscht werden, die im Keime erstickt werden können, so dass kein größerer Schaden entsteht. Die Feuerwehr stellt mit Pechfackeln beim Heldengedenktag die Ehrengarde. Bei der zweiten Versammlung am Jahresende wird der Vorstand bis auf die Beisitzer Hermann Pötz und Walter Heun, die ihre Ämter zur Verfügung stellen, wiedergewählt. An ihrer Stelle werden Josef Jung-Diefenbach, Josef Breser und Bernhard Rompel gewählt. Zudem wird Bernhard Rompel zum 2. Kassierer und Willi Birkhölzer zum Gerätewart gewählt. Der Kommandant führt aus, dass sich bis zum 10. November als Festwirt für das bevorstehende Fest Lorenz Jung (ehemalige Sportklause), Adolf Stein (Wendelinusstraße, heute Apotheke) und Josef Friedrich (Antoniusstraße) gemeldet haben.

Willi Gemmer aus Limburg wird als Nachfolger von Wilhelm Hepp zum Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes und somit auch zum Kreisbrandinspektor gewählt.

1958: Die Generalversammlung findet am 13. Dezember bei Gastwirt Josef Friedrich statt, in welcher der gesamte Vorstand wiedergewählt wird. Im Juli wird das 25-jährige Stiftungsfest gefeiert. Hierfür wird eine Ehrenpforte erstellt. Schirmherr ist Landrat Jäger aus Limburg. Das Fest beginnt mit einem Kommersabend mit Liedvorträgen der einzelnen Vereine. Am Sonntag ist zunächst ein Festgottesdienst, anschließend findet im Saalbau Friedrich die Tagung der Kommandanten statt. Um 13 Uhr wird eine Angriffsübung bei Josef Fachinger am Sportplatz gezeigt, wonach der Festzug beginnt. Beim Festzug spielen die Musikkapelle Niederbrechen und die Spielmannszüge von Thalheim und Wilsenroth. Am Montagmorgen wird ein Frühschoppen abgehalten. Es sind 4 Waldbrände, 2 Kaminbrände und 1 Brand im Wingertsberg zu verzeichnen. Zu einem Scheunenbrand in Niederbrechen wird die Wehr wohl nicht herangezogen, da sie keinen Motorwagen zur Verfügung hat und somit zu spät eingetroffen wäre.

Mit einer erhebenden Totenfeier wurde am 5. Juli der Kommers aus Anlaß des 25-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen eingeleitet. Dabei erklang das Lied vom Guten Kameraden und Kommandant Brötz gedachte all derer, die auf den verschiedenen Schlachtfeldern des Weltkrieges gefallen sind und die als Vermißte gelten, sowie der verstorbenen Kameraden der Wehr. Danach begrüßte der Kommandant die zahlreichen Gäste, streifte die Vereinsgeschichte und erinnerte an den Tag im September 1933, als sich 32 Bürger zusammenfanden, um sich in den Dienst des Allgemeinwohls zu stellen. Unter anderen gratulierten Landrat Jäger, Kreisbrandinspektor (Kbri) Gemmer, Bürgermeister Löw, Pfarrer Bruckner und Hauptlehrer Himmerisch der Wehr zum Jubiläum. Die Gründer der Wehr stellte der Landrat der Jugend als Beispiel vor Augen und ehrte dann 22 Kameraden, die auf eine 25jährige Mitgliedschaft zurückblicken können.

Am 6. Juli kamen die Feuerwehren aus dem Kreisfeuerwehrverband Limburg dann zu ihrem Verbandstag in Lindenholzhausen zusammen. Kreisbrandinspektor (Kbri) Gemmer leitete die Tagung und erklärte u. a., dass bei den Ausfahrten der Gerätehäuser zu veranlassen sei, daß die Wangen der Ausfahrtwände gemäß der neuen Unfallverhütungsvorschriften rot-weiß strichiert werden müssen (Streifen 20 cm breit).

MTW (VW Bus BJ 1959) - zum Vergrößern klicken1959: Am Jahresende wird ein VW-Bus (VW TS T), der bis in die 80er Jahre treu seinen Dienst tun wird, angeschafft. Das Fahrzeug kostet insgesamt ca. 8.000 DM und wird von der Gemeinde, der Brandkasse sowie auch von der Feuerwehr finanziert.

So findet sich am 16. November sich ein Eintrag im Kassenbuch über eine Zugabe des Vereins von 2.000 DM. (Anmerkung: Dies müsste somit das 3. Fahrzeug der Feuerwehr sein.)

Der Kassenbestand am Jahresende beläuft sich auf 900,05 DM. Die Wehr rückt viermal aus, davon je 2 Waldbrände und 2 Kaminbrände. Auch die Brandwache im Wingertsberg beim Waldfest wird wieder durchgeführt.

In Deutschland wird die erste Jugendfeuerwehr gegründet.

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1960: Die Generalversammlung ist am 12. Februar im Vereinslokal Lorenz Jung, in welcher der Vorstand und die Kommandanten erstmals für den Zeitraum von 3 Jahren gewählt werden. Das Amt des Vorsitzenden und damit die Amtstrennung Vorsitzender/Wehrführer wird zunächst wieder abgeschafft. Der bisherige Vorsitzende Johann Rompel wird Beisitzer. Der Rest des Vorstandes wird wiedergewählt. Alfred Stein wird zum Brandschutzverhütungsbeauftragten gewählt und vom Bürgermeister Löw bestätigt. Für diese Arbeiten erhält Stein von der Gemeinde 120 DM. Das Gerätehaus wird von den Herren aus Limburg besichtigt und man stellt fest, dass hier ein im Rahmen des Luftschutzes anzuschaffendes TLF 8 mit 3 Mann Besatzung und 3 Ersatzmännern untergebracht werden könnte. Die Meldung, ob dem zugestimmt wird, muss bis zum 20. Juli in Limburg eingegangen sein. Zudem soll im Sirenenkasten ein Schlüssel für das Gerätehaus hinterlegt werden. Die Feuerwehr muss zu 2 Kaminbränden und einem Stallbrand beim Feuerwehrkamerad Josef Fachinger (Mensfelder Straße) ausrücken. Am am 28. Juni 1960 wird eine Großbrandübung mit neun Wehren aus der Nachbarschaft durchgeführt, bei der das Wasser aus dem 1 300 m entfernten Emsbach entnommen werden mußte. Die Gemeinde stellt 1.000 DM für die Anschaffung von neuem Schlauchmaterial zur Verfügung. Der traditionelle Lumpenball wird abgehalten. Der Kassenbestand wächst zum Jahresende auf 1.101,74 DM. Am 28. Juni wurde eine Großübung mit neun Wehren durchgeführt, bei der das Wasser aus dem 1.300 m entfernten Emsbach entnommen werden mußte.

Die erste mechanisch-biologische Kläranlage mit hochbelastbaren Tropfkörpern im Kreis Limburg wird in Lindenholzhausen in den Veler Wiesen, im Emsbachtal zwischen Bahnhof und Lindenmühle, gebaut.

1961: Bei der Generalversammlung am 04. März im Gasthaus Jung wird Willi Birkhölzer zum 1. Vorsitzenden und zum 1. Kommandanten gewählt und löst Werner Brötz ab. Alfred Bäcker wird für Willi Birkhölzer als Gerätewart gewählt. Alfred Stein wird von Josef Jung-Diefenbach als Brandschutzverhütungsbeauftragter abgelöst. Der Wehr soll nunmehr nach der Prüfung und Bewerbung im letzten Jahr im Rahmen des neuen Luftschutzgesetzes ein entsprechendes Fahrzeug (TLF 8) zur Verfügung gestellt werden. Es werden 16 Übungen plus 2 Übungen als Arbeitsdienst im Gerätehaus durchgeführt. Bei den Großübungen am 03. September in Eschhofen und am 22. Oktober in Niederbrechen ist die Wehr auch mit dabei. Die Großübung der Feuerwehr Eschhofen findet zusammen mit den Nachbarwehren aus Mensfelden, Dehrn und Lindenholzhausen und dem DRK statt. Es war eine eindrucksvolle Demonstration der Schnelligkeit und Schlagkraft einer kleineren Feuerwehr. Der Übung lag der Brand eines Sägemehlschuppens neben der Turnhalle zugrunde. Da der Wind aus Nordost kam, hatte der Brand schon auf die Turnhalle, in der Kinder turnten, übergegriffen. Bereits nach 5 Minuten konnte die Brandbekämpfung aus zwei Schläuchen aufgenommen werden. Da durch die starke Rauchentwicklung Vergiftungsgefahr bestand, wurde das DRK alarmiert. In kurzer Zeit waren die Krankenwagen zur Stelle, ein großes Verbandszelt wurde aufgeschlagen, in dem die Verletzten, die mit Gasmasken aus der Turnhalle geholt werden mußten, behandelt wurden. Eine Schlauchleitung wurde von der Lahn quer durchs Dorf bis an den Brandherd gelegt.

In der Nacht zum 04. September wird die Wehr zu einem Großbrand nach Eschhofen gerufen. Schon 9 Minuten nach der Alarmierung ist man vor Ort. Der Bürgermeister von Eschhofen bedankt sich hierfür in einem Schreiben und die Wehr bekommt 40,00 DM als Löschprämie. Am 22. November wir eine Abschlussübung in der Sackstraße bei Adolf Otto und in der Engstraße bei Cristian Schneider abgehalten. Die neue Kläranlage wird am 09. Mai von der Feuerwehr mit Wasser gefüllt und in Betrieb genommen. Am 18. Juni ist das Ziel des Vereinsausfluges Winningen an der Mosel. Weiterhin wird beim Waldfest des Verschönerungsvereins am 24. und 25. Juni im Wingertsberg die Brandwache übernommen. Der Ehrenkommandant Christian Schneider stirbt am 04. Januar 1961 und wird ehrenvoll zu Grabe getragen. Eine weitere Jahreshauptversammlung findet am 09. Dezember im Gasthaus Jung statt. Johann Rompel wird hierin zum neuen Ehrenkommandanten ernannt. Die Wehr besitzt am Jahresende insgesamt 25 Uniformen sowie an Geldmitteln 1.163,38 DM.

1962: Im Laufe des Jahres werden 16 Übungen und 2 Arbeitsabende durchgeführt. Einmal muss die Kläranlage ausgepumpt und 5 Brände auf der Schutthalde müssen gelöscht werden. Zudem wird der Brandschutz beim Waldfest übernommen, die Feuerwehr Limburg besichtigt, eine Großübung mit der Feuerwehr Niederbrechen durchgeführt, am Volkstrauertag auf dem Friedhof den Toten gedacht, der Lumpenball und ein Familienabend abgehalten sowie das Feuerwehrfest in Ellar besucht. Die Gerätewarte erhalten 100 DM als Anerkennung für die Pflege des Leiterwagens und der übrigen Gerätschaften. Georg Muth wird als Gerätewart bestätigt.

1963: Die Generalversammlung ist am 26. Januar 1963 bei Gastwirt Josef Friedrich. Der Ehrenkommandant bittet den Vorstand, bei der Gemeinde wegen der Bezuschussung des VW Busses im Jahr 1959 nachzufragen, da sich aufgrund des Antrages vom 09.12.1961 und des erneuten Antrages vom 24. Januar dieses Jahres noch nichts getan hat. Die Wehr hatte der Gemeinde seinerzeit für die Anschaffung des Fahrzeuges einen Betrag von 2.000 DM zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde hatte nach der Anschaffung des Busses von der Nassauischen Brandversicherung eine Bezuschussung von 30 % erhalten. Somit wurde die Gemeinde gebeten, den Prämienanteil der Nassauischen Brandversicherung für den Beitrag der Feuerwehr, somit 30 % von 2.000 DM = 600 DM, der Feuerwehr zurück zu vergüten, da diese das Geld selbst verwalten könne. Dies wird in einer darauffolgenden Sitzung der Gemeindevertretung jedoch abgelehnt. In der Vorstandssitzung am 27. März wird daher beschlossen, einen weiteren Antrag zu stellen sowie die 100 DM für die Gerätewarte zukünftig in die Gemeinschaftskasse zu vereinnahmen. Zudem wird für 250 DM ein Mannschaftswagen bei Zoner angekauft und von den Kameraden generalüberholt (Anmerkung: Wahrscheinlich wird auch hier vom Verein nur ein Betrag zur Anschaffung zugesteuert - um welches Fahrzeug es sich handelt, ist nicht bekannt - es handelt sich um ein weiteres Fahrzeug zusätzlich zu dem 1959 angeschafften VW-Bus). Weiterhin werden Wasserstrahlpumpe, Druckbegrenzer, 20 Kleiderspinde und eine Tür für den Schlauchturm angeschafft. Am 20. Januar muss zu einem Zimmerband in der Schulstraße, am 09. August zu einem Brand eines Lichtmastes in der Mensfelder Straße, am 28. Oktober zu einem Großbrand bei der Firma Wagner in Lindenholzhausen an der Grenze zu Eschhofen in der Dietkircher Straße, am 09. November zu einem Scheunenbrand in Eschhofen und am 15. November zu einem Kaminbrand in die Sackstraße bei Roos, sowie zu 2 Bränden auf der Schutthalde im Hochfeld ausgerückt werden. Zudem sind 2 Keller auszupumpen, darunter der Keller von Pfarrer Bruckner. Zweimal wird der Kanal der Sportklause gespült. Zudem werden der Brandschutz beim Waldfest übernommen, der Lumpenball durchgeführt, die Feuerwehrfeste in Steinbach und Hausen besucht sowie an einer Großübung in Ohren teilgenommen. Das Ziel des Ausfluges am 29. Juni ist Tann in der Rhön an der Zonengrenze. Im Laufe des Jahres werden 28 Übungen abgehalten, die zu 98 % besucht sind und 210 Stunden zur Instandsetzung und Verschönerung des Feuerwehrgerätehauses aufgewandt.

1964: Bei der Generalversammlung am 22. Februar beim Gastwirt Josef Friedrich wird Reinhold Gabb zum 2. Kommandanten gewählt und löst Günther Schäfer ab.

Zeitungsbericht 1964 - zum Vergrößern klickenJosef Martin Jung wird 2. Schriftführer und Josef Jung-Diefenbach wird zum 1. Schriftführer gewählt. Will Speth wird Beisitzer. Es wird bekannt gegeben, dass die neue Satzung von der Gemeindevertretung genehmigt worden ist. Zudem werden die beantragten 600 DM von der Brandversicherung nunmehr von der Gemeinde an die Feuerwehr ausgezahlt. An Bränden sind am 1. Januar ein Großbrand in Linter, am 25. Januar ein Autobrand auf der B8, wobei leider 2 Menschen tot geborgen werden müssen, sowie am 25. September ein Dachstuhlbrand beim Kameraden Hermann Pötz zu verzeichnen. Weitere 25 Hilfeleistungen kommen hinzu, wie beim Gauturnfest, bei dem die Wehr die Laufbahn befeuchtet und 3 Tage lang die Brandwache stellt. Die Wehr unterstützt auch bei der Säuberung der Kläranlage. Das Kreisverbandsfest in Elz wird besucht. Bei der Abschlussübung am 28. Oktober ist die Wehr schnell zur Stelle. Der Ausflug hat Attendorn als Ziel. Eine Nikolausfeier findet bei Helmut Otto (ehemalige Sportklause) statt. Erstmals wird auf Initiative der Feuerwehr ein Martinszug durchgeführt, bei dem über 500 Teilnehmern gerechnet wird und von 4 Bäckern je 125 Bretzeln zu je 25 Pfennig gebacken werden. Der Kassenbestand am Jahresende beläuft sich auf 1.103,30 DM und der Bestand der Sterbekasse auf 660,71 DM.

Laut einer Unterlage im Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn zahlte die Nassauische Brandversicherung im März 1964 an den Lindenholzhausener Feuerwehr insgesamt 110 Mark als Spritzenprämie aus „für den hervorragenden Einsatz bei der Brandbekämpfung“ in Eschhofen und Linter.

Beginn der Verbandsarbeit der Hessischen Jugendfeuerwehr.

Gründung der Deutschen Jugendfeuerwehr am 31. Oktober.

1965: Die Generalversammlung findet am 05. Februar beim Gastwirt Josef Friedrich statt. Im Anschluss an die Versammlung wird der von den Aktiven der Wehr instandgesetzte Mannschaftswagen von Kreisbrandinspektor Gemmer übergeben. Es werden im Laufe des Jahres 22 Übungen und weitere 5 Unterrichtsstunden abgehalten. An Bränden sind ein Speicherbrand bei Josef Roos (Frankfurter Straße), bei dem die Wehr jedoch nicht mehr eingreifen muss, sowie ein Schuttgrubenbrand an der Schule zu löschen. Zudem sind weitere 10 Hilfeleistungen zu verzeichnen. Bei der Abschlussübung am 02. November wird der Turm des Gerätehauses als Brandobjekt angenommen. Auch bei der Großübung am 09. November in Oberbrechen ist die Wehr mit dabei. Hierfür wurden 14 Wehren alarmiert, und zwar Nauheim, Werschau, Niederbrechen, Lindenholzhausen, Oberbrechen, Niederselters, Mensfeld. Linter, Kirberg, Dauborn. Neesbach, Heringen und Ohren. Hauptaufgabe dieser Großübung ist es, die Wasserförderung über lange Wegestrek- ken vorzunehmen und die Wehren auf eine gute Zusammenarbeit, insbesondere der Maschinisten, abzustimmen. Das Löschwasser muss dabei über einen 2000 m langen Weg gefördert werden.

Ein Erste Hilfe Kurs wird durchgeführt. Durch die Gewährung eines Zuschusses von 500 DM von Seiten des Kreises können 225 m Kunstfaserschläuche sowie eine 3-teilige Steckleiter angeschafft werden. Die Feuerwehr verfügt nunmehr über 500 m Schlauchmaterial. Der Kassenbestand wächst auf 1.858,30 DM an.

In Limburg verkündet Bürgermeister Kohlmaier, dass Bestrebungen im Gange sind, die Feuerwehr Limburg zu einer Stützpunktfeuerwehr zu machen. Es werden erste Überlegungen zum Neubau eines Gerätehauses für die Wehr Limburg angestellt.

1966: Die Generalversammlung ist am 29. Januar 1966 beim Gastwirt Friedrich. Willi Speth wird Gerätewart und Georg Muth Beisitzer. Die Feuerwehr hilft bei einem Großbrand am 31. Januar in Eschhofen, wobei die Wehr das Wasser aus der Lahn herbeizuholen hat. Am 15. Mai findet der Ausflug mit 2 Omnibussen nach Bad Münster am Stein statt. Zwischenstationen auf der Hinfahrt sind Wiesbaden, Nieder-Saulheim und Frei-Laubersheim. Es sind 32 Übungen und 13 Hilfsdienste zu verzeichnen, darunter Brandwachen beim Sängerfest (13./14. August) und Waldfest (09./10.Juli). Die Großübung wird am 10. November im Bundeswehrdepot (ehemaliges Gelände der Fa. Wagner) abgehalten. Die Vereinskasse wächst erstmals auf einen Bestand knapp über 2.000 DM an. Der Ehrenkommandant Johann Rompel verstirbt und wird ehrenvoll zu Grabe getragen.

Am 25. Juli durchbricht frühmorgens ein auf der Autobahn auf der Heimfahrt von Österreich fahrender Brüsseler Omnibus das Geländer der Autobahnbrücke. Der mit 43 Personen besetze Bus stürzt 12 Meter tief auf die Kreisstraße zwischen Niederbrechen und Werschau. Den ersten Helfern, Einwohner der benachbarten Dörfer, die auf dem Weg zur Arbeit sind, bietet sich ein Bild des Grauens. Mit Eisensägen arbeiten sich die kurz darauf eintreffenden Helfer (Polizei, Feuerwehr und Sanitäter) durch das Gewirr aus Stahl und Blech. Verstümmelte Leiber, verrenkte Gestalten, alles blutverschmiert. Erst als ein Kranwagen eintrifft, der den auf dem Dach liegenden Bus anhebt, können die eingeschlossenen Menschen befreit und die Verletzten in die Krankenhäuser nach Limburg, Weilburg, Hadamar und Diez transportiert werden. Pfarrer Bernhard und seine Amtsbrüder geben den Sterbenden die letzte Ölung und spenden ihnen Trost. Zehn Ärzte aus den umliegenden Orten leisteten Erste Hilfe. Für 17 Insassen, meistens Kinder, kommt jede Hilfe zu spät. Weitere Kinder sterben auf dem Transport ins Krankenhaus. Insgesamt finden 33 Menschen, darunter der Fahrer des Omnibusses und die erwachsenen Begleitpersonen den Tod. Über zwei Dutzend Helfer erhalten im Nachhinein den Orden des belgischen Königs.

Zeitungsartikel Mitgliederzuwachs 1967 - zum Vergrößern klicken1967: Die Generalversammlung findet am 14. Januar statt. Bei den Vorstandwahlen wird Josef Löw als Nachfolger von Josef Martin Jung zum 2. Schriftführer gewählt. An Stelle von Josef Breser, der sein Amt als Beisitzer zur Verfügung stellt, wird Georg Löw gewählt. Es wird bemängelt, dass die Zisterne im alten Schulhof undicht ist. Erste Teilnahme am Wettstreit des Kreisfeuerwehrverbandes am 17. September in Niederbrechen. Es haben sich anfangs 12 Wehren gemeldet, zum Antritt kommen jedoch nur 6, woraus man erkennen kann, dass dort einiges verlangt wurde. Die Feuerwehr Lindenholzhausen erringt den 3. Platz. Es wird eine gemeinsame Übung mit der Feuerwehr des Bundeswehrdepots (Liegenschaft der Fa. Wagner, Dietkircher Straße Richtung Eschhofen auf der rechten Seite vor der Kreuzung) durchgeführt. Insgesamt werden im Laufe des Jahres 60 Übungen abgehalten, wovon 10 kleinere Hilfeleistungen sind. Zudem ist am 18. Februar u.a. ein Waldbrand im Wingertsberg zu verzeichnen. Am 11. Juni geht es im Rahmen des Ausfluges nach Rod an der Weil. Zehn neue Mitglieder werden aufgenommen. Ansonsten Durchführung des traditionellen Lumpenballs. Die Gemeinde stellt zusätzlich in der alten Schule einen Raum für Unterricht zur Verfügung. Am 20. Oktober wird ein Kameradschaftsabend durchgeführt. Am 30. Dezember findet beim Vereinswirt Josef Friedrich eine weitere Generalversammlung statt. Es wird beschlossen, für die Wehr eine Standarte anzuschaffen.

Eröffnung des Deutschen Feuerwehrmuseums in Fulda.

1968: Am 19. Mai wird ein Ausflug in Richtung Odenwald mit Besichtigung des Felsenmeeres in Michelstadt und der Barockkirche in Miltenberg durchgeführt. Die Feuerwehr hilft beim Brand am 1. Juni in Niederbrechen, bei dem 18 Wehren den Flammen zu Leibe rücken. Es sind 57 Übungen und 12 Hilfeleistungen zu verzeichnen. Am 29. August ist die Feuerwehr nach einem wolkenbruchartigen Regen über Lindenholzhausen im Einsatz, wobei 6 Keller unter Wasser vorgefunden werden. Beim Wettkampf am 15. September wird der 3. Platz belegt. Am 5. Oktober wird eine Großübung mit Wasserförderung über lange Wege vom Kreuz in der Bahnhofstraße bis zur alten Schule unter Beteiligung von 7 Nachbarwehren durchgeführt. Der neue Schulungsraum wird in Eigenleistung eingerichtet. Eine erstmals durchgeführte Haussammlung bringt den erfreulichen Betrag von 1.600,50 DM in die Kasse. Das Protokoll enthält zudem einem Halbsatz, dass am 02. März ein anderes/weiteres Auto angeschafft wurde. (Anmerkung: Ob dies stimmig ist, kann nicht beurteilt werden - wenn, dann kann es sich nur um das vom Bund im Rahmen des Luftschutzes/Zivilschutzes zur Verfügung gestellte Tanklöschfahrzeug TLF 8/8 auf Unimog-Fahrgestell handeln). Da der bisherige Schriftführer Josef Jung-Diefenbach am 03. Februar verstirbt, übernimmt Josef Löw als Vertreter dieses Amt.

Einweihung des Neubaus der Feuerwache in Limburg.

Die Wettkämpfe auf Kreisebene des Kreisfeuerwehrverbandes, an denen sich 12 Gruppen beteiligen, werden am 15. September auf dem Sportplatz in Niederbrechen ausgetragen. Es sind nasse Schnelligkeitsübungen auf der Grundlage der Wettkampf Übung A-TS der Landesleistungswettkämpfe. Den ersten Platz belegt mit 771 Punkten die Gruppe der Wehr Niederselters, gefolgt von Oberweyer mit 732 Punkten und den Wehren Langendernbach und Lindenholzhausen mit je 726 Punkten auf dem dritten Platz. Kbri Gemmer weist bei der Siegerehrung auf die große Bedeutung der Wettkämpfe für die Ausbildung und den Einsatz der Wehrmänner hin.

Die erste Jugendfeuerwehr im Landkreis Limburg und somit in unserer Heimat wird in Ellar gegründet. In der Festschrift zum 50-jährigen der Freiwilligen Feuerwehr Ellar im Jahr 1979 ist verzeichnet, dass „1968 die Wehr Verstärkung erhielt und eine Jugendfeuerwehr gegründet worden sei“. Die Festschrift zum 75-jährigen Jübiläum der Freiwilligen Feuerwehr Ellar im Jahr 2004 belegt, dass  am 08.04.1968 12 Kinder in die JF Ellar eingetreten sind, um gemeinsam Löschen zu lernen.“ Gründungsjugendwart ist Eduard Jost. Die Statistik des Deutschen Feuerwehrverbandes für das Jahr 1968 belegt, dass es in ganz Hessen erst 357 Jugendfeuerwehren mit rund 6.000 Mitgliedern gibt. Deutschlandweit sind es 1.136 Jugendfeuerwehren mit rund 19.000 Mitgliedern.

Das Hessische Innenministerium stiftet an diejenigen Jugendfeuerwehren, die bereits Helme gekauft haben. Das Land legt dann die gleiche Anzahl von Helmen noch einmal oben drauf, insgesamt 1.000 Jugendfeuerwehrhelme. Im Oktober bietet die Hessische Landesfeuerwehrschule den ersten Lehrgang für Jugendfeuerwehrwarte an.

1969: Bei der am 17. Januar durchgeführten Generalversammlung wird beschlossen, den monatlichen Beitrag auf 0,50 DM anzuheben. Josef Löw wechselt das Amt vom 2. zum 1. Schriftführer, Norbert Breuer wird zum 2. Schriftführer gewählt. Es werden 20 Übungen und 10 Hilfsdienste, eine Brandwache beim Waldfest sowie der Martinszug durchgeführt. Hinzu kommen Brände bei der Fa. Scheid und in Niederbrechen sowie eine Abschlussübung bei Josef Otto in der Fahnenstraße. Ansonsten werden der Lumpenball ausgerichtet und eine Filmvorführung über die Großübung und die Wettkampfspiele in Niederbrechen angeboten. Im Mai wird ein eintägiger Vereinsausflug mit 2 Bussen nach Königswinter unternommen. Der Verein wächst auf einen Mitgliederstand von 115 Mitgliedern. Die Gemeinde erhöht den Feuerwehretat von 1.000 auf 2.000 DM.

Gründung der ersten Jugendfeuerwehr im Oberlahnkreis in Dehrn. Erstmals am 18.03.69 berichtet das Protokollbuch des KFV Oberlahn, dass es notwendig ist, sich mit der Einrichtung von Jugendfeuerwehren zu befassen.

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1970: Durchführung einer Generalversammlung am 02. Januar und des Lumpenballs. Es sind 16 Hilfsdienste, 2 Katastropheneinsätze und 40 Übungen zu verzeichnen. Insgesamt 24 Personen nehmen an einem Erste Hilfe Lehrgang teil. Am 07. Juni wird ein Vereinsausflug an die Mosel (Cochem und Winningen) durchgeführt.

Gründung der Jugendfeuerwehren Würges, Wilsenroth, Niederzeuzheim, Kirberg und Waldhausen. Das Land Hessen verankert die Jugendfeuerwehren im Brandschutzhilfeleistungsgesetz. Der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg beschließt am 21.11.1970, „dass das Bestreben zur Errichtung von Jugendfeuerwehren gefördert werden soll und interessierte Wehren in diesem Bestreben unterstützt werden sollen. Anfragen und Post der Hessischen Jugendfeuerwehr erledigt der Verbandsvorsitzende persönlich.

1971: Durchführung einer Generalversammlung am Jahresanfang. Der komplette Vorstand wird neu gewählt. Die Ämter werden wie folgt besetzt: Willi Birkhölzer und Reinhold Gabb zum 1. und 2. Kommandant, Josef Sesterhenn und Waldemar Jung (löst Bernhard Rompel ab) zum 1. und 2. Kassierer, Josef Löw und Willi Speth (löst Norbert Breuer ab) zum 1. und 2. Schriftführer, Günter Birkhölzer als Gerätewart sowie Georg Muth, Georg Löw, Norbert Breuer, Günther Schäfer und Willi Mais als Beisitzer.

Feuerwehrhaus mit LF 8 und TLF 8 (Bild aus 1981) - zum Vergrößern klickenAm 2. März wird ein neues Feuerwehrfahrzeug LF 8 OPEL Blitz (Kosten 34 TDM incl. Ausrüstung) angeschafft, das am 12. Juni an die Feuerwehr übergeben wird. Die Fa. Möbus stiftet der Wehr 1.000 DM zur Ausrüstung des neuen Fahrzeuges. Weiterhin werden 3 Atemschutzgeräte angeschafft. An Einsätzen sind 10 Hilfeleistungen sowie 7 Brände und an Übungen 48 plus eine Gemeinschaftsübung mit Eschhofen zu verzeichnen. Beim Volksmarsch übernimmt die Wehr die Verkehrssicherung. Am 19. Januar brennt es bei der TuS/Sportklause. Insgesamt werden 48 Übungen durchgeführt. Die für Leberecht durchgeführte Sammlung ergibt einen Betrag von 1.029,50 DM. Ein Vereinsausflug nach Attendorn wird am 29. August veranstaltet.

Hans Arnold wird am 29. März zum Wehrführer der Wehr Limburg und somit auch Stadtbrandinspektor der Stadt Limburg a.d. Lahn gewählt. Zur Besserung des Brand- und Katastrophenschutzes sowie des Unfallrettungsdienstes in den Landkreisen wird vom Hessischen Innenministerium als Hauptbestandteil einer Fernmelde- und Notrufzentrale ein Funk-Kommandotisch gegen eine Überlassungsvereinbarung an den Stützpunkt der Feuerwehr Limburg durch die Fa. AEG-Telefunken geliefert und voll funktionsfähig eingebaut.

Die Gemeindegebietsreform und das neue Hessische Brandschutzhilfeleistungsgesetz verändern die Struktur der Feuerwehren.

1972: Die Generalversammlung findet am 26. Februar statt, in der ein Abschluss einer Zusatzversicherung für die Feuerwehrmänner beschlossen wird. In diesem Jahr sind 38 Übungen, 14 Hilfeleistungen, 3 Brände auf der Schutthalde und ein weiterer Einsatz zu verzeichnen. Der Festausschuss unter dem Vorsitz von Günter Schäfer und den weiteren Mitgliedern für Wirtschaft: Erwin Simonis, Bau: Norbert Breuer, Finanz: Josef Sesterhenn, Ehren: Georg Ries, erledigt die Vorarbeiten zum Fest. Die Abschlussübung findet bei der Fa. Fleissner statt, wobei die Atemschutzgeräte eingesetzt werden.

Zum 01. Januar wird die bisherige politische Selbstständigkeit der Gemeinde Lindenholzhausen durch die Angliederung an die Stadt Limburg beendet. Lindenholzhausen wird nach Dietkirchen (1971) zusammen mit Ahlbach nunmehr Stadtteil von Limburg. Die anderen Stadtteile folgen erst zwei Jahre später zum 01.01. bzw. 01.07.1974. Nach dem Vertragswerk bleiben in Lindenholzhausen Ortsgericht und Schiedsmann, Vatertierhaltung, Feuerwehr und Brandschutz, Ortsrufanlage sowie die Kirmes (2. Sonntag im September) und der Jagdbezirk erhalten.

Die Energieversorgung Limburg GmbH übernimmt die Wasserversorgung von Lindenholzhausen. Da die örtlichen Quellen nicht mehr über eine ausreichende Kapazität verfügen, soll eine Verbindungsleitung an das Wassernetz der Kernstadt Limburg Abhilfe schaffen.

Gründung der Jugendfeuerwehr Obertiefenbach am 26. Februar. Am 24.07.1972 wirbt der Landesjugendfeuerwehrwart Georg Kühn auf der Dienstversammlung der Ortsbrandmeister des Oberlahnkreises in Merenberg deutlich für die Ernennung eines Kreisjugendfeuerwehrwartes. Wenngleich KBI Ernst Jörres nach der Wortwahl des Weilburger Tageblattes wohl nicht restlos davon überzeugt ist: „Man könne erst mit einer weitangelegten Erweiterung der Jugendfeuerwehr beginnen, wenn ein gültiger Plan vorliege und er wisse, dass genügend Kräfte zur Verfügung stünden. Im Augenblick sei alles noch in einem – so wörtlich – Gärungsprozess.“ Am 17.10.1972 wird im Kreisverband Limburg ein Kreisjugend-feuerwehrwart gewählt. Mit 23 Ja- und einer Gegenstimme wird Reinhard Schönherr aus Niederselters der erste Kreisjugendfeuerwehrwart.

Zeitungsartikel Fest 1973 - zum Vergrößern klicken1973: Die Generalversammlung findet am 12. Januar statt. Vom 19. bis 21. Mai wird der 40. Geburtstag der Wehr gefeiert. Schirmherr ist Peter Hofmann. Unter den Gästen ist auch der damalige Hessische Finanzminister Heribert Reitz. Beim bunten Abend tritt das aus Funk und Fernsehen bekannte Schlagerduett "Cindy und Bert" auf. Zum Zeitpunkt des Festes zählt der Verein 150 Mitglieder, davon 25 Aktive.

Fahrzeuge und Feuerwehrhaus (Bild aus 1981) - zum Vergrößern klickenAls Fahrzeuge sind aufgeführt das LF 8 mit Vorbaupumpe, ein VW - Mannschaftstransportwagen, der mit einer TS 8 und einer Unterwasserpumpe bestückt ist sowie ein Tanklöschfahrzeug TLF 8/8 (Daimer Benz Unimog-Fahrgestell) des Zivilen Bevölkerungsschutzes, Kennzeichen LM 8524, eingebauter 800 l Wassertank (beheizbar), Truppbesatzung 1:2 und eingebauter Heckpumpe FP 8/8. Am 21. Dezember wird Willi Birkhölzer mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz II. Stufe ausgezeichnet. In der Generalversammlung am 28. Dezember wird der komplette Vorstand neu gewählt. Günter Birkhölzer wird als Nachfolger seines Vaters zum 1. Kommandanten gewählt. Reinhold Gabb bleibt 2. Kommandant, Josef Sesterhenn 1. Kassierer Waldemar Jung 2. Kassierer und Willi Speth 2. Schriftführer. Manfred Gabb löst Josef Löw als Schriftführer ab. Als Gerätewarte werden Helmut Becker (löst Günter Birkhölzer ab) und Berthold Wagner gewählt. Neue Beisitzer werden Peter Licht und Günther Schäfer. Georg Muth wird als Beisitzer wiedergewählt. Willi Birkhölzer wird zum Ehrenkommandanten ernannt. Im Laufe des Jahres werden 38 Übungen abgehalten. Es sind 10 Hilfeleistungen, 5 Brände zu verzeichnen, darunter am 14. August ein Brand in der Schuttgrube, am 12. September ein Flächen- und Waldbrand im Wingertsberg, am 15. September ein Autobrand in der Schmiede von Walter Rompel in der Sackstraße und am 25. Oktober ein Garagenbrand bei Richard Jung in der Fahnenstraße. Insgesamt ist die Wehr 80 Stunden im Einsatz.

Da der Kreisjugendfeuerwehrwart des Kreisverbandes Limburg, Reinhard Schönherr, sein Amt niederlegen muss, wird am 07.06.1973 Friedel Jung aus Wilsenroth als sein Nachfolger gewählt. Im Kreisverband Oberlahn wird als erster Kreisjugendfeuerwehrwart Walter Wirtz aus Obertiefenbach mit diesem Amt betraut.

In der Bundesrepublik Deutschland gab es bis 1973 keine einheitlichen Notrufnummern. Dann traten die neuen Regeln des Notrufsystems 73 in Kraft. Damit wurden die Nummern 110 und 112, welche bereits seit 1948 regional verwendet wurden, bundesweit verbindlich. Veranlasst wurde dies durch den Tod des achtjährigen Björn Steiger, der 1969 nach einem Verkehrsunfall starb, weil die Rettungskräfte zu spät eintrafen. Der Vater des Unfallopfers engagierte sich später für eine Verbesserung des Notrufs und gründete die Björn-Steiger-Stiftung (Quelle: Wikipedia).

1974: Die Generalversammlung wird am 28. Dezember beim Vereinswirt Josef Friedrich abgehalten. Es sind 46 Übungen, 10 Hilfeleistungen, 2 Brände sowie 2 Brandwachen (Waldfest, Sängerfest der HARMONIE) zu verzeichnen. Dazu gehören auch das Auspumpen eines Klärteiches der Steedener Kalkwerke anlässlich eines schweren Betriebsunfalls am 19. Januar, ein Schornsteinbrand und ein Brand in der Schuttgrube. Das Mannschaftstransportfahrzeug wird umgebaut und ein ca. 2,5 x 1,5 m großer Ortsplan erstellt. Mittels Schaltern können Lampen eingeschaltet werden, die straßenweise die Lage der Hydranten anzeigen. Die Wehr ist 433 Stunden im Einsatz.

Wegen Wassermangels in Niederbrechen wird zweimal von Lindenholzhausen bis zu den Siedlungshöfen der Gemarkung Niederbrechen eine Schlauch-Verbindungen (870 m Schlauchmaterial) hergestellt und hierdurch Wasser von der Stadt Limburg nach Niederbrechen geliefert.

Im Januar wird die erste Relaisfunkstelle für den Landkreis Limburg am Hof Beselich bei Familie Hans Lanois (Beselicher Kopf) in Betrieb genommen. Der Stadtbrandinspektor berichtet im Februar über die geplante Umrüstung auf die Funkalarmierung. Der Landrat schreibt im März/April die Stadt Limburg wegen der Besetzung des Kommandotisches (Funkleitstelle) rund um die Uhr an.

Im Rahmen der Gebietsreform und Landkreisneugliederung in Hessen entsteht am 1. Juli 1974 der Landkreis Limburg-Weilburg aus den Kreisen Limburg und Oberlahn mit dem Hauptsitz der Verwaltung in Limburg und einer Nebenstelle in Weilburg.

1975: Am 14. April 1975 wird im Feuerwehrheim in der alten Schule in der Schulstraße (Standort des heutigen Feuerwehrhauses) in Lindenholzhausen im Beisein des ersten Wehrführers Günter Birkhölzer, des zweiten Wehrführers Reinhold Gabb, des ersten Schriftführers Manfred Gabb und des zweiten Kassierers Waldemar Jung die Jugendfeuerwehr Lindenholzhausen gegründet. Zur Gründungsversammlung sind bereits 7 Jugendliche erschienen: Reinhard Breuer, Mathias Jung, Christof Kaes, Ralf Rörig, Frank Sopp, Lothar Springer und Manfred Weixler. Zusätzlich hat Bernd Rompel, der an diesem Abend nicht kommen kann, sein Interesse erklärt. Zum Jahresende zählt die Jugendfeuerwehr schon 17 Jugendliche. Da die Stärke von 17 Jugendlichen für eine Gruppe zu viel ist, werden 2 Gruppen gebildet. Hierzu werden bis zur Mitgliederversammlung im November Reinhard Breuer und Christof Kaes als Gruppensprecher gewählt. Das Amt des Jugendwartes begleitet bis zur offiziellen Wahl der erste Schriftführer der Wehr, Manfred Gabb.

Bei den Aktiven sind 44 Übungsabende, 1 Blindalarm, 7 Hilfeleistungen sowie 2 Brandwachen und 168 Stunden zu verzeichnen.

Die Jugendfeuerwehr trifft sich an 30 Übungsabenden. Ein gemeinsames Zeltlager findet im Wingertsberg statt. Ehrenkommandant Willi Birkhölzer verstirbt am 27. Juli und wird ehrenvoll zu Grabe getragen.

Am 24. September berichtet der Stadtbrandinspektor, dass die Feuermeldeanlage verlegt werden soll, da die Polizei in Zukunft die Bedienung der Anlage ablehnt (Anmerkung: Die Brandmeldeanlage wurde daher sicherlich in der nächsten Zeit von der Polizei zur Feuerwache in Limburg verlegt).

Mit der Verwaltungsreform und der damit begonnenen und durchgeführten Zusammenschlüsse der Gemeinden in den bisherigen Kreisen Limburg und Oberlahn ab dem Jahre 1971 zu Großgemeinden, begannen sich in diesen Gemeinden auch die einzelnen Freiwilligen Feuerwehren zusammenzuschließen. Mit Beschluss des Hessischen Landtages vom 6. Februar 1974 wurde ebenfalls die Neugliederung der bisherigen Landkreise Limburg und Oberlahn zum Landkreis Limburg-Weilburg beschlossen. Nun war es an der Zeit, auch die beiden Kreisfeuerwehrverbände der ehemaligen selbständigen Kreise Limburg und Oberlahn zum Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg zusammenzuführen, was nach längeren Diskussionen am 20. September vollzogen wird. Das Amt des Kreisbrandmeisters/Kreisbrandinspektors und des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg wird von Ernst Joeres aus Villmar-Aumenau übernommen, Stellvertreter wird Herbert Muth aus Niederselters. Neuer und auch erster Kreisjugendfeuerwehrwart des – wie es damals hieß – Großverbandes war Friedel Jung aus Wilsenroth

Bundesweite Einführung des Funkruf-Kennwortes „Florian“ für die Feuerwehren.

1976: Am 02. Januar findet im Gasthaus „Zur Sportklause“ die Jahreshauptversammlung statt. Der gesamte Vorstand wird neu gewählt, wobei alle bisherigen Amtsträger wiedergewählt werden. Die Wahlperiode wird von 3 auf 5 Jahre verlängert.

Brand Krankenhaus 1976 - zum Vergrößern klickenEs werden 49 Übungen, 5 Brandeinsätze, 7 Hilfeleistungen und 6 Brandwachen durchgeführt, worunter am 12. März ein Waldbrand im Wingertsberg, am 23. April ein größerer Scheunenbrand beim Anwesen Anton Will in der Stiegelstraße, am 06. Juni ein Brand im St. Vinzenz Hospital in Limburg, ein Brand bei der Fa. Minz am 13. September sowie auch ein Brand bei Alfred Becker in der Stiegelstraße am 07. November verzeichnet werden.

Brand Krankenhaus 1976 - zum Vergrößern klickenInsgesamt werden 1176 Stunden Hilfe für den Nächsten geleistet. Als Vereinsveranstaltungen runden der Lumpenball und der Martinszug die Tätigkeiten ab. Es wird kein Ausflug unternommen.

Manfred Gabb wird für 5 Jahre als Jugendfeuerwehrwart gewählt. Das Amt des Gruppenleiters und somit stellvertretenden Jugendwartes übernimmt Manfred Dühning. Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt auf 28 Mitglieder an. Anfang des Jahres wird der erste Jugendfeuerwehrkamerad (Bernd Rompel) in die Einsatzabteilung übernommen, 5 weitere Kameraden folgen im Lauf des Jahres. Die Jugendfeuerwehr belegt bei einem Wettkampf in Eschhofen den 1. Platz. Wiederum wird ein Zeltlager im Wingertsberg durchgeführt. Als Gruppensprecher werden Reinhard Breuer und Mathias Jung gewählt.

Brand Möbel Müller 1977 - zum Vergrößern klicken1977: Bei der Jahreshauptversammlung am 14. Januar wird der monatliche Mitgliedsbeitrag von 0,50 DM auf 1,00 DM erhöht. Es sind 46 Übungen, 3 Brandeinsätze, 7 Hilfeleistungen und 3 Brandwachen sowie 1.835 Stunden zu verzeichnen.

Brand Möbel Müller 1977 - zum Vergrößern klickenDer größte Brand ist am 25. März bei der Fa. Möbel Müller in der Konrad-Kurzbold-Straße in Limburg. Es wird ein Vereinsausflug nach Berching in der Oberpfalz durchgeführt.

Im Jahr 1977 sinkt die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr auf 18 Mitglieder, die sich zu 35 Übungen treffen. Bei den Wettkampfspielen in Mengerskirchen wird von fast 50 gestarteten Mannschaften der 16. Platz belegt. Es können 2 Jugendfeuerwehrkameraden in die Einsatzabteilung übernommen werden. Da der bisherige Gruppenleiter Manfred Dühning sein Amt zur Verfügung stellt, wird dies an Bernd Rompel übertragen. Die Funktion der Gruppensprecher nehmen Meik Hilfrich und Theo Petermann wahr. Wegen der Übernahme des Kameraden Petermann in die aktive Wehr, übernimmt Frank Mach das Amt des Gruppensprechers für den Rest des Jahres.

Nachdem es bereits seit 1933 das ruhig leuchtendende Blaulicht und 1956 das blinkende Blaulicht bzw. die Rundumkennleuchte eingeführt wurden, sieht das Zusatzprotokoll vom 8. Juni 1977 zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte (Protokoll I) im Anhang I in Artikel 7 Absatz 3 vor, dass „Sanitätsfahrzeuge ein oder mehrere möglichst weithin sichtbare blaue Lichter blinken lassen sollten". Gemäß Absatz 4 soll das blaue Blinklicht 60–100 Lichtblitze in der Minute ausstrahlen. Auch der Farbton wird darin definiert.

1978: Die Jahreshauptversammlung findet am 06. Januar beim Vereinswirt Josef Friedrich statt. Es finden 44 Übungen, 3 Brandeinsätze, 22 Hilfeleistungen und 6 Brandwachen statt. Am 14. März brennt u.a. der Saal der Sportklause völlig aus und wird daraufhin später abgerissen. Es werden 729 Einsatzstunden und 1.508 Übungsstunden geleistet. Im Oktober findet ein Feuerlöscher-Prüftag im Feuerwehrgerätehaus statt. Am 11. November wird eine Übung bei der Fa. Faßbender durchgeführt. Alle Aktiven bekommen neue Uniformhemden. Die Sirene wird mit einer Funksteuerung ausgestattet, in das LF 8 wird ein Funkgerät eingebaut und die Wehr erhält 3 Funkmeldeempfänger. Ab diesem Zeitpunkt kann die Feuerwehr über Funk alarmiert und informiert werden. Der Kameradschaftsabend findet im Hotel Straube statt.

Zeitungsartikel Zeltlager 1979 - zum Vergrößern klickenDie Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt sogar auf 26 Mitglieder, die sich zu 40 Übungen treffen. Die Gruppensprecher sind Dieter Giehl und Adolf Otto. Manfred Gabb stellt sein Amt als Jugendfeuerwehrwart zur Verfügung, welches dann ab Dezember dem bisherigen Gruppenleiter Bernd Rompel übertragen wird. Das Amt des neuen Gruppenleiters übernimmt Meik Hilfrich.

1979: Die Jahreshauptversammlung ist am 12. Januar. In dieser wird Bernd Rompel zum Jugendfeuerwehrwart gewählt. Es sind 43 Übungen, 4 Brandeinsätze (Waldbrand Wingertsberg, Kellerbrand in der Sportklause, Waldbrand Weiße Gräben, Dachstuhlbrand), 5 Hilfeleistungen und 15 Brandsicherheitsdienste im neuen Bürgerhaus zu verzeichnen. Die Gesamtstundenzahl beträgt 2.309 Stunden.

Am 27. Januar werden ehemalige Feuerwehrleute, überwiegend Landwirte, in den Brandschutz eingewiesen, da diese tagsüber meist verfügbar sind. Weiterhin werden Lumpenball, ein Ausflug nach Schwarzenfeld (24.-27. Mai) und ein gemeinsames Zeltlager durchgeführt. Bei der Fa. Tetra Pak in Limburg wird an der Großübung aller Limburger Stadtteile teilgenommen.

Bei der Jugendfeuerwehr sinkt die Mitgliederzahl auf 13 Mitglieder, da im Laufe des Jahres 9 Jugendfeuerwehrkameraden in die Einsatzabteilung übernommen werden. Die Jugendfeuerwehren der Stadt Limburg schließen sich zu einem Stadtverband zusammen, wodurch viele gemeinschaftliche Veranstaltungen möglich werden sollen. Unter anderem soll jedes Jahr ein gemeinschaftliches Zeltlager stattfinden. Vom 31. August bis zum 2. September wird im Wingertsberg das erste gemeinschaftliche Zeltlager von der Jugendfeuerwehr Lindenholzhausen unter Mithilfe der aktiven Wehr veranstaltet. An diesem Zeltlager nehmen 64 Jugendliche aus der Gesamtstadt teil. Die Gruppensprecher sind Dietmar Gabb und Adolf Otto.

Die Wasserversorgung von Lindenholzhausen wird in vollem Umfang durch eine Verbundleitung von Limburg aus gewährleistet.

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1980: Im Gasthaus Friedrich findet am 12. Januar die Jahreshauptversammlung statt. Da Berthold Wagner aus dem Vorstand ausgeschieden ist, wird als Nachfolger Peter Licht zum Gerätewart gewählt, der bis dahin das Amt des Beisitzers inne hat.

Großbrand Wellpappenfabrik Eichhorn Niederbrechen 1980 - zum Vergrößern klickenAls neuer Beisitzer wird Karl Kunz gewählt. Die Bilanz in diesem Jahr ist 51 Übungen, 4 Brände, 6 Hilfeleistungen und 1 Brandsicherheitsdienst sowie am Fest der Geflügelzüchter 3 Brand- und Nachtwachen.

Am 14. Mai brennt die Fa. Eichhorn (Wellpappe) in Niederbrechen fast komplett ab. Gegen 20:30 Uhr wurde die Feuerwehr Niederbrechen zu dem Brand alarmiert. Beim Eintreffen standen große Teile der rund 12.000 Quadratmeter großen Halle im Vollbrand. Es wurde Großalarm ausgelöst, so dass insgesamt 17 Feuerwehren (Niederbrechen, Oberbrechen, Werschau, Limburg a. d. Lahn, Eschhofen, Staffel, Lindenholzhausen, Kirberg, Weilburg, Nauheim, Neesbach, Dauborn, Villmar, Niederselters, Steeden, Wirges und Wiesbaden) mit insgesamt 326 Mann und 31 Fahrzeugen vor Ort waren. Die mehrere Hundert Meter hohe Rauchsäule war noch in 40km Entfernung zu sehen. Die Brandbekämpfung dauerte bis zum 15.05. ca. 24:00 Uhr. Diese wurde durch 4 Drehleitern, 26 Strahlrohren und vier Monitoren der BF Wiesbaden durchgeführt, dabei wurde mit bis zu 10000 l pro Minute gelöscht. Eingesetztes Material waren: 1120 m B-Schlauch, 420 m C-Schlauch, 36 m A-Saugschlauch, 4 Monitore der BF Wiesbaden, 17 B-Strahlrohre, 9 C-Strahlrohre, 8 Atemschutzgeräte. Eine Brandwache durch 12 Kameraden der Feuerwehr Niederbrechen wurde bis 19.05. 18:00 Uhr eingesetzt. Mithilfe von Baggern wurden die immer wieder aufflammenden Papierrollen aus der völlig zerstörten Halle gehoben und abgelöscht. Die Brandwache wurde am 20.05. an die Mitarbeiter übergeben (Quelle: FF Niederbrechen).

Im Jahresverlauf werden 2.671 Stunden geleistet. Weiterhin wird ein Eintagesausflug an den Edersee durchgeführt. Am 6. Dezember findet wieder ein Feuerlöscher-Prüftag in der Feuerwehrhalle statt.

Zeltlager Limburg 1980 - zum Vergrößern klickenBei der Jugendfeuerwehr steigt die Mitgliederzahl auf 18 Mitglieder. Es werden 45 Übungsabende veranstaltet. 1 Jugendfeuerwehrkamerad wird in die Einsatzabteilung übernommen. Die Gruppensprecher sind Michael Jung-König und Frank Weimer. Das Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Stadt Limburg, woran teilgenommen wird, ist in Limburg. Ebenfalls nehmen französische Jugendfeuerwehrkameraden aus der Partnerstadt von Limburg, Ste.-Foy les Lyon teil.

Im September wird mitgeteilt, dass die Wehr Limburg als Stützpunktfeuerwehr vom Land Hessen eine Chemieschutzausrüstung (CSA) erhalten soll. Weiterhin wird der Feuerwehr Limburg ein vom Bund zur Verfügung gestelltes Mehrzweckfahrzeug für den ABC-Zug übergeben. Im ABC-Zug verrichten auch Kameraden der Feuerwehr Lindenholzhausen ihren Dienst (Bernd Rompel und Klaus Straube).

Herbert Muth aus Niederselters tritt die Nachfolge von Ernst Joeres als Kreisbrandinspektor und des Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg an.

1981: Bei der Jahreshauptversammlung am 10. Januar stehen Wahlen auf dem Programm, wobei der komplette alte Vorstand bis auf Beisitzer Winfried Jung (Nachfolger von Günther Schäfer) wiedergewählt wird. Weiterhin wird eine Satzungsänderung beschlossen. Ansonsten sind zu verzeichnen: Ausflug nach Kronach, Frankenwald (15.-17. Mai), 51 Übungen, 4 Brände (Schutthalde Emsbach, Friteuse Harmoniefest, PKW, Unfall B8), 17 Hilfeleistungen sowie 9 Brandsicherheitsdienste und 3.023 Stunden. Unter den Einsätzen ist auch ein Katastrophenalarm zu verzeichnen. Unter den Einsätzen ist auch ein Katastrophenalarm zu verzeichnen und zwar das Hochwasser in Niederselters im August, bei dem der alte Ortskern zum Teil über einen Meter unter Wasser steht. Die Feuerwehr Lindenholzhausen ist über fast 2 Tage ununterbrochen im Einsatz und hilft der Bevölkerung vor Ort.

Die gemeinsame Jahreshauptversammlung aller Feuerwehren der Stadt Limburg findet im Gemeinschaftshaus Lindenholzhausen statt. Hans Arnold wird als Stadtbrandinspektor und Hermann Krämer als dessen Vertreter bestätigt.

Alte Schule und Feuerwehrhaus 1981 - zum Vergrößern klickenDie Zustände im alten Feuerwehrgerätehaus in der alten Schule in der Schulstraße verschlimmern sich. Ein 2,20 m hoher Stahlgitterzaun verhindert den Zutritt zur abrissreifen Schule und damit auch zum Taster für die Sirene, das Wasser und der Strom sind bereits gekappt.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr sinkt auf 15 Mitglieder, die sich zu 38 Übungen treffen. Wiederum kann 1 Jugendfeuerwehrkamerad in die Einsatzabteilung übernommen werden. Bei einem Wettkampf in Eschhofen wird der 3. Platz errungen. Als Gruppensprecher werden Michael Jung-König und Harald Jakoby gewählt. Die Jugendfeuerwehr nimmt am Zeltlager des Kreisjugendfeuerwehrausschusses in Wolfenhausen und am Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Stadt Limburg in Eschhofen teil.

MTW (VW-Bus) - zum Vergrößern klicken1982: Die Jahreshauptversammlung ist am 08. Januar. Es sind 40 Übungen, 4 Brandeinsätze (2 x Wohnhaus, PKW, Fa. Stamm), 22 Hilfeleistungen, 2.804 Stunden und ein Ausflug in den Spessart zu verzeichnen. Am 02. Mai brennt es bei der Firma Stamm (Garagenbau). Anfang der 80er Jahre wird ein von der Polizei ausgemusterter VW-Bus angeschafft, der in Eigenleistung umgebaut und umlackiert wird. Er dient zukünftig als Mannschaftstransportfahrzeug und löst den 1959 in Dienst gestellten VW-Bus ab.

Im Jahr 1982 steigt die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr auf 17 Mitglieder. Es werden 51 Übungen durchgeführt. Bei den Wettkämpfen in Waldernbach und Werschau belegt man den 1. und 3. Platz. Die Gruppensprecher sind Steffen Fachinger und Achim Stein. Im November wird der Kamerad Gerhard Löw aus Eschhofen als erster Stadtjugendfeuerwehrwart gewählt. Er soll die Jugendfeuerwehren der Stadt bei den künftigen Veranstaltungen und Sitzungen vertreten.

In Limburg an der Feuerwache in der Ste.-Foy-Straße ist am 22. Juni der Spatenstich zu einem Erweiterungsbau auf dem Gelände des Gasthauses Toni Behr. Richtfest und Grundsteinlegung sind am 4. November.

1983: Am 08. Januar findet die Jahreshauptversammlung statt. Anfang Mai erreicht die Feuerwehr die frohe Kunde, dass der Hessische Finanzminister Heribert Reitz dem vorzeitigen Baubeginn für die Errichtung des neuen Feuerwehrhauses zugestimmt hat.

Zeitungsartikel Fest 1983 - zum Vergrößern klickenFestzug 1983 - zum Vergrößern klickenVom 20. bis 23. Mai findet das bisher größte Feuerwehrfest in Lindenholzhausen statt. Die Vorbereitungen zu diesem Fest wurden von einem Festausschuss unter Leitung von Karl Kunz getroffen. Schirmherr des Festes ist der Bürgermeister der Kreisstadt Limburg, Josef Kohlmaier. Zum 50-jährigen Bestehen der Feuerwehr wird auch der 20. Verbandstag des Nassauischen Feuerwehrverbandes gefeiert, der vor exakt 111 Jahren gegründet wurde. Bei einem großen Empfang werden zahlreiche Ehrengäste begrüßt.

Festbuch 1983 - zum Vergrößern klickenDer Vorsitzende des Nassauischen Feuerwehrverbandes Richard Meister kann erstmals den neuen Abteilungsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im Hessischen Innenministerium, Ministerialdirigent Heinrich Pflock, begrüßen. Eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr aus Schlanders in Südtirol ist anwesend. Den Landkreis Limburg-Weilburg vertritt Landrat Wuermeling. Finanzminister Heribert Reitz nimmt am Empfang teil. Die Mitgliederzahl des Verbandes beträgt 22.580. Von 231 Delegierten sind 196 in Lindenholzhausen anwesend.

Günter Birkhölzer erhält den Ehrenbrief des Landes Hessen. Einer der wohl größten Festzüge durch Lindenholzhausen rundet das umfangreiche Programm ab.

Festzug 1983 - zum Vergrößern klickenAnsonsten sind 45 Übungen, 1 Brand am Sportplatz und 17 Hilfeleistungen zu verzeichnen. Die Gesamtstundenzahl beläuft sich auf 3.022 Stunden. Der Unterricht wird in der Verwaltungsstelle in der Kirchfelder Straße gehalten, da das alte Feuerwehrhaus zum Jahreswechsel 1983/84 abgebrochen wird und an der gleichen Stelle in der Schulstraße das neue Feuerwehrgerätehaus entstehen soll. Der Mitgliederbestand wächst zum Jahresende auf 231 Mitglieder.

Einsatzabteilung 1983 - zum Vergrößern klickenJugendfeuerwehr 1983 - zum Vergrößern klickenDie Jugendfeuerwehr steigt auf 22 Mitglieder an. Als Gruppensprecher werden Steffen Fachinger und Bernd Roos gewählt. Die Jugendfeuerwehren der Stadt Limburg und Stadtteile veranstalten eine Berlinfahrt und ein Rockkonzert mit Franz K. in der Markthalle Limburg, woran mit geplant und teilgenommen wird. Erstmals wird auf Initiative von Jugendfeuerwehrwart Bernd Rompel zusammen mit der KJG-Oberbrechen zusammen eine Jugendfreizeit nach Flums in die Schweiz durchgeführt. Die Jugendfeuerwehr hilft beim Fest tatkräftig mit und nimmt am Festzug teil.

1984: Die Jahreshauptversammlung wird am 07. Januar abgehalten. Vom 31. Mai bis 03. Juni fährt die Feuerwehr nach Buching im Allgäu.

Abriss alte Schule und Feuerwehrhaus 1983/84 - zum Vergrößern klickenDie alte Schule und somit auch das alte Domizil der Feuerwehr werden abgerissen (Im Bild vorne rechts im EG der Schulungsraum der Feuerwehr, die ersten 3 Fenster). Am 17. September wird an dieser Stelle endlich mit dem Neubau des Feuerwehrhauses begonnen und am 14. November erfolgt die Grundsteinlegung mit Richtfest. Architekt ist Günter Schweitzer, Bauunternehmer ist Franz Rompel. Es werden 45 Übungen durchgeführt. Der Unterricht muss auch in diesem Jahr noch in der Verwaltungsstelle abgehalten werden. Ausgerückt werden muss zu 2 Bränden und zu 13 Hilfeleistungen, darunter 3 Hochwassereinsätze im Februar, März und im Herbst. Viele Stunden werden in Form von Eigenleistungen am neuen Feuerwehrhaus investiert.

Abriss alte Schule und Feuerwehrhaus 1983/84 - zum Vergrößern klickenDa der Sauerborn im alten Schacht nicht mehr ausreichend fließt, beschließt man die Verfüllung. Auf dem Schacht soll ein Pavillon errichtet werden. Daher wird zunächst von der Feuerwehr der alte, unter Wasser stehende Schacht ausgepumpt. Anschließend wird das 3. untere Stockwerk mit Beton aufgefüllt. Aufgrund der Betonverfüllung, die als Dichtfüllung wirkt, sprudelt aus einem der Rohre im 2. unteren Stockwerk plötzlich wieder das kostbare Nass. Auf Initiative von Bernhard Rompel, Werner Uhe (beide Stiegelstr.) und der Feuerwehr wird schnell eine neue Leitung zur Zapfstelle geführt und die endgültige Verfüllung verhindert. So wird der originale Sauerborn erhalten. Es ergibt sich eine Gesamtstundenzahl von 3.634 Stunden.

LF 16 TS (Bild aus 2000) - zum Vergrößern klickenEin neues Löschgruppenfahrzeug LF 16/TS von Iveco-Magirus (M 130 D), Baujahr 1984, Kennzeichen LM 8531, wird vom Bund für den Katastrophenschutz zugeteilt und in Dienst gestellt. Der Aufbau stammt von den Zeppelin Metallwerken, Friedrichshafen/Bodensee. Sein zulässiges Gesamtgewicht beträgt 9.200 kg. Die Zulassung erfolgt am 17. August 1984. Es ist mit einer Sonderausstattung für eine Wasserförderung über lange Wegstrecken versehen. Hierzu ist vorne eine Förderpumpe FP 24/8 von Ziegler angebracht. Weiterhin ist eine TS 8/8 von Ziegler mit VW-Industriemotor im Heck eingeschoben. Verladen sind u.a. 600 m gerollte B-Schläuche, Kettensäge und eine 3-teilige Schiebeleiter. Hierfür muss der alte TLF 8/8 (Unimog) an die Wehr Dietkirchen abgegeben werden.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr sinkt auf 15 Mitglieder, weil 6 Kameraden als fördernde Mitglieder in den Verein FFW-Lindenholzhausen übertreten und 3 Kameraden in die Einsatzabteilung übernommen werden. Die Jugendfeuerwehr wirkt mit und nimmt teil am Zeltlager der Jugendfeuerwehren in Linter, am JeKaMi-Fest (Jeder kann mitmachen) des Limburger Jugendamtes und hilft auch bei den Arbeiten am neuen Feuerwehrhaus. Am 1. September wird der bisherige Gruppenleiter Meik Hilfrich abgelöst durch Lothar Schmitz, Michael Jung-König und Dietmar Gabb. Die Gruppensprecher sind Steffen Fachinger und Heiner Götterd.

Nachdem bereits in den 1970er Jahren in den USA die ersten Dachbalkensysteme mit Blaulichtern auf den Markt kamen, wurde dies in Deutschland im Jahr 1984 von der Firma Hella aufgegriffen. Hella stellte 1984 als eine der ersten Firmen einen Blaulichtbalken in Modulbauweise, die RTK 4-SL (Rundum-Ton-Kombination mit Stadt-Land-Schaltung des akustischen Signals) vor, welche 1986 in Serienproduktion ging. Bei der Lindenholzhäuser Wehr besitzt jedoch erst das im Jahr 1990 angeschaffte Mannschaftstransportfahrzeug einen solchen Balken.

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Zeitungsartikel Einweihung Feuerwehrhaus 1985 - zum Vergrößern klicken1985: Die Jahreshauptversammlung ist am 12. Januar. Am 11. Mai findet nach 2-jähriger Bauzeit die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses statt. Bereits vor 5 Jahren hatte die Stadt den Neubau beschlossen, der sich jedoch aus verschiedensten Gründen verzögerte. Die Gesamtkosten belaufen sich einschließlich Abbruch der alten Schule auf 655.000 DM, wovon die Landesregierung 180.000 DM zusteuert. Die überbaute Fläche liegt bei 441 qm. Die Feuerwehr leistete 1.580 freiwillige Stunden. Unter anderem wurden die gesamte Elektro-, Wasser- und Abflussinstallation sowie der Innenputz des Schulungsraumes und der Sirenenanschluss in Eigenleistung durchgeführt. An das Feuerwehrhaus angebaut wurde auch ein Raum für den Verschönerungsverein.

Zeitungsartikel 10 Jahre JF 1985 - zum Vergrößern klickenVom 25. bis 27. Mai (Pfingsten) feiert die Jugendfeuerwehr ihr 10-jähriges Bestehen im neuen Feuerwehrhaus mit davor zusätzlich aufgestelltem Zelt. Für die Jugend wird eine Video-Disco veranstaltet. Den Höhepunkt des Bunten Abends bildet die spaßige Turnerriege, bei der auch viele Feuerwehrkameraden mit dabei sind. Die Schirmherrschaft übernimmt Franz Rompel. Eine kleine Festschrift informiert die Besucher über die zurückliegenden 10 Jahre. Die Vorplanungen wurden größtenteils von Jugendfeuerwehrwart Bernd Rompel durchgeführt.

Ansonsten werden 7 Brandeinsätze und 13 Hilfeleistungen gefahren sowie 1 Gaslöschvorführung bei der Main-Gas-AG in Frankfurt besucht.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt auf 20 Mitglieder. 49 Übungen werden abgehalten. Als Gruppensprecher werden Heiner Götterd und Christof Rompel gewählt. Auf der ersten Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehren der Stadt Limburg in Dietkirchen werden aus Lindenholzhausen die Gruppenleiter Lothar Schmitz als Kassierer und Dietmar Gabb als Schriftführer in den Stadtjugendfeuerwehrausschuss gewählt. Stadtjugendfeuerwehrwart Gerhard Löw wird in seinem Amt bestätigt. Erstmals nimmt ein Kamerad an der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr teil. Bei einem Wettkampf in Linter erringt die Jugendfeuerwehr den 1. Platz. Zusammen mit der KJG-Oberbrechen wird vom 01. bis 17. August eine Jugendfreizeit nach Ludvika in Schweden durchgeführt. Gruppenleiter Michael Jung-König hört auf, Steffen Fachinger übernimmt das Amt, Dietmar Gabb bleibt ebenfalls Gruppenleiter.

Der neue Erweiterungsbau an der Feuerwache in Limburg, in dem im Kellergeschoss auch ein Bunker sowie eine Atemschutzübungsstrecke mit Atemschutzwerkstatt untergebracht sind, wird am 06. November zur Nutzung an die Feuerwehr Limburg übergeben.

Erstmals nimmt eine Freiwillige Feuerwehr aus Deutschland an den Feuerwehrsportwettkämpfen des CTIF in Vöklabruck/Oberösterreich teil. Diese Mannschaft kommt aus Obertiefenbach und belegt in der Gesamtwertung den 4. Platz.

1986: Die Jahreshauptversammlung findet am 10. Januar im Gasthaus Friedrich statt. Hierbei wird die Satzung in einigen Punkten geändert, damit eine erstmalige Eintragung des Vereins in das Vereinsregister als e.V. durchgeführt werden kann. Zudem stehen Neuwahlen des kompletten Vorstandes auf dem Programm. Dietmar Gabb löst Willi Speth als 2. Schriftführer und Meik Hilfrich löst Waldemar Jung als 2. Kassierer ab. Der Rest wird wiedergewählt. Wehrführer Günter Birkhölzer wird mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Vom 1. bis 4. Mai wird ein Vereinsausflug nach Zell am See durchgeführt. Ansonsten sind 7 Brände (u.a. brennt eine Wohnung im Eckhaus Kirchstraße - Kirchfelder Str. völlig aus), 5 Hilfeleistungen, 4 Brandwachen und 56 Übungen zu verzeichnen.

Großbrand Kaufhaus Theile Limburg 1986 - zum Vergrößern klicken - (c) Stadtarchiv LimburgAm 03. August wird die Feuerwehr zum Großbrand des Kaufhauses Theile auf dem Neumarkt in Limburg gerufen. Insgesamt 270 Feuerwehrleute aus 14 Feuerwehren, darunter alle Stadtteilwehren bekämpfen das Feuer, bei dem ein Sachschaden von 15 Millionen Mark entsteht.

Großbrand Kaufhaus Theile Limburg 1986 - zum Vergrößern klickenDas Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn schreibt hierzu:
„Eile zu Theile“ – in der Nacht zum 3. August 1986 galt dieser beliebte Werbeslogan des Limburger Kaufhauses für die Feuerwehr als Alarmruf. Das an der Südwestecke des Neumark zur Werner-Senger-Straße hin gelegene mehrstöckige Geschäftshaus stand in Flammen. Der erste Löschzug rückte bereits drei Minuten nach der Alarmierung aus. Nachdem Stadtbrandinspektor Hans Arnold sich einen Überblick verschafft hatte, ließ er weitere Kräfte heranführen, auch aus den Stadtteilen, aus Diez, Altendiez, Fachingen und Niederselters. Insgesamt 257 Feuerwehrleute waren mit 27 Fahrzeugen im Einsatz. Sie konnten allerdings nicht verhindern, das große Teile des Kaufhauses zerstört und auch Nachbargebäude in Mitleidenschaft gezogen wurden. Es gelang aber, eine noch größere Tragödie zu verhindern, indem die im obersten Stockwerk wohnende Hausmeisterfamilie mit Hilfe der Drehleiter von einem Vordach, auf das sie sich geflüchtet hatten, gerettet wurde.
Großbrand Kaufhaus Theile Limburg 1986 - zum Vergrößern klicken - (c) Stadtarchiv LimburgDer Theile-Brand war das bis dahin größte Brandereignis Limburgs nach dem 2. Weltkrieg. Der Stadtbrandinspektor dankte allen Feuerwehrleuten „für ihren unermüdlichen Einsatz, der teilweise bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit eines Menschen ging.“ In den Dank bezog er auch die eingesetzten Polizisten und Bediensteten der Energieversorgung ein.

Aufgrund einer Übung an der Schule wird angeregt, eine Zufahrt zum Schulhof für die Löschfahrzeuge zu bauen. Erstmals wird am Aschermittwoch ein Heringsessen angeboten. An Pfingsten wird ebenfalls zum ersten Mal ein Hallenfest mit einer Auto-Orientierungsfahrt veranstaltet. Ein Feuerlöscher-Prüftag mit 92 Prüfungen, der Lumpenball und der Martinszug runden das Veranstaltungsprogramm ab.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr sinkt auf 16 Mitglieder. 1 Jugendfeuerwehrkamerad wird im Laufe des Jahres als förderndes Mitglied übernommen. Als Gruppensprecher werden Stefan Friedrich und Christof Rompel gewählt. Die Jugendfeuerwehr nimmt am Ortspokalschießen des Schützenvereins teil und erringt auf Anhieb den 1. und 3. Platz. In Verbindung mit der KJG-Oberbrechen wird vom 27.06. bis 13.07.1986 eine Jugendfreizeit nach Vasto in Italien durchgeführt. Zudem Teilnahme am Stadtjugendfeuerwehrzeltlager in Offheim. Mit der Stadtjugendfeuerwehr wird eine Fahrt an die Zonengrenze bei Bad Hersfeld durchgeführt.

Einsatzabteilung 1987 - zum Vergrößern klicken1987: Die Mitgliederversammlung ist am 09. Januar. Tätigkeiten sind ein Tagesausflug nach Bad Münster am Stein, 2 Brandeinsätze, 16 Hilfeleistungen, 23 Brandsicherheitsdienste, Lumpenball, Hallenfest mit Orientierungsfahrt, Zeltlager, Martinszug und Kameradschaftsabend.

Bei der Jugendfeuerwehr sinkt die Mitgliederzahl auf 12 Mitglieder, weil u.a. 4 Kameraden in die Einsatzabteilung und 1 Jugendfeuerwehrkamerad als förderndes Mitglied übernommen werden. Gruppensprecher sind Michael Brandenburger und Christof Rompel. Vom 16. Juni bis 05. Juli wird erstmals in eigener Regie ohne die KJG Oberbrechen unter Führung von Bernd und Rita Rompel eine Jugendfreizeit nach Gerakini auf der Halbinsel Chalkidike in Griechenland durchgeführt. Das Kernkraftwerk Biblis wird besichtigt sowie die Berufsfeuerwehr Wiesbaden besucht. Gruppenleiter Lothar Schmitz hört auf, Steffen Fachinger und Dietmar Gabb bleiben jedoch Gruppenleiter.

1988: Am 08. Januar findet die Mitgliederversammlung statt. Es wird ein Mehrtagesausflug mit dem Ziel Schönberg im bayerischen Wald vom 12. bis 15. Mai. durchgeführt. Die Feuerwehr unterstützt die Wehr aus Limburg beim 13. Hessischen Feuerwehrtag im September. Es sind 2 Brände, 5 Hilfeleistungen, 2 Brandsicherheitsdienste, 2.178 Einsatzstunden (davon 1.007 beim Hess. Feuerwehrtag) und 1.549 Übungsstunden zu verzeichnen.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt auf 15 Mitglieder. 1 Kamerad wird in die Einsatzabteilung übernommen. Gruppensprecher sind Michael Brandenburger und Marcel Donde. In diesem Jahr werden in eigener Regie sogar zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Jugendfreizeiten vom 27.07. bis 07.08. sowie vom 05. bis 20.08. nach Port Calafat in Spanien durchgeführt. Während der Übungsabende wird unter anderem ein maßstabgetreues Modell des Feuerwehrhauses gebastelt, das beim Hessischen Feuerwehrtag in Limburg ausgestellt wird. Beim Ortspokalschießen des Schützenvereins erringt die Jugendfeuerwehr wiederum den 1. Platz sowie die beiden Preise für den besten und zweitbesten Einzelschützen. Vier Kameraden erwerben die Leistungsspange. Gruppenleiter Dietmar Gabb hört auf, Steffen Fachinger bleibt jedoch Gruppenleiter. Der Hessische Landtag beschließt, dass nunmehr anstatt mit 12 Jahren das Mindestalter für die Aufnahme in die Jugendfeuerwehr 10 Jahre beträgt.

In der Feuerwache Limburg wird eine neue Leitstelle in Betrieb genommen.

Übergabe der Atemschutz-Übungsanlage für den Landkreis Limburg-Weilburg in Limburg für die Feuerwehren am 5. Dezember.

Am 26. November wird in Bad Camberg-Würges der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg, Herbert Muth, auch als Vorsitzender des Nassauischen Feuerwehrverbandes gewählt.

1989: Bei der Mitgliederversammlung am 06. Januar, letztmals im Gasthaus Friedrich, tritt der Vorstand im Hinblick auf das bevorstehende Fest zum 60-jährigen Bestehen im Jahr 1992 zurück, damit er neu gewählt werden kann und die Amtszeit über das Fest hinaus andauert. Zudem wird eine Satzungsänderung beschlossen. Da Josef Sesterhenn sein Amt zur Verfügung stellt, wird Berthold Wagner als Kassierer gewählt. Da die drei alten Beisitzer Ihr Amt zur Verfügung stellen, werden als neue Beisitzer Manfred Dühning, Josef Löw und Bernd Rompel gewählt. Als Gerätewarte wird Peter Licht bestätigt und Achim Bleutge übernimmt das Amt von Helmut Becker. Der Rest wird wiedergewählt. Es sind 5 Brände, 4 Hilfeleistungen, 8 Brandsicherheitsdienste, 3 Großübungen und 56 Übungen zu verzeichnen. Am 01. Juli brennt die Scheune bei Bernhard Preßler in der Schulstraße. Am 25. September findet eine Gemeinschaftsübung bei der Fa. Tertra Pak in Limburg statt. Im Bereich des Feuerwehrhauses wird ein Spielplatz angelegt. Reinhold Gabb wird mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.

Zeitungsartikel Unfall MTW 1989 - zum Vergrößern klickenIm Oktober hat Josef Löw mit dem Mannschaftstransportfahrzeug (MTW), einem VW-Bus (umgebauter Bus, der Anfang der 80er Jahre von der Polizei erworben wurde), einen schweren Unfall auf der B 49 bei Solms-Niederbiel. Schuld am Unfall ist der Unfallgegner, der noch am Unfallort verstirbt. Der MTW wird bei dem Unfall größtenteils zerstört. Josef Löw wird schwer verletzt und muss lange Zeit im Krankenhaus verbringen.

Der Magistrat der Stadt Limburg beschließt ein Feuerwehrkonzept, in dem die erforderlichen Anschaffungen für den Brandschutz, insbesondere die Fahrzeugbeschaffung, bis 2012 festgeschrieben sind.

Schlauchanhänger (Bild aus 2000) - zum Vergrößern klickenIm Laufe der 80er Jahre wurde von Manfred Gabb, der bei den Main-Kraftwerken arbeitete ein Nachläufer der Fuchs KG Fahrzeugbau Lollar (Typ LMA 1400) mit einer zulässigen Achslast von 1400 kg, der zum Transport von Holzmasten diente, besorgt. Dieser wurde zu einem Schlauch-Anhänger umgebaut. Der Anhänger bekommt das Kennzeichen LM 2661 und ist wie folgt beladen: 300 m B-Schlauch, Hydroschild, Standrohr, Hydrantenschlüssel, Verteiler, C-Schlauch und C-Strahlrohr.

Bei der Jugendfeuerwehr sinkt die Mitgliederzahl auf 14 Mitglieder. 2 Kameraden werden in die Einsatzabteilung übernommen. Gruppensprecher sind Oliver Birkhölzer und Andreas Sabel. Wiederum wird vom 21.07. bis 06.08. eine Jugendfreizeit, dieses Mal nach Silivri, einem Vorort von Istanbul in der Türkei, veranstaltet. Mit der Stadtjugendfeuerwehr wird eine Fahrt zur Flughafenfeuerwehr sowie zur Air Base Frankfurt durchgeführt. Auch wird auf dem Zeltplatzgelände der Hessischen Jugendfeuerwehr in Kirchvers ein Arbeitseinsatz durchgeführt. Ansonsten nimmt die Jugendfeuerwehr am Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Waldhausen, an einem Grillabend in Offheim teil. Ein Kamerad erwirbt die Leistungsspange. Bernd Rompel stellt nach 10-jähriger Tätigkeit sein Amt als Jugendfeuerwehrwart zur Verfügung. Steffen Fachinger übernimmt die Nachfolge. Als Gruppenleiter werden Bernd Rompel und Bernd Schneider eingesetzt. Bernd Rompel tritt zudem am 24. Februar die Nachfolge von Gerhard Löw als Stadtjugendfeuerwehrwart der Kreisstadt Limburg an.

Erstmals gewinnt eine deutsche Freiwillige Feuerwehr aus Deutschland eine Medaille bei den Feuerwehrsportwettkämpfen des CTIF. Die Mannschaft der Feuerwehr Obertiefenbach belegt den 3. Platz in der Disziplin „Löschangriff“ und erringt die Bronzemedaille Warschau (Polen).

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1990: Die Mitgliederversammlung findet am 19. Februar erstmals im neuen Feuerwehrhaus statt. Die Mitgliederzahl beträgt 263 Mitglieder.

Großbrand Schreinerei Eulberg Eschhofen 1990 - zum Vergrößern klickenAm 19. Mai 1990 wird die Feuerwehr Lindenholzhausen zu einem Großbrand nach Eschhofen bei der Schreiberei Eulberg gerufen, ansonsten sind 3 Flächenbrände zu löschen. Mit den Feuerwehren aus Eschhofen, Linter und Niederbrechen wird mit 150 Feuerwehrleuten eine Großübung bei Hubert Otto durchgeführt, bei dem auch zahlreiche Kühe aus dem Stall „gerettet“ werden. Ein Wettbewerb im Standrohrstellen wird ins Leben gerufen. Ansonsten sind 9 Brände, 4 Hilfeleistungen, 1 Ölalarm, 14 Brandsicherheitsdienste und 2 Großübungen zu verzeichnen.

Zeitungsartikel Geschenktes Auto 1990 - zum Vergrößern klickenDie Feuerwehr bekommt von der Fa. Hoechst einen Einsatzleitwagen OPEL Kadett geschenkt. Mit der Stadt Limburg und Bürgermeister Dr. Rüdiger wird lange debattiert, wie eine Anmeldung erfolgen kann. Die Stadt ist jedoch leider nicht bereit, das Fahrzeug zuzulassen, da es im Feuerwehrkonzept nicht vorgesehen ist. Eine Zulassung über den Verein mit Blaulicht und Martinshorn ist ebenfalls nicht möglich.

Übergabe MTW 1990 - zum Vergrößern klickenDie Stadt Limburg übergibt kurz vor Weihnachten am 09. Dezember an alle Stadtteile je einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) der Marke Mercedes Benz MB 100 D mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 4450 kg. Das Fahrzeug ist u.a. mit Funk, Handscheinwerfern, Warnwesten und Solarblitzlampen zur Absicherung von Einsatzstellen ausgerüstet. Der Lindenholzhäuser MTW hat das Kennzeichen LM 2618.

MTW (Bild aus 2000) - zum Vergrößern klickenErstmals wird eine Jahresabschlussbesprechung am letzten Freitag vor Weihnachten durchgeführt. Ansonsten werden Lumpenball, Martinszug und ein Kameradschaftsabend veranstaltet. Mangels Beteiligung findet kein Vereinsausflug statt. Beim Kameradschaftsabend am 13. November wird der 2. Wehrführer Reinhold Gabb wird mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.

Bei der Jugendfeuerwehr sinkt die Mitgliederzahl auf 13 Mitglieder. Das Ziel der Ferienfreizeit vom 03. bis 18.08. ist Hovden in Norwegen.

Bei den Blaulichtern (Kennleuchten) hält ab den 1990er Jahren zunehmend die Doppel-Blitz-Technik (Stroposkop-Technik) Einzug. Die hierfür verwendeten Xenon-Lampen bieten im Vergleich zu konventionellen Leuchtmitteln bessere Lichtwerte, einen geringen Energieverbrauch und eine längere Lebensdauer.

1991: Am 01. März wird die Mitgliederversammlung durchgeführt, bei der unter dem Punkt Verschiedenes mit Stadtbrandinspektor Arnold umfangeiche Diskussionen über die Nichtanmeldung des geschenkten Vorausfahrzeuges geführt werden.

Bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Limburger Feuerwehren in Linter hören die bisherigen Führungskräfte Stadtbrandinspektor Hans Arnold und sein Stellvertreter Hermann Krämer nach 20-jähriger Tätigkeit aus Altersgründen auf. Als Nachfolger werden der 33-jährige Thomas Gundlach aus dem Bauamt der Stadt Marburg als Stadtbrandinspektor und der Linterer Wehrführer Klaus Griebel als dessen Stellvertreter gewählt. Arnold scheidet im November aus dem Amt aus. Da Gundlach erst zum Anfang 1992 das Amt übernimmt, stellt sich die Frage, wer die Amtsgeschäfte in der Zwischenzeit führt. Aufgrund des Tumultes um das nicht angemeldete Feuerwehrfahrzeug der Wehr Lindenholzhausen ergibt die Abstimmung, dass nicht Hans Arnold, sondern Klaus Griebel dies übernehmen soll.

Ansonsten sind bei der Wehr Lindenholzhausen 4 Brände (darunter am 26. Juni 1991 Silobrand bei der Fa. Landhandel Rainer Rompel), 15 Hilfeleistungen, 15 Brandsicherheitsdienste, 3 Großübungen, 36 Übungen, Lumpenball, Hallenfest mit Orientierungsfahrt, Martinszug und Kameradschaftsabend zu verzeichnen.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt auf 23 Jungen und 1 Mädchen. 3 Kameraden werden in die Einsatzabteilung übernommen. Gruppensprecher sind Marco Löw und Uli Rompel. In der Sommer-Ferienfreizeit geht es vom 28.06. bis 14.07., wie schon im Jahr 1996, nach Vasto in Italien. Im Mai wird Frank Weimer zum neuen Jugendfeuerwehrwart ernannt. Bernd Rompel stellt sein Amt als Stadtjugendfeuerwehrwart zum 23. Februar zur Verfügung. Steffen Fachinger wird als Schrift- und Pressewart und Lothar Schmitz als Kassenwart in den Stadtjugendfeuerwehrausschuss gewählt.

Zum Jahresende wird der neue Hochbehälter an der Mensfelder Straße seiner Bestimmung übergeben. Gleichzeit erfolgt die Beseitigung des in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen ehemaligen Hochbehälters der Gemeinde Lindenholzhausen, der übrigens jahrzehntelang auch die Gemeinde Linter mitversorgt hatte.

Zeitungsartikel Birkhölzer gibt Kommando ab 1992 - zum Vergrößern klicken1992: In der Mitgliederversammlung am 11. Januar erklärt der bisherige Wehrführer Günter Birkhölzer, dass er nach nunmehr 19-jähriger Tätigkeit sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellt. Als Nachfolger werden Peter Licht und Bernd Rompel vorgeschlagen, woraufhin der bisherige Gerätewart Peter Licht zum neuen Wehrfürer gewählt wird. Neuer Gerätewart wird Stephan Jung. Günter Birkhölzer wird zum Ehrenmitglied und zum Ehrenkommandant ernannt. Birkhölzer bekommt von der Einsatzabteilung u.a. einen Schrank, in dem Orden und Ehrenzeichen aufbewahrt werden sollen, der im Feuerwehrhaus aufgehängt wird. Hier erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch von Birkhölzer. Weiterhin wird in dieser Versammlung auch eine Satzungsänderung beschlossen, die u.a. bestimmt, dass ein Ehrenkommandant Sitz im Vorstand hat.

Festbuch 1992 - zum Vergrößern klickenAn Pfingsten, vom 5. bis 8. Juni, werden das 60-jährige Bestehen der Feuerwehr sowie das 15-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr gefeiert. Freitagsabends beginnt das Fest mit einer Disco mit dem hessenweit bekannten Radiomoderator Thomas Koschwitz von hr3 mit fast 4.000 Besuchern. Der Samstag beinhaltet Übungen der Jugendfeuerwehr und ein Festkommers mir großem Zapfenstreich am Abend. Am Sonntag wird ein Bunter Abend veranstaltet, bevor am Montag das Fest mit einem zünftigen Frühschoppen beendet wird.

Weitere Veranstaltungen sind Lumpenball, Martinszug und Kameradschaftsabend.

Der Verein zählt im Januar 290 Mitglieder. Es sind 13 Brände (u.a am 30. Juli 1992 Brand eines Mähdreschers und Teile des Weizenfeldes von Leonard Rompel), 15 Hilfeleistungen, 1 Blindalarm, 15 Brandsicherheitsdienste und 50 Übungsabende, zu verzeichnen. Der langjährige Schriftführer Manfred Gabb verstirbt. Er wird von den Kameraden ehrenvoll zu Grabe getragen. Da das geschenkte Feuerwehrfahrzeug nicht von der Stadt angemeldet wird, muss es wieder veräußert werden.

Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr 1992 - zum Vergrößern klickenBei der Jugendfeuerwehr sinkt die Mitgliederzahl auf 16 Jungen. Im August wird Gregor Schwaderlapp vom neu gewählten Wehrführer Peter Licht zum neuen Jugendfeuerwehrwart ernannt. Gruppensprecher bleiben Marco Löw und Uli Rompel. Die Jugendfeuerwehr nimmt am Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Erbach teil. Weiterhin werden neue Sweet-Shirts angeschafft. Vom 19.06. bis 05.07. geht es zur Sommer-Ferienfreizeit nach Ghisonaccia auf der Insel Korsika in Frankreich.

Edgar Göbel aus Villmar-Seelbach tritt die Nachfolge von Herbert Muth als Kreisbrandinspektor und des Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg an.

1993: In der Mitgliederversammlung am 27. Februar wird Manfred Dühning als Nachfolger des verstorbenen Schriftführers Manfred Gabb gewählt. Am 12. April werden die Feuerwehren aus Limburg und so auch aus Lindenholzhausen zu einem Brand in einer Werkstatt nach Offheim gerufen. Am 13. November brennt es bei der Fa. Rasselstein in Lindenholzhausen. Die bisher beim Hallenfest durchgeführte Orientierungsfahrt mit Kraftfahrzeugen wird als Fahrradorientierungsfahrt fortgesetzt.

Die Jugendfeuerwehr wächst auf 18 Jungen an. Gruppensprecher ist Björn Gersch. Es wird am Stadtjugendfeuerwehrzeltlager in Eschhofen und am Waffelbacken in Limburg teilgenommen. Das Ziel der Sommer-Ferienfreizeit ist vom 20.08. bis 05.09. Caorle in Italien.

Erstmals wird eine deutsche Freiwillige Feuerwehr Weltmeister bei den Feuerwehrsportwettkämpfen des CTIF. Die Mannschaft der Feuerwehr Obertiefenbach belegt den 1. Platz in der Disziplin „Löschangriff“ und erringt die Goldmedaille in Berlin.

1994: Der stellvertretende Wehrführer und stellvertretende Vorsitzende Reinhold Gabb stellt nach 30-jähriger Amtszeit sein Amt bei der Mitgliederversammlung am 21. Januar zur Verfügung. Als Nachfolger wird Achim Bleutge gewählt. Der bisherige Beisitzer Bernd Rompel wird als Nachfolger von Manfred Dühning zum 2. Schriftführer gewählt. Michael Rudolf übernimmt von Achim Bleutge das Amt des Gerätewartes und Willi Speth das Amt des Beisitzers.

Auf Anregung der Freiwilligen Feuerwehr wird am 02. und 03. Juli erstmals ein Weinfest im Bereich des Feuerwehrhauses durchgeführt. Hierfür wird eine Vereinsgemeinschaft unter Führung der Feuerwehr gebildet, die dies organisiert und der 10 Vereine angehören. Der traditionelle Lumpenball am Fastnachtdienstag findet wegen ständig sich verringerter Besucherzahlen zum letzten Mal im Dorfgemeinschaftshaus statt.

LF 8/6 (Bild aus 2000) - zum Vergrößern klickenBürgermeister Peter Arnold übergibt der Wehr ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 auf Mercedes-Benz-Fahrgestell, Kennzeichen LM 2694, das am 10.Oktober zugelassen wird. Das Fahrzeug hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 7490 kg und verfügt neben der Ausstattung für eine Löschgruppe über einen 600 Liter Wassertank, eine eingebaute Heckpumpe FP 8/8 von Rosenbauer, eine seitlich eingeschobene TS 8/8 von Rosenbauer mit BMW-Boxermotor, eine Schnellangriffseinrichtung sowie einen 5 kVA Stromerzeuger mit kompletten Beleuchtungssatz, Kettensäge, Trennschleifer und einer Tauchpumpe. Der Aufbau stammt von der Fa. Schlingmann, Dissen. Das bisherige Fahrzeug LF 8 (Opel Blitz) wird am 03. Dezember an die Freiw. Feuerwehr Fehrow/Spreewald übergeben.

Die Wehr muss zu 7 Bränden (darunter am 20.05. ein Wohnhausbrand in Limburg, Bergstr.), 8 Hilfeleistungen, 14 sonstige Einsätze sowie 5 Alarmübungen ausrücken. Der Mitgliederstand ist auf 336 Mitglieder angewachsen. Das Ziel eines mehrtägigen Ausfluges ist Ried im Zillertal/Österreich.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt auf 21 Jungen. Gruppensprecher ist Marco Löw. In diesem Jahr wird keine Jugendfreizeit angeboten.

Die Lindenholzhäuser Kläranlage in den Veler Wiesen, im Emsbachtal zwischen Bahnhof und Lindenmühle, wird stillgelegt, nachdem der Anschluss an das Gruppenklärwerk in Eschhofen, Nahe Ennerich, fertiggestellt ist.

Anstelle des bisherigen Stadtbrandinspektor Thomas Gundlach wird Jürgen Limberger als kommissarischer Stadtbrandinspektor vom Magistrat der Stadt Limburg eingesetzt.

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1995: Die Mitgliederversammlung findet am 17. Februar statt. Am Fastnachtdonnerstag wird der erste Altweiberball im Feuerwehrhaus durchgeführt. Nach längerem hin und her wird das vom Land Hessen für Katastrophenschutzzwecke angeschaffte LF 16 TS von der Stadt Limburg übernommen. Die Feuerwehr rückt zu 12 Bränden, darunter am 26. August zu einem Wohnhausbrand in der Albanusstraße, und zu 13 Hilfeleistungen aus. Weiterhin sind 1 Brandsicherheitsdienst und 4 Alarmübungen zu verzeichnen. Veranstaltet werden die Standrohrmeisterschaft, das Hallenfest mit Orientierungsfahrt, Grilltage vom 25. bis 26. August, der Martinszug, der Kameradschaftsabend sowie eine eintägige Florian-Tour nach Köln. Für die Küche wird eine Gewerbespülmaschine angeschafft.

Die Ursache des Brandes einer Wohnung in der Nacht zum 26. August ist offenbar eine Implosion des Fernsehgerätes. Die Besitzerin des älteren Einfamilienhauses mit ausgebautem Dachgeschoß im Ortsbereich hatte Geräusche wahrgenommen und bei der Nachschau den Brand entdeckt, worauf sie unverzüglich die zentrale Leitstelle informierte. Der Fernsehapparat brannte, das Feuer hatte bereits auf die Holzverkleidung der Wand übergegriffen. Dachstuhl und Treppe zum 1. Stockwerk brannten aus. Die Feuerwehren von Limburg mit fünf Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften sowie von Lindenholzhausen mit drei Fahrzeugen und 22 Kräften waren an der Brandstelle.

Übung oder Einsatz? - Schein oder Wirklichkeit? (Artikel aus Florian Hessen 1/1996)

Mit dieser Problematik wurden die Mitglieder der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Limburg-Lindenholzhausen konfrontiert, als sie an einem Mittwoch im September 1995 über Meldeempfänger zu einem „Einsatz" bei einem nachgestellten Verkehrsunfall mit Gefahrgut gerufen wurden. Wohl keiner hatte zum Zeitpunkt der Alarmierung mit den nachfolgenden Ereignissen gerechnet, weder die Einsatzkräfte, die zu Beginn schlagartig mit einem Schockerlebnis konfrontiert wurden (Kommentar eines Beteiligten: „Mit rutschte das Herz in die Hose!"), noch die Planer dieser Übung, die von der Reaktion der Mannschaft und den eingeleiteten Maßnahmen sehr positiv überrascht wurden.
Da es außerdem gelungen war, die Übung geheim zu halten und ein überaus realistisches Szenarium aufzubauen, aber auch nicht zuletzt aufgrund der tief sitzenden Eindrücke der dramatischen Anfangsphase, glaubten fast alle, einen Ernstfall vor sich zu haben.

An jenem Mittwoch wurde die Freiwillige Feuerwehr Lindenholzhausen um 20.13 Uhr zu einem angeblichen Verkehrsunfall auf der Zufahrt zu einer ehemaligen Sondermülldeponie alarmiert. Im Minutenabstand rückten die Fahrzeuge LF 8/6, LF 16-TS und MTW aus. An der vermeintlichen Einsatzstelle angekommen (ein LKW mit Pritsche stand auf der Fahrbahn und hatte seine Ladung, zwei Kunststoff-Fässer und mehrere Holzpaletten, verloren), näherten sich die beiden Wehrführer bewußt falsch (Motto: Schau'n mer mal!) dem Unfallfahrzeug, um die Lage zu erkunden. Der Rest der Besatzung verblieb im Fahrzeug und beobachtete aufmerksam, was da vor sich ging. In unmittelbarer Nähe des LKW sanken beide Kameraden plötzlich zu Boden und blieben regungslos liegen. Die Betroffenheit ob dieses Geschehens war deutlich spürbar. Auch der Besatzung des unmittelbar nach diesem Zeitpunkt eintreffenden zweiten Fahrzeugs (LF 16-TS) bot sich ein eindrucksvolles Bild, als, beleuchtet von den Scheinwerfern der Fahrzeuge und den blauen Blitzen der Kennleuchten, zwei Gestalten im Feuerwehrschutzanzug regungslos auf der Straße lagen. Die Dynamik, die sich unter dem Eindruck dieser Situation entwickelte, ließ die Übung beinahe zum „Selbstläufer" werden.

Die im „Drehbuch" vorgesehenen Maßnahmen, die der auf dem Fahrzeug verbliebene Gruppenführer nun einleiten sollte, wurden von der anwesenden Mannschaft, beeindruckt von der wirklich starken schauspielerischen Leistung der beiden Wehrführer, selbst angeregt und in die Wege geleitet und brauchten lediglich koordiniert zu werden. Schnelle und wirkungsvolle Hilfe unter Beachtung der eigenen Sicherheit war angesagt. Die reichte von der Feststellung der Windrichtung, dem Ausrüsten des Angriffstrupps mit Atemschutzgeräten, dem Zurücksetzen des Fahrzeugs, der Absicherung und Ausleuchtung der Einsatzstelle, der Bereitstellung von Sanitätskasten, Beatmungsbeutel und Krankentrage bis hin zur wiederholten, zuletzt mit starkem Nachdruck und etwas außerhalb der üblichen Funkdisziplin gestellten Aufforderung eines Maschinisten an die Leitstelle, doch nun endlich den Notarzt zu alarmieren.

Einer besonderen psychischen Belastung sah sich der Sohn des 1. Wehrführers plötzlich ausgesetzt, als er, nicht über den Übungscharakter informiert, als Angriffstrupp auf dem LF 8/6 seinen Dienst versah, das Geschehen miterlebte, und schlagartig auch persönlich von der Situation betroffen war. Die Rettung der beiden Kameraden und deren Erstversorgung, die Rettung des LKW-Fahrers (dargestellt durch eine HLW-Übungspuppe des DRK-Limburg) mit anschließender (leider vergeblicher) Reanimation, das Niederschlagen der austretenden Dämpfe sowie das Absichern der Einsatzstelle, um diese der Stützpunktfeuerwehr übergeben zu können, verliefen reibungslos und „wie am Schnürchen". Der Ablauf der Maßnahmen gestaltete sich so realistisch unter anderem durch Bedecken der „Leiche" des LKW-Fahrers, daß verschiedene Kameraden erst relativ spät, einige Zuschauer gar nicht, den Übungscharakter bemerkten.

Fazit: Eine eindrucksvolle, gelungene Übung, mit deren Verlauf im Vorfeld keiner gerechnet hätte. Mit relativ einfachen Mitteln in Szene gesetzt hat sie (fühlte sich doch jeder plötzlich betroffen) nachhaltigen Eindruck hinterlassen und die Problematik eines Gefahrengutunfalls wirkungsvoller veranschaulicht, als dies je in einem theoretischen Unterricht hätte geschehen können.

Bei der Jugendfeuerwehr sinkt die Mitgliederzahl auf 19 Mitglieder. 2 Kameraden können in die Einsatzabteilung übernommen werden. Gruppensprecher ist weiterhin Marco Löw, der im gleichen Jahr auch mit Dirk Knoth die Gruppenleiterfunktion übernimmt. Die Sommer-Ferienfreizeit hat vom 07. bis 23.07. Giulianova in Italien als Ziel.

Am 19. Januar verstirbt unerwartet der ehemalige Kreisbrandinspektor Herbert Muth, der auch Ehrenvorsitzender des Nassauischen Feuerwehrverbandes war. Zahlreiche Kameraden erweisen ihm die letzte Ehre.

1996: Schon am 01. Januar wird die Feuerwehr zu einem PKW-Brand auf das Hochfeld alarmiert. Nach den Löscharbeiten wird in dem Fahrzeug ein Toter gefunden. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Suizid. Am 26. Januar findet die Mitgliederversammlung statt. Da Stephan Jung im Dezember 1995 zurückgetreten ist, wird Stefan Friedrich zum Gerätewart gewählt.

Krankenhausbrand 1996 - zum Vergrößern klicken Die Feuerwehr muss zu 14 Einsätzen - hierunter 2 Falschalarme von der Brandmeldeanlage der Fa. Bördner - 7 Hilfeleistungen - sowie ein Falschalarm aufgrund einer böswilligen Alarmierung - ausrücken. Weiterhin werden 2 Alarmübungen durchgeführt. Die Feuerwehr übernimmt den Brandsicherheitsdienst beim Sängerfest der Cäcilia-Chöre. Am 20. Juni brennt es im St. Vincenz Krankenhaus Limburg (Hessenklinik). Vom 07. bis 09. September übernimmt die Wehr erstmals die Bewirtschaftung bei der Kirmes. Hierbei werden von der Feuerwehr einige Neuheiten eingeführt, die in den Folgejahren von den anderen Vereinen übernommen werden, wie z.B. Happy-Hour zur Mittagszeit sowie das Aufspielen einer Mehrmannkapelle am Sonntag- und Montagnachmittag, was zahlreiche Besucher in das Festzelt zieht. Sonstige Veranstaltungen sind: Altweiberball, Hallenfest mit Orientierungsfahrt, Martinszug und Kameradschaftsabend.

In das LF 16 TS werden im Mannschaftsraum Halterungen für Pressluftatmer eingebaut. Die Feuerwehr erhält eine erste kleine Bestückung von neuen Feuerwehrschutzanzügen (schwarz mit weiß-gelber Reflektorbestreifung), die vom Land Hessen zur Verfügung gestellt wurde. Diese neuartige Bekleidung wird in den Folgejahren vom Verein und der Stadt Limburg vervollständigt und trägt wesentlich zum Schutz der Einsatzkräfte bei.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr sinkt auf 13 Jungen und 1 Mädchen, da 6 Kameraden in die Einsatzabteilung übernommen werden. Melanie Weckert wird vom amtierenden Wehrführer Peter Licht zur neuen Jugendfeuerwehrwartin ernannt. Sie ist die erste weibliche Führungskraft bei den Jugendfeuerwehren der Kreisstadt Limburg und ist auch das erste weibliche Jugendfeuerwehrmitglied sowie auch die erste Frau in der Einsatzabteilung. Gruppensprecher ist Björn Gersch. Einige Kameraden erwerben die Leistungsspange. Die letzte Sommer-Freizeit geht vom 16. bis 31.08. nach Portiragnes-Plage in Frankreich. Danach stellen Bernd und Rita Rompel 1983 begonnene Organisation von Sommerferien-Freizeiten ein, bei denen sie seit 1992 von Günter und Marianne Birkhölzer als Küchenteam unterstützt wurden.

Erstmals wird eine flächendeckende Imagekampagne in Deutschland für Feuerwehren mit Plakatwänden durchgeführt. Auch im Landkreis Limburg-Weilburg werden einige dieser Plakatwände aufgestellt.

1997: Bei der Mitgliederversammlung am 24. Januar wird Peter Licht als 1. Wehrführer und 1.Vorsitzender bestätigt. Ausrücken muss die Feuerwehr zu 9 Bränden und 10 Hilfeleistungen. Weiterhin werden 6 Brandsicherheitsdienste und eine Alarmübung durchgeführt. Am 27. September brennt es bei der Fa. Rasselstein. Der Unterrichtsraum erhält eine neue Deckenverkleidung aus Holz. Zur Entrauchung bei Bränden wird ein Druckbelüfter angeschafft. Durchgeführt werden Altweiberball, Hallenfest mit Orientierungsfahrt, Martinszug und Kameradschaftsabend.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr bleibt konstant. Gruppensprecher ist Markus Knoth. Der bisherige Gruppenleiter Marco Löw hört auf. Dirk Knoth bleibt stellvertretender Jugendfeuerwehrwart und Gruppenleiter.

Nach über 3-jähriger kommissarischer Tätigkeit wird der 54-jährige Jürgen Limberger von der Feuerwehr Limburg am 14. März offiziell zum Stadtbrandinspektor gewählt. Als Stellvertreter wird Peter Lorger von der Feuerwehr Offheim gewählt.

1998: Die Mitgliederversammlung findet am 06. Februar statt. Vom 21. bis 24. Mai wird ein Ausflug an den Chiemsee durchgeführt. Der 1. Wehrführer und 1. Vorsitzende Peter Licht tritt zum 31. Dezember von seinen Ämtern zurück. Dessen Stellvertreter Achim Bleutge übernimmt die Amtsgeschäfte bis zur Neuwahl. Die Mitgliederzahl am Jahresende beträgt 387 Mitglieder.

Bei der Jugendfeuerwehr steigt die Mitgliederzahl auf 14 Jungen und 1 Mädchen. Markus Knoth bleibt Gruppensprecher. 3 Kameraden werden in die Einsatzabteilung übernommen.

1999: Erstmals werden am 20. Februar zwei Versammlungen hintereinander abgehalten. Zunächst trifft sich die Einsatz- sowie die Alters- und Ehrenabteilung zur Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils. Daran anschließend findet die Mitgliederversammlung des Vereins statt, bei der eine entsprechende Satzungsänderung beschlossen wird.

Diese neue Satzung gilt nur noch für den Vereinsteil der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen e.V., da für den sogenannten öffentlich-rechtlichen Teil der Feuerwehr (Einsatzabteilung, Alters- und Ehrenabteilung sowie Jugendfeuerwehr), welcher der Stadt Limburg untersteht, nunmehr eine eigene Satzung für die Freiwilligen Feuerwehren der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn erstellt wurde. Somit wird die Trennung zwischen öffentlich-rechtlichem Teil und Vereinsteil vollzogen, wodurch auch eine Trennung der Ämter Vorsitzender/Wehrführer möglich wird.

Bernd Rompel wird als neuer Wehrführer sowie auch als Vorsitzender gewählt. Stellvertretender Wehrführer wird Frank Weimer. Dieter Giehl löst Achim Bleutge als stellvertretender Vorsitzender ab. Martin Lehnhausen wird stellvertretender Kassierer, Manfred Dühning Schriftführer, Klaus Simonis stellvertretender Schriftführer, Werner Friedrich Beisitzer als Vertreter der Einsatzabteilung, Willi Speth Beisitzer als Vertreter der Altes und Ehrenabteilung und Bernd Löw Beisitzer als Vertreter der fördernden Mitglieder. In der konstituierenden Sitzung des neuen Vorstandes werden klare Regelungen sowie Aufgabenteilungen und Verantwortlichkeiten festgelegt. Am 21. August wird ein Tagesausflug nach Bad Münster am Stein in der Eifel durchgeführt.

Die Feuerwehr beteiligt sich an den Pflasterarbeiten des Festplatzes, die zusammen mit den Cäcilia-Chören durchgeführt werden. Der MGV Harmonie übernimmt die Verlegung der Zu- und Abwasserleitungen sowie die Anpflanzungen. Die andere Hälfte des Festplatzes wird von der Turn- und Sportgemeinde in Form von einer Splittdecke als Bolzplatz hergerichtet. Die Stadt Limburg trägt die Kosten für den Unterbau und für das Material.

Einsatzabteilung 1999 - zum Vergrößern klickenAnsonsten werden 9 Einsätze und 6 Hilfeleistungen gefahren, Brandsicherheitsdienste beim 4. Festival der Harmonie durchgeführt, 12 Lehrgänge besucht, u.a. 5 Sprechfunkgeräte angeschafft und insgesamt 5.680,5 Stunden geleistet. Zudem werden Hallenfest mit Orientierungsfahrt, Martinszug und Kameradschaftsabend veranstaltet. Das älteste noch lebende Mitglied, Paul Kraus, wird 90 Jahre alt. Am Fahrzeugheck des LF 16 TS wird zusätzlich eine mit bis zu 200 m B-Schlauch bestückte Schlauchhaspel angebracht.

Wegen des besonderen Jahreswechsels befürchtet man ausgiebigere Feiern sowie auch Computer-Probleme, da die Jahreszahlen in zahlreichen älteren Systemen nur 2-stellig gespeichert sind. Daher wird eine Einsatzbereitschaft im Feuerwehrhaus zum Jahreswechsel sichergestellt. Bis auf einen Falschalarm passiert jedoch nichts.

Im Laufe des Jahres werden 37 Mitglieder neu aufgenommen, leider versterben 3 Mitglieder, sodass der Mitgliederstand die magische Zahl von 400 Mitgliedern überschreitet und auf 421 Mitglieder ansteigt.

Frank Schneider wird vom Wehrführer Bernd Rompel zum neuen Jugendfeuerwehrwart ernannt. Stellvertreter und Gruppenleiter bleibt Dirk Knoth. 3 Kameraden werden in die Einsatzabteilung übernommen. Neben der Teilnahme an der Aktion „Saubere Landschaft“ werden unter anderem ein Ausflug ins Fantasialand und zwei Zeltlager veranstaltet.

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2000: Am 28. Januar werden wiederum zwei Versammlungen, zunächst die Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils und daran anschließend die Mitgliederversammlung des Vereins durchgeführt. Die Feuerwehr rückt zu 7 kleineren Brandeinsätzen (darunter ein Brand einer Sauna in der Bischof-Hilfrich-Str. mit Alarmierung während dem Samstagabend-Gottesdienst) und 8 Hilfeleistungen mit insgesamt 248 Stunden aus. Es werden 3 weiterführende Lehrgänge besucht. Die weitere Bilanz verzeichnet 5 theoretische Unterrichte, 19 praktische Übungen und 25 sonstige Ausbildungen mit insgesamt 1.733 Stunden. Erstmals wird ein sogenannter Übungstag durchgeführt. An einem Samstag werden mehrere unterschiedliche Übungsszenarien angenommen und bewältigt. Sonstige kulturelle Veranstaltungen sind: Fahrrad-Orientierungsfahrt, Floriansmesse, Weinfest, Martinszug, Kameradschaftstag in Lahnstein und ein erstmals durchgeführter Kaffeenachmittag mit Ehrenmitgliedern. Insgesamt werden 4.785 Stunden im öffentlich-rechtlichen- und Vereinsbereich geleistet. Die Mitgliederzahl wächst auf 427 Mitglieder an. Ebenfalls zu ersten Mal wir eine Florian-Ski-Tour nach Sölden in Österreich durchgeführt.

Festbuch 2000 - zum Vergrößern klickenDass sich die Feuerwehr der Zukunft nicht verschließt und mit der Zeit geht, zeigt der neue Internetauftritt. Am 10. März geht die Feuerwehr Lindenholzhausen als erste Limburger Feuerwehr und eine der ersten Feuerwehren im Landkreis Limburg/Weilburg mit einem eigenen Webauftritt online und nutzt somit das neue fortschrittliche Medium. Unter verschiedenen Domains, wie „www.Feuerwehr-Lindenholzhausen.de“ bzw. „www.fire-fighters.de“ sind die Seiten weltweit erreichbar. Zahlreiche Informationen in Text und Bildern über die Geschichte, Ausstattung und Aktivitäten der Feuerwehr sind abrufbar. Ergänzt werden die Seiten durch Informationen über Lindenholzhausen und Umgebung. Uli Rompel hat als Webmaster nach Zulieferung durch Bernd Rompel die Seiten erstellt und pflegt diese zusammen mit seinem Bruder. Dass die Seiten ankommen, zeigen zum einen die Zugriffsraten, die für Feuerwehrseiten schon beachtlich sind, zum anderen die 120 Einträge von Besuchern im Gästebuch, aus denen immer wieder Lob hervorgeht. In den ersten 10 Monaten wird über 4.500 mal zugegriffen, was im Mittel pro Tag ca. 15 Zugriffe bedeutet.

Am 09./10. Juni (Pfingsten) wird das 25-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr am Feuerwehrhaus und einem Zelt auf dem Platz davor, gefeiert. Ein 52 Seiten fassendes Festbuch mit Chronik und Bildern informiert die Besucher über die Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr. Schirmherr ist Ralf Rörig. Die Mitgliederzahl beim Fest beträgt 15 Jungen und 3 Mädchen. Der bisherige Jugendfeuerwehrwart Frank Schneider stellt kurz vor den Festveranstaltungen zum Ende April sein Amt aus beruflichen Gründen zur Verfügung. Am 18. Mai wird der bisherige Stellvertreter Dirk Knoth zum Jugendfeuerwehrwart ernannt. Zum Stellvertreter wird dessen Bruder, Markus Knoth, ernannt. Im Lauf des Jahres sinkt die Mitgliederzahl von 17 auf 13 Mitglieder (2 Mädchen und 11 Jungen). Es werden 34 Übungsabende mit 51 Stunden Feuerwehrtheorie und -praxis durchgeführt. Der Jugendfeuerwehrausschuss besteht aus Gruppensprecher Rolf Weyrauch, stellv. Gruppensprecher Jan Niklas Busch, Schriftführer Adrian Löhr und Beisitzer Brendan Fenske.

2001: Anstatt eines Übungsabends wird am 19. Januar die Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils veranstaltet. Die Mitgliederversammlung des Vereins ist ein Tag später. Der ehemalige Wehrführer Peter Licht wird mit der Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes in Silber ausgezeichnet.

Einsatzabteilung 2001 - zum Vergrößern klickenDie Einsatzabteilung wird zu 2 Bränden, 4 Ölalarmen, 1 Unfall und 3 Falschalarmen sowie 2 Hilfeleistungen mit einem Aufwand von 155 Stunden alarmiert. Weiterhin stehen 7 theoretische Unterrichtsabende, 20 praktische Übungen sowie 22 sonstige Ausbildungen mit 1.639 Stunden sowie Brandschutzsicherheitsdienste (über zwei Wochenenden bei den Cäcilia Chortagen im Mai), Arbeitseinsätze, Mitgliederpflege , Tagungen und sonstiges mit 3.034 Stunden an. Dies ergibt eine Gesamtstundenzahl von 4.673 Stunden. Die Mitgliederzahl sinkt leicht auf 426 Mitglieder. Es werden 8 Lehrgänge besucht.

Schweigemarsch Limburg 2001 - zum Vergrößern klickenWiederum wird eine Florian-Ski-Tour nach Sölden in Österreich angeboten. Ein Wandertag nach Ennerich mit Abschluss beim Mühlenfest, das Hallenfest mit Tanz in den Mai, Fahrrad-Orientierungsfahrt, Floriansmesse, Weinfest, Martinszug, Kameradschaftstag in Villmar und der Kaffeenachmittag mit den Ehrenmitgliedern runden das Veranstaltungsangebot ab. Teilgenommen wird auch an der Aktion "Saubere Landschaft" des Verschönerungsvereins, am Schweigemarsch in Limburg wegen den Terroranschlägen in New York, an einer Gefahrenverhütungsschau im Dorfgemeinschaftshaus sowie an Räumungsübungen in der Lindenschule. Durchgeführt werden Parkplatzeinweisung Berg-/Wanderfreunde, Absicherung Fastnachtzug Kindergarten und Absicherung Fronleichnamsprozession, Gratulation zum 40-jährigen Dienstjubiläum des Pfarrers, Besuch des Zeltlagers der Jugendfeuerwehren der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn in Waldmannshausen und ein Besuch des THW Limburg.

Brandschutzerziehung 2001 - zum Vergrößern klickenWehrführer Bernd Rompel führt die Durchführung von Brandschutzerziehungen und –aufklärungen ein. So wird im Mai an 4 Tagen in der Lindenschule im Rahmen einer Projektwoche eine Brandschutzerziehung bei den Schulkindern durchgeführt. Auch im Kindergarten St. Jakobus wird am 08. Juni eine Brandschutzerziehung für die Vorschulkinder veranstaltet. Die Kinder und Jugendlichen sollen den Umgang mit und die richtigen Verhaltensweisen bei Feuer kennen und beherrschen lernen. Bei Infoabenden für die Eltern sollen diese Informationen zum Themenbereich Brandschutz, wie z.B. Installation von Rauchmeldern, erhalten. Zudem stärken diese Aktionen die Öffentlichkeitsarbeit und den Zulauf zur Feuerwehr und besonders zur Jugendfeuerwehr.

Erstmals wird mit den Kindergärten am Fastnachtsdienstag einen Umzug durch das Dorf durchgeführt, der von der Feuerwehr abgesichert wird.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr fällt auf 10 Mitglieder. Vier Kameraden werden in die Einsatzabteilung übernommen. Insgesamt werden 34 Übungsabende mit 51 Stunden durchgeführt. Die Jugendfeuerwehr nimmt an 9 Veranstaltungen mit ca. 115 Stunden teil. Insgesamt werden 630 Stunden durch die Jugendfeuerwehr erbracht.

Beim Anschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September sterben über 300 Feuerwehrleute beim Rettungseinsatz.

2002: Am 25. Januar wird zunächst die Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils durchgeführt. In den Feuerwehrausschuss werden als Gruppenführer Achim Bleutge, Meik Hilfrich und Dirk Knoth gewählt. Als Gerätewarte werden Michael Rudolf und Stephan Jung gewählt. Anschließend wird die Versammlung als Mitgliederversammlung des Vereins fortgesetzt.

Auf Anregung des Vorsitzenden Bernd Rompel hatte sich eine Arbeitsgruppe mit einer Neuordnung des Vorstandes befasst. Im neuen erweiterten Vorstand soll es keine Besitzer mehr geben, stattdessen werden Funktionsstellen eingeführt. Der geschäftsführende Vorstand besteht aus Vorsitzendem, stellvertretenden Vorsitzenden, Finanzverwalter und Schriftführer. Den neuen erweiterten Vorstand bilden Wehrführer bzw. stellvertretender Wehrführer, Ehrenkommandant bzw. Ehrenvorsitzender, Leiter Bewirtschaftung, Leiter Verpflegung, Leiter Bau & Logistik, Leiter Mitgliederbereich, Leiter Festivitäten & Veranstaltungen und Leiter Presse & Öffentlichkeitsarbeit. Die einzelnen Leitungsfunktionen sind auf die Durchführung von Festivitäten und Veranstaltungen optimal abgestimmt. Damit hat der Verein eine der modernsten Strukturen. Die einzelnen Aufgaben werden in der neuen Satzung beschrieben. Bei der anschließenden Abstimmung wird Satzung in der vorgelegten Form einstimmig genehmigt.

Die Neuwahl des Vorstandes ergibt: Vorsitzender Bernd Rompel, stellvertretender Vorsitzender Dieter Giehl, Schriftführer Manfred Dühning, Finanzverwalter Berthold Wagner, Leiter Bewirtschaftung Martin Lehnhausen, Leiter Verpflegung Georg Schikora, Leiter Bau & Logistik Achim Bleutge, Leiter Mitgliederbereich Adolf Otto junior, Leiter Festivitäten & Veranstaltungen Klaus Simonis, Leiter Presse & Öffentlichkeitsarbeit Meik Hilfrich. Aufgrund der Umstellung von der alten D-Mark auf den neuen EURO und einer abgeschlossenen Versicherung für alle Vereinsmitglieder wird die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages von 12,00 DM auf 8 € beschlossen.

Die Einsatzabteilung fährt 2 Brandeinsätze, 6 Einsätze aufgrund von Verkehrsunfällen, 12 Hilfeleistungen, hiervon alleine 7 Stück nach einem Wolkenbruch am 07. August und 4 Alarmübungen. Weiterhin werden 5 theoretische Unterrichtsabende und 20 praktische Übungen sowie 21 sonstige Ausbildungen absolviert.

Dirk Knoth vertritt die Feuerwehr Lindenholzhausen bei dem 4-tägigen Einsatz der Feuerwehren aus dem Landkreis Limburg-Weilburg bei der Hochwasserkatastrophe in Sachsen. Dieser besondere Einsatz wird mit zahlreichen Dankschreiben und Urkunden gewürdigt.

Brandschutzerziehung (Bild aus 2005) - zum Vergrößern klickenDie Brandschutzerziehung/-aufklärung wird erweitert. Es werden 4 Tage im Kiga St. Jakobus, je 2 Tage in zwei Klassen der Lindenschule, 2 Elternabende und 1 Abschlussveranstaltung im Feuerwehrhaus durchgeführt. Erste Ergebnisse auch in Form von Beitritten, insbesondere in die Jugendfeuerwehr, sind erkennbar. Sowohl die Erwachsenenvorträge als auch die Brandschutzerziehungen kommen sehr gut an und werden von vielen Elternteilen gelobt.

Ein Schwerpunkt ist die Umstellung der Vereinsverwaltung auf PC. Ein eigens von Webmaster Ulrich Rompel speziell entwickeltes Feuerwehr-Vereinsverwaltungsprogramm mit dem Namen „Fire-Office“ mit über 80.000 Programmzeilen Quelltext wird in Dienst gestellt. So sind umfangreiche Recherchearbeiten leicht und schnell durchführbar. Andere Feuerwehren haben den Wert dieses Programm bereits erkannt und nutzen es ebenfalls.

Nachdem im letzten Jahr der Vorstand bereits neu strukturiert wurde, wird auch der Feuerwehrausschuss neu konzipiert und von Vereinsaufgaben entlastet. Die neue kleinere Besetzung ermöglicht ein flexibleres Arbeiten und die Konzentration insbesondere auf die Einsatzseite. Durch die konsequente Einbindung der Gruppenführer wird die Ausbildung innerhalb der Feuerwehr wesentlich gestärkt und optimiert.

ICE Tunnelübung 2002 - zum Vergrößern klickenDie Feuerwehr Lindenholzhausen wird in das Rettungskonzept für den Limburger-ICE-Tunnel als Abschnittsleitung am Rettungsplatz 2 in der Ausfahrtsschlaufe der Abfahrt Limburg Nord voll eingebunden.

Die Kameradinnen und Kameraden besuchen 15 weiterführende Lehrgänge. Am 16. Februar wird zusammen mit dem Kreisfeuerwehrverband im Lindenholzhäuser Feuerwehrhaus ein Seminar „Brandschutzerziehung in der Grundschule“ und am 21. September ein Übungstag ausgerichtet. Seit längerer Zeit wird vom 02. bis 04. August ein Zeltlager im Wingertsberg angeboten. Im Herbst werden ca. 140 Hydranten erstmals mit einem weißen Oval zur besseren Erkennbarkeit und zum schnelleren Auffinden markiert und gleichzeitig geprüft und gespült. Vom 09. bis 12. Mai wird ein mehrtätiger Ausflug nach Oberwiesenthal, an dem zahlreiche Mitglieder teilnehmen, durchgeführt. Die Einsatzabteilung unternimmt am 13. Juli eine Kanutour auf der Lahn von Fürfurt bis Runkel.

Übung der Atemschutzkräfte im Brandsimulationscontainer 2002 - zum Vergrößern klickenAnsonsten nehmen Feuerwehrleute aus Lindenholzhausen teil an: zwei Unterweisung bezüglich Erdung von Oberleitungen bei Bahnstrecken, an zwei Einweisungen bezüglich des ICE-Tunnels, erstmals an Durchgängen in einem Brandsimulationscontainer bei der FF Weilmünster, Verabschiedung des ausscheidenden StBI Hans-Jürgen Limberger, Fackelzug und der Feier zum 75. Geburtstag des Ehrenstadtbrandinspektors Hans Arnold, Aktion "Saubere Landschaft" des Verschönerungsvereins, Parkplatzeinweisung Berg-/Wanderfreunde, Absicherung Fastnachtzug Kindergarten sowie Absicherung Fronleichnamsprozession. Auch die Frauen der Aktiven treffen sich regelmäßig. Die Gesamtstundenzahl beläuft sich auf 4.801 Stunden, der Mitgliederstand wächst im Laufe des Jahres auf 433 an.

Die Mitgliederzahlder Jugendfeuerwehr steigt auf 12 Mitglieder (3 Mädchen und 9 Jungs). Ein Kamerad kann in die Einsatzabteilung übernommen und 4 neue Mitglieder können für die Arbeit der Jugendfeuerwehr gewonnen werden. An einem Ausflug der Jugendfeuerwehren der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn in das „Phantasiealand“ bei Brühl wird teilgenommen.

In der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Limburger Wehren wird der 43-jährige Uwe Zimmermann als Nachfolger von Jürgen Limberger als neuer Stadtbrandinspektor gewählt. Limberger tritt nach 9 Dienstjahren aus Altersgründen zum 15. Mai ab. Die Wahl von Zimmermann (99 Ja und 82 Nein-Stimmen) spiegelt die Emotionen der Wehrleute wieder. Der Wehrführer aus Ahlbach, Willi Beul, erläutert die Gründe, die in der Hauptsache in einer nicht kooperativen Führung in den zurückliegenden Jahren, hierdurch wenig Zusammenhalt und keine gemeinsamen Übungen liegen. Man möchte das gleichzeitige Amt des Wehrführers von Limburg und des Stadtbrandinspektors aller Limburger Wehren eigentlich getrennt sehen, was bei Zimmermann jedoch wiederum nicht der Fall ist. Zimmermann verspricht jedoch in seiner Antrittsrede die Zusammenarbeit zu verbessern. Als Stellvertreter wird Peter Lorger von der Feuerwehr Offheim wiedergewählt.

51 Feuerwehrleute aus den Städten und Gemeinden des Landkreises Limburg-Weilburg, unter anderem auch aus Lindenholzhausen, halfen bei der Hochwasserkatastrophe an der Elbe in Dresden.

Edgar Göbel tritt am 27. Juli aus gesundheitlichen Gründen von seinem als Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg zurück. Dessen Stellvertreter Franz-Josef Sehr aus Beselich-Obertiefenbach übernimmt die Amtsgeschäfte und wird später auch gewählt.

2003: Da keine Wahlen im Bereich des Feuerwehrausschusses anstehen, wird am 17. Januar eine gemeinsame Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils und Mitgliederversammlung des Vereins abgehalten. Da der bisherige Schriftführer Manfred Dühning aus privaten Gründen und der bisherige „Leiter Presse & Öffentlichkeitsarbeit“ Meik Hilfrich aus beruflichen Gründen zurückgetreten sind, werden Adolf Otto als Schriftführer, Ulrich Rompel als Leiter Mitgliederbereich und Tim Schuhmacher als Leiter Presse & Öffentlichkeitsarbeit gewählt.

Im Januar wird das Ehrenmitglied Reinhold Gabb, der 30 Jahre lang stellvertretender Wehrführer war, ehrenvoll zu Grabe getragen.

Im Jahr 2003 werden 11 Brandeinsätze, u.a. ein Brand im Asylantenheim (Felina) in Eschhofen und ein Wohnhausbrand im Neubaugebiet Rübsanger Pforte, 2 Einsätze zu Ölalarmen, 6 Hilfeleistungen und 3 Alarmübungen gefahren sowie 39 Übungsabende durchgeführt und 18 Lehrgänge besucht.

Brand Rübsanger Str. 2003 - zum Vergrößern klickenAls eine der ersten Feuerwehren - oder sogar als die erste Feuerwehr - im Landkreis können beim Zimmerbrand am 04. Mai in der Rübsanger Str., die im Vortrag für Führungskräfte „Falsche Taktik = große Schäden“ des Kreisfeuerwehrverbandes dargelegten Einsatzgrundsätze, umgesetzt werden. Ein Angriffstrupp wird zum Innenangriff entsandt, der jedoch vor der Tür des Brandraumes wartet. Der eigentliche Löschangriff wird jedoch über eine Leiter und den Balkon vor dem Brandraum durchgeführt. So kann eine Kontamination des Hauses und der übrigen Räume durch Brandrauch etc. weitestgehend vermieden und der Schaden auf ein Zimmer begrenzt werden.

Brandschutzerziehung 2003 - zum Vergrößern klickenDie Brandschutzerziehung und -aufklärung wird weiter ausgeweitet. Neben 2 Elternabenden werden Brandschutzerziehungen bei den Vorschulkindern nunmehr in beiden Kindergärten über je 3 Tage plus einer Abschlussveranstaltung im Feuerwehrhaus sowie in beiden Klassen der Grundschulabgänger in der Lindenschule über je 2 Tage plus einer Abschlussveranstaltung im Feuerwehrhaus durchgeführt. Bei der Veranstaltung im Feuerwehrhaus für die Kindergärten unterstützt die Feuerwehr Linter, wie schon in den vergangenen Jahren, mit einem kleinen Feuerwehrhaus, Brandhaus, Telefonzelle und kleinen "Löschfahrzeugen", was den Kindern riesigen Spaß macht und wobei das Erlernte noch einmal nachvollzogen werden kann. Der Mitgliederstand in der Jugendfeuerwehr kann hierdurch erheblich gesteigert werden. Auch die Bitte an die Eltern um Unterstützung der Feuerwehr in Form einer Mitgliedschaft, führt zu einem größeren Mitgliederzuwachs im Verein. Weiterhin wird am 07. Juni erstmals ein Infotag „Brandschutzaufklärung“ für die Lindenholzhäuser Bevölkerung durchgeführt.

Kirmesbaumstellen 2003 - zum Vergrößern klickenDa in diesem Jahr keine Kirmesburschen zur Verfügung stehen, erklärt sich die Feuerwehr bereit, den Kirmesbaum zu holen und zu stellen. An mehreren Vorbereitungssitzungen der AG "Kirmes 2003" unter Leitung des Ortsbeirates mit Ausschreibung für einen Festwirt wird ebenfalls mitgewirkt.

Schlauchanhänger mit aufgesetztem Monitor - zum Vergrößern klickenAls Florianstour wird die Werkfeuerwehr InfraServ in Höchst besichtigt. Ein Übungstag der „Fire-Fighters“ mit Kirmesbaumfällen wird ebenfalls veranstaltet. Als die ersten Feuerwehren innerhalb der Stadt Limburg und als eine der ersten Feuerwehren im Kreisgebiet bilden die Feuerwehren Lindenholzhausen und Eschhofen eine sog. Einsatzgemeinschaft, um vor allem tagsüber die erforderlichen Einsatzstärken sicher zu stellen. Markus Knoth wird am 18. September nach der Bitte seines Bruders Dirk Knoth um Entlassung als kommissarischer Gruppenführer eingesetzt. Der Flur des Feuerwehrhauses wird neu gestrichen und umgestaltet mit Anbringung neuer Raumschilder und einer großen Magnethafttafel als Infowand. Auf den Schlauch-Anhänger wird zusätzlich ein Feuerlöschmonitor (Wasserwerfer) montiert. Es sind insgesamt 5.281 Stunden zu verzeichnen.

Infonachmittag zum Thema Brandschutz 2003 - zum Vergrößern klickenIm Zusammenhang mit der Einladung zu einem Infonachmittag „Brandschutz“ und zum Hallenfest im Mai wird eine Mitgliederwerbeaktion in Form eines Schreibens an die gesamte Bevölkerung mit Anhang eines Beitrittsformulars unternommen. Es treten daraufhin 35 neue Mitglieder ein, die Feuerwehr wächst auf 458 Mitglieder an und ist nun neben der TuS und den Cäcilia-Chören der drittgrößte Verein in Lindenholzhausen.

Die Kameraden Berthold Wagner und Klaus Straube übernehmen ab März gemeinsam mit zwei weiteren Kameraden aus Ahlbach die Verwaltung der neuen gemeinsamen Kleiderkammer der Feuerwehren der Stadt Limburg. Bernd Rompel wird am 26. März als Sprecher des Fachbereiches EDV des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg gewählt und ist somit gleichzeitig Mitglied im Verbandsausschuss des Kreisfeuerwehrverbandes. Zudem wird Bernd Rompel ab September als Kreisausbilder für den Bereich Sprechfunk eingesetzt.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt auf 20 Mitglieder (7 Mädchen und 13 Jungs). Es konnten 9 neue Mitglieder für die Arbeit der JFW gewonnen und 1 Kamerad in die Einsatzabteilung übernommen werden. 42 Übungsabende mit 40 Stunden Theorie und Praxis sowie 23 Stunden allgemeiner Jugendarbeit werden durchgeführt. Insgesamt werden 950 Stunden durch die Jugendfeuerwehr erbracht.

2004: Am 16. Januar findet die gemeinsame Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils und die Mitgliederversammlung des Vereins statt. Da die Amtszeit der beiden Wehrführer abläuft, sind Neuwahlen durchzuführen, wobei Bernd Rompel und Frank Weimer wiedergewählt werden. Ehrenkommandant Günter Birkhölzer wird mit der Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes in Gold für besondere Verdienste ausgezeichnet. Die Einsatzabteilung wird zu 5 Bränden, 3 Verkehrsunfällen, 1 Hilfeleistung, 3 Alarmübungen und erstmals zur ICE.Tunnel-Übung alarmiert. Weiterhin werden 9 theoretische Unterrichtsabende und 19 praktische Übungen sowie 25 sonstige Ausbildungen absolviert.

Vortrag Gefahrgut E. Loos von der HPS 2004 - zum Vergrößern klickenDas Ziel, für die Ausbildung innerhalb der Feuerwehr auch Fremdreferenten zu gewinnen und so die Ausbildung noch mehr zu optimieren, wird fortgesetzt. Es werden vermehrt hochkarätige Fremdreferenten eingeladen, wie z.B. „Grundausbildung der Feuerwehren“ durch Detlef Dietsch (Kreisausbilder), „Richtiges Vorgehen beim Atemschutzeinsatz“ durch Andreas Heep (Kreisausbilder und GBI Beselich), „Auffrischung Erste Hilfe" durch Dieter Kasteleiner (Ausbilder beim DRK) sowie Planübung im Feuerwehrhaus Eschhofen durch Holger Jung (FF Eschhofen). Ein Highlight bildet der Vortrag „Sicherung von Gefahrgut“ durch Erwin Loos (Fachlehrer an der Hess. Polizeischule) im Lindenholzhäuser Feuerwehrhaus, bei dem viele Führungskräfte anderer Feuerwehren des Landkreises anwesend sind. Weiterhin wird ein „Komplettseminar FLORIX“ für die Feuerwehren der Kreisstadt Limburg zusammen mit dem Kreisfeuerwehrverband im Feuerwehrhaus ausgerichtet.

Die Kameradinnen und Kameraden belegen 16 Lehrgangsplätze auf Kreis- und Landesebene, 3 Plätze bei Seminaren, 2 Plätze bei weiteren Ausbildungsveranstaltungen und weitere 8 Plätze bei der sog. „Heißausbildung Hessen“ im Brandsimulationscontainer. Am Einsatztraining auf der Erdgasübungsstrecke in Oberneisen nehmen 9 Feuerwehrleute teil. Dies ergibt eine Belegung von insgesamt 38 Teilnehmerplätzen.

Brandschutzerziehung 2004 - zum Vergrößern klickenDie Brandschutzerziehung/Brandschutzaufklärung wird, wie im vergangenen Jahr an insgesamt 14 Tagen durchgeführt. Ziel der Florianstour ist am 20. November der Flughafen Frankfurt (Fraport) mit Besichtigung der Feuerwache 3. Weiterhin ist die Feuerwehr vertreten bei der Feier zum 70. Geburtstag von Pfarrer Siegmund, beim Empfang der Olympiasieger (MCC Cäcilia), beim Vortrag des Kreisfeuerwehrverbandes zum Thema „Vereins- und Steuerrecht“, beim 75-jährigen Jubiläum des Obst- und Gartenbauvereins und beim Weinfest. Als kulturelle Veranstaltungen werden durchgeführt das Hallenfest mit Fahrrad-Orientierungsfahrt und Oldieabend, der Kaffeenachmittag mit den Ehrenmitgliedern sowie am 27. November auf Vorschlag des Vorsitzenden die 1. Hollesser Aprés-Ski-Party im Feuerwehrhaus.

Ähnlich wie im Feuerwehrvorstand wird auch im Feuerwehrausschuss eine Aufgabenteilung eingeführt und eine Arbeitsgruppe wird mit der Planung der Renovierung des Feuerwehrhauses incl. Restaurierung des Hallenbodens eingesetzt. Für die Dokumentation bei Einsätzen wir eine Digitalkamera angeschafft. Die Mitgliederzahl steigt zum Jahresende auf 462, die Gesamtstundenzahl beläuft sich auf 3.818 Stunden.

Markus Knoth wird zum 01. November durch den Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann zum neuen Zugführer des Katastrophenschutzzuges LZ 3 ernannt. Berthold Wagner legt zum Jahresende sein Amt als Verwalter in der gemeinsamen Kleiderkammer nieder, Klaus Straube bleibt weiterhin als Verwalter im Amt.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr sinkt auf 17 Mitglieder. Ein Kamerad wird in die Einsatzabteilung übernommen. Meik List wird am 16. Januar als Nachfolger von Uwe Scheuermann zum stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart ernannt. Es werden insgesamt 42 Übungsabende mit 40 Stunden Theorie und Praxis sowie 23 Stunden allgemeiner Jugendarbeit und u.a eine praktische Übung mit Feuerlöschern durchgeführt. Weiterhin nimmt die Jugendfeuerwehr an 6 Veranstaltungen teil. Insgesamt werden 950 Stunden durch die Jugendfeuerwehr erbracht.

Georg Hauch aus Weilburg tritt zum Jahresanfang die Nachfolge von Edgar Göbel als Kreisbrandinspektor an.

Kooperation mit der Hessischen Polizeischule (Artikel aus Florian Hessen 1/2004)

Dass die Feuerwehren auch ab und zu einmal über Modernisierungsmaßnahmen nachdenken müssen, zeigt das Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen aus dem berühmten „kleinsten Sängerdorf der Welt" bei Limburg a.d. Lahn. Im Jahr 2002 wurde eine völlig neue und moderne Vorstandsstruktur konzipiert, die im Vorstand nur noch Funktionsstellen und keine Beisitzer mehr vorsieht. Flexibilität und Eigenverantwortung der einzelnen Vorstandsmitglieder ist gefragt und wird auch praktiziert. Eine ähnliche Struktur wurde mittlerweile auch beim Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg eingeführt.

Vor kurzem wurde nun auch der Feuerwehrausschuss, der für den öffentlich-rechtlichen Teil verantwortlich ist, umstrukturiert. Die Aufgaben, wie Brandschutzaufklärung, Aus- und Fortbildung, Ausrüstung und Technik, Atemschutzausbildung und -Überwachung, Einsatzunterlagen und Hydrantenpläne sowie Sicherheit, wurden auch dort unter den Wehr- und Gruppenführern aufgeteilt. Durch Veranstaltungen im Bereich Brand- schutzerziehung/-aufklärung konnten so, in Verbindung mit einer Mitgliederwerbeaktion und eines Infonachmittages, 35 neue Mitglieder für den Verein geworben werden.

Im Bereich Aus- und Fortbildung kam man auf die Idee, dass es nicht nur in der eigenen Wehr gute Referenten gibt, sondern dass man auch einmal Fremdreferenten ins Feuerwehrhaus holt. Dies wurde bei den wöchentlichen Übungen im Winterhalbjahr 2003/04 umgesetzt. Neben einer Planübung bei der Nachbarwehr in Eschhofen durch Referent Holger Jung stand auch die Fortbildung im Bereich der Ersten Hilfe durch Dieter Kasteleiner vom DRK an. Detlef Dietsch (FF Limburg) referierte darüber hinaus über die Erfahrungen und den Sinn bei Grundlehrgängen.

Aber nicht nur an die Fortbildung der eigenen Wehr wurde gedacht, sondern auch an die Nachbarwehren und Führungskräfte. So wurde am 27. Februar durch Erwin Loos von der Hessischen Polizeischule in Wiesbaden ein Vortrag über die Erfahrungen der Polizei im Bereich Gefahrgut sowie der Sicherung von Gefahrgut durchgeführt. Bei dieser Veranstaltung waren über 50 Personen anwesend, viele davon aus der Feuerwehrführung des Landkreises Limburg-Weilburg. Weitere Ausbildungen, etwa in Sachen neue Vorgehensweise bei Atemschutzeinsätzen, stehen noch an. Hierfür konnte die FF Lindenholzhausen die beiden Autoren des neuen Feuerwehr-Handbuches „Atemschutz aus der Praxis für die Praxis" gewinnen. GBl Andreas Heep wird dieses Thema in theoretischer Weise als Vortrag halten und SBI Uwe Zimmermann wird den praktischen Teil übernehmen. Dieses Beispiel soll zeigen, dass in einer modern strukturierten Feuerwehr mit fest zugewiesenen Aufgabenbereichen bei der Führung - sowohl im Verein als auch im öffentlich-rechtlichen Bereich - flexibler und besser agiert werden kann. Durch die verschiedenen Zuständigkeiten wird die Ideenfindung gesteigert und sinnvoll umgesetzt. So wird auch einmal über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut. Wenn jeder sich anstrengt und etwas tut, gut ausgebildet und informiert ist und sich Erfolg und Anerkennung einstellt, kann auch motiviert werden und die Bereitschaft zum Ehrenamt wird gefördert.

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2005: Die gemeinsame Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils und der Mitgliederversammlung des Vereins wird am 21. Januar abgehalten. Nach der satzungsmäßen Amtszeit von 3 Jahren stehen für einige Ämter des Vorstandes Neuwahlen an. Es werden gewählt: Bernd Rompel als Vorsitzender, Georg Schikora als stellvertretender Vorsitzender (Nachfolger von Dieter Giehl), Berthold Wagner als Finanzverwalter, Andreas Dernbach als Leiter Bewirtschaftung (Nachfolger von Martin Lehnhausen), Tim Birkhölzer als Leiter Verpflegung, Markus Rompel als Leiter Bau & Logistik (Nachfolger von Achim Bleutge) und Klaus Simonis als Leiter Festivitäten & Veranstaltungen. Zum neuen Jugendfeuerwehrwart wird vom Wehrführer der bisherige Vertreter Meik List als Nachfolger von Markus Knoth ernannt. Zu dessen Vertreterin wird Stefanie Knoth ernannt.

Gemeinsame Großübung in Lindenholzhausen 2005 - zum Vergrößern klickenDie Feuerwehr wird zu 4 Brandeinsätzen und zu 7 Hilfeleistungseinsätzen (5 Verkehrsunfälle und 2 Ölspuren) gerufen. Hierunter ein Dachstuhlbrand in der Sackstraße und am 22. Juni ein Verkehrsunfall auf der B8 Richtung Niederbrechen, bei dem eine Person tot geborgen werden muss. Insgesamt wird bei diesen Einsätzen eine Stundenleistung von 220 Stunden erbracht. Beim Harmonie Festival vom 05. bis 09. wird von morgens beim Veranstaltungsbeginn bis spät abends zum Veranstaltungsende an allen Festtagen der Brandsicherheitsdienst durchgeführt.

Gemeinsame Großübung in Lindenholzhausen 2005 - zum Vergrößern klickenVon den beiden Alarmübungen ist eine die Großübung aller Limburger Feuerwehren, die in diesem Jahr in Lindenholzhausen am Dorfgemeinschaftshaus stattfindet und von Wehrführer Bernd Rompel geleitet wird. Über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst nehmen teil. Des Weiteren werden in der Nacht vom 05. auf 06. November an der ICE-Tunnelübung teilgenommen. Insgesamt 27 mal werden Lehrgänge bzw. Seminare besucht.

Im ersten Vierteljahr wird das Feuerwehrhaus in knapp 1.300 Stunden zum Teil umgebaut und komplett renoviert. Wände werden eingerissen und an anderer Stelle neu erstellt, ein Türdurchbruch zur Fahrzeughalle wird hergestellt, Fliesen werden neu verlegt, Heizung und Sanitäreinrichtungen werden umgelegt, ein komplett neuer Bodenbelag wird in die Fahrzeughalle und die angrenzenden Räume eingebracht, ein Büro wird eingerichtet sowie auch alles neu gestrichen. Fast alle aktiven Kamerdinnen und Kameraden sowie auch 4 fördernde Mitglieder helfen hierbei mit. Die Kosten belaufen sich auf 17.428,10 €, die aus Spenden von Banken und Firmen und einem Zuschuss des Ortsbeirates sowie aus der Vereinskasse (ca. 12.000 €) beglichen werden.

Einweihungsfeier Feuerwehrhaus nach Renovierung 2005 - zum Vergrößern klickenAm 29. April wird das neu renovierte Haus zum Vortrag von Kreisbrandmeister Ralph Schmidt „Führungsstruktur bei Großschadensfällen“ wieder in Betrieb genommen und durch die Besucher der Feuerwehren aus dem Kreisgebiet bestaunt. Am 15. Juli findet die offizielle Einweihungsfeier statt.

Am 10. Mai nimmt die Wehr am Spalierstehen aus Anlass der Hochzeit des ehemaligen Stadtrates Dr. Heinrich Richard teil. Am 18. Juni übernimmt die Wehr einen Brandsicherheitsdienst beim Auftritt von Peter Maffay beim Hessentag in Weilburg. Der Mitgliederbestand beträgt 466 Personen. Ende Oktober tritt Bernd Rompel nach fast 7-jähriger Tätigkeit aus privaten Gründen von seinen Ämtern als Wehrführer und Vorsitzender und somit nach fast genau 27-jähriger ununterbrochener Vorstands- sowie Feuerwehrausschusstätigkeit zurück.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt von 17 auf 20 Mitglieder (9 Mädchen und 11 Jungs) gestiegen. 2 Mitglieder treten aus. 5 neue Mitglieder können für die Arbeit der JFW gewonnen werden. Es werden 79,5 Stunden Theorie und Praxis sowie 115 Stunden allgemeiner Jugendarbeit durchgeführt. Ferner wird eine praktische Übung mit Feuerlöschern durchgeführt.

2006: Die Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils und die anschließende Mitgliederversammlung des Vereins finden am 20. Januar statt. Als Wehrführer wird Frank Weimer und als dessen Stellvertreter Markus Knoth gewählt. Als Gruppenführer wird Michael Rudolf gewählt. Da Bernd Rompel sein Amt als Vorsitzender zur Verfügung gestellt hat, wird eine Ergänzungswahl im Vorstand erforderlich. Turnusmäßig stehen zudem die Wahlen des Schriftführers, Leiter Presse & Öffentlichkeitsarbeit sowie die Wahl des Leiters Mitgliederbereich an. Gewählt werden Günter Birkhölzer zum Vorsitzenden, Adolf Otto zum Schriftführer, Tim Schumacher zum Leiter Presse & Öffentlichkeitsarbeit und Thomas Licht zum Leiter Mitgliederbereich (Nachfolger von Ulrich Rompel).

In diesem Jahr wird keine Brandschutzerziehung/-aufklärung durchgeführt.

Spalierstehen nach der Hochzeit des Ordnungsamtsleiters 2006 - zum Vergrößern klickenDie Einsatzabteilung rückt zu 9 Einsätzen und 29 Hilfeleistungen aus. Darunter auch ein Einsatz auf der A3, ein LKW-Brand, Fahrtrichtung Frankfurt zwischen den AS Limburg-Nord und Limburg-Süd, am 05. September. Insgesamt wird bei diesen Einsätzen eine Stundenleistung von 463 Stunden erbracht. Insgesamt wird bei diesen Einsätzen eine Stundenleistung von 463 Stunden erbracht. Des Weiteren wird an 2 Alarmübungen und der ICE-Tunnel-Übung teilgenommen sowie der Brandsicherheitsdienst bei der Kirmes durchgeführt. Bei Weiterbildungsmaßnahmen, wie Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene, sind die Feuerwehrleute 20 Mal vertreten. Auch beim Spalierstehen nach der Hochzeit des Ordnungsamtsleiters ist die Wehr vertreten.

Günter Birkhölzer stellt im Juni sein Amt als Vorsitzender aus privaten Gründen zur Verfügung. Die weitere Führung übernimmt der stellv. Vorsitzende Georg Schikora.

Der ehemalige Wehrführer Bernd Rompel wird, nachdem er das Amt des Schriftführers des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg schon seit Dezember 2005 kommissarisch wahrnimmt, bei der Verbandsversammlung am 02. September in der Mehrzweckhalle in Hünfelden-Dauborn offiziell als Schriftführer in den Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes gewählt, weshalb er als Sprecher des Fachbereiches EDV des Kreisfeuerwehrverbandes zum Jahresende aufhört. Zudem wird er im Dezember 2006 vom Kreisbrandinspektor Georg Hauch als Leiter IuK (Stabsbereich 6) in den Katastrophenschutzstab des Landkreises berufen.

Der Zahl der Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr sinkt auf 19, wobei 1 Kamerad in die Einsatzabteilung übernommen wird. Es werden 82,5 Stunden Theorie und Praxis sowie 147,5 Stunden allgemeine Jugendarbeit durchgeführt.

Nach umfangreichen Entkernungsmaßnahmen und dem Einbau neuer Technik und neuer Gerätschaften kann die „neue Atemschutzübungsstrecke“ in der Feuerwache in Limburg im Juni 2006 wieder ihren Betrieb aufnehmen. Während dem Übungsdurchgang durch die Strecke werden nunmehr ständig die wichtigsten Vitalfunktionen überwacht.

Brennender LKW auf der BAB 3 bei Limburg entpuppt sich als nicht gekennzeichneter Gefahrguttransporter (Artikel aus Florian Hessen 9/2006)

In den frühen Morgenstunden des 5. September 2006 ereignete sich auf der Autobahn BAB 3 bei Limburg (Landkreis Limburg- Weilburg) ein nicht alltäglicher Einsatz.
Zwischen den Anschlussstellen Limburg-Nord und Limburg-Süd in Fahrtrichtung Frankfurt, geriet ein LKW in Brand. Die zentrale Leitstelle des Landreises Limburg-Weilburg wurde durch die Polizeidienstelle Limburg über den Brand informiert. Entsprechend der Alarm- und Ausrückeordnung alarmierte die zentrale Leitstelle um 4:12 Uhr den zuständigen Einsatzzug der Freiwilligen Feuerwehr Limburg a. d. Lahn. Bereits 4 Minuten nach Alarmierung rückt das HLF 20/16 der Kernstadt mit einer Besatzung 1/6, gefolgt von dem TLF 24/50 (1/2), dem RW1 (1/1) und dem Flutlichtmastfahrzeug (1/1) zur Einsatzstelle aus. An der Schadensstelle breitete sich das Feuer rasch aus. Der Aufbau des Sattelaufliegers stand bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits im Vollbrand. Durch die nicht vorhandene Gefahrgutkennzeichnung an dem LKW einer süddeutschen Spedition, war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, dass neben der „Hülle" auch eine brisante Ladung brannte.

Nach einer ersten Erkun- / düng wurde ein Löschangriff über die Fire-Dos-Schaumzumischanlage vorgenommen. Während der Brandbekämpfungsmaßnahmen kam es jedoch zu heftigen Verpuffungen, die für die Einsatzkräfte Hinweise auf ein spezielles Ladegut waren. Um 4:24 Uhr wurde der zweite Einsatzzug bestehend aus einem TLF 16/25 (1/5), einem GW-G 3 (1/2), einem GW (1/2) und einem MTW (1/4) der Feuerwehr Limburg (Kernstadt) nachalarmiert. Durch die Alarmierung des zweiten Einsatzzuges und der damit verbundenen Erhöhung des „Einsatzstichwortes" wurde der Kreisbrandinspektor des Landkreises Limburg-Weilburg durch die Zentrale Leitstelle über die Lage in Kenntnis gesetzt. Zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung wurden durch den Einsatzleiter vor Ort die Feuerwehren Elz, Bad Camberg und Niederbrechen nachgefordert. Bedingt durch die starke Hitzentwicklung war eine nähere Identifizierung des Ladeguts zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich.

Die „Untere Wasserbehörde" wurde vorsorglich verständigt, da anzunehmen war, dass wohl kein LKW mit gewöhnlicher Fracht brannte. Um das weitere Eindringen von Löschwasser über die Kanaleinläufe der Autobahnbrücke, welche über die Lahn führt, in den Fluss zu verhindern, wurden die Kanaleinläufe abgedichtet. Auf der Lahn bildeten sich bereits Lagen mit Schaummittel, es war folglich davon auszugehen, dass auch mögliche Gefahrenstoffe in das Gewässer gelangt waren. Weitere Feuerwehreinsatzkräfte aus Limburg und Elz wurden mit der Errichtung mehrerer Ölsperren in der Lahn beauftragt. Die zentrale Leitstelle ließ die im benachbarten Rheinland-Pfalz befindliche Feuerwehr Diez-Freiendiez informieren, damit auch dort (flussabwärts) geeignete Maßnahmen auf der Lahn eingeleitet werden konnten.

Nachdem der Leitstelle „Feuer aus" gemeldet werden konnte und eine genaue und vollständige Identifizierung der noch nicht verbrannten Ladung möglich war, stellte sich sehr schnell heraus, dass die Ladung ein regelrechter „Gefahrgutmix" war. Dies veranlasste den Einsatzleiter, die fachliche Unterstützung durch TUIS, hier InfraServ Höchst, anzufordern. Nun entwickelte sich der Einsatz zu einem Gefahrguteinsatz. Zur weiteren Unterstützung der eingesetzten Kräfte wurde die „Dekongruppe" sowie der Erkundungstrupp des GABC Zuges des Landkreises angefordert. Um das sichere Entladen des Gefahrguts zu ermöglichen, kam das Technische Hilfswerk aus Limburg und Weilburg mit Räumgerät ebenfalls zum Einsatz. Wegen der fortgeschrittenen Einsatzdauer wurde ein Teil der eingesetzten Kräfte durch die Feuerwehren Ahlbach, Lindenholzhausen und Offheim abgelöst.

Erst nach dem Eintreffen aller nachgeforderten Einheiten und nach dem Aufbau eines Dekontaminationsplatzes der Dekon-Stufe II, wurde mit der vorsichtigen Bergung der Restladung des abgebrannten LKWs begonnen. Wie im Vorfeld durch die Einsatzleitung geklärt, erfolgte die Aufnahme der Gefahrstoffe durch die Werkfeuerwehr der Firma InfraServ Höchst, die auch den Abtransport übernahm.

Nach der Reinigung des Fahrbahnbelages durch ein Spezialunternehmen konnten die Fahrstreifen in Richtung Frankfurt nach einer fast 17-stündigen Vollsperrung gegen 21:00 Uhr von der Polizei wieder freigegeben werden. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen bezüglich der Umstände des Transportes und des Brandes auf. Für die Feuerwehr Limburg endete der Einsatz an diesem Tag gegen 21:30 Uhr, die Aufräumarbeiten dauerten jedoch noch bis in die Morgenstunden des 5. Septembers an.

Dieser sicherlich ungewöhnliche Einsatz warf viele Fragen auf. Am 11. Oktober 2006 erfolgte eine Nachbesprechung mit den beteiligten Behörden, Einrichtungen und Organisationen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in die Einsatzplanung und organisatorischen Planungen des Landkreises zu Veränderungen führen.

2007: Am 19. Januar findet die gemeinsame Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils und die Mitgliederversammlung des Vereins statt. Meik Hilfrich stellt sein Amt als Gruppenführer im Feuerwehrausschuss zur Verfügung, dafür wird Thomas Licht zum Gruppenführer gewählt. Da einige Vorstandsmitglieder ihr Amt aus privaten bzw. beruflichen Gründen niedergelegt haben, werden die Ämter durch Wahlen wie folgt neu besetzt: Vorsitzender Thomas Licht, Leiter Verpflegung Manfred Dühning (Nachfolger von Tim Birkhölzer), Leiter Bau & Logistik Stefan Friedrich (Nachfolger von Markus Rompel) und Leiter Mitgliederverwaltung Meik Hilfrich (Nachfolger von Thomas Licht).

Der Kindergarten St. Jakobus ist an einem Tag im Feuerwehrhaus Gast, wobei die Kinder in Sachen Brandschutzerziehung geschult werden.

Übung bei der Fa. Bördner 2007 - zum Vergrößern klickenDie Wehr rückt zu zwei Brandeinsätzen und zu einem Alarm einer Brandmeldeanlage aus. Außerdem wird sie zu 35 Hilfeleistungen gerufen, wobei es sich um vier Verkehrsunfälle, eine Ölspur und 30 Einsätze wegen Unwetters handelt. Hiervon alleine 23 Einsätze aufgrund eines starken Unwetters am 14. Juni, bei dem auch Wasser in die Turnhalle der Lindenschule eindringt. Zudem wird an zwei Alarmübungen (eine zusammen mit der FF Eschhofen bei der Fa. Bördner) und an der bisher größten Übung im ICE-Tunnel Limburg mit über 500 Einsatzkräften teilgenommen. Die Mitgliederzahl beträgt zum Jahresende 467 Mitglieder.

Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr schrumpft stark auf 8 Mitglieder (4 Jungs, 4 Mädchen), da im Laufe des Jahres 9 Kameradinnen und Kameraden in die Einsatzabteilung übernommen werden. Die Saat, die der ehemalige Wehrführer Bernd Rompel im Jahr 2001 mit der ersten Brandschutzerziehung gelegt hatte, geht nun auf. Fast alle neuen nunmehr in die Einsatzabteilung gewechselten Kameradinnen und Kameraden hatten damals diese Brandschutzerziehung mitgemacht und waren in die Jugendfeuerwehr gekommen.

Am frühen Abend des 14. Juni heißt es "Land unter" in Lindenholzhausen. Schwere Regefälle mit bis zu 45 Litern Niederschlag pro Quadratmeter führen zu solchen Wassermassen, dass viele Abflüsse diese nicht mehr aufnehmen können. Auf der Frankfurter Straße schießt das Wasser zeitweise 10-15 cm hoch in den Ablaufrinnen die Straße hinunter. Das Wasser dringt in die Turnhalle der Lindenschule – mit ihrem erst erneuerten Boden – genauso ein, wie in zahlreiche Keller. Die Feuerwehren aus Lindenholzhausen, Limburg, Linter und Eschhofen sind an zahlreichen Stellen in Lindenholzhausen pausenlos über 3 Stunden im Einsatz.

Zeitungsbericht Kommersabend 75 Jahre 2008 - zum Vergrößern klicken2008: Die gemeinsame Jahreshauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Teils und die Mitgliederversammlung des Vereins findet am 18. Januar statt. Nach der satzungsmäßen Amtszeit von 3 Jahren stehen Neuwahlen des Vorstandes an. Es werden gewählt: Thomas Licht als Vorsitzender, Georg Schikora als stellvertretender Vorsitzender, Berthold Wagner als Finanzverwalter, Adolf Otto als Schriftführer, Andreas Dernbach als Leiter Bewirtschaftung, Manfred Dühning als Leiter Verpflegung, Stefan Friedrich als Leiter Bau & Logistik, Gerhard Kleinz (Nachfolger von Meik Hilfrich) als Leiter Mitgliederbereich, Klaus Simonis als Leiter Festivitäten & Veranstaltungen und Tim Schumacher als Leiter Presse & Öffentlichkeitsarbeit. Tim Schumacher tritt jedoch Anfang März von seinem Vorstandsamt aus privaten Gründen zurück.

Das 75-jährige Bestehen wird am 26. April in Form von einem Festgottesdienst mit anschließendem Kommersabend mit Großem Zapfenstreich im Gemeinschaftshaus und am 10./11. Mai (Pfingsten) im Rahmen des Hallenfestes im Feuerwehrhaus mit davor platziertem Festzelt mitgefeiert. Das 60 Seiten fassende Festbuch enthält neben den Grußworten und einer Aufzählung der Mitglieder eine 2-seitige Chronik, eine Übersicht über die Kommandanten und Wehrführer sowie einige Fotos und eine größere Zahl gewerblicher Anzeigen.

Am Abend des 16. November wird die Freiwillige Feuerwehr Lindenholzhausen zu einem Wohnhausbrand alarmiert. Einige Feuerwehrleute trauen ihren Ohren kaum, als es heißt: Wohnungsbrand in der Straße „An den Krautgärten 26“. Tatsächlich schlagen die Flammen weit aus dem Zimmer zur Straße hin. Bereits zu dritten Mal wird das Haus der Großfamilie vom Roten Hahn heimgesucht.

Die 42 Einsatzkräfte werden zu 29 Einsätzen alarmiert. Davon 9 Brandeinsätze, 2 mal musste zu einer Brandmeldeanlage gefahren werden und 18 mal rückt die Wehr zu Hilfeleistungen aus, (avon 3 Verkehrsunfälle und 3 Ölspuren). Es werden 1600 Stunden an Feuerwehrausbildung und 545 Stunden bei den Einsätzen absoliert. Darüber hinaus werden von 24 Lehrgänge und Seminare auf Landes- und Kreisebene besucht.

De Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt von 8 auf 10 Jugendliche , 5 Mädchen und 5 Jungen. In die Einsatzabteilung konnen 2 Jugendliche übernommen werden. An allgemeiner Jugendarbeit werden im Laufe des Jahres fast 200 Stunden geleistet.

Im März beschließt der Kreistag, dass auf dem Gelände der GAB (Gesellschaft für Ausbildung und Beschäftigung, eine soziale Einrichtung des Landkreises Limburg-Weilburg) im Schlenkert in Limburg eine neue Rettungsleitstelle (Zentrale Leitstelle) und ein Verwaltungsneubau für die Bereiche öffentliche Ordnung und Soziales entstehen soll. Landrat Manfred Michel hofft auf eine Fertigstellung im Jahr 2009.

Marc Rompel wird Mitarbeiter im Fachbereich EDV des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg. Er überarbeitet den bestehenden Internetauftritt des Kreisfeuerwehrverbandes. Die neuen Seiten gehen pünktlich am 01. August zum Kreisverbandstag in Fussingen online.

2009: Bei der Jahreshauptversammlung am 16. Januar wird berichtet, dass im Jubiläumsjahr 27 Männer und Frauen als neue Mitglieder gewonnen werden konnten, so dass sich der Mitgliederstand auf 484 Personen erhöht hat.

Die Großübung aller Limburger findet am Freitag, 06.11.09, bei der Fa. Harmonic Drive GmbH im Offheimer Industriegebiet statt. Die Feuerwehr Lindenholzhausen nimmt mit ca. 20 Feuerwehrleuten und 3 Fahrzeugen an der Übung teil.

Der vom ehemaligen Wehrführer Bernd Rompel eingeführte Übungstag wird wieder aufgegriffen. Am Samstag, den 19. September 2009, werden zusammen mit den Kameraden aus Eschhofen verschiedene Einsatzszenarien dargestellt und beübt.

Am Freitagnachmittag, 22. Mai wird die Feuerwehr zu einem ICE-Brand im Limburger-ICE-Tunnel alarmiert. Wie sich im Laufe des Einsatzes herausstellt, ist es jedoch zum Glück nur eine Übung mit mehr als 200 Aktiven. Innerhalb kürzester Zeit sind die Feuerwehraktiven an ihren Einsatzorten an den beiden Tunneleinfahrten bzw. an den zwei Rettungsausstiegen, wovon einer von der Feuerwehr Lindenholzhausen als Einsatzabschnitt geführt wird.

Am Montag, 15. Juni, werden die Freiwilligen Feuerwehren Limburg, Eschhofen und Lindenholzhausen zu einem Brand in einem ICE-Bistro-Wagen alarmiert. Gemeldet war eine starke Rauchentwicklung im Bereich der Lüftungs- und Klimaanlage des Bistro-Wagens. Beim Eintreffen im Limburger ICE-Bahnhof werden zunächst alle Fahrgäste aus dem Zug evakuiert. Bei der Ersterkundung mit einer Wärmebildkamera kann jedoch keine besondere Wärmeentwicklung im Deckenbereich, wie vom Zugchef beschrieben, festgestellt werden. Weil jedoch ein Brandgeruch wahrnehmbar war, wird die Deckenverkleidung geöffnet. Es kann aber nichts festgestellt. Die Feuerwehr Lindenholzhausen war mit 3 Fahrzeugen und 10 Einsatzkräften ca. 1 Stunde im Einsatz.

Anfang August werden bei einem Unfall in Höhe der Einfahrt zum ICE-Gelände zwei junge Frauen schwer verletzt. Feuerwehrleute aus Limburg und Lindenholzhausen müssen zwei Insassen aus einem Wrack herausschneiden. Die B 8 wird zwei Stunden lang voll gesperrt.

Am Mittwoch, 07.10., wird die Wehr gegen 15.00 Uhr zur Umgehungsstraße von Lindenholzhausen nach Eschhofen alarmiert. Dort kam es zu einem Frontalzusammenprall zwischen einem Motorroller und einem Pkw bei dem der jugendliche Rollerfahrer so schwer verletzt wird, dass er noch am Unfallort verstirbt.

Zeitungsbericht NNP Hallenfest 2009 - zum Vergrößern klickenDer Schulungsraum wird in den ersten 5 Monaten des Jahres umgestaltet. u.a. wird ein neuer Thekenbereich und ein Beamer für die Schulung der Feuerwehrkräfte eingebaut. Die Brandschutzerziehung in den Kindergärten und der Schule wird wieder eingeführt, worauf die Mitliederzahlen der Jugendfeuerwehr stark ansteigen. Die stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin Stefanie Knoth wird wähend der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehren der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn am 04. April in Linter zur stellvertretenden Stadtjugendfeuerwehrwartin gewählt. Das Hallenfest am Pfingstsonntag platzt aus allen Nähten. Der ehemalige Wehrführer Bernd Rompel wird bei der am 20. Juni in der Feuerwache Bad Homburg stattfindenden Verbandsversammlung des Nassauischen Feuerwehrverbandes (NFV) zum Pressesprecher gewählt. Somit stellt die FF Lindenholzhausen 26 Jahre nach Durchführung des 20. Nassauischen Feuerwehrverbandstages im Jahr 1983 nun auch und ein Mitglied des NFV-Vorstandes.
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2010: Die Lindenholzhäuser Wehr muss mit ihren 39 Aktiven der (darunter zwei Frauen) zu insgesamt 36 Einsätzen ausrücken. Neben elf Brandeinsätzen werden 16 Hilfeleistungseinsätze verzeichnet, acht Mal lösten Brandmeldeanlagen einen Alarm aus, außerdem müssen die Floriansjünger unter anderem bei einem Verkehrsunfall helfen. Insgesamt werden 1.218 Stunden in die Feuerwehrausbildung investiert.

Nachdem die bisherigen vor 20 Jahren beschafften Mannschaftstransportfahrzeuge (MTW) der Feuerwehren der Stadt Limburg ins Alter gekommen sind, steht eine Neubeschaffung an. So werden am 29.01.2010 in die Feuerwache Limburg acht neue MTW an die Feuerwehren übergeben. Erstmals werden bei der Finanzierung auch die Feuerwehrvereine mit einbezogen, welche jeweils mindestens 2.500 EUR plus eventuell gewünschte Sonderausrüstungen tragen. Das Gesamtvolumen des finanziellen Aufwandes beläuft sich auf fast 300.000 EUR. Unter anderem hat das Fahrzeug der Wehr Lindenholzhausen eine sogenannte Umfeldbeleuchtung, die beim Aufsuchen von Personen sowie auch für die Sicherheit der Feuerwehrleute und die Ausleuchtung an Einsatzstellen sinnvoll ist. Da die Wehr bei einem ICE Tunnelunfall auch eine von 4 Abschnittsleitungen stellt, ist das Fahrzeug als Einsatzleitwagen (ELW 1) mit mehreren Funkkommunikationsmitteln ausgestattet. Zudem soll eine seitliche Markise den Feuerwehrleuten einen Unterstand bei schlechterem Wetter - besonders auch beim Einsatz des Kfz als ELW - bieten. Mit Hilfe eines Laptops ist der Empfang von Einsatz-Faxen möglich und Dank eines Strom-Erzeugers kann im Wagen unter anderem auch Kaffee gekocht werden.

Urkunde Feuerwehrleistungsübungen 2010 - zum Vergrößern klickenAuf Initiative von Bernd Rompel nehmen 6 Feuerwehrleute Lindenholzhausen seit über 30 Jahren erstmals wieder mit einer Mannschaft (Staffel) an den Feuerwehrleistungsübungen des Landkreises Limburg-Weilburg teil. Diese finden am 30.05.2010 an der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Villmar statt. Auf Anhieb erringt das Team der Feuerwehr Lindenholzhausen von 21 Mannschaften mit dem 7. Platz den besten Platz der erstteilnehmenden Mannschaften. So werden bei dieser ersten Teilnahme einige "alte Hasen" der anderen Feuerwehren überholt. Aufgrund der Leistung von 93,7 % wird der Mannschaft die Feuerwehrleistungsstufe GOLD verliehen.

Gruppe Feuerwehrleistungsübungen 2010 - zum Vergrößern klickenBei der Gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Feuerwehren der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn am Freitag, 25. März 2011, in Limburg-Staffel erhalten die Kameraden hierfür das Eiserne Feuerwehrleistungabzeichen. Die zu absolvierende Übung besteht aus einem theoretischen und dem anschließenden praktischen Teil. Im theoretischen Teil müssen innerhalb von zehn Minuten 15 Fragen unter Aufsicht beantwortet werden. Im praktischen Übungsteil werden ein Hausbrand im ersten Obergeschoss eines Hauses und eine vermisste Person im Erdgeschoss mit dem Auftrag Menschenrettung und Brandbekämpfung beübt. Die Teilnehmer der Feuerwehr Lindenholzhausen sind: Felix Bäcker, Marcus Bock, Lukas Jung, Marius Reil sowie Bernd und Marc Rompel.

Da die Personalstärken der Freiwilligen Feuerwehren immer weiter abnehmen, jedoch um die in Hessen ist per Gesetz festgelegte Hilfsfrist von 10 Minuten mit dem entsprechenden Personal einhalten zu können, wird die Alarm- und Ausrückeordnung der Feuerwehren der Stadt Limburg angepasst. Nachts ist die Personalstärke meist kein Problem. Aber auch die Tageseinsatzstärken müssen gewährleistet sein. Alle Limburger Feuerwehren setzen sich bis auf 2 hauptamtliche Kräfte in der Feuerwache in Limburg allesamt jedoch aus freiwilligen Einsatzkräften zusammen. Diese gehen - wie der übrige Teil der Bevölkerung - ihrer normalen Berufstätigkeit nach. Während der Arbeitszeiten muss daher bei einem Einsatz die Arbeitsstelle verlassen werden, was jedoch nicht jeder Arbeitgeber zulässt. Um einen Einsatz wirkungsvoll abzuwickeln wird eine bestimmte Mindestanzahl von Einsatzkräften benötigt. In Folge der abnehmenden Zahl der Einsatzkräfte - besonders Wochentags - wird daher festgelegt, dass ab dem 1. Oktober 2010 bei Einsätzen in Limburg zusätzlich einen Teil der angrenzenden Stadtteile mit alarmiert wird. So eilen die Feuerwehren aus Lindenholzhausen und Linter den Kameradinnen und Kameraden aus Limburg zu Hilfe, wenn es südlich der Bahnlinie zu Einsätzen kommt. Dazu zählen einige Hotels, die Berufsschulen, der Stadtteil Blumenrod und das Industriegebiet bis zur Landesgrenze von Rheinland-Pfalz. Probleme bereiten insbesondere die Brandmeldeanlagen (BMA). Diese lösen oft bereits bei kleinen Anzeichen von Rauch oder bei ungewöhnlichen Temperaturerhöhungen aus, was oft Falschalarme zur Folge hat.

Im Rahmen der 1100 Jahr-Feier der Stadt Limburg findet am Mittwochabend, 10.02.2010, im Dom zu Limburg ein Gottesdienst statt. Nach dem Gottesdienst gehen die Messbesucher vom Dom bis zur Stadthalle, in der im Anschluss eine kleine Feier stattfindet. Neben Ministerpräsident Koch nehmen u.a. Finanzminister Weimar, Landrat Manfred Michel, Bürgermeister Martin Richard und die 1. Stadträtin Babette Täpper teil. Aus Lindenholzhausen nehmen u.a. Ortsvorsteher Franz Zeidler sowie die Stadträte/-verordneten Koch und Licht teil. Der Weg wirde von den Feuerwehrleuten der Stadt Limburg und den Stadtteilen, somit auch aus Lindenholzhausen, mit Fackeln gesäumt.

Am Sonntag, 28.02.2010, warnt der Deutsche Wetterdienst wegen dem Sturmtief "Xynthia" in ganz Deutschland. Die Feuerwehren im Landkreis müssen zu ca. 300 Einsätzen ausrücken. Ursachen sind häufig umgefallene Bäume und herabfallende Dachziegel bis hin zu abgedeckten Häusern. Die Feuerwehr Lindenolzhausen wird zunächst nach Limburg zur Unterstützung gerufen. Danach droht in Lindenholzausen in der Antoniusstraße sowie in der Maria-Hilf-Straße jeweils ein Baum auf ein Haus zu fallen. In der Frankfurter Straße / Am Sauerborn war bereits ein Baum umgefallen, der weggeräumt wird. Zudem wird die Straße zum Hochfeld gesperrt.

Nachdem Limburgs Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann die Nachfolge vom ausgeschiedenen Thomas Gundlach im Vorbeugenden Brandschutz der Stadt Limburg angetreten hat, wird dessen bisherige Stelle als Gerätewart der Feuerwehr Limburg neu ausgeschrieben. Die Stelle wird mit dem Kameraden Markus Knoth aus Lindenholzhausen, der gleichzeitig stellvertretender Wehrführer von Lindenholzhausen ist, neu besetzt. Er unterstützt ab Montag, 15. Februar 2010 den ebenfalls bei der Feuerwehr Limburg angestellten Gerätewart Andreas Müller, der gleichzeitig Wehrführer der FF Limburg ist.

Ab ca. dem Jahr 2010 setzt sich bei den Kennleuchten (Blaulicht) die LED-Technik (light-emitting diode, deutsch: lichtemittierende Diode) immer mehr durch, da die LEDs immer leistungsfähiger werden. Sie ermöglicht eine bessere Energiebilanz, eine höhere Langlebigkeit und kleinere Baugrößen der Kennleuchten, wie die bisherige Technik.

Bericht NNP Autobrand 2011 - zum Vergrößern klicken2011: Die Feuerwehr rückt im Jahr 2011 zu 36 Einsätze aus. In 15 Fällen handelt es sich um Brandeinsätze, 18 Mal haben Brandmeldeanlagen angeschlagen (allerdings war es fast immer, 17 Mal, ein falscher Alarm) und drei Mal muss die Feuerwehr Hilfe leisten. Dazu kommen 14 Brandsicherheitsdienste, wovon allein 13 während des "Harmonie"-Festivals mit einer Anzahl von insgesamt 376 Stunden absolviert werden.
Die Einsatzabteilung besteht zum Ende des Jahres aus 36 Aktiven, darunter zwei Feuerwehfrauen. Sechs Kameraden gehören der Alters- und Ehrenabteilung an. Die Mitgliederzahl Jugendfeuerwehr steigt bis Jahresende von 18 auf 24, davon 22 Jungen und zwei Mädchen. Diese leisten insgesamt 95 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 210 Stunden für allgemeine Jugendarbeit. Der Feuerwehr-Verein zählt zum Jahresende 498 Mitglieder.

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz wird die Feuerwehr Mitte Februar alarmiert. Bei Abrissarbeiten auf einem Firmengrundstück an der Rübsanger Straße wird beim Baggerbetrieb die Leitung von einem außen liegenden Flüssiggastank beschädigt. Die Feuerwehr Lindenholzhausen sichert den Gastank, so dass eine Gefährdung ausgeschlossen werden kann. Bis zum Abschluss der Gasmessungen wird die anliegende Straße kurzzeitig gesperrt.

Nach 5-jähriger Amtzeit als Schriftführer im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg (KFV) wird der ehemalige Wehrführer Bernd Rompel als Pressesprecher des KFV gewählt und bleibt somit im Vorstand des KFV.

Bericht NNP Jahreshauptversammlung 2011 - zum Vergrößern klickenIn der Mitgliederversammlung Anfang Januar erhält der langjährige Gerätewart Stefan Jung eine besondere Ehrung. Er zeichnete sich seit dem Jahr 1992 als Gerätewart für die Ausstattung der Wehr verantwortlich und möchte sein Amt aus persönlichen Gründen nicht mehr weiterführen. Zudem wird der langjährige Wehrführer und Vorsitzende Peter Licht in der Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt. Im Januar hat die Lindenholzhäuser Wehr 497 Mitglieder in ihren Reihen.

Bei den Neuwahlen des Vorstands wird Vorsitzender Tom Licht in seinem Amt bestätigt. Stellvertretender Vorsitzender ist Georg Schikora, Schriftführer ist Adolf Otto, Finanzverwalter Berthold Wagner. Als Beisitzer fungieren Martin Lehnhausen, Adrian Löhr, Peter Licht und Marcus Bock. Zum Rechnungsprüfer wird Jürgen Rompel gewählt.

Am Samstag, den 19.03.2011 stellt die Wehr Limburg-Lindenholzhausen mit insgesamt 6 Kameraden und einer Feuerwehrkameradin die größte Anzahl der "Prüflinge" bei der Abnahme der Truppmann Teil 2 Ausbildung im Landkreis Limburg-Weilburg. Alle Teilnehmer absolvieren in Gruppen mit bis zu vier Teilnehmern ein theoretisches Fragegespräch und praktische Übungsteile. Sie bestehen im Feuerwehrhaus Limburg alle erfolgreich.

Grautulation Alfons Schneider - zum Vergrößern klicken Am Sonntagnachmittag, den 20.03.2011, ziehen die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden mit den Kameraden vom Blasorchester der Feuerwehr Niederbrechen vom Feuerwehrhaus bis zum Gasthaus Friedrich. Dort gratulierten die Teilnehmer der Einsatzabteilung, der Jugendfeuerwehr und die Alters- und Ehrenabteilung ihrem ältesten Kameraden der Altersabteilung und Ehrenmitglied Alfons Schneider zum 80. Geburtstag.

Günter Birkhölzer und Bernd Rompel werden bei der Gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Feuerwehren der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn am Freitag, 25. März 2011, in Limburg-Staffel für über 5-jährige Tätigkeit im Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg mit der Bandschnalle des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg e.V. in Bronze ausgezeichnet.

Als Vertreter der Feuerwehren im Nassauischen Feuerwehrverband (NFV) wird Bernd Rompel von der Feuerwehr Lindenholzhausen in den Fachausschuss Information und Kommunikation (FA IuK)  des Landesfeuerwehrverbandes Hessen (LFV) aufgenommen. Bei der konstituierenden Sitzung am 30. Mai in der Polizeiakademie Hessen wird er als Schriftführer gewählt. Im Rahmen der Einführung des Digitalfunks werden von diesem der LFV und das Hessische Ministerium der Innern und für Sport (HMdIS) unterstützt.

2012: Die Wehr wird zu 23 Einsätzen alarmiert, draunter sieben Brandeinsätze, drei Hilfeleistungen, zwei Brandsicherheitsdienste und 13 Brandmeldeanlagen (alles Falschalarme). Zum Jahresende besteht die Einsatzabteilung aus 36 Aktiven, darunter zwei Frauen, sowie aus acht Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung. Zwei weniger als im Vorjahr, zählt die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr und zwar 19 Jungen und drei Mädchen. Von den Feuerwehrleuten werden 53 Lehrgänge und Seminare auf der Landesfeuerwehrschule in Kassel und auf Kreisebene besucht. Einen besonderen Platz nimmt die Schulung für die Einführung des neuen Digitalfunks ein.

Der Feuerwehrverein hat am Jahresende sieben Mitglieder weniger als im Vorjahr und zählt somit 491 Mitglieder. Neun Mitglieder treten dem Verein bei, sechs treten aus und zehn Mitglieder versterben im Laufe des Jahres. Durch Erlöse und Spenden sowie die Mitgliedsbeiträge schafft der Feuerwehrverein unter anderem zur persönlichen Schutzausrüstung LED-Lampen der neuesten Generation an.

Bei der Jahreshauptversammlung im Januar wird Berthold Wagner für seine langjährige aktive Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt.

Das traditionelle Hallenfest der Feuerwehr am Pfingstsonntag wird sehr gut besucht. Bei herrlichem Wetter nehmen 19 Teams an der traditionellen Fahrradorientierungsfahrt teil.

Die Wehr nimmt an drei Alarmübungen mit den Nachbarwehren, Runkel, Ennerich, Eschhofen, Brechen und Villmar teil. Insgesamt 59 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren Lindenholzhausen, Eschhofen, Ennereich und der Stadt Runkel üben so zum Beispiel gemeinsam beim "Klausenhof" auf dem Hochfeld. Als Ausgangslage der einstündigen Übung wirde eine Gasflaschenexplosion in einer Fahrzeug- und Gerätehalle angenommen. Drei Menschen müssen aus der stark verrauchten Halle und weitere drei weitere Menschen vom Dach gerettet werden. Zudem wirde durch die Wucht der Explosion ein vor der Halle stehender Wagen auf die Seite geschleudert und zwei Menschen eingeklemmt.

Brandschutzerziehung Lindenschule 2012 - zum Vergrößern klickenMit einem verbesserten Konzept und frischen Ideen realisieren Felix Bäcker und Marc Rompel von der Feuerwehr Lindenholzhausen erfolgreich die Brandschutzfrüherziehung in der Lindenschule und in den beiden Kindergärten.

Für die Ausrichtung der Kirmes schließen sich die vier großen Vereine Cäcilia, Feuerwehr, Harmonie und TuS zu einer Kirmesgesellschaft zusammen. Unter dem Motto eine Kirmes "von Hollesser für Hollesser" soll die Durchführung der Kirmes so für die nächsten Jahre gesichert werden. Jeweils ein Verein, in diesem Jahr die Cäcilia-Chöre übernimmt die Leitung, wobei die anderen Vereine unterstützen, wie in diesem Jahr auch die Feuerwehr.

Die Feuerwehr Lindenholzhausen bietet bei den EM-Spielen im Feuerwehrhaus in der Schulstraße ein sogenanntes Public Viewing an. Hier können die Spiele in hervorragender Bildqualität (HD 16:9)auf einer Großleinwand geschaut werden.
Vor 32 Jahren hieß es „Großbrand bei der Firma Eichhorn in Niederbrechen“. An gleicher Stelle treffen sich zur Jahresabschlussprüfung 100 Feuerwehrleute aus sechs Wehren. Aufgabe der nachalarmierten Wehr von Lindenholzhausen ist es, den Verwaltungstrakt der Firma während des Brandes zu schützen.

Am 23./24.03.2012 werden im Landkreis Limburg-Weilburg im Feuerwehrhaus in Weilburg die ersten beiden Einweisungen in die digitalen Funkgeräte „DIGITALFUNK ENDANWENDER-UMSCHULUNG“ durchgeführt. Danach geht es bis in den September weiter in den Kommunen Weilmünster, Weinbach, Mengerskirchen, Merenberg, Löhnberg, Waldbrunn, Dornburg, Elbtal, Hadamar, Beselich, Villmar, Runkel, Brechen, Bad Camberg, Hünfelden, Selters, Elz und Limburg. Die Ausbildung basiert auf der von einigen Kreisausbildern des Landkreises erstellten und von der Hessischen Landesfeuerwehrschule überarbeiteten und freigegebenen Schulungsunterlagen und sieht eine vierstündige theoretische Funktionseinweisung sowie eine vierstündige praktische Geräteausbildung vor. Insgesamt werden bei den Schulungen alle aktiven Sprechfunker der BOS-Einheiten, ca. 1600 Feuerwehrangehörige, 100 Kameraden des DRK, 80 des MHD, 20 des DLRG und 50 des THW ausgebildet.

Bericht NNP Jahreshauptversammlung 2013 - zum Vergrößern klicken2013: Bei der Jahreshauptversammlung im Januar wird Manfred Dühning zum Ehrenmitglied ernannt.

Im Rahmen der Kirmesgesellschaft der vier großen Vereine Cäcilia, Feuerwehr, Harmonie und TuS wird die die Kirmes 2013 zusammen mit dem Jahrgang 1992/93 unter der Leitung der Feuerwehr veranstaltet.

2014: Marcel Jung erstellt einen neuen Webauftritt, der im Januar online geht.
Ein Harley-Fahrer kommt an Karfreitag zwischen Eschhofen und Lindenholzhausen ums Leben gekommen. Er war zwischen von der Straße abgekommen und dann mit seiner Maschine gegen ein Verkehrsschild geprallt. Die Feuerwehr übernahme die Bergung des Toten.

Am späten Abend des 16. Mai wurden die Feuerwehren aus Limburg und Lindenholzhausen zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen auf der Straße von Lindenholzhausen in Richtung Mensfelden alarmiert. Ein Audi hatte aus Richtung B417 kommend über ca. 50-100 m Sträuche auf der linken Fahrbahnseite am Radweg touchiert und landete unter der Autobahnbrücke auf dem Dach. Der Beifahrer konnte sich selbst aus dem Fahrzeug befreien. Der 20-jährige Fahrer konnte von der Feuerwehr leider nur noch tot aus dem Wrack geborgen werden.

Am 29. Juli tobt ein schweres Unwetter über Lindenholzhausen. Die 22 Einsätzkräfte hatten davon vier mal die Aufgabe vollgelaufene Keller in verschiedenen Straßen auszupumpen. In der Bahnhofstraße hoben sich aufgrund der großen Wassermassen die Kanaldeckel ab und im Vereinsheim der Harmonie lief ein Bachlauf übers Ufer und dadurch der Keller voll. Die Pumpen liefen auf Hochtouren und beförderten 900 Liter Wasser pro Minute um den Wasserstand im Vereinsgebäude zu halten bzw. zu senken. So konnten innerhalb von 30 Minuten ca. 27.000 Liter Wasser zurück in den Bach gepumpt werden.

Am 01.04.2014 kann nun auch die Zentrale Leitstelle Limburg-Weilburg per Digitalfunk erreicht werden. Zug um Zug sollen die alten analaogen funkgeräte in den Fahrzeugen durch Digitalfunkgeräte ersetzt werden. Der analoge und der digitale Funkverkehrskreis sind auf der Leitstelle zusammengeschaltet, so dass über beide Wege die Leitstelle und alle Kommunikationspartner erreicht werden können.

2015: Bericht NNP Jahreshauptversammlung 2016 - zum Vergrößern klickenBei der Jahreshauptversammlung am 13. März teilt Wehrführer Frank Weimer in seinem Jahresbericht mit, dass derzeit 45 aktive Kameraden/-innen ihren Dienst in der Einsatzabteilung verrichten. Im Jahr 2014 wurden 49 Übungen mit 1.530 Stunden Ausbildung geleistet. Dazu wurden 16 Lehrgänge und 5 Seminare von den aktiven Kameraden auf Landes- und Kreisebene besucht. Die Wehr wurde zu 29 Einsätze alarmiert. Leider mussten auch zwei Personen tot geborgen werden. Entgegen dem allgemeinen Trend und dank der sehr guten Jugendarbeit von Meik und Stefanie List erreichen die Einsatzabteilung immer mehr Kameraden. Aktuell besteht die Jugendfeuerwehr aus 13 Mitgliedern. Zwei Jugendliche wurden im vergangenen Jahr in die Einsatzabteilung übernommen.

Die Fahrradorientierungsfahrt beim traditionellen Hallenfest wird von einem neuen Team durchgeführt. Felix Bäcker, Sarah Fachinger, Steven Nakowitsch sowie Bernd und Marc Rompel planen die Fahrt und werden durch Elena Rompel und Stephanie Gschwind unterstützt. Insgesamt nehmen 17 Teams an der Fahrt teil

Am 24.07.2015 wird in Limburg-Staffel durch Einheiten das Katastrophenschutzes des Landkreises Limburg-Weilburg eine Zeltstadt zur Aufnahme von Flüchtlingen errichtet. Hieran sind auch Kameraden aus Lindenholzhausen beteiligt. Im September folgen die Einrichtung von Erstaufnahmeeinrichtungen in Weilburg-Waldhausen und im Dezember in Runkel-Dehrn. Auch hierbei helfen zahlrieche Feuerwehrleute aus dem Landkreis mit.

Die Einsatzabteilung hat Ende 2015 insgesamt 45 Aktive, darunter zwei Frauen. Die Wehr musste zu 28 Einsätzen ausrücken, bei denen es sich neben Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen auch um zahlreiche Alarmierungen aufgrund von Brandmeldeanlagen gehandelt hat. Der Feuerwehrverein schafft u. a. einen Übungsdummy, ein Halligan-Tool zum Öffnen von Türen sowie weitere Ausrüstung für den Mannschaftsbus und Helmlampen für die neuen Feuerwehrhelme an. Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt von 13 auf 18 Kinder und Jugendliche (16 Jungs, zwei Mädchen).

2016:
Bei der Jahreshauptversammlung am 22. Januar stellt der bisherige Wehrführer Frank Weimer sein Amt zur Verfügung. Er war insgesamt 17 Jahre in unterschiedlicher Führungsverantwortung tätig. In 197 Einsätzen stand er als Wehrführer in der Verantwortung. Nachfolger wird dessen bisheriger Stellvertreter Markus Knoth. Als neuer stellvertretender Wehrführer wird Michael Rudolf gewählt. Lukas Jung wird als Gruppenführer in den Feuerwehrausschuss gewählt.

Der Termin des Hallenfestes fällt auf die „kalte Sophie“ von den Eisheiligen. Daher sind die Temperaturen eher niedrig. Trotzdem starten bei der Fahrradorientierungsfahrt acht hartgesottene Teams, darunter auch Familien mit Kindern. Ansonsten ist das Hallenfest trotz der Temperaturen gut besucht.

Am Samstagmorgen, dem 16.04.2016, findet im Bereich der Firma Bördner eine Großübung der Katastrophenschutzzüge des Südkreises im Landkreis limburg-Weilburg mit ca. 150 Einsatzkräften statt. Neben den Feuerwehren aus Lindenholzhausen nehmen die Brandschutzzüge des erweiterten Katastrophenschutzes des Landkreises Limburg-Weilburg aus den Gemeinden Bad Camberg, Selters, Hünfelden, Villmar und Limburg an der Übung teil. Die Züge hatten die Aufgabe, Löschwasser aus dem Emsbach in der Nähe des Bahnhofes Eschhofen bis zur Brandstelle zu bringen. Hierbei musste die Bahnstrecke unterquert und die Straße zwischen Eschhofen und Ennerich überquert werden. Damit die Wasserversorgung über diese lange Wegstrecke, insgesamt ca. 1.500 m, auch stabil funktionierte, mussten im Laufe des Weges insgesamt 7 Pumpen eingesetzt werden. Die Besatzung des Einsatzleitwagens (ELW1) übernahm die Koordination als Unterstützung des Einsatzleiters.

Urkunde Feuerwehrleistungsübungen 2016 - zum Vergrößern klickenGruppe Feuerwehrleistungsübungen 2016 - zum Vergrößern klickenNach 6 Jahren tritt wieder eine Mannschaft der Freiw. Feuerwehr Lindenholzhausen bei den Feuerwehrleistungsübungen des Landkreises Limburg-Weilburg als einzige Wehr aus der Kreisstadt Limburg mit Stadtteilen an. Neun junge und agile Kameraden der Hollesser Wehr stellen sich den Anforderungen der hessischen Feuerwehrleistungsübungen am Sonntag, 22.05.2016.

 

Gruppe Feuerwehrleistungsübungen 2016 - zum Vergrößern klickenAuf Anhieb überholen sie sogar "alte Hasen der Feuerwehrleistungsübungen" der insgesamt über 100 Feuerwehren im Landkreis, die jedoch nicht alle teilnehmen. Sie erreichen mit 86,4 Prozentpunkten den 17. Platz und entgehen leider daher nur ganz knapp der Leistungsstufe GOLD. Markus Bock, der bereits vor 6 Jahren dabei war, kann sich durch das Ausfüllen eines Zusatzfragebogens für das Leistungsabzeichen in BRONZE qualifizieren. Allen weiteren Erst-Teilnehmenden wird das EISERNE Leistungsabzeichen verliehen.

Bei den Neuwahlen des Vorstandes des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg (KFV) wird der ehemalige Wehrführer Bernd Rompel nunmehr nach je einer Amtsperiode als Schriftführer und als Pressesprecher in der Verbandsversammlung am 18.06.2016 zum stellvertretenden Vorsitzenden des KFV gewählt.

Urkunde Feuerwehrleistungsübungen 2016 - zum Vergrößern klicken2017: Am 21. August verstirbt das bisher älteste aktive Mitglied der Ehren- und Altersabteilung Hauptfeuerwehrmann Alfons Schneider im Alter von 86 Jahren. Er trat 1946 in die Feuerwehr Lindenholzhausen ein, blieb ihr bis zuletzt treu und war mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Die Wehr verliert einen Kameraden, der sich für sie aufopferte, ihre Entwicklung aufmerksam verfolgte und immer seinen Beitrag leistete.

Bei einer Zusammenkunft der im 3. Katastrophenschutzzug des Landkreises Limburg-Weilburg tätigen Kameradinnen und Kameraden am 3. Februar im Feuerwehrhaus in Limburg-Lindenholzhausen wird eine neue Führung gewählt. Der bisherige Zugführer Markus Knoth von der Wehr aus Lindenholzhausen und dessen Stellvertreter Florian Schäfer von der Wehr aus Offheim erklärten ihren Rücktritt aus familiären Gründen. Die Anwesenden wählen Lukas Jung als neuen Zugführer und Felix Hecker als dessen Stellvertreter.

Das bestehende Feuerwehrhaus in der Schulstraße 18 trägt dem gestiegenen Flächenbedarf einer Feuerwehr nicht Rechnung, es besteht ein Mangel an Sanitäranlagen und Räumlichkeiten, die für Einsätze und Schulungen notwendig sind. Ebenso weist die Lage des Feuerwehrhauses Defizite in der verkehrlichen Erschließung auf. Es fehlt eine Umkleidekabine, die Jugendfeuerwehr hat keinen Raum, ebenso fehlen Lagermöglichkeiten und Platzbedarf besteht auch für die Verwaltung. Das am Standort der alten Schule errichtete Feuerwehrhaus ist zudem nur über einen verkehrsberuhigten Bereich zu erreichen und bietet nur eine sehr begrenzte Zahl an Parkplätzen, die bei Einsätzen und auch beim Übungsbetrieb nicht ausreichen. Daher entscheidet sich der Haupt- und Finanzausschuss der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Limburg aufgrund der bereits seit Jahren vom Technischen Prüfdienst und der Feuerwehr bemängelten Gegebenheiten einstimmig für einen Neubau.

Neuwahlen Stadtbrindinspektor und Stellvertreter 2017Bei der im am 24. März im Bürgerhaus Lindenholzhausen stattfindenden gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Limburger Wehren wird René Jung von der Feuerwehr Limburg als Nachfolger von Uwe Zimmermann als Stadtbrandinspektor gewählt. Der Wehrführer der Lindenhölzhäuser Wehr, Markus Knoth, wird stellvertretender Stadtbrandinspektor als Nachfolger von Peter Lorger.

2018: Beim Hallenfest am Pfingstsonntag wird anstatt der bisherigen Fahrradorientierungsfahrt nunmehr erstmals ein Bullenreiten (Bullriding) angeboten.

Zum Jahresende befinden sich zwei Mädchen und 16 Jungen in der Jugendfeuerwehr, eine Steigerung von 3 Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr. Die Jugendfeuerwehr traff sich 78 mal für feuerwehrtechnische Ausbildung und 70 Mal für allgemeine Jugendarbeit. In der Einsatzabteilung sind zwei Frauen und 44 Männer aktiv. In der Alters- und Ehrenabteilung sind sechs ehemalige aktive Feuerwehrwehrmänner aktiv und treffen sich jeden Freitag im Feuerwehrhaus.Insgesamt sind in allen drei Abteilungen der öffentlichen Feuerwehr 70 Mitglieder zu verzeichnen.

Im Jahr 2018 wurde die Lindenholzhäuser Wehr zu insgesamt 90 Einsätzen der verschiedensten Arten alarmiert. Diese gliedern sich wie folgt auf:

  • 12 Einsätze auf Grund von ausgelösten Brandmeldeanlagen
  • 20 Brandeinsätze
  • 16 technische Hilfeleistungen
  • 27 Anforderung der ELW-Besatzung angefordert
  • 15 Brandsicherheitsdienste z. B. beim Altstadtfest und bei Veranstaltungen in der Limburger Stadthalle

Für Einsätze wurden 1.689 Stunden aufgewandt. Im Laufe des Jahres wurden 51 theoretische und praktische Ausbildungsveranstaltungen durchgeführt. Zudem wurden 47 Lehrgänge auf Kreisebene oder an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel besucht. Weiterhin standen die jährlichen Belastungsübung auf der Atemschutzübungsstrecke in Limburg auf dem Programm. Aktuell sind 21 einsatzbereite Atemschutzgeräteträger in der Wehr aktiv.

Um den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses auf den Weg zu bringen, wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit neuen möglichen Standorten beschäftigt.

Gruppe Feuerwehrleistungsübungen 2016 - zum Vergrößern klicken Am Jahresende erhält die Feuerwehr eine E-Mail von der Freiwilligen Feuerwehr Fehrow im Spreewald mit folgendem Text (Auszug): "Ihr werdet sicherlich überrascht sein, woher diese Mail kommt. Wir sind die FF Fehrow im Spreewald. Im Jahre 1994 erhielten wir durch Beziehungen der FF Offheim in den Spreewald euren LF-8 auf Opel-Blitz. Damals war euer Wehrführer Peter Licht. Man glaubt es kaum, wie die Zeit vergeht. Mittlerweile ist dieses Fahrzeug genau so viel Jahre bei uns, wie es bei euch im Einsatz war. Bis zum Jahr 2004 war der LF8 bei uns im aktiven Einsatz, in welcher Zeit etliche Einsätze gefahren wurden. Dann erhielten wir ein Tragkraftspritzenfahrzeug auf einen VW LT35. In den Jahren danach diente der Opel Blitz als eine Art MTW für die Jugendfeuerwehr.

Alter OPEL Blitz aus Lindenholzhausen - zum Vergrößern klickenJetzt befindet sich der Opel Blitz in den Händen unserer Traditionsgruppe. Wir haben und pflegen eine Handdruckspritze aus dem Jahr 1925 der Feuerlöschgerätewerke Gustav Ewald in "Cüstrin". In diesem Jahr haben wir am 28. Oberlausitzer Handdruckspritzentreffen in Kleinkmehlen (bei Ortrand (A13)) teilgenommen, wobei uns der Opel Blitz als Zugfahrzeug diente. Auch bei diesem Treffen bekam der Opel Blitz besondere Aufmerksamkeit. Eine gültige TÜV-Plakete hat der Opel auch. es gab auch schon Überlegungen für eine komplette Restaurierung, bisher scheiterte es an der Finanzierung."

Gruppe Feuerwehrleistungsübungen 2016 - zum Vergrößern klickenFür sein jahrzehntelanges Engagement und seine herausragenden ehrenamtlichen Aufgaben in der Feuerwehr Lindenholzhausen, im Kreisfeuerwehrverband von Limburg-Weilburg sowie im Katastrophenschutz wird Bernd Rompel in der Verbandsversammlung des KFV am 21. Juli durch Landrat Manfred Michel mit den Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

2019: Die Jahreshaupt- und Mitgliederversammlung findet am 15. Februar statt. Satzungsgemäß werden die Berichte für das Jahr 2018 vorgetragen.

Beim achten Drachenbootrennen auf der Lahn im Rahmen der Summer Games setzte sich nach zwei Vorrunden und den Endläufen die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen durch. Hierfür hatte sich das Sportteam in zwei Trainingseinheiten intensiv vorbereitet. Als eines von zehn Teams paddelten konnte erreichte die Hollesser Wehr schon in der Vorrunde beim 2. Lauf eine Bestzeit aller Teams mit 1:13:95 Minuten und mit einer Gesamtzeit von 2:31:22 Minuten. In der Endrunde der 6 besten Teams aus der Vorrunde schoss das Team der Lindenholzhäuser Wehr widerum mit einer Bestzeit von 1:15:03 Minuten durchs Ziel. Die EVL Baskets erzielten die zweitbeste Zeit mit 1:16:28 Minuten. Die Zeiten der beiden Finalisten lagen eng beianander und so blieb es spannend. Das Hollesser-Feuerwehrteam gab noch einmal alles und holte mit einer Tagesbestzeit über alle Teams von 1:13:75 Minuten dann den verdienten Sieg!

Beim traditionellen Kameradschaftsabend am 23.November in der festlich geschmückten und stimmungsvollen Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses gabe es ein umfangreiches bayerisches Büffet, das vom 1.Vorsitzenden Georg Schikora zusammen mit vielen fleißigen Helfern den ganzen Tag im Feuerwehrhaus zubereitet wurde. Bei der Standrohrmeisterschaft hatte Daniel Sprenger die Nase vorne und wird von Lukas Jung zum offizielen Standrohrmeister 2019 gekürt.

Die Arbeitsgruppe "Neues Feuerwehrhaus" erstellt nach diversen Besichtigungen umliegender Feuerwehrhäuser ein erstes Konzept sowie ein Planentwurf. Nachdem der ursprünglich favorisierte Standort an der B8 Ortsausgang Richtung Limburg nichr realisierbar ist, wird als Standort ein stadteigenes Grundstück nördlich der Straße „An den Krautgärten“ am westlichen Ortsrand an der Umgehungsstraße in Richtung Eschhofen ausgewählt. Der Magistrat fasst hierzu im März einen entsprechenden Beschlussvorschlag und empfiehlt diesen neuen Standort. Nach Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung soll nun die Änderung des Gesamtflächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans erfolgen. Der 1. Stadtrat Michael Stanke weist darauf hin, dass die abschließende Standortentscheidung erst mit der anstehenden Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes für den Brandschutz und den Katastrophenschutz getroffen werden kann.

Jahreshaupt- und Mitgliederversammlung 20202020: Da Markus Knoth sein Amt als Wehrführer nach 4 Jahren (vorher 10 Jahre stellvertretender Wehrführer) zur Verfügung stellt, wird Lukas Jung bei der Jahreshauptversammlung der Wehr am 5. Juni zum Wehrführer gewählt. Lukas Jung (29) ist seit der Jugendfeuerwehr aktiv in Lindenholzhausen. Mit 17 Jahren wechselte er in die Einsatzabteilung. Anschließend folgten Aus- und Weiterbildung zum Sprechfunker, Atemschutzgeräteträger und Maschinisten. Die jeweils zweiwöchige Ausbildung zum Gruppen- und Zugführer erfolgte auf der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel. Auch die Ausbildung zum Verbandsführer hat er bereits erfolgreich abgeschlossen, dennoch stehen als Wehrführer weitere Lehrgänge in Kassel an. Der bisherige stellvertretende Wehrführer Michael Rudolf bleibt im Amt. Die Versammlung wird aufgrund der COVID-19-Pandemie unter besonderen Hygiene-Maßnahmen durchgeführt. Die Wehr hat aktuell 48 aktive Einsatzkräfte.

Markus Knoth bleibt weiterhin stellvertretender Stadtbrandinspektor aller Limburger Feuerwehren und leitet die ELW1-Besatzung aus Lindenholzhausen.

Die Wehr wird 50 mal alarmiert, darunter 26 Brandeinsätze und 16 technische Hilfeleistungen. Besonders anspruchsvoll sind die Großbrände bei der Firma Uriel in Diez sowie bei der Firma Reichwein in Elz. Insgesamt werden bei den Einsätzen und Übungen 1.668 Stunden geleistet. Obwohl durch die Einschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie eine Mehrzahl von Präsenzübungen nicht durchgeführt und als Online-Übungen abgehalten werden mussten, konnten 700 Stunden in die örtliche Ausbildung investiert werden.

Die Jugendfeuerwehr unter der Führung von Jugendwart Marcel Jung zählt am Jahresende 11 aktive Mitglieder, davon zwei Mädchen und neun Jungs. Zwei Mitglieder konnten in die Einsatzabteilung übernommen werden. Trotz des eingeschränkten Betriebs konnten knapp 100 Stunden Ausbildung absolviert werden. Auch wenn die Brandschutzaufklärung an der Grundschule nicht stattfinden konnte, standen zum Wiederstart des Übungsbetriebs der Jugendfeuerwehr im Juli fünf neue Jungs vor dem Feuerwehrhaus.

Neues und altes LöschgruppenfahrzeugDas bisherige im Jahr 1984 ursprünglich vom Bund für den Katastrophenschutz zur Verfügung gestellte und von der Stadt Limburg 1995 übernommene Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS besteht die Prüfung durch den Technischen Überwachungsverein nicht und ist daher nicht mehr verkehrssicher. Eine Instandsetzung des nunmehr 36 Jahre alten Fahrzeuges lohnt sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht. Daher beschafft die Stadt Limburg im September in Abstimmung mit der Wehr ein gebrauchtes Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 (Baujahr 1997) mit einer Pumpenleistung von 1600 l/min Löschwasser und einem Wassertank von 1600 Liter, das den "Oldtimer" ersetzt. Dies stellt eine Übergangslösung dar, da bereits ein Fördermittelantrag für ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 20) beim Land Hessen gestellt ist.

Im Juni vergibt der Magistrat die Planung für das neue Feuerwehrhaus an das Architekturbüro Petry GmbH aus Neuwied (Rheinland-Pfalz). Der Auftrag umfasst eine Summe von 158.000 Euro. Im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens hatten fünf Unternehmen Interesse bekundet, von denen vier ein Angebot einreichten.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie wird das Hallenfest an Pfingsten abgesagt. Der Förderverein beschafft in diesem und im Vorjahr u. a. Helmlampen, zwei Seilratschen für Verkehrsunfälle, ein Gas-Messgerät, Gesichts-Schutzmasken mit der Aufschrift "Feuerwehr Lindenholzhausen" sowie Banner für die Ortseingänge an der B 8.

Im Mai verteilt die Feuerwehr an jeden Haushalt in Lindenholzhausen 10 Gesichtsmasken, die vom Magistrat der Stadt Limburg angeschafft wurden. Auch bei der Verteilung in der Kernstadt am 9. Mai beteiligten sich Kameraden von Lindenholzhausen und unterstützten somit die Kernstadtwehr.

Der Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg e. V. (KFV) gründet am 25. September in der Schlosskirche Weilburg eine rechtsfähige gemeinnützige und mildtätige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit dem Namen „Ernst-Joeres-Feuerwehr-Stiftung Limburg-Weilburg“ (EJFS). Zweck der Stiftung ist die Mildtätigkeit für bedürftige Feuerwehrleute und deren Angehörige im Sinne des § 53 Abgabenordnung in entsprechenden persönlichen Notlagen. Stiftungsaufgabe ist zudem, den ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschutz in den Feuerwehren innerhalb des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg e. V. zu unterstützen und zu fördern. Zu Stiftungsbeginn steht der EJFS ein Stiftungskapital von 70.850 € sowie 21.300 € an Spenden, also insgesamt 92.150 € zur Verfügung. Der Vorstand gehört unter anderem Bernd Rompel als amtierender stellvertretender Vorsitzender des KFV an, der neben der Feuerwehr Lindenholzhausen e. V. und weiteren Kameradinnen und -kameraden der Wehr als Gründungsstifter (Zustifter vor der Gründung) registriert ist.

2021: Bei der Jahreshaupt- und Mitgliederversammlung im Bürgerhaus wird unter Beachtungs der entsprechenden COVID-19-Schutzmaßnahmen das altbewährte Vorstandsteam ohne Gegenstimmen bestätigt. Erster Vorsitzender bleibt Georg Schikora, Zweiter Vorsitzender Adrian Löhr und Finanzverwalter Berthold Wagner. Als neuer Schriftführer wird Fabian Otto gewählt. Ebenfalls dem neuen Vorstand gehören Wehrführer Lukas Jung, stellvertretender Wehrführer Michael Rudolf, Presse & Öffentlichkeitsarbeit sowie Jugendwart Marcel Jung, Ehrenkommandant Günter Birkhölzer, stellvertretender Finanzverwalter Martin Lehnhausen, stellvertretender Schriftführer Selina Rudolf sowie als Beisitzer Marcus Bock, Lars Rompel, Andreas Heidler und Tim Birkhölzer an. Neu sind dabei Selina Rudolf und Andreas Heidler, durch die das Durchschnittsalter im Vorstand gesenkt wird.

Bernd Rompel zeichnet als Vorstandsmitglied des Nassauischen Feuerwehrverbandes (NFV) Markus Knoth für seine besonderen Verdienste im Feuerwehrwesen mit dem Ehrenkreuz des NFV in Silber am Bande aus. Weiterhin werden Meik und Stefanie List, welche die Jugendfeuerwehr Lindenholzhausen 15 Jahre lang geleitet haben, mit der Florian-Medaille der Hessischen Jugendfeuerwehr in Gold geehrt. 

Bei den Neuwahlen des Vorstandes in der Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg (KFV) am 28. August legt Bernd Rompel aus Altergründen sein Amt als stellvertretender Vorsitzende des KFV zur Verfügung. In Folge übernimmt er die Funktion des Fachbereichssprechers "Öffentlichkeit" im KFV von seinem Sohn Marc Rompel, der dies bis dahin inne hatte.

Günter Birkhölzer2022: Am 20. Januar verstirbt der Ehrenkommandant, Ehrenvorsitzender und Mitbegründer der Jugendfeuerwehr Günter Birkhölzer im Alter von 77 Jahren. Die Feuerwehren verlieren mit ihm eines der Gesichter der Feuerwehr, einen der führenden Köpfe, den Mann, der die Feuerwehr Lindenholzhausen über Jahrzehnte hinweg auf allen Ebenen geführt und geleitet hat. In seiner 19-jährigen Tätigkeit hat er als Wehrführer und Vorsitzender den Verein maßgeblich geprägt. Damit ist die Geschichte unserer Feuerwehr mit seinem Leben und Wirken einzigartig verknüpft. Günter hat den Großteil seines Lebens mit und für die Feuerwehr verbracht und war 45 Jahre aktives Mitglied der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen. Zudem war er von 2005 bis 2018 Mitglied des Fachbereichs Ehren- und Altersabteilung im Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg und erhielt 1986 unter anderem das "Deutsche Feuerwehrkreuz" in Silber.

Auszeichnung BRFür sein jahrzehntelanges Engagement und seine herausragenden ehrenamtlichen Aufgaben in der Feuerwehr Lindenholzhausen, im Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg (KFV) sowie im Katastrophenschutz wird Bernd Rompel in der Verbandsversammlung des KFV am 18. Juni durch Landrat Manfred Köberle mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. Weiterhin erhält er die Ehrenmedaille des KFV Limburg-Weilburg in Gold (höchste Auszeichnung des KFV) und wird zum Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg ernannt.

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Kommandanten/Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen

Wehrführer Hans Keller 1933-1948 - zum Vergrößern klicken Wehrführer Christian Schneider 1948-1950  - zum Vergrößern klicken Wehrführer Johann Rompel 1950-1955 - zum Vergrößern klicken
1933 - 1948 1948 - 1950 1950 - 1955
Hans Keller Christian Schneider Johann Rompel
     
Wehrführer Werner Brötz 1955-1961 - zum Vergrößern klicken Vorsitzender Willi Birkhölzer 1961-1973 - zum Vergrößern klicken Wehrführer Günter Birkhölzer 1973-1992 - zum Vergrößern klicken
1955 - 1961 1961 - 1973 1973 - 1992
Werner Brötz Willi Birkhölzer Günter Birkhölzer
     
Wehrführer Peter Licht 1992-1999 - zum Vergrößern klicken Wehrführer Bernd Rompel 1999-2005 - zum Vergrößern klicken Wehrführer Frank Weimer 2006-2016 - zum Vergrößern klicken
1992 - 1999 1999 - 2005 2006 - 2016
Peter Licht Bernd Rompel Frank Weimer
     
Wehrführer Markus Knoth 2016-2020 - zum Vergrößern klicken  Wehrführer Lukas Jung seit 2020 - zum Vergrößern klicken  Wehrführer Michael Rudolf seit 2022 - zum Vergrößern klicken
2016 - 2020  2020 - 2022  2022 -
Markus Knoth  Lukas Jung  Michael Rudolf

 

Stellvertretende Kommandanten/Wehrführer

1950 - 1955 Georg Löw
1955 - 1964 Günter Schäfer
1964 - 1994 Reinhold Gabb
1994 - 1999 Achim Bleutge
1999 - 2006 Frank Weimer
2006 - 2016 Markus Knoth
2016 - 2022 Michael Rudolf
2022 - Marcus Kaes


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Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen

Vorsitzender Johann Rompel 1954-1960 - zum Vergrößern klicken Vorsitzender Willi Birkhölzer 1961-1973 - zum Vergrößern klicken Vorsitzender Günter Birkhölzer 1973-1992 - zum Vergrößern klicken
1954 - 1960 1961 - 1973 1986 - 1992
Johann Rompel Willi Birkhölzer Günter Birkhölzer
     
Vorsitzender Peter Licht 1992-1999 - zum Vergrößern klicken Vorsitzender Bernd Rompel 1999-2005 - zum Vergrößern klicken Vorsitzender Günter Birkhölzer 2006 - zum Vergrößern klicken
1992 - 1999 1999 - 2005 2006 - 2006
Peter Licht Bernd Rompel Günter Birkhölzer
     
Vorsitzender Thomas Licht seit 2007 - 2013 zum Vergrößern klicken Vorsitzender Georg Schikora seit 2013 - zum Vergrößern klicken  
Thomas Licht Georg Schikora  
2007 - 2013 2013 -  

 

Stellvertretende Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen

1954 - 1955 Georg Löw
1955 - 1964 Günter Schäfer
1986 - 1994 Reinhold Gabb
1994 - 1999 Achim Bleutge
1999 - 2005 Dieter Giehl
2005 - 2013 Georg Schikora
2013 - Adrian Löhr


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Für Korrekturen/Hinweise/Ergänzungen wäre ich sehr dankbar. Diese bitte per E-Mail an den Webmaster schicken.

Inhalt

Vorwort | Bilder | Geschichte | Die Müller / Eigentümer | Webseite

Vorwort

Die Lindenmühle wurde bis 1992 von Willi Schmidt bewirtschaftet. Bis dahin war sie stets ein beliebter Ausflugsort der Hollesser Bürger. Willi Schmidt verstarb 1992, dessen Enkelin, Sabina De Sturler, in Irland lebte.

Anfang 1993 wurde die Mühle von der Familie Erich Kopetzky aus Niederbrechen übernommen, die sie komplett renovieren und wieder als Gaststätte in Betrieb nehmen wollte. Kurz vor Fertigstellung verstarb aber wohl der Sohn der es übernehmen sollte.

Zur Mühle gehören auch die Wasserrechte am Mühlbach. Der frühere Besitzer hatte aus der Wasserkraft die Mühe betrieben und auch Strom erzeugt. Die Mühle hat zahlreiche Nebengebäude und es sind auch noch eine Menge altertümlicher Einrichtungen und Geräte zu finden.

Leider zerfiel das Anwesen bzw. wurde zum Teil auch mutwillig zerstört.

Im Jahr 2009 fanden sich jedoch neue Eigentümer, die wieder alles restaurierten und auch die kleine Gaststätte wieder in Betrieb nahmen.


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Bilder vom Gasthaus LindenMühle

Lindenmühle Lindenmühle
Lindenmühle Lindenmühle
Quelle: Lindenmühle / G. Walkenbach


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Geschichte der Lindenmühle (Egon Eichhorn, ergänzt durch B. Rompel)

ANNO 1728
DIE MÜHL ZUM LINDTEN
BAUM HEISCHE ICH; DIE GE
MEIND LINDENHOLTZHAUSEN
ERBAUET MICH, DER SOLL
ICH EIGENTLICH VERBLEIBEN GOTT
WOLL ALL UNGLÜCK VON MIR
VERTREIBEN  

Diese malerische Hausinschrift befindet sich an der Giebelseite des Mühlengebäudes. Sie ist überhöht von einer grünen Linde, welche begleitet wird von zwei Palmwedeln, die beidseitig vom Fuße des Stammes ausgehen. Danach ist die jetzige Lindenmühle von der Gemeinde Lindenholzhausen im Jahre 1728 erbaut worden.

Doch hat auch schon vorher jahrhundertelang an dieser Stelle eine Mühle gestanden, die 1326 und 1344 in Urkunden des Stifts Limburg und des Klosters Arnstein an der Lahn erwähnt ist. 1344 war die Mühle im Besitz von Heinrich und Gela von Holzhausen. Ein Mühlenwehr ist bereits 1380-81 [andirsite der haich uhenwendig des weris] genannt. Der Mühlgraben wird in der Grenzbeschreibung von 1697 schlicht als Wassergraben bezeichnet. Wann Wehr und Mühlgraben angelegt wurden, ist nicht bekannt; die Mühle von Heinrich und Gela von Holzhausen soll von denselben gebaut worden sein.

Nach der Inbetriebnahme der Gemeindemühle im Mühlen-Hauptgebäude (nach 1728) gab es bald Beschwerden und Klagen der Mühlenpächter von Villmar und Niederbrechen beim kurtrierischen Oberamt in Limburg, weil die Nachbarn aus diesen Orten sich auf der Lindenholzhäuser Mühle einstellen und sich im dortigen Mahlwerk bedienen. Am meisten verdross es 1785 den Villmarer Müller, dass der Lindenholzhäuser sogar in Villmar herumfuhr und von Haus zu Haus Mehl anbot.

Wie wir 1790 erfahren, mussten von der Lindenmühle (Mahlmühle) 5 Mlt. Korn, 2 Rtl. und 6 alb. als Wasserlauf-Abgabe an die Kellerei in Limburg entrichtet werden.

Im Jahre 1816 wurde die Mühle an Johann Zimmermann für 5250 Gulden verkauft, der bis 1827 jährlich 500 Gulden Kaufgeld und Zinsen zahlen musste. 1848 geht sie in den Besitz seines Sohnes Josef Z. über. In der „Landwirtschaftlichen Beschreibung des Amts Limburg“ vom Jahre 1847 ist die Ölmühle erwähnt, deren Gebäude in den 50er Jahren dieses Jahrhunderts zu einer Gaststätte umgebaut wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts kam zum bisherigen Mühlen-Hauptgebäude und dem Stall ein Erweiterungsschub, in dem einige Nebengebäude errichtet wurden.

Johann Jakob Schila war der Besitzer der Schila- oder Walkmühle im Urselbachtal. Sie diente der Textilverarbeitung. Seinem Sohn Andreas, der 1831 nach Werschau zog, übernahm dort die Werschauer Mühle. Ihm folgten in Werschau bis 1963 noch vier Mühlenbesitzer mit dem Namen Schila.

Anfang Juli 1881 wurde die Lindenmühle von dem aus Werschau stammenden Wilhelm Schila für 24.000,- Mark gekauft, der am 15.07.1881 einzog und sie sogleich umzubauen begann. W. Schila geriet am 28.09.1881 bei Wiederherstellungsarbeiten in ein Kammrad des Mühlenwerks und verunglückte tödlich. Im Oktober 1882 erwarben der von der Bärbacher Mühle stammende Viktor Schmidt (1850-1930) und seine Frau Karoline, geb. Schila (1853-1911), eine Schwester des W. Schila, die Mühle für 16.000,- Mk. und bezogen sie sofort. Das Paar besaß bis dahin eine Mühle in der Ruppach im Einrich. Auch Karoline Schmidt verunglückte am 28.04.1911 tödlich in der Mühle.

In erster Linie diente die Lindenmühle als Getreidemühle. „Der letzte Müller Willi Schmidt hat da noch bis vor ungefähr 15 Jahren gemahlen“, erinnert sich Josef Jung. Allerdings schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im großen Stil. „Das war vor allem für Öko-Leute, die ihr eigenes Brot gebacken haben. Außerdem wurde für die Landwirte in der Umgebung geschrotet, für die Schweinezucht.“

Zu früheren Zeiten muss die Lindenmühle ein einträgliches Geschäft gewesen sein. „Vom Müller Zimmermann hieß es, dass er jeder seiner drei Töchter zur Hochzeit eine Schürze voll Geld mitgegeben habe“, berichtet Josef Jung. Schließlich habe die Lindenmühle einen großen „Kundenkreis“ gehabt. „Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es alleine in Lindenholzhausen 110 Vollbauern. Dazu kamen noch die Nachbarorte.“

Das kleinere Gebäude vor dem Haupthaus war ursprünglich eine Ölmühle, wurde aber um 1950 zu einem beliebten Ausflugslokal. „Die Lindenmühle hatte eine eigene Wasserversorgung und einen eigenen Stromgenerator, mit Gleichstrom. Da ist dann zwischendurch ab und mal das Licht kurz ausgegangen. Das war sehr urig“, erinnert sich Josef Jung.

Der letzte Besitzer und Betreiber der Lindenmühle war Willi Schmidt, ein Enkel der genannten Müllersleute. Er hat die Mühle am 15.08.1992 gewerblich abgemeldet.

An der Nordostecke des Anwesens Lindenmühle, unmittelbar am Alten Stall- oder Großhochfeldsweg, stand bis etwa 1884/85 eine Kapelle (Patrozinium nicht bekannt), die etwa so groß wie die Wendelinuskapelle war. Die daneben stehende Linde, die der Mühle den Namen gegeben hat, hatte sich im Laufe der Jahre so weit über den Weg geneigt, dass sie zu einer erheblichen Verkehrsbehinderung wurde. Zusammen mit der inzwischen baufälligen Kapelle wurde damals auch die Linde niedergelegt. Willi Schmidt hat Ende der 60er Jahre an der alten Stelle eine neue Linde gepflanzt.

Nach dem Tod des letzten Müllers Willi Schmidt im Jahr 1992 wurde Anfang 1993 das gesamte Anwesen von Erich Kopetzky aus Niederbrechen erworben. Eine umfangreiche Restaurierung wurde durchgeführt, mit dem Ziel eine Gaststätte zu eröffnen. Dies war jedoch dem Sohn des Eigentümers aufgrund einer Krankheit jedoch nicht mehr gegönnt. Nach seinem Tod stand die Mühle langezeit leer und alles wurde zum Teil leider verwüstet.

Volker Thies beschreibt den Zustand im Artikel der Nassauischen Neuen Presse vom 31.05.2007 mit dem Teitel "Einst ein Schmuckstück, nun ein Problemfall" wie folgt:

„Die Mühl zum Lindtenbaum heische ich, die Gemeind Lindholtzhausen erbauet mich, der soll ich eigentlich verbleiben. Gott woll all Unglück von mir vertreiben.“ So steht es auf einer Ornament-Tafel am Hauptgebäude der Lindenmühle am Emsbach. Ganz und gar scheint das Unglück aber nicht an dem historischen Gebäude vorbeigegangen zu sein: Die Fensteröffnungen sind mit Brettern vernagelt, Putz blättert, Unkraut wuchert. Zwischen den Dachziegeln eines Nebengebäudes klafft ein großes Loch.

Schon seit geraumer Zeit ist die Lindenmühle unbewohnt. Das hat ihr sichtbar nicht gut getan. Derzeit suchen die Eigentümer nach einem Käufer für die umfangreiche Immobilie. Das dürfte nicht einfach werden. Denn um das Gebäude wieder bewohnbar zu machen und auf heutige Standards zu bringen, werden „erhebliche Investitionen“ nötig sein, schätzt Markus Saal, bei der Stadt Limburg zuständig für den Denkmalschutz.

Genauer als die zu erwartenden Kosten kann er den Denkmalwert der 1728 erbauten Lindenmühle beschreiben. Kernstück ist das Wohn- und Betriebsgebäude. Denn der Bau aus Bruchsteinmauerwerk und Fachwerkobergeschoss enthält einen besonderen Schatz: die weitgehend erhaltene Betriebsanlage des Mahlwerks.

Doch derzeit ist die Mühle weniger ein Schmuckstück, sondern eher ein Problemfall. „Das Objekt liegt im Außenbereich. An solchen Gebäuden sind Vandalismus und Einbruch fast an der Tagesordnung“, sagt Markus Saal. Das lasse sich bei einem unbewohnten Haus auch nur schwer verhindern. Innenverkleidungen und Elektroinstallationen, die ein Vorbesitzer angebracht habe, seien weitgehend zerstört worden. „Alles rausgerissen“, bilanziert der Denkmalschützer.

Zudem setzen auch Wind und Wetter der Anlage zu. So seien vergangenes Jahr Schäden am Scheunendach festgestellt worden, berichtet Saal. Die Besitzer müssten diese abdichten, damit das Bauwerk nicht weiter leide. Seinen Angaben zufolge haben die Eigentümer, die in der Gemeinde Brechen leben, im vergangenen Herbst bekundet, die Anlage verkaufen zu wollen, nachdem sie lange Zeit an der geerbten Mühle festgehalten hatten. Für die NNP waren sie nicht zu erreichen.

Auf einen möglichen neuen Besitzer kommt keine kleine Aufgabe zu: Schließlich müssen die ausgedehnten Gebäude auf dem insgesamt rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück nicht nur grundlegend renoviert, bewohnbar gemacht und auf Dauer erhalten werden. Darüber hinaus muss der neue Besitzer den Vorgaben des Denkmalschutzes gerecht werden. „Die Lindenmühle steht als Gesamtdenkmal unter Schutz. Zusätzlich sind das Haupthaus und ein Teil der Scheune noch einmal Einzel-Kulturdenkmäler“, erklärt Markus Saal. Das schränkt bauliche Änderungen, vor allem am äußeren Erscheinungsbild, deutlich ein. „Vielleicht ließe sich ja wieder eine gastronomische Nutzung verwirklichen“, spekuliert der Denkmalpfleger.

Bilder vom Zustand der Lindenmühle (Juni 2007) finden Sie in unserer [Bildergalerie] unter 2007-06-10 Zustand Lindenmühle Lindenholzhausen.

Ende 2009 war es Gott sei Dank soweit, es fanden sich neue Eigentümer. Diese sind die Familie Diehl-Persy sowie Michael Walldorf aus Reutlingen.

So titelt die Nassauische Neue Presse in der Ausgabe vom 19.01.2010 auch "Das Jahr der Lindenmühle". Johannes Laubach schreibt darin u.a.:

Die Zeit des Verfalls ist vorbei. Die Lindenmühle am Emsbach unterhalb von Lindenholzhausen hat eine Zukunft, es ist nicht zu übersehen.

Eine stolze und lange Geschichte liegt hinter der Mühle am Emsbach. Lange sah es danach aus, als würde es keine Zukunft geben. Doch sie ist da, sie hat noch im vergangenen Jahr angefangen, ausgelöst durch einen Besitzerwechsel. «In diesem Jahr werden schon deutliche Veränderungen zu sehen sein», sagt Daniel Persy von der Eigentümergemeinschaft, die die Mühle erworben hat. 2010 könnte das Jahr der Lindenmühle werden.

In zwei Jahren sollen die Arbeiten weitgehend abgeschlossen sein, gibt Persy den Zeitrahmen vor. Die ehemalige Futterküche ist schon einmal so weit hergerichtet, dass er sie schon nutzen kann. Der neue Miteigentümer wohnt zeitweise auf der Mühle, das ist ganz praktisch für den Fortgang der Arbeiten.

Wer an die Mühle denkt, hat wahrscheinlich nicht so sehr das klappernde Mühlrad vor Augen, sondern vielmehr die Gastwirtschaft etwas abseits des geschlossenen Mühlenkomplexes. Ab dem Frühsommer sollen wieder Gäste bewirtet werden, das ist zumindest das Ziel. Der gastronomische Bereich war dort, wo sich in der Vergangenheit die ausgelagerte Ölmühle befand. Dort wird er auch in Zukunft sein. «Die Gebäudesubstanz ist noch gut», sagt Persy. Von der Technik in der Ölmühle ist allerdings nichts mehr vorhanden. Zwischen dem Hauptgebäude und dem künftigen und ehemaligen Bereich der Gastwirtschaft verläuft der Radweg, der am Emsbach entlang führt.

Dem historischen Komplex Rechnung tragen, das ist das erklärte Ziel von Persy und seinen Mitstreitern. Das ist gar nicht so einfach. In der Denkmaltopographie der Stadt wird noch eine fast vollständig erhaltene Mühlentechnik aufgeführt. Doch die ist nur noch in Bruchteilen vorhanden. Vieles ist nach Einschätzung von Persy durch Vandalismus in den vergangenen Jahren zerstört worden, anderes ist abhanden gekommen. Der Komplex liegt abseits des Ortes, da hat sich vieles abgespielt, was weder gut für die Einrichtung noch gut für die Gebäude war.

Die Mühle war offenbar auch ein beliebter Treffpunkt. In einem Bereich sind überall die Wände beschmiert. Über einer Tür steht «Burn Room» und wer ihn betritt, weiß auch warum. Unübersehbare Brandspuren befinden sich auf dem Boden. Vermutlich ist Öl aus einem Ofen gelaufen und ist dann entzündet worden oder hat sich entzündet, vermutet Persy.

In einem anderen Raum steht eine Kloschüssel direkt neben einem Tafelklavier. Ein Arrangement des Zufalls? Auf jeden Fall ist das Klavier stark beschädigt und die Kloschüssel nicht angeschlossen. Vielleicht lässt sich aus dem Klavier noch etwas machen, das andere geht auf den Müll. Wo die Biedermeier-Eingangstür der Mühle gelandet ist, weiß hingegen niemand. «Gestohlen», vermutet Persy. Es ist einiges weggekommen in den vergangenen Jahren.

Anderes hätte besser nicht den Weg in die Mühle gefunden. Beton und Stahl. Eingebaut offenbar mit dem Ziel, Wohnraum zu schaffen. Ausgerechnet im ältesten Teil, der eigentlichen Mühle. Und wer Beton und Stahl verarbeitet, braucht Platz. Dafür musste einiges an Mühlentechnik weichen. Das ist unwiederbringlich verloren, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Mehr oder weniger gescheiterte oder nicht vollendete Versuche, Wohnungen zu bauen, gibt es auch noch an anderen Stellen.

«Das alte Mühlengebäude und der Stall aus Bruchstein stehen als Einzelgebäude als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz», sagt Persy. Diese beiden Gebäude sollen künftig bewohnt werden, auch die Scheune aus Bruchstein. Die ehemalige Futterküche und das Gesindehaus sollen als Büro und Lager dienen. Anderes wird verschwinden. Ein Zwischenbau an der Scheune zum Beispiel oder eine Remise, das Toilettenhaus aus den 50er Jahren ist schon abgerissen.

Die Dächer und die Entwässerung, das stand für Persy ganz oben auf der Agenda. Da hat sich schon einiges getan. Der neue Eigentümer zeigt sich dabei angetan von der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und deren Abteilungen, die das Projekt begleiten. Bisher gab es keine Hindernisse, sondern nur Unterstützung. Das trifft auch auf die Stadtverordnetenversammlung zu, die den neuen Eigentümern eine Fläche von über 20000 Quadratmeter verkaufte, um das Grundstück abzurunden.

Auch wenn die Zeit der klappernden Mühlräder an der Lindenmühle unwiderruflich vorbei ist, die Wasserkraft des Emsbachs soll weiter genutzt werden. Stromerzeugung ist vorgesehen mit einer 15- Kilowatt-Anlage. Mit den pro Jahr produzierten 100 000 Kilowattstunden können nach Angaben von Persy rund 30 Haushalte versorgt werden.

Nun wurde die Mühle umfangreich wieder restauriert. Auch das kleine Gaststättengebäude als Raststation für Radfahrer am hessischen Radfernwanderweg Nr. 8 aber auch für Wanderer und sonstige Gäste, wurde inmitten des Natur- und Wasserschutzgebietes wieder eröffnet.

Für Autofahrer wurden eigens Parkplätze in der Nähe des alten Klärwerkes eingerichtet. Aber auch am Bahnhof Lindenholzhausen stehen Plätze zum Parken kostenfrei zur Verfügung. Von dort sind es über die Bahngleise und dann direkt links den Weg entlang Richtung Wald ca. 6 Geh-Minuten.


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Die Müller / Eigentümer der Lindenmühle

Vor und nach 1734 Schmitt und seine Ehefrau Anna Maria (1689-1741)
Vor 1748 Christoph Hoffmann und Ehefrau Anna Margaretha (1668-1748)
Ca. 1748-1770 Andreas Braun (1718-1793) aus Ruppach bei Goldhausen und seine Frau Maria Elisabeth, geb. Zimmermann (1716-1778), eine Dehrner Müllerstochter Die Zimmermanns sind eine nassauische Müllerssippe, die im 18. Jahrhundert auf Mühlen in Dehm, bei Ennerich (Aumühle?) und auf der Altenberger Klostermühle bei Wetzlar vorkommt
Ca. 1770-1790 Johann Jakob Fluck (1745-1787) aus Mühlen und seine Frau Anna Margaretha, geb. Jung (1741-1801), aus Lindenholzhausen
1790-1816? Johann Georg Göbel (1769-1818), Gerichtsschöffe aus Lindenholzhausen (ab 1816? Land- und Gastwirt im Dorf) und seine 1. Frau Agnes, geb. Fluck (1771-1809), eine Tochter des Müllers J. Jakob Fluck
1816-1847 Johann Zimmermann (1785-1847) und seine Frau Margaretha, geb. Esel (1790-1866) aus Niederbrechen
1848-1870? Josef Zimmermann (* L. 22.12.1822), oo L. 9.2.1845 mit Margarethe Kollas aus Niederbrechen (* ebd. 16.7.1823)
1870?-1881 Gesellschaftsmühle
1881 Wilhelm Schila (+ L. 28.9.1881)
1882-1930 Viktor Schmidt d. Ä. (1850-1930) und Karoline, geb. Schila (1853-1911)
1930-1950 Viktor Schmidt d. J. (* 25.4.1879. + L. 2.9.1950)  und Karoline Elisabeth, geb. Schmidt (* 29.11.1880, L. 4.7.1958)
1950-1992 Willi Schmidt (+ L. 23.12.1992)
1992-2009 Erich Kopetzky
ab 2010 Familie Diehl-Persy sowie Michael Walldorf aus Reutlingen

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Webaufrtitt der Lindenmühle

Die Webseiten der Lindenmühle finden Sie unter: www.lindenmuehle.net

Gasthaus Lindenmühle

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Inhalt

Vorwort | Standorte | Bilder | SWR 3 Award | Eierautomaten weltweit

Vorwort

Es gibt nur wenige Eierautomaten auf der Welt. Im Limburger Stadteil Lindenholzhausen hängen sie schon über 40 Jahre und sind immer noch in Funktion. Sogar die Umstellung von DM auf EUR haben sie klaglos überstanden. Sie dürften so zu mit den ersten und nunmehr zu den ältesten noch funktionstüchtigen Eierautomaten der Welt zählen.

Insgesamt gibt es in dem ca. 3.300 Einwohner zählenden Dorf zwei dieser Automaten. Damit dürfte Limburg-Lindenholzhausen den Rekord in der Anzahl von Eierautomaten in einem Ort. Auch dürften sie mit die ersten und die ältesten noch im Dienst befindlichen Automaten für Hühner-Eier sein, bei denen man Eier in üblichen Eierkartons erhält.

In Lindenholzhausen gibt es somit "Rund um die Uhr" auch an Sonn- und Feiertagen zu jeder Tages- und Nachtzeit an zwei Stellen frische Eier, wie man so schön sagt: Service 24/7 (24 Stunden an 7 Tagen in der Woche).

Dieser ungewöhnliche Service wird auch rege genutzt. So z.B. nach Faschingsveranstaltungen, nachdem zur späten Nacht- oder schon frühen Morgenzeit der Magen knurrt und das traditionelle "Eierbacken" angesagt ist. Dem steht dann nichts mehr im Wege. Einfach schnell ein paar Eier aus dem Automaten gezogen und schon kann´s los gehen.

Früher konnte man für 2 x 1 DM ganze 10 Eier in einer entsprechenden Eierschachtel ziehen und bekam sogar in der Schachtel noch Geld heraus. Aufgrund der Euroumstellung und der altertümlichen Automaten ist es nur möglich 2 x 50 Cent bzw. 2 x 1 EUR einzuwerfen und da auch die Eier teurer geworden sind, gibt es heute für die 1 oder 2 EUR halt weniger als 10 Eier und die Schachtel ist nicht mehr ganz voll. Naja, dann wird halt noch eine zweite Schachtel gezogen ...


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Standorte

Der erste Automat hing ab 1963 ursprünglich gegenüber der Stiegelstraße 12. Heute ist er direkt am Haus in der Stiegelstr. 12 in Lindenholzhausen angebracht. Er gehört und wird betrieben von der Familie Rompel.

Kurze Zeit später folgten zwei weitere Automaten in der Kirchstraße 18, wovon zurzeit noch ein Automat hängt, der immer noch von der Familie Dernbach bestückt wird.


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Bilder

Eierautomat in Limburg-Lindenholzhausen, Stiegelstraße 12 Eierautomat in Limburg-Lindenholzhausen, Kirchstraße 18
Eierautomat in Limburg-Lindenholzhausen, Stiegelstraße 12 Eierautomat in Limburg-Lindenholzhausen, Kirchstraße 18
Eierautomat in Limburg-Lindenholzhausen,
Stiegelstraße 12
Eierautomat in Limburg-Lindenholzhausen,
Kirchstraße 18
Genauer Standort in Karte Genauer Standort in Karte

Radiomoderator, Musiker und Disc Jockey Peter Lack von hr3 (Hessischer Rundfunk) am Eierautomat in Lindenholzhausen (stiegelstraße) Bild: Sogar der berühmte Radiomoderator, Musiker und Disc Jockey Peter Lack von hr3 (Hessischer Rundfunk) hat einern der Automaten (Stiegelstraße) entdeckt und versorgt sich nach den Discopartys am Kirmesfreitag in Lindenholzhausen mit Eiern.

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SWR 3 Award

Lindenholzhausen weltberühmt im SWR3-Land! Der Ort, in dem ihr wohnt, wurde noch nie im Radio genannt? Obwohl er eigentlich weltberühmt sein müsste – zumindest weltberühmt im SWR3-Land?

Lindenholzhausen wurde ausgezeichnet und gehört dazu: Hier gibt es an drei Häusern einen Eierautomaten, bestückt vom örtlichen Bauern, der irgendwann mal keine Lust hatte, spät abends gestört zu werden. Da hat er sich einen Automaten bauen lassen.



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Eierautomaten weltweit


Deutschland:
Bahratal-Hellendorf Str. nicht bekannt
Berlin-Marienfelde Str. nicht bekannt
Brucken Kirchheimer Str.
Gevelsberg-Silschede Str. nicht bekannt
Greifswald Greifswalder Chaussee, Richtung Wolgast
Höhenkirchen Rosenheimer Landstr.
Jesingen Vordere Str. 75, Richtung Holzmaden
Karlsbad Geflügelhof Denninger
Königswinter-Oberpleis Peter Krey
Lautertal im Odenwald Str. nicht bekannt
Leverkusen-Hitdorf Str. nicht bekannt
Limburg-Lindenholzhausen Stiegelstr. 12
Limburg-Lindenholzhausen Kirchstr. 18
Meerbusch-Osterath Am Buchholz 13
Mülheim an der Ruhr Str. nicht bekannt
Oberpleis Hühnerhof Peter Krey
Osterrath Str. nicht bekannt
Ottersweier Str. nicht bekannt
Schmal-Beerbach Str. nicht bekannt
Siegertsbrunn Harthauser Str. 41
Weingarten Gut Werrabronn
Wiesloch (BW) Dörrbachhof 2
Wuppertal Gut zur Linden
Ort unbekannt Str. nicht bekannt
   
Österreich:
Bad Fischau Str. nicht bekannt
Haag Nähe Wiener Straße
Kapfenberg-Deuchendorf Fuchsi's Hofladen
Kleinwolkersdorf Str. nicht bekannt
Lanzenkirchen Bahngasse 33
Loosdorf Str. nicht bekannt
Rohrbach-Steinberg Hof Aichstern
Salzburg-Kuchl Markt 18
St. Pölten Str. nicht bekannt
Irgendwo in Österreich Str. nicht bekannt
   
Schweiz:
Nesselnbach Niederwilerstr. 21
Untersiggenthal Dorfstr. 55
Watt Dorfstr. 100
Ort unbekannt Str. nicht bekannt
   
Japan:
Ort unbekannt Str. nicht bekannt
   
USA - Vereinigte Staaten von Amerika:
Ort unbekannt Str. nicht bekannt


Wer noch weitere Standorte kennt, sollte diese an den Webmaster übermitteln (siehe [Impressum]).

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Inhalt

Vorwort | Gemarkung | Gemarkungsplan | Flurgeschichte

Vorwort

Hier finden Sie die Angaben über die Gemarkung von Lindenholzhausen. Mit seiner 831,7 ha großen Gemarkungsfläche ist der Ort größer wie die Kernstadt Limburg selbst (806,7 ha) und auch größter Stadtteil von der Fläche her. Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen, wie sich die Gemarkungsfläche aus den alten Dorfmarken von Rübsangen und Vele und der Lindenholzhäuser Urgemarkung zusammensetzt und die Geschichte dazu. Auch die alten Bezeichnungen sind enthalten. In einem Plan können Sie ALT und NEU sehen. Anhand der heutigen Bebauung kann man gut erkennen, wie die alten Wege von früher durch Lindenholzhausen führten. Hier sieht man auch, dass Teile am Ortseingang Eschhofen und sogar auch Teile des heutigen Linterer Neubaugebietes noch Lindenholzhäuser Gemarkung sind.

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Gemarkung von Lindenholzhausen (Egon Eichhorn)

(Banngrenze, Heimgereide, Mark, Gerechtigkeit)


Von allen Grenzzügen, die das mittelalterliche Wirtschafts- und Rechtsleben mit seiner fortschreitenden Zersplitterung der Hoheits- und Besitzverhältnisse in großer Zahl erforderlich machte, ist die zwischen den Dorfmarken die Wichtigste. Ihre Bedeutung liegt darin, dass sie bis zum heutigen Tag nicht nur Gebiete unterster Verwaltungseinheiten scheidet, sondern auch zugleich eine Mehrzahl von Grenzzügen in aller Regel vereint. Die Gemarkungsgrenze scheidet zu¬nächst das dörfliche Banngebiet von der Nachbarmark. Der Grenz- oder Bannstein zeigt aber auch andere Grenzzüge an: Herrschafts-, Grafschafts-, Gerichts-, Zehntgrenzen und andere folgen der Markgrenze und überschreiten sie in Ausnahmefällen. Selbst die Landesgrenze, aus alten Herrschafts- und Gerichtsgrenzen hervorgegangen, hält sich dort, wo historische Elemente sie bestimmen, an die Grenze der Dorfmark. Auch die Gütergrenze überschreitet nur selten den Dorfbann.

Als Beispiel hierzu sei die Grenze von Lindenholzhausen gegen Ennerich und Runkel angeführt: Ursprünglich Grenze zwischen den Grafschaften Diez (ab 1564 Kurtrier) und Wied-Runkel sowie zwischen den Gerichten Lindenholzhausen und Runkel, war diese Grenze seit 1867/1886 auch Kreisgrenze.

Die Dorfmark oder Gemarkung ist das einer dörfli¬chen Siedlung oder Siedlungsgruppe zugehörige Gebiet, das einen herrschaftlichen oder kommunalen Hoheitsbezirk darstellt. Grundlage dieser Herrschaft ist der Zwing und Bann, der, zunächst ein räumlich begrenztes Herrschaftsrecht, allmählich selbst zu einem räumlichen Begriffe wird. Was zum Banngebiet gehört und durch die Bann- oder Gemarkungsgrenze vom anstoßenden Gebiet der Nachbarmark geschieden wird, ist die Gemarkung.

Die heutige Gemarkung von Lindenholzhausen ist im Laufe des Hohen (ca. 962-1250) und Späten Mittelalters (ca. 1250-1492) aus den Gemarkungen von Rübsangen und Vele und der Lindenholzhäuser Urgemarkung zusammengewachsen.

Die älteste der Siedlungen war vielleicht Vele; sie lag am nächsten am Wasser, Ihre Höfe gruppierten sich nordwestlich des Lindenholzhäuser Bahnhofs um den Veler Born (1323 Veire burne) der erst 1943 beseitigt wurde. Zur Gemarkung von Vele gehörte das ganze Gebiet des Hochfelds (1323 Velre hohe velde) mit den Wäldern Lange Schneise, Hochfeldswald und Sternbachsberg; außerdem die Veler Au mit den Veler Wiesen von der Kuhbrücke bis zur Ennericher Grenze unterhalb des Ennericher Wehrs. Auch die sog. Oberau, also die Wiesen zwischen dem Gründ- oder Kuhbrücksweg und der Berger Au (heute Gemarkung Niederbrechen), muss man nach einer Dietkircher Stiftsurkunde von 1408 der Veler Au und somit der Veler Gemarkung zuweisen, wohingegen der Win¬gertsberg dem Dorf Lindenholzhausen gehörte. Die Westgrenze gegen das Dorf Lindenholzhausen darf man auf halbem Wege zwischen diesem und Vele suchen, etwa in den Fluren Inder Seit, Auf dem Saupfad, Am Vele-Rübsanger Weg und Vor dem Scheid. Zu Vele rechneten sicher auch die gerodeten Felder In den Fuchsüfern und im anschließenden Winkelsberg. Damit erscheint die Lage des Dorfes Vele zu seiner Mark sehr exponiert. Ein Blick auf die Landkarte zeigt aber, dass das gar nicht so ungewöhnlich ist; das wüste Dorf Bergen hatte eine ähnliche Lage zu seiner Flur. Der Scheidkopf selbst (das Wort Scheid bedeutet Scheide, Grenzwald) ist als Grenzwald zwischen Vele und Rübsangen anzusehen und war der Wald der Siedlung Rübsangen.

Von Lindenholzhausen aus gesehen gehörte zur Rüb¬sanger Dorfmark sicher das ganze Feld nördlich der Linie Scheid – Grabgewann – Oberfeld - Bräun¬chesstein. Vom Bräunchesstein nach Westen bildete wohl der Eschhöfer Pfad die Grenze. Das l305 erstmals urkundlich erwähnte, aber vorher bereits ausgegangene Dorf Rübsangen lag wohl nicht um die 1 806/07 abgelegte St. Albanskirche herum, sondern nördlich des sie umgebenden Kirchhofs, links und rechts des Dietkircher Weges zwischen den Fluren Im Weiher und Unter Rübsangen. Hier war das lebensnotwendige Wasser und hier gingen auch die Wege nach Eschhofen und Ennerich ab (1380-81 under der [Rübsanger] kyrchin under dem burn). Da die Rübsanger Dornmark zur Lindenholzhäuser Gemarkung gekommen ist, darf man annehmen, dass die Bewohner der Siedlung nach Lindenholzhausen umgezogen sind.

Die Gemarkung Lindenholzhausen grenzt im Norden an die Marken der ehemals wied-runkelischen orte Ennerich und Runkel an. Die Grenze mit Ennerich beginnt – so auch nach Ausweis der alten Grenzbeschreibungen von 1555, 1697 und 1788 – am Dreimärker Eschhofen-Ennerich-Lindenholzhausen, nahe der Kreuzung Dietkircher Weg mit der Landstraße Eschhofen-Ennerich. Dort an der Vilimarer Straß,so uff Enderich gehet (l697), befand sich in alter Zeit ein Heiligenstock gegenüber dem runkelischen Hochgericht oder Galgen; hier begannen und endeten jeweils auch die alten Grenzbegänge. Diese frühere Landesgrenze zwischen der Grafschaft Diez (seit 1564 von Kurtrier) und Wied-Runkel war hier durch einen Landgraben und vielleicht durch ein Gebück befestigt. Sowohl mit Ennerich beim Ennericher Wehr, als auch mit Niederbrechen gab es im 18. Jahrhundert Grenzstreitigkeiten (lrrungen). Ferrödern, Quarzit und Sternbachsberg gehören nach Lindenholzhausen; außerdem die dreispitzige große Wiese jenseits des Mühlgrabens In der Brecher Eck. Hier auf halbem Wege zwischen dem Fuße des Sternbachbergs (benannt nach dem Floß, das aus dem Niederbrecher Sternbacher Feld kommt) und dem Mühlgraben etwa, allwo Niederbrechen endet und dan mit Bergen anfahet (l697), beginnt die ehemalige Berger Gemarkung und endet an der Mensfelder Straße.

Die nun von dort nach Nordwesten abknickende Grenze wurde sodann bis zum Dreimärker Mensfelden-Linter-Lindenholzhausen von der Alten Mainz-Dietkircher Straße und dann gegen die Gemarkung Linter von einem Landgraben umfangen (l788), der entlang der Löhnheck (gerodet 1848) und der Kauterheck (gerodet 1929) bis zum Dreimärker Linter-Eschhofen-Lindenholzhausen am Eschhöfer Wäldchen die Grenze bildet. Auch die Grenze mit Mensfelden und Linter war von 1564 bis 1806 Landesgrenze; als nassau-oranisches Territorium war die Dorfmark von Linter „Ausland“.

Die Gemarkungsgrenze war ein eifersüchtig gehüteter kommunaler Hoheitsbezirk; seine dauerhafte Kennzeichnung und Geltendmachung wurde somit sehr ernst genommen. Wo aber natürliche Grenzen, wie z.B. Bachläufe oder uralte Straßen, fehlen, muss Menschenhand eingreifen und die Grenzen sichern, etwa durch einen Landgraben, durch Grenzsteine, auf denen Hoheitszeichen oder Anfangsbuchstaben eingemeißelt sind. Die Fürsorge für diese Grenzzeichen war Aufgabe der Schultheißen, Heimberger, Gerichtsschöffen und Feldgeschworenen, die zugleich die Entscheidung im Gütergrenzprozess, dem Ausgang zu treffen hatten. Zum Schutze gegen die Verrückung der Grenzsteine waren unter ihnen oder in ihrer Nähe „Geheime Grenzzeugen“ in Gestalt eingegrabener Kieseln oder Kohlenstücke, öfters auch kleiner Platten mit lnschriften oder Hoheitszeichen verborgen, wie z.B. an der Grenze mit Niederbrechen In der Brecher Eck (1697).

Als eine Maßnahme vorbeugenden Grenzschutzes stellt sich die regelmäßige Begehung der abgegrenzten Mark durch die dörflichen Markgenossen dar, einer „in bestimmten zeitlichen Abständen wiederkehrenden Kundbarmachung des Besitzwillens der Dorfgemeinde“ in der Form des Flurritts, Banntags, Grenzbegangs usw., unter Wahrung altertümlichen Brauchtums. Bei solchen Gelegenheiten, bei denen fast das ganze Dorf mit hinaus in die Flur oder an die Grenze zog, wurde der Grenzverlauf protokollarisch in Grenzbeschreibungen festgehalten. Für Linden¬holzhausen sind zwei solcher Protokolle erhalten: vom Jahre 1555 (leider nur vom Ennericher Galgen bis zum Dreimärker an der Runkeler Chaussee) und von 1697. Die Grenzbeschreibung von 1697 beginnt malerisch mit folgender formelhafter Einleitung: „Anno 1697, den 20., 21., 22. und 24. Novembris ist aus gn. 6und gn. Befehlen Ihro Hochfreyherrlichen Gnaden Herrn Amhtmanns von Hohenfeldt der Lindenholtzhäußer Dorfschafften dero Bezirk, durch mich Johannes Dornuffen, der Zeit Kirspels- und Oherschultheiß, Conrad Kroppen, Hans Jörg Friderichen, Bartholomäus Grossen, Wilhelm Schmitten, Henrich Otten, Hartmann Göbeln und Görg Göheln, wie auch aller Dorfschafften Feldgeschwornen, und ganzen Gemeind von Orth zu Orth begangen, und beschrieben worden, anfänglich.

Auf gleiche oder ähnliche Weise wurde im Jahre 1675 das Lindenholzhäuser Feldtbuch durch Oberschultheijß Dornuff mit Schöffen und Geschworenen errichtet, oder wie es 1801 heißt. „das Gemeine Länderei-Grundbuch von 1675, welches von der ganzen Gemeinde ausgegangen und hernach beschrieben in originaii vor[-liegt]“. Dieses Feld- oder Grundbuch ist leider verloren gegangen.


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Gemarkungsplan von Lindenholzhausen (Bernd Rompel)

Gemarkung von Lindenholzhausen - zum Vergrößern klicken
Aus dem Plan können sowohl die neuen, als auch die alten Wege sowie die Flurnamen, Bezeichnungen, Waldflächen usw. gemäß dem Buch "Lindenholzhausen (772-1993)", welche größtenteils heute noch gebräuchlich sind, entnommen werden. Die ebenfalls eingezeichnete Gemarkungsgrenze stellt die ursprüngliche Gemarkung dar, die jedoch anscheinend noch einmal vor Jahren im östlichen Bereich geändert wurde. Die Gemarkung von Lindenholzhausen reicht vom Wasserhäuschen an der Straße in Richtung Mensfelden im Süden bis an die Kreuzung am Ortseingang Eschhofen im Norden sowie von Linter im Westen bis über die Straße Niederbrechen-Runkel im Osten (heute verläuft die Gemarkungsgrenze an der Straße und wurde im weiteren Verlauf im Bereich der Siedlung Marienhof noch etwas geändert. Die neuen Gemarkungsgrenzen sind im Plan in der Rubrik Anfahrt/Route/Plan' eingezeichnet.

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Flurgeschichte von Lindenholzhausen (Egon Eichhorn)

Bis ins 20. Jahrhundert hinein bildete fast ausschließlich die Landwirtschaft die Existenzgrundlage der Bevölkerung von Lindenholzhausen. Noch 1788/l790 heißt es: „Die meisten Bürger nähren sich mit Ackerbau, doch befinden sich hier auch etliche, welche sich mit Handwercken [Schuster, Schneider, Schmiede, Küfer, Strumpf- und Leinenweber, Maurer, Zimmerleute, Bierbrauer u. Krämer] und Tagelohn nähren müssen. Aber auch diese Leute bebauten im Nebenerwerb einige Äcker. Im Rahmen der Hauswirtschaft versorgte sich jeder Nachbar und Beisasse selbst. Das wenige Bargeld brachten nur der Getreidebau und die Viehzucht.

Ursprünglich war in der Gemarkung nur soviel Land gerodet, wie für die Ernährung der Dorfbewohner und die Naturalabgaben benötigt wurde. Mit dem Wachsen der Bevölkerung musste die Ausdehnung des Feldbaues Schritt halten.

Im Altsiedelland südlich der Lahn, am Unterlauf von Emsbach, Wörsbach und Aar, ist der Wald größtenteils schon lange bis auf die Höhen ostwärts von Villmar und Niederbrechen, südlich von Kirberg und bis zur Fuchsenhöhle westlich der Aar zurückgedrängt worden. In Lindenholzhausen hat man ihn wohl schon bei der Gründung des Ortes nur in den Randgebieten der Gemarkung bzw. an den steilen Tal- und Berghängen belassen. Auffällig ist, dass die Siedlungen im Zentrum des Limburger Beckens, wie z.B. Lindenholzhausen, Eschhofen, Mühlen und Ennerich keine bisher nachweisbaren Anteile an den großen Markwaldungen am Rande des Beckens (Lange Hecke, Kirberger Markwald, Fuchsenhöhle) hatten. Daher waren sie gezwungen, in ihren Gemarkungen sich eigene Wälder (Hecken) zu erhalten. Orte, wie Limburg, Dietkirchen und Linter besitzen überhaupt keinen Wald.

Aus den Flurnamen kann man schließen, dass in der Urgemarkung (= Mark von Holzhausen bei der Linde ohne Veler und Rübsanger Mark) von Lindenholzhausen die Felder beiderseits der Hohen Straße Frankfurt-Limburg-Köln, jetzt B 8, wahrscheinlich bereits vor der fränkischen Landnahme größtenteils gerodet waren (Altsiedelland). Es sind dies im Westen die Fluren: Am breiten Weg, Gauch (Steinkreuzer Feld), Ober dem Kreuz, Im Sand sowie Auf die Mainzer Straße und Rechts der Mainzer Straße; im Osten: Im Kleinfeld und Niederflecken; sowie unmittelbar nördlich des Dorfes: Rechts und Links Kirchweg. Lediglich links der späteren Rübsanger oder Kirchfelder Pforte blieb zunächst ein kleines Waldstück beiderseits des Eschhöfer Weges erhalten, die Krautgärter Heck.

im Rahmen der Ausbauvorgänge des Hohen und Späten Mittelalters wurde dann der Wald in der Gemarkung weiter nach Süden zurückgedrängt bzw. breite Breschen in ihn geschlagen. Damals entstanden wohl die Huren Rädern, Im Loch, Links auf die Straße sowie Heid, Zwischen den Wäldern (= Sauerbornswald und Löhnheck), Hinter dem Lehn, Ampel und Hasenspitz. Zu jener Zeit wird man auch die Krautgärter Heck gerodet haben.

Erst in der Gegenwart, als die Bevölkerung einerseits rapide zunahm und andererseits viele kleine Handwerker (z.B. Weber) ihre Existenzgrundlage verloren und im Rahmen der beginnenden Forstkultur die Wälder für die Waldweidung des Viehs gesperrt wurden, wurde neues Land benötigt. Die Folge waren die Rodungen der Löhnheck 1848 (135 Morgen), der Kauterhecke 1929 (143 Morgen), des Sauerbornswaldes (51 Morgen) i.J. 1932 und die im Waldverband verbliebene Rodungsfläche (25 Morgen) beiderseits des Neuen Hochfeldweges, westlich der Flur Auf die Heide im Kleinen Hochfeld. Letztere gehört aber der ehemals Veler Gemarkung und ihrem Wald an.

Vor 1848 waren an Waldungen vorhanden:

1. Langeschneise-Hochfeldsternbachsberg (ehem. Vele) ca. 150 Morgen
2. Scheid (ehem. Rübsangen) ca. 72 Morgen
3. Wingertsberg ca. 72 Morgen
4. Sauerbornswald ca. 51 Morgen
5. Löhnhecke ca. 135 Morgen
6. Kauterhecke ca. 143 Morgen


Davon wurden insgesamt 354 Morgen gerodet. Es verblieben somit ca. 219 Morgen Waldflächen. Das sind etwa 7% der Gemarkung.

Bis zum Jahre 1826 besaßen 204 einzelne Besitzer zusammen 138 alte örtliche Morgen und 129 Ruten Privatwald (1788 Erbenhecken) sie wurden damals von der Gemeinde für 5552 Gulden und 27 Kreuzer angekauft. Es handelte sich um die heute noch vorhandenen Waldflächen Langeschneise, Hochfeldswald und Sternbachsberg, Wingertsberg und Scheid. Im Besitz der Gemeinde waren vor 1826 lediglich Sauerbornswald, Löhn- und Kauterheck aus der Lindenholzhäuser Urgemarkung.

Gemäß dem kurtrierischen Landmeßhuch befanden sich 1788 in der Gemarkung: 1348 Morgen (alte örtliche Morgen) Ackerland, 152 Morgen und 40 Ruten Wiesen (Wiesenwachs), 40 Morgen unbebaute Weiden (Heide), 71 Morgen Waldungen, die gemeinschaftlich, aber Jungwälder sind (Gemeindewald) und 49 Morgen Privatwald (Erbenhecken), insgesamt 1660 örtliche alte Morgen.

1950/1967 hatte die Gemarkung eine Gesamtfläche von 832 ha = 3328 (neue) Morgen. Davon entfallen auf:

1. Ackerland ca. 645 ha = 2580 Morgen
2. Wiesen ca. 45 ha = 180 Morgen
3. Gärten ca. 10 ha = 40 Morgen
4. Wald ca. 55 ha = 220 Morgen
5. Wege und Straßen ca. 52 ha = 208 Morgen
6. Haus- und Hofstellen ca. 17 ha = 68 Morgen
7. Öd- und Unland ca. 6 ha = 24 Morgen
8. Wasserläufe ca. 2 ha = 8 Morgen
Insgesamt ca. 832 ha =
3328 Morgen

Im 18. Jahrhundert hatte der alte örtliche Morgen ca. 160 Ruten (Quadratruthen), während der heutige seit 1851/53 100 Ruten enthält (im Landmeßbuch von 1675/1719 hat man wohl die oben unter Nr. 5-8 genannten Flächen nicht aufgeführt).

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Inhalt

Vorwort | Geschichte des Chorgesangs | Chöre bzw. Gesangsgruppen

Vorwort

Die Gesangsvereine, die den berühmten Lindenholzhäuser Chorgesang in alle Welt tragen sind für den Namen, Lindenholzhausen, DAS SÄNGERDORF, verantwortlich.

Bereits 1844 enstand der erste Lindenholzhäuser Gesangverein. Über die Geschichte der Gesangsvereine gibt es einiges sehr Interessantes zu berichten.

Man bedenke, dass beim MGV "Cäcilia" und MGV "HARMONIE" bereits je an die 100 und mehr aktive Sänger mitwirken, abgesehen von der ebenfalls stattlichen Anzahl der Sänger und Sängerinnen des ensemble vocale, des Kirchenchores, des Frauenchores sowie der Kinder- und Jugendchöre.

Insbesondere der "Konkurrenzkampf" zwischen den beiden großen Männerchören hat dazu beigetragen, dass zumindest diese beiden Chöre heute zur Weltspitze der Laienchöre gehören.

Da bleibt es natürlich nicht aus, dass auch große Sängerfeste (siehe [Festivitäten]) gefeiert werden, wodurch das etwa 3000 Seelen zählende Dorf Lindenholzhausen zum Anlaufpunkt für zehntausende Gesangsliebhaber aus aller Welt wird. Dies trägt dazu bei, dass Lindenholzhausen und mit ihm die Kernstadt Limburg weit über die Grenzen Deutschland hinaus bekannt sind.

Der bisher wohl größte Erfolg dürfte die Teilnahme unserer beiden großen Chöre an der Chor-Olympiade 2004 vom 08. bis 18. Juli 2004 in Bremen gewesen sein. Hierbei belegten in der Category 15 (Male big choirs) die CÄCILIA den 1. Platz (Gold mit 92,88 Punkten) und die HARMONIE den 3. Platz (Bronze mit 80,13 Punkten). Weitere Informationen hierzu gibt es auf der Sonderseite "Choir-Olympics 2004 Bremen".

Lesen Sie nun die spannende Geschichte zum "Sängerdorf Lindenholzhausen". Der Text wurde größtenteils aus dem entsprechenden Artikel von Josef J. G. Jung im Buch "Lindenholzhausen", Herausgeber: Verschönerungsverein Lindenholzhausen, entnommen. Wo es nötig erschien, wurden aufgrund des schon älteren Textes Aktualisierungen durchgeführt.


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Geschichte des Chorgesangs in Lindenholzhausen

Ein charakteristisches Merkmal für Lindenholzhausen ist der Chorgesang. Musikalische Begabungen lassen sich hier schon früh belegen. So ist bekannt, dass bei der Inthronisationsfeier des ersten Limburger Bischofs, Dr. Jakob Brand, am 11.12.1827 im St. Georgs-Dom Musiker aus Lindenholzhausen das Limburger Orchester verstärkten.

Die besondere Wertschätzung und Anerkennung des Lindenholzhäuser Chorgesangs mit dem vielgerühmten eigenartigen Sound brachte dem Ort schon lange die Bezeichnung "Sängerdorf" ein. Dies berechtigt zu der Fragestellung nach dem Ursprung und der Entstehung seiner Chöre.

Die Existenz des wohl ersten Chores in Lindenholzhausen geht zurück in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, und zwar - nach jetziger Kenntnis - bis 1844.

Im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden existiert eine Bittschrift vom 11.07.1852 an die Nassauische Landesregierung, in der sich 34 Mitglieder des damaligen Lindenholzhäuser Gesangvereins für einen Verbleib ihres Dirigenten, des örtlichen Lehrers Balthasar Flach, einsetzten. In dem von sämtlichen Mitgliedern unterzeichneten Schreiben heißt es: "Balthasar Flach hat den hiesigen Gesangverein während 8 Jahren herangebildet; mit Wahrheit kann man dieses dreist sagen, dass noch kein städtischer Gesangverein demselben vorzuziehen sei".

Die Rückrechnung von 1852 um 8 Jahre führt zum Jahre 1844, in dem offensichtlich die Gründung dieses Vereins erfolgte. Dem Gesuch der Sänger blieb allerdings der erhoffte Erfolg versagt. Lehrer Flach wurde nach Hattersheim versetzt.

Eine weitere Nachricht über diesen Chor konnte im hiesigen Pfarrarchiv aufgefunden werden. Es handelt sich um ein Schreiben des damaligen Herzoglich-Nassauischen Kreisamts Limburg vom 06.04.1853 an den Ortspfarrer Prof. Martin Kremer mit folgendem Wortlaut: "Auf das geehrte Schreiben Euer Hochwürden vom 21. Februar erwidere ich ergebenst, dass falls in die Statuten des Vereins noch die Bestimmung aufgenommen wird, dass die obere Leitung und Aufsicht, welche sich namentlich auch auf die Wahl der Lieder und die geselligen Erheiterungen bezieht, so dass was bei dieser Oberaufsicht nicht gebilligt wird, nicht zur Vollziehung kommen darf, zunächst Ihnen und überhaupt dem zeitigen Ortspfarrer übertragen wird, der Verein bestehen bleiben kann. Jedoch muss zu Lustbarkeiten, welche vom Verein veranstaltet werden, die Genehmigung der Polizeibehörde eingeholt werden. Ich ersuche Euer Hochwürden, die Sache hiernach zu ordnen und gefällig weitere Mitteilung zu machen":

Bei dieser Anordnung handelte es sich offenbar um die "amtliche" Reaktion auf ein Schreiben von Pfarrer Kremer, der vermutlich auftragsgemäß über den hiesigen Gesangverein zu berichten hatte. In diesem gab es sicherlich nach den Wirren der 1848er Revolution noch freiheitliche und patriotische Tendenzen, die von der damaligen weltlichen Obrigkeit nicht geduldet wurden. Deshalb wohl hing der Fortbestand des Vereins von der Auflage ab, sich insbesondere auch hinsichtlich der Auswahl an Chorliteratur der "Oberaufsicht" des jeweiligen Ortspfarrers zu unterstellen.

Nach einer Überlieferung soll der Gesangverein "Liederkranz" 1871 gegründet worden sein. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um die Neugründung des Gesangvereins von 1844. Der "Liederkranz" pflegte nicht nur "das deutsche Lied", sondern hatte auch den Kirchengesang an hohen Feiertagen übernommen. Berichten zufolge beteiligte sich der Chor 1871 an einem Sängerfest in Hangenmeilingen und 1875 an einem solchen in Niederselters. Sicherlich unter dem Eindruck des siegreichen Frankreichfeldzugs 1870/71 und der Errichtung des Deutschen Kaiserreichs wurde 1872 eine Vereinsfahne angeschafft und deren Weihe mit einer festlichen Feier begangen. Das Fahnentuch aus gelber Seide enthielt die Abbildung eines grünen Kranzes. Vereinslokal war das Gasthaus Jung/Arthen, die spätere Sportklause. Die spärlichen Nachrichten sagen noch aus, dass das Vereinsleben nach 1875 zurückging. Das profane Singen soll ständig mehr in den Hintergrund gedrängt worden sein. Schließlich sang der Chor lediglich noch bei kirchlichen Anlässen und bei Beerdigungen. Infolge von Uneinigkeit und Streitigkeiten löste sich der "Liederkranz" Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts auf.

Doch bereits 1892 fand die Gründung eines neuen Gesangvereins statt. Er legte sich den Namen "Frohsinn" zu und hatte als Vereinslokal das Gasthaus "Zur Goldenen Krone" (Simonis/Brahm) gewählt. Dieser Verein pflegte mit dem gleichnamigen Chor aus Elz eine besondere Freundschaft. So fanden 1893 gegenseitige Besuche statt. Dem Lindenholzhäuser "Frohsinn" war nur eine kurze Lebensdauer beschieden; er löste sich 1897 auf. Wiederum waren interne Auseinandersetzungen die Ursache für das Ende eines Chores. Adolf Roos (1884 - 1974) erzählte noch im Alter mit Begeisterung von dem vortrefflichen Gesang des "Frohsinn" welcher ihn in jungen Jahren stark beeindruckt hatte.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der Chorleiter des Lindenholzhäuser "Frohsinn" Kapellmeister Johann Erbach aus Elz stammte und mit Margarete Zimmermann aus Lindenholzhausen verheiratet war. Bei ihm erlernte Ferdinand Dernbach sen. (1884 - 1954) das Geigenspiel. Dernbach zählte 1906 zu den Mitbegründern des Männergesangvereins "Harmonie" und war dessen erster und langjähriger Dirigent. Er leitete aber auch von 1907 bis 1919 den damaligen Kirchenchor "Cäcilia", der 1901 gegründet worden war, sich 1939 in "Männerchor 1901" und 1946 in Männerchor "Cäcilia" umbenannte. "Harmonie" und "Cäcilia" haben Ferdinand Dernbach sen. außerordentlich viel zu danken. In ihrer Anfangsphase nahm er die Weichenstellung für eine steile Aufwärtsentwicklung vor. Ihm gebührt der Ruhm, die Bedeutung Lindenholzhausens als Sängerdorf mit begründet zu haben.

Die heutigen, 1901 bzw. 1906 gegründeten großen Lindenholzhäuser Männerchöre "Cäcilia" und "Harmonie" wurzeln in der Tradition des örtlichen Chorgesangs, die weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Hinsichtlich deren Vereinsgeschichte und heutigen Bedeutung wird auf die entsprechenden Chroniken verwiesen, was auch für die später entstandenen Chöre, wie Katholischer Kirchenchor "St. Jakobus" (1946), Junger Chor Lindenholzhausen - heute: "ensemble vokale lindenholzhausen" (1983), Frauenchor "Cäcilia" (1984) und Kinderchor Lindenholzhausen (1991), Young Harmonists sowie Pop- und Jazzchor YOU´N´JOY (2007) zutrifft.

Zudem gibt es noch je einen "Kleinen Chor" innerhalb der "Cäcilia-Chöre" und der "Harmonie" sowie die Gesangsgruppe "Schräge Acht", die sich ebenfalls aus Sängen des MGV "Cäcilia" rekrutiert.

Vorsitzende und weitere Informationen können Sie der Rubrik [Vereine] entnehmen.


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Chöre bzw. Gesangsgruppen von Lindenholzhausen

In Lindenholzhausen gibt es derzeit folgende 11 Chöre bzw. Gesangsgruppen
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Lindenholzhausen

von den Einwohnern oder Insidern kurz Hollese (alt) bzw. Hollesse (neu) genannt

ist das größte Stadtteil von Limburg an der Lahn zwischen Taunus und Westerwald! Aufgrund der vielen Gesangsgruppen und Chöre wird Lindenholzhausen auch oft als "größtes Sängerdorf der Welt" bezeichnet. Zudem gibt es hier wohl weltweit die meisten Eierautomaten, insgesamt 2 Stück.

 

Inhalt

Alter | Verwaltungsdaten | Gemarkungsfläche | Einwohnerzahl | Geographische Daten | Höhenlage | Ortszeit | Lage und Erreichbarkeit | Sonstiges

 

Alter von Lindenholzhausen

Die erste urkundliche Erwähnung von Lindenholzhausen findet sich im "Lorscher Kodex" aus dem Jahre 772. Weiteres siehe [Ortsgeschichte].

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Verwaltungsdaten von Lindenholzhausen

Lindenholzhausen ist seit 1972 Stadtteil der Kreisstadt Limburg an der Lahn.

Bürgermeister von Limburg:
Dr. Marius Hahn, Tel.: 06431/203-210

Ortsvorsteherin von Lindenholzhausen:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, (CDU), Tel.: 06431/73858

Stellvertretende Ortsvorsteherin von Lindenholzhausen:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, (SPD), Tel.: 06431/74467

Ortsgerichtsvorsteher von Lindenholzhausen:
Andreas Bartsch, Tel.: 06431/976814

Stellvertretender Ortsgerichtsvorsteher von Lindenholzhausen:
Bernhard Bendel, Tel.: 06431/??

Schiedsmann für Lindenholzhausen:
Stefan Becker, Tel.: 06431/72838

Stellvertretender Schiedsmann für Lindenholzhausen:
Hermann Trier, Tel.: 06431/42389

Wehrführer von Lindenholzhausen:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 06431/73694

Stellvertretender Wehrführer von Lindenholzhausen:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 06431/973385

Vergabe Grillplatz / Grillhütte vom Verschönerungsverein Lindenholzhausen:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel. 06431/72161
[Hier] finden Sie weitere Angaben und auch die Belegung.

Cäcilia Jugendclub, Am Wingert, Lindenholzhausen:
Donnerstag 19.00 - 23.00 Uhr
Sonntag 19.00 - 23.00 Uhr

Harmonie Jugendclub, Am Sauerborn, Lindenholzhausen:
Mittwoch 19.00 - 23.00 Uhr
Mehr Infos, Tel.: 06431/73268

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Gemarkungsfläche von Lindenholzhausen

Lindenholzhausen ist mit seinen 830,08 ha (1972: 831,70 ha - es wurden Gemarkungsgrenzen begradigt) großen Gemarkungsfläche größer wie die Kernstadt Limburg selbst (806,70 ha) und damit größter Stadtteil von der Fläche her.

Mehr zur Gemarkung von Lindenholzhausen und auch einen Übersichtsplan siehe [Gemarkung/Flurgeschichte].


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Einwohnerzahl von Lindenholzhausen

Auf die Einwohner bezogen ist Lindenholzhausen mit zurzeit 3.377 Einwohnern (Stand 31.01.2007) - bis auf die Kernstadt selbst (ca.18.393 Einwohner) - ebenfalls der größte Stadtteil.

Mehr zu den Einwohnerzahlen siehe [Einwohnerstatistik].


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Geographische Daten von Lindenholzhausen

50° 22' 31 nördliche Breite von Greenwich
8° 07' 20 östliche Länge von Greenwich
(angenommener Ortsmittelpunkt alte Kirche)

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Höhenlage von Lindenholzhausen

Lindenholzhausen liegt im Mittel auf einer Höhe von ca. 170 m über NN.

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Ortszeit von Lindenholzhausen

Die Lindenholzhäuser Ortszeit bleibt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) um 28 Minuten zurück.

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Lage und Erreichbarkeit von Lindenholzhausen

Lindenholzhausen liegt an der Autobahn A 3 Köln-Frankfurt. Von deren Anschlussstelle, die im unten folgenden Plan in der Mitte links dargestellt ist, sind es noch ca. 3 km in östlicher Richtung bis zum Ortseingang von Lindenholzhausen.

Die Bundesstraße B 8 führt durch Lindenholzhausen hindurch.

Der Ort verfügt auch über einen Bahnanschluss an die Bahnlinie Limburg - Idstein - Wiesbaden bzw. Frankfurt.

Der regionale Raumordnungsplan Mittelhessen bezeichnet die Zusammenfassung dieser Verkehrsadern als Entwicklungsband 2. Ordnung, welches das Mittelzentrum Limburg (4 km) und das Rhein-Main-Gebiet (ca. 45 km) miteinander verbindet.

Darüberhinaus verbindet die L 3484 in Richtung Mensfelden den Ort mit der B 417, welche direkt nach Wiesbaden führt (ca. 40 km).

Über die Autobahnabfahrt Limburg Nord bzw. die L 3448 ist auch die B 49 nach Gießen (ca. 60 km) sowie die B 54 nach Siegen (ca. 70 km) schnell erreichbar.

Aus Richtung Westen (Luxemburg) ist Lindenholzhausen über die A 48, die am Dernbacher Dreieck an die A 3 angebunden ist.

Auch per Flugzeug ist Lindenholzhausen über Landung auf dem internationalen Flughafen "Rhein-Main" in Frankfurt und die Fahrt über die A 3 (ca. 60 km) schnell erreichbar.

Per ICE ist Lindenholzhausen über den ICE-Bahnhof "Limburg-Süd" der Neubaustrecke "Köln-Frankfurt" erreichbar. Der Bahnhof liegt ca. 2 km von Lindenholzhausen Richtung Limburg und ist über die B8 sowie die Autobahnausfahrt "Limburg-Süd" direkt erreichbar. Die Fahrt mit dem ICE zum Flughafen Frankfurt dauert schlappe 20 Minuten und bis zum Flughafen Köln-Bonn ca. 40 Minuten.

Lindenholzhausen liegt somit fast in der Mitte Deutschlands und ist von allen Seiten sowohl mit der Bahn als auch mit dem Fahrzeug sehr gut verkehrstechnisch erreichbar. Diese sehr günstigen Verkehrsanbindungen machen Lindenholzhausen zu einem bevorzugten Wohnstandort, der aber dennoch noch ruhig und ländlich geprägt ist.


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Sonstiges von Lindenholzhausen

Trotzdem ist in Lindenholzhausen der dörfliche Charakter noch in Takt.

Besonders bekannt ist Lindenholzhausen durch seine vielen Chöre.

So gibt es die "Cäcilia-Chöre" (Männerchor, Frauenchor, Popp- und Jazzchor sowie Kinder- und Jugendchor), die "Harmonie" (Männerchor und Young Harminists), den "Kirchenchor", das "ensemble vocale lindenholzhausen" sowie noch Splittergruppen "Junger Chor", "Kleiner Chor" und "Schräge Acht". Im Laufe der Jahre haben diese Chöre eine Vielzahl von nationalen sowie auch internationalen Preisen gewonnen. Sie zählen zu den besten Laienchören der Welt. Daher wird Lindenholzhausen oft auch als "Sängerdorf" bezeichnet (siehe [Das Sängerdorf]). Allein an der Vielzahl der Chöre kann man erkennen, dass das Vereinsleben in Lindenholzhausen sehr rege ist (siehe [Vereine]).

Feste feiern, das versteht man in Lindenholzhausen! Neben der jährlichen Kirmes und den Vereinsjubiläen sind vor allem die Gesangs- und Folklorefeste zu nennen. Nicht selten sind Besucherzahlen von 10.000 bis 15.000 Besucher aus aller Welt innerhalb von nur wenigen Tagen während der Feste zu verzeichnen. Man bedenke, dass dies das bis zu 5-fache der Einwohnerzahl ausmacht.

Für diese Festivitäten steht natürlich ein hervorragendes [Festgelände] am Gemeinschaftshaus, Schule und Kirche zur Verfügung.

Kommen auch Sie einmal zu einem solchen Fest nach Lindenholzhausen - es lohnt sich!

Wann das nächste große Fest stattfindet erfahren Sie im [Terminkalender] sowie auf der HomePage der Cäcilia-Chöre bzw. der HARMONIE . Nicht nur die Gesangsvereine sondern auch eine Vielzahl sonstiger Vereine und Gruppierungen (siehe [Vereine]) sorgen für ein vielfältiges Angebot zur Freizeitgestaltung.


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Inhalt

Verkehrsanbindung | Routenberechnung | Ortsplan | Straßenverzeichnis | Festgelände

Allgemeine verkehrstechnische Anbindung

Lindenholzhausen liegt an der Autobahn A 3 Köln-Frankfurt. Von deren Anschlussstelle, die im unten folgenden Plan in der Mitte links dargestellt ist, sind es noch ca. 3 km in östlicher Richtung bis zum Ortseingang von Lindenholzhausen.

Die Bundesstraße B 8 führt durch Lindenholzhausen hindurch.

Der Ort verfügt auch über einen Bahnanschluss an die Bahnlinie Limburg - Idstein - Wiesbaden bzw. Frankfurt.

Der regionale Raumordnungsplan Mittelhessen bezeichnet die Zusammenfassung dieser Verkehrsadern als Entwicklungsband 2. Ordnung, welches das Mittelzentrum Limburg (4 km) und das Rhein-Main-Gebiet (ca. 45 km) miteinander verbindet.

Darüberhinaus verbindet die L 3484 in Richtung Mensfelden den Ort mit der B 417, welche direkt nach Wiesbaden führt (ca. 40 km).

Über die Autobahnabfahrt Limburg Nord bzw. die L 3448 ist auch die B 49 nach Gießen (ca. 60 km) sowie die B 54 nach Siegen (ca. 70 km) schnell erreichbar.

Aus Richtung Westen (Luxemburg) ist Lindenholzhausen über die A 48, die am Dernbacher Dreieck an die A 3 angebunden ist.

Auch per Flugzeug ist Lindenholzhausen über Landung auf dem internationalen Flughafen "Rhein-Main" in Frankfurt und die Fahrt über die A 3 (ca. 60 km) schnell erreichbar.

Per ICE ist Lindenholzhausen über den ICE-Bahnhof "Limburg-Süd" der Neubaustrecke "Köln-Frankfurt" erreichbar. Der Bahnhof liegt ca. 2 km von Lindenholzhausen Richtung Limburg und ist über die B8 sowie die Autobahnausfahrt "Limburg-Süd" direkt erreichbar. Die Fahrt mit dem ICE zum Flughafen Frankfurt dauert schlappe 20 Minuten und bis zum Flughafen Köln-Bonn ca. 40 Minuten.

Lindenholzhausen liegt somit fast in der Mitte Deutschlands und ist von allen Seiten sowohl mit der Bahn als auch mit dem Fahrzeug sehr gut verkehrstechnisch erreichbar. Diese sehr günstigen Verkehrsanbindungen machen Lindenholzhausen zu einem bevorzugten Wohnstandort, der aber dennoch noch ruhig und ländlich geprägt ist.

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Europaweite Fahrtroutenberechnung und -planung nach Lindenholzhausen

Über das folgende Tool von www.web.de können Sie Ihre Fahrt nach Limburg-Lindenholzhausen planen. Zur Berechnung der Fahrtroute geben Sie bitte als Abfahrtsdaten die Postleitzahl oder den Ort und das Land ein.
Routenplaner - zum Vergrößern klickenKlicken Sie auf das Bild, um den Rotenplaner aufzurufen.

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Ortsplan von Lindenholzhausen

Der folgende Plan wird freundlicherweise von www.maps.google.de zur Verfügung gestellt. Klicken Sie auf den Plan, um ihn interaktiv nutzen zu können, d.h. sie können im Plan navigieren (zoomen, nach allen Richtungen verschieben etc.). Im Plan sind die wichtigsten Stellen (z.B. Sauerborn, Kirche, Gemeinschaftshaus, Lindenschule, Festplatz, sonstige Veranstaltungsorte) markiert. Weiterhin können Sie sich den Plan als Karte oder als Satellitenbild oder auch als Kombination dieser beiden Ansichten (Hybrid) darstellen lassen.
Ortsplan von Lindenholzhausen - zum Vergrößern klickenKlicken Sie auf das Bild, um den Plan interaktiv nutzen zu können.
Unten links ist der Verlauf der Autobahn A 3 Köln-Frankfurt (orange) erkennbar. Wenn Sie nach links gehen, kommen Sie zur Anschlussstelle "Limburg-Süd", die etwa 2 km von Lindenholzhausen entfernt ist. Noch weiter nach links liegt unsere Kernstadt Limburg a.d. Lahn, nach oben geht es in Richtung unseres Nachbarstadteils Limburg-Eschhofen und in Richtung Gießen, nach rechts in Richtung Niederbrechen und Bad Camberg sowie nach unten in Richtung unseres Nachbarstadtteils Linter und in Richtung Kirberg und Wiesbaden.

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Weitere Pläne, Straßenverzeichnis und Straßensuche

Für die Darstellung/Suche weiterer Orts-/Lagepläne, Straßen, Firmen etc. sind nachfolgend ein paar ausgewählte Links aufgelistet, die Sie per Klick nutzen können:

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Anfahrt zum Festgelände

Für Festivitäten steht in Lindenholzhausen ein hervorragendes Festgelände an der Straße Am Wingert (B 8 Richtung Niederbrechen, hinter dem Ortsschild links) im Bereich des Gemeinschaftshauses, der Schule, der Kirche und des Cäcilia-Vereinsheimes zur Verfügung.

All diese Gebäude liegen unmittelbar zusammen und können als Veranstaltungs-/Umkleide- oder Proberäume genutzt werden.

Auf dem Festplatz und auf dem Schulsportplatz (in der nachfolgenden Karte grün dargestellt) sowie auch auf einem der Schulhöfe können zusätzliche Zelte aufgebaut werden.

Und hier eine Übersichtskarte mit dem Festgelände (blau umrahmt), den Anfahrtwegen und den Verkehrsregelungen bei Großveranstaltungen:

Anfahrweg zum Festgelände bei Großverantsaltungen in Lindenholzhausen

Bei größeren Festen ist die direkte Zufahrt zum Festgelände über die Straße Am Wingert meist gesperrt.

Insbesondere für die Busse ist daher folgende Anfahrt möglich:

  • von der Autobahn A3 an der Anschlussstelle Limburg-Süd abfahren
  • dann Richtung Lindenholzhausen
  • in der Ortsmitte (Ampelanlage) nach links in die Wendelinusstraße (Richtung Eschhofen) einbiegen
  • am Fußgängerweg rechts in die Kirchstraße einbiegen
  • dritte Straße rechts in die Albanusstrasse einbiegen
  • von der Mitte der Albanusstrasse führt der Fußweg (Im Kleinfeld) direkt zum Festgelände

Bei den größeren Festen sind die Kirchstraße sowie die Albanusstrasse als Einbahnstraßen deklariert. Auch ist in diesen Straßen Haltverbot angeordnet, damit die Busse nicht behindert werden.

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Inhalt

Vorwort | 70000 v.Chr. |770 n.Chr. | ab 1000 | ab 1100 | ab 1200 | ab 1300 | ab 1400 | ab 1500 | ab 1600 |
ab 1700 | ab 1800 | ab 1900 | ab 1950 | ab 2000

 

Vorwort zur Ortsgeschichte als Kurzgeschichte (von Josef J.G. Jung)

Vorgeschichtlich Bodenfunde, die bis in die Steinzeit zurückreichen, lassen auf eine frühe Besiedlung unseres heimischen Raumes schließen. Im Jahre 772 wird Lindenholzhausen erstmals urkundlich erwähnt, und zwar als "Holtzhuse". Damals gehörte es zum Niederlahngau und später zur Grafschaft Diez. Bei dem seit 1486 auftretenden Begriff "Kirchspiel Lindenholzhausen" handelte es sich um die politische Bezeichnung eines Verwaltungs- und Gerichtsbezirks, zu dem neben Lindenholzhausen mit +Rübsangen und +Vele noch Eschhofen mit +Mailstadt sowie Mühlen gehörten. 1564 kamen noch Dietkirchen und +"Kreuch" (in der heutigen Brückenvorstadt von Limburg gelegen) hinzu. Im gleichen Jahr gelangte das Kirchspiel Lindenholzhausen im Rahmen der Teilung der Grafschaft Diez zum Kurfürstentum Trier und blieb daher dem katholischen Glauben erhalten. Nach der Zugehörigkeit zum Fürstentum Nassau-Weilburg ab 1802 und ab 1806 zum Herzogtum Nassau kam Lindenholzhausen 1866 zu Preußen und nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-45) zum Land Hessen. Ab 1.1.1972 ist Lindenholzhausen, dessen Gemarkung 832 ha umfaßt, Stadtteil von Limburg a. d. Lahn. Zur Gemarkung von Lindenholzhausen - im "Goldenen Grund" gelegen, gehören auch die ausgegangenen Siedlungen Rübsangen und Vele. Von der Gemarkungsfläche waren 1967 645 ha Ackerland, 45 ha Wiesen, 10 ha Gärten, 55 ha Wald, 52 ha Wege und Straßen, 17 ha Haus- und Hofstellen, 6 ha Öd- und Unland und 2 ha Wasserläufe. In der Gemarkung von Lindenholzhausen befindet sich der Sauerbrunnen, auf den bereits urkundliche Belege von 1323 hinweisen.

Über die Entwicklung der Einwohnerzahlen von Lindenholzhausen seit 1532 geben folgende Daten einen Einblick: 1532 = ca. 310, 1674 =ca. 245, 1697 = 382, 1790 = 624, 1895 = 1304, 1939 = 1961, 1946 = 2.282 und 1995 3.090 (davon 172 ausländische Mitbürger). In diesem Zusammenhang ist anzumerken, daß im 19. Jahrhundert über 100 Personen von hier ausgewandert sind, und zwar insbesondere nach Nordamerika. Aus dem Ersten We1tkrieg (1914-18) waren von der Gemeinde 57 Menschenopfer zu beklagen, während in Zweiten Weltkrieg sogar 148 Personen ihr Leben lassen mußten; der Gedenkstein auf dem Friedhof enthält ihre Namen. 1953 lebten in Lindenholzhausen 295 Heimatvertriebene und Flüchtlinge sowie 115 Evakuierte aus ausgebombten Großstädten. Im Jahre 1987 waren 83,2 % der Einwohner römisch-katholisch, 13,1 % evangelisch und 3,7 % gehörten sonstigen Religionsgemeinschaften an bzw. waren konfessionslos.


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Die Ortsgeschichte nach Zeiten geordnet

(erstellt von Josef J.G. Jung bis zum Jahr 1993)

Hinweis: Mit dem Einverständnis des Autors wurden von Bernd Rompel vereinzelt fehlende Daten bei den jeweiligen Jahren ergänzt, damit de Chronologie besser nachvollziehbar ist. Ab dem Jahr 1994 wurden die Daten von Bernd Rompel weitergeführt.

 

70000 - 50000 v. Chr.: Fund eines altsteinzeitlichen Gerätes (Schaber) in der Kiesgrube "Auf dem Scheid" Ende der fünfziger Jahre im 20. Jahrhundert.

ca. 40000 v. Chr.:
Fund von Knochengeräten (Schaber, Bohrer, Glätter), 1913 im Quellengrund des Sauerbrunnens aus der jüngeren Altsteinzeit, mit Resten von Eiszeitwiesent und Wildpferd.

ca. 3500 - 2300 v. Chr.: Fund von Tongefäßen mit bandförmigen Verzierungen (Bandkeramiker) beim Bau der Überführung der Fahrzeugbahn über die B 8 oberhalb des Hammerberges.

2000 v. Chr.:
Fund einer Steinsäule (Menhir - Hinkelstein, 2,90 m hoch, 1,75 m breit, 0,30 m dick) 1980 in der Flur "Auf den Heiern", Aufstellung am Grenzweg zu Ennerich.

ca. 1200 - 750 v. Chr.:
Fund eines urnenfelderzeitlichen Gefäßes (60 cm Höhe) 1920 im Oberfeld sowie Funde zahlreicher Graburnen 1864 bei der Friedhofserweiterung westlich der Kapelle.

800 - 500 v. Chr.:
Fund von groben Siedlungsscherben aus der älteren bis jüngeren Eisenzelt 1978 beim Ausheben von Fundamentgräben an der Schießsportanlage im Hochfeldswald.

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um 770 - 780 n. Chr.: Spätfränkischer Friedhof (Steinplattengräber) wird 1959/60 in der Flur "Die Grabgewann" beim "Ennericher Scheidepfad" entdeckt und teilweise ausgegraben.

772:
Erste urkundliche Erwähnung von Lindenholzhausen (1305 Hultshusin prope Ribesangin, 1306 Holtshusen bi Ribesangen, 1339 Holtzhusen prope Lympurg, 1463 Hulzhusen zo der lynden, 1513 Lynnenholzhausen und 1530 schon Lindenholzhausen - wird künftig mit L. bezeichnet) als Dorf des Lahngaus in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch im Ried vom 12. August. - Karl der Große regiert das fränkische Reich von 768 - 814.

Codex LaureshamensisErgänzung durch Bernd Rompel:

Lindenholzhausen, wie weitere Ortschaften rund um den Ort, wird Lorscher Kodex erstmals am 12. August 772 im Kopialbuch des Klosters erwähnt. Das Kopialbuch enthält Einträge, die auf Schenkungen, Verkäufe, Übereignungen verweisen. Der Codex Laureshamensis, so der lateinische Name des Kopialbuchs, dokumentiert den Grundbesitz der Reichsabtei Lorsch gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Schon im frühen Mittelalter hatten Klöster Abschriften ihrer Urkunden erstellt - um die wertvollen Originale zu schonen. Außerdem ermöglichte das Kopialbuch einen schnellen, genauen Überblick über Rechts- und Besitztitel. Das vereinfachte die Verwaltungsarbeit. Schließlich gab es auf diese Weise einen Eintrag, der Verlusten wichtiger Besitztitel vorbeugen sollte. Dazu hätte es durch Brände oder Kriegswirren kommen können. (Quelle: Auszug aus Artikel der Nassauischen Neuen Presse "Die erste urkundliche Erwähnung im Codex Laureshamensis" vom 18. März 2022)

Der wertvolle Codex wird im Staatsarchiv Würzburg unter der Signatur "Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts 72" aufbewahrt und ist online verfügbar unter der Adresse https://archivum-laureshamense-digital.de/view/saw_mainz72.

Nachfolgend die Übersetzung der ersten Erwähnung von Lindenholzhausen im Lorscher Codex (Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5) - Schenkungsurkunden Nr. 2911 bis 3836.

URKUNDE CL II 3170 (Spalte b) (12. August 772 - Reg. 792):

Auszug Codex Laureshamensis (URKUNDE CL II 3170 (Spalte b) (12. August 772 — Reg. 792))Schenkung der Rachilt in Weilmünster und in Selters unter Abt Gundeland und König Karl

In Christi Namen, am 12. August im 4. Jahr (772) des Königs Karl. Ich, Rachilt, schenke dem heiligen Märtyrer N(azarius), dessen Leib im Lorscher Kloster ruht, das unter der Aufsicht des ehrwürdigen Abtes Gundeland steht, Güter. Es ist mein Wille, daß meine Gabe für ewige Zeiten dargereicht sei, und ich bestätige, daß sie durchaus freiwillig geboten wurde. Ich übergebe alles, was ich im Gau Logenehe (im Lahngau), in

  • Wilina (Weil bei Weilburg/L. oder Weilmünster a. d. Weil oder linker Nebenfluß der Lahn bei Weilburg),
  • Brachina (Brechen/Nieder-Brechen/Ober-Brechen bei Limburg/L.),
  • Saltrissa (Niederselters bzw. Oberselters bei Limburg oder Selters bei Montabaur oder Selters bei Weilburg oder Selters (aufgegangen in Gießen)),
  • Barenbach (Bermbach bei Weilmünster oder bei Idstein oder Wüstung bei Niederbrechen am Barmbach oder rechter Nebenfluß der Ems bei Limburg),
  • Albach (Ahlbach bei Limburg),
  • Uchilheim (Heuchelheim bei Hadamar),
  • Wilere (Weyer/Nieder-Weyer/Ober-Weyer bei Hadamar),
  • Torndorph (Dorndorf bei Hadamar) und
  • Holzhusen (Hol`zhuse) (Lindenholzhausen bei Limburg oder Heckholzhausen bei Weilburg)

besitze, außerdem noch 44 Leibeigene.

"Im Namen Christi" schenkte Rachild am 12. August im 4. Jahr König Karls dem "hl. Martyrer Nazarius, dessen Leib im Kloster Lorsch ... ruht", was sie im Lahngau ... "in Brachina, Saltrissa" und weiteren Ortschaften besaß, samt 44 Leibeigenen. Ausdrücklich verfügte sie, die Schenkung solle für immer gültig sein. Durch diese und weitere Schenkungen wurde Lorsch zu einem sehr reichen Kloster, von dem gesagt wurde, sein Abt könne von den Alpen bis zur Nordsee auf eigenem Territorium wandern, heißt es im Heimatbuch von Niederbrechen. (Quelle: Auszug aus Artikel der Nassauischen Neuen Presse "Dankesfeier für die Vereine" vom 13. August 2022)

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1053: L. gehört einer Grafschaft an, die sich später nach der vor 1073 erbauten Burg Diez benennt - Von 1056 - 1106 regiert Kaiser Heinrich IV. das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.

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um 1150:
Anfertigung des romanischen Bronzekruzifixus, des ältesten Kultgegenstandes der heutigen Pfarrei St. Jakobus Limburg-L. - Regierungszeit von Kaiser Friedrich I. Barbarossa (geb. 1125, Dt. Kaiser v. 1155 - 1190).

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1235:
In einer Schenkungsurkunde des Klosters Gnadenthal bei Dauborn vom 30. November wird erstmals eine Kirche in L. erwähnt, die sicherlich im 11./12. Jahrhundert erbaut worden ist - Erwähnung von Weinbergen in L. - Am 11. August 1235 erfolgt die Weihe der Stiftskirche St. Georg in Limburg (heutiger Dom). - Regierungszeit Kaiser Friedrich II.

1235 - 1466:
Urkundliche Erwähnungen des um 1450 ausgegangenen Dorfes "Vele", Lage nördlich des Bahnhauses vor dem Scheidkopf.

ca. 1260:
Anlegung des Dorfzaunes und des Dorfgrabens in L. sowie Errichtung der Pforten, Schläge und Falltore (Wehrcharakter).

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1305: Erste Erwähnung des damals bereits ausgegangenen Dorfes "Rübsangen" in einer Urkunde des Klosters Eberbach im Rheingau. Rübsangen soll östlich des heutigen Friedhofs in L. gelegen haben. Die Gemarkungen von Rübsangen und Vele sind zur Gemarkung L. gekommen.

1306:
Erstmalige Erwähnung eines Gerichts in L., auch 1342 und 1372 (Zivil- und Kriminalgericht), 1444 - 1454 Zent L., 1485 Grafschaftsgericht, 1486 Kirchspielsgericht, ca. 1552 und 1612 Landgericht. - Kaiser Heinrich VII. regierte von 1308 - 13. - 1315 Bau der alten Lahnbrücke in Limburg.

1323:
Erste Erwähnung der romanischen Rübsanger Kirche (St. Albanus), deren mögliche Vorläuferin aus dem 9./10. Jahrhundert stammen dürfte.

1326:
Erwähnung einer Mühle des Klosters Arnstein, Standort der heutigen Lindenmühle. - Beginn der deutschen Ostkolonisation.

1380/81:
Erste urkundliche Nennung des Sauerbrunnens. - Erwähnung des heutigen "Wingertsberges" als Weinberg. - Wenzel deutscher König von 1378 -1400.

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1486:
Erstmaliges Auftreten des Begriffes "Kirchspiel Lindenholzhausen" für den Verwaltungsbezirk bestehend aus L. mit Rübsangen und Vele sowie Eschhofen und Mühlen, seit 1564 auch einschließlich Dietkirchen und Kreuch. - Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus 1492 (Ende des Mittelalters, Beginn der Neuzeit).

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1518:
Das alte Rathaus (Gericht) an der Kirchfelder Straße 11/13 in L. wird abgebrochen; gleichzeitig erfolgt ein Neubau an der gleichen Stelle (Kreuzgasse). Es ist beim großen Brand von 1801 zerstört worden, muss jedoch an der gleichen Stelle wieder aufgebaut worden sein und diente später als Gemeindehaus, Schule und Rathaus, 1970 Abbruch, jetzt Dorfplatz mit Brunnen. - 1517 Beginn der Reformation.

1525/28:
In der Rübsanger Kirche befindet sich neben dem St. Albans-Hauptaltar ein neuer Altar zu Ehren Unserer Lieben Frau und St. Johannes d. Ev.. - 1524/25 Bauernkriege in Schwaben, Elsaß, Franken und Thüringen sowie am Mittelrhein.

1532: L. hat 310 Einwohner.

1542:
In der ältesten Einwohnerliste (Türkensteuerliste) erscheinen Familiennamen, die bis heute in L. Bestand haben: Göbel, Jung, Weidenbusch.

1532: Gegen 3 "Weiber" aus L. wird in Diez ein Prozess geführt (es handelt sich wohl um einen Hexenprozess).

1557: Hessen und Nassau schließen den Diezer Vertrag: Kurtrier bekommt Eschhofen, Lindenholzhausen und die Gemeinden im Goldenen Grund bis Camberg, die Grafschaft Diez bekommt dafür Staffel, das evangelisch wird.

1564:
Der "Diezer Vertrag" wird am 27. Juli zwischen Graf Johann VI. (dem Älteren) und dem Kurfürsten von Trier geschlossen. Dieser Vertrag bringt dem Erzstift Trier u.a. auch die volle Herrschaft über das Kirchspiel Lindenholzhausen (Ursache für die Nichteinführung der Reformation in L.). Dietkirchen und das wüst gewordene Dorf Kreuch in der heutigen Brückenvorstadt von Limburg kommen zum Kirchspiel L. - Maximilian II. Kaiser von 1564 - 1576.

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1601: In L. wird ein "Monstrum" geboren (wahrscheinlich siamesische Zwillinge).

1603: In einem Hexenprozess in Limburg werden Barb aus Brechen und Happeln, Eva aus L. genannt; letztere kam wohl mit dem Leben davon, da sie in L. noch 1604 als Hebamme lebte. - Glock, Hengen, ein "Wahrsager" aus L. wird kurz vor 1603 wegen Zauberei zu Limburg "stranguliert" und unter dem dortigen Galgen bestattet.

1611: Nach einem Brand in Oberbrechen leisten die Einwohner von L. nachbarschaftliche Hilfe.

1618-1648:
Dreißigjähriger Krieg. Wegen seiner Lage in der Nähe von zwei großen Landstraßen (Köln-Frankfurt - Hohen- und Heerstraße und Siegen-Mainz) hat L. in Kriegszeiten viel zu leiden. Heeresdurchzüge, PIünderungen, Hungersnöte, Brandschatzungen und die Pest setzen dem Dorf und seinen Bewohnern schwer zu.

1631: Bau der Wendelinuskapelle, Altar letztes Viertel 17. Jahrhundert.

1663: In L. wird erstmals Schulunterricht gehalten. Vorher konnten Jugendliche aus L. die Stiftsschule in Dietkirchen besuchen.

um 1680/90: Bau der Halle auf dem Friedhof, die im 19. Jahrhundert in eine Kapelle umgestaltet wird (3; 17). - 1683 - 99 Türkenkrieg, Belagerung Wiens. - Pfälzer Erbfolgekrieg 1688 - 97 (Pfalzverwüstung durch die Franzosen).

nach 1683: Errichtung der Friedhofsmauer um den alten Friedhof, der seitdem dreimal erweitert worden ist.

vor 1695:
Anschaffung der barocken Monstranz, Augsburger Arbeit.

1697: L. hat 382 Einwohner.

1698: Abbruch der 500 -600 Jahre alten St. Jakobuskapelle außer dem romanischen Turm (ehemals Wartturm). Größerer Neubau der Kapelle, die 1725 Pfarrkirche wird.

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um 1700: Anschaffung des Hochaltars, der aus dem Kloster Eberbach im Rheingau stammen soll und des heutigen Vierzehn-Nothelferaltars. - Spanischer Erbfolgekrieg 1701 - 14.

1703: Erwähnung des untersten Brandweihers (Weed), der sich bis 1924/25 in der unteren Sackstraße befindet. Ein weiterer Brandweiher ist unmittelbar an der alten Kirche vorhanden.

1725: Errichtung der Pfarrei Lindenholzhausen am 10. Mai durch den Trierer Erzbischof und Kurfürsten Franz-Ludwig von Pfalz-Neuburg. Abtrennung Lindenholzhausens von der Mutterpfarrei Dietkirchen. - Das seitherige Schul- und Backhaus wird Pfarrhaus, ab 1748 Frühmessereihaus. Es steht unmittelbar östlich an der Kirche und wird 1851 abgelegt. - Karl VI. deutscher Kaiser von 1711 - 40.

1728: Bau der heutigen Lindenmühle als Gemeindemühle auf alten Grundmauern des Vorgängerbaus.

um 1730: Anschaffung der Kanzel mit der Plastik des Guten Hirten, einem Werk von Martin Volk - Hadamarer Schule.

1737: Weihe der 1698 erbauten Pfarrkirche zu L. und des Hochaltars durch den Trierer Weihbischof Lothar Friedrich von Nalbach am 2. August.

1740: Stiftung des HI. Kreuzaltars durch den aus L. stammenden Alberich Dornuff, Chorherr am Stift Limburg (heute Dom) und von 1752 - 1781 dessen Dechant. - Österreichischer Erbfolgekrieg 1740 - 48. Kaiserin Maria Theresia von 1740 - 80, König Friedrich II. der Große 1740 - 86.

1748: Das um 1670 erbaute Wohnhaus des Schultheißen Johannes Dornuff (1645 - 1729) wird Pfarrhaus. Im fränkischen Erker dieses Hauses befinden sich die Embleme der Familien Dornuff und Kropp. Es dient bis zum 31.03.1979 als Pfarrhaus und befindet sich heute noch gegenüber der alten Kirche.

1750:
Großbrand in L., 93 Gebäude werden eine Beute des Feuers, 30000 Reichstaler Schaden. - 1756 - 63 Siebenjähriger Krieg.

1758: Anschaffung des kelchförmigen barocken Taufbeckens aus rotem Marmor (heutiges Weihwasserbecken am Nebeneingang der Kirche). Bis zu diesem Zeitpunkt fand das romanische Taufbecken (12./13. Jahrhundert) Verwendung, das nunmehr in der neuen Kirche wieder seine ursprüngliche Funktion einnimmt.

1763: Johann Schram und seine Ehefrau wandern von L. nach Ungarn aus.

1767: Der Spengler Johann Peter Mayer wandert von L. nach Russland aus.

1768 - 1780: Bau der durch L. verlaufenden kurtrierischen Straße Koblenz-Limburg-Frankfurt (ist in L. die heutige B8); 1789 erfolgt die Aufstellung des Stundensteins an dieser Straße gegenüber des Wingertsberges.

1773/74:
Anschaffung der ersten Orgel; sie stammt aus dem St. Martinskloster In Boppard. - 1777 Unabhänigkeitserklärung der USA.

1787: L. hat 666 Einwohner. - 1789 Beginn der Französischen Revolution.

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ca. 1800: Ein Spritzenhaus befindet sich (bis 1914) auf dem heutigen Grundstück Wendelinusstraße 16 - Rompel-Waanischs.

1801: Großbrand in L. am 11. August, 63 Hofreiten mit der Ernte werden vernichtet, 2/3 der Einwohner sind ohne Wohnung, Brot und Hausrat. Beschädigung des Kirchendachs und des Kirchturms durch diesen Brand, Vernichtung der vorhandenen 4 Glocken.

1802: L. kommt an das Fürstentum Nassau-Weilburg - ab 1806 Herzogtum Nassau.

1806/07: Niederlegung der Albanuskirche auf dem Friedhof. Diese Kirche soll an Gestalt und Größe der Bergerkirche gleich gewesen sein. - 1806 Kaiser Franz II. legt die deutsche Kaiserwürde nieder. Ende des heiligen römischen Reiches Deutscher Nation. Allgemeine Umwandlung der geistlichen Güter und Herrschaftsbereiche in weltliche (Säkularisation). - Napoleon Bonaparte von 1804 - 15 Kaiser der Franzosen. - 1827 Gründung des Bistums Limburg.

1832: Es sind 3 Glocken vorhanden (900, 700 und 500 Pfund schwer), die Turmuhr hat kein Ziffernblatt mehr.

ab 1836:
Zahlreiche Lindenholzhäuser (über 100 Personen) wandern aus, vornehmlich nach Nordamerika.

1844: Gründung des 1. Gesangsvereines in L. (Männerchor).

1846:
L. hat 1148 Einwohner.

1847: Zehntablösung in L.

1848:
Rodung der Löhnheck (135 Morgen). Von diesem Wald bleibt der "Liehbaum" erhalten, der heute unter Naturschutz steht. - In L. existiert ein Gewerbeverein. - Delegierte von 200 nassauischen Gemeinden besuchen am 11. Juli in L. die Antizehntversammlung.

1866: L. kommt zum Königreich Preußen. - Krieg Preußens gegen Österreich und die mit ihm verbündeten Länder des Deutschen Bundes (deutscher Bruderkrieg).

1871: Gründung bzw. Neugründung des Männergesangvereins "Liederkranz". Der Verein löst sich Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts wieder auf. - Einweihung der alten Schule in der Schulstraße am 3. Dezember. - 1870/71 Deutsch-französischer Krieg. 1871 Gründung des deutschen Kaiserreiches unter Preußens Führung.

1873: Der Limburger Bischof Dr. Dr. Antonius Hilfrich (von 1930 - 1947) wird am 3. Oktober in L. geboren (gestorben am 05.02.1947). Aus L. stammen über 40 Priester und Ordensleute.

1875: Am 1. Februar 1875 wird die 12,39 km lange Bahn-Verbindung von Niederselters über Lindenholzhausen nach Eschhofen von der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen.

nach 1880: In der Fallbornstraße sind mehrere alte Häuser abgebrannt.

1885: Die Gemeinde L. zählt 260 Haushalte.

1886: Gründung des Landkreises Limburg.

1887:
Gründung der Kyffhäuserkameradschaft (Kriegerverein).

1892: Gründung des Männergesangvereins "Frohsinn". Der Verein löst sich um 1897 wieder auf.

1893/94: Nachdem am 04.06.1891 der Blitz in den romanischen Kirchturm eingeschlagen und diesen schwer beschädigt hat, erfolgt der Abbruch desselben, die Erweiterung der Kirche nach Westen und der Bau des heutigen Kirchturms, der 36 m hoch ist.

1896: Gründung des Turnvereins.

1898: Anschaffung einer neuen Orgel mit 11 Registern von Orgelbaumeister Horn, Limburg.

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1901:
Gründung des heutigen Männerchors "Cäcilia" an Maria-Lichtmeß, 2. Februar.

1906: Gründung des Männergesangvereins "Harmonie" an Dreikönig, 6. Januar.

1907: Gründung des Katholischen Arbeitervereins, des späteren Männerwerks, der heutigen Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB).

1910:
Einrichtung des hiesigen Schwesternhauses (St. Josefshaus), das von Dernbacher Schwestern (Arme Dienstmägde Jesu Christi) bezogen wird. - L. hat 1541 Einwohner.

1912/13: L. erhält elektrisches Licht.

1913: Ausbau des Sauerbrunnens in seiner heutigen Gestalt (Brunnenoval, jedoch ohne Dach).

1914/18: Erster Weltkrieg. Das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof, 1922 von Johann Anton Roos geschaffen, enthält 57 Namen von Kriegsopfern.

1919: Eröffnung des Haltepunktes in L. an der Bahnlinie Limburg - Frankfurt/Main am 10. Juli, die 1879 in Betrieb genommen wurde (Friedrich Schiemenz, Die Eisenbahngeschichte des Goldenen Grundes).

1920:
Gründung des Vereins für Rasensport. - Die ersten Radios kommen ins Dorf; es handelt sich um Detektorgeräte mit Kopfhörern. - Gründung der Weimarer Republik.

1921: Anschaffung von 3 Glocken, nachdem 1917 die seitherigen bis auf eine eingezogen worden sind. Gewicht: 791 kg, 492 kg, 334 kg; Intonierung: g, b, e. - "Harmonie"-Sängerfest.

um 1923:
Erste Haltung von Personenkraftwagen in L.

1924/25:
Einleitung der Konsolidation der Gemarkung; Ende der jahrhundertealten Dreifelderwirtschaft. - Bau der Wasserleitung und des Hochbehälters an der Straße nach Mensfelden vor dem heutigen Hochbehälter. - Inflationszeit.

1925: Errichtung des St. Albandenkmals am 20. September auf dem Friedhof aus Anlass des 200-jährigen Bestehens der Pfarrei.

1926/27:
Anbau der beiden Seitenschiffe an die Pfarrkirche, die nunmehr einen kreuzförmigen Grundriss hat. - 1926 "Cäcilia"-Sängerfest.

1929: Gründung des Obst- und Gartenbauvereins. - Rodung der 143 Morgen umfassenden Kauterheck. Sie grenzte unmittelbar an das Eschhöfer Wäldchen bei Linter; die Grenze bildete der Eselsweg von Linter nach Mühlen.

1930: Gründung des Rassegeflügelzuchtvereins. Beginn der Umstellung von Gleichstrom auf Wechselstrom.

1931: "Harmonie"-Sängerfest. - Zeit der großen Arbeitslosigkeit.

1932:
Rodung des 51 Morgen großen Sauerbornswaldes und eines Teils (25 Morgen) des Hochfeldswaldes.

1933:
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. - Machtergreifung in Deutschland durch die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler (Drittes Reich).

1934: Zusammenschluss des Turn- und Sportvereins (TuS) im Zuge der "Gleichschaltung".

1936:
Die Hebamme Anna Roos von L. wird im Juli von der Gestapo wegen negativer Äußerungen über Adolf Hitler festgenommen und bis Februar 1937 inhaftiert.

1937/39: Bau der durch die Gemarkung von L. verlaufenden Fahrzeugbahn Köln-Frankfurt - A 3.

1938: Der hiesige jüdische Dentist Ludwig Ornstein wird von der Gestapo für ein halbes Jahr in Schutzhaft genommen. Im Laufe des Krieges wird er in das KZ Auschwitz deportiert, wo er wohl umgekommen ist. Seine Ehefrau Berta geb. Strauss ist sicherlich ebenfalls im Osten im KZ ums Leben gekommen.

1939: L. hat 1961 Einwohner.

1939-1945: Zweiter Weltkrieg. Die Einwohner von L. haben 150 Kriegsopfer zu beklagen, groß ist die Anzahl der Kriegsbeschädigten.

1943:
Der Veler Born, 1323 urkundlich erwähnter Brunnen des ausgegangen Dorfes Vele, wird beseitigt.

1944:
Luftangriff auf L. am 25. November, 4 Einwohner werden getötet und 6 Häuser zerstört.

Ergänzung (Quelle Christopher Dietz und Limburger Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker):

Am 25. November 1944 verursachte ein Luftangriff auf Lindenholzhausen schwere Schäden. Außerdem kamen vier Menschen ums Leben, darunter ein fünfjähriges Mädchen. Hier ein Auszug aus der Schulchronik von Lindenholzhausen Teil II., S. 138 ff:

„Der 25. November 1944 war für unser Dorf der schrecklichste Tag des Krieges. In den frühen Nachmittagsstunden nahm das Motorengebrumme, an das man sich (…) wegen ständiger Überflüge schon leidlich gewöhnt hatte, so unheimlich an Stärke zu, dass alles im letzten Augenblick die Keller aufsuchen konnte. Aus einem starken Verband viermotoriger Kampfflugzeuge scherten ca. vier Maschinen aus und warfen ihre Bombenlast auf unser Dorf ab.

Die ersten Bomben fielen südlich der Frankfurter Straße ins freie Feld, während Phosphorkanister und Stabbrandbomben die Scheune des Emil Gattinger und das Hintergebäude des Wilhelm Wicker (…) in Brand setzten. Eine Serie schwerer Sprengbomben sollte wohl die Schule treffen, denn in ihrem Speicherraum befand sich ein starker Sender der hier einquartierten Fliegerkompanie. Aus der Lage der Bombentreffer und dem Fehlen jeglicher sonstiger Ziele im Dorf ist zu erkennen, dass die Schule als wichtiges militärisches Ziel getroffen werden sollte. (…)

Weitere Personen, darunter vier Kinder des umgekommenen A. Fachinger mit ihrer Mutter und ein französischer Kriegsgefangenen bei Josef Dernbach wurden verletzt. Trotz ständiger Fliegertätigkeit war ganz Lindenholzhausen in kürzester Zeit auf den Beinen, um zu löschen, die Toten und Verwundeten zu bergen und zu betreuen sowie die Verschütteten auszugraben. Allein aus dem Wohnhaus des Johann Kraus wurden zwölf Menschen lebend geborgen, nachdem zwei Stunden fieberhaft gegraben worden war. An der Bergung waren auch die ca. 35 kriegsgefangenen Franzosen beteiligt, die mit der hiesigen Bevölkerung wetteiferten.“

Nach Ende des Krieges meldete der Ortsbürgermeister die Schäden des Luftangriffs an die Kreisverwaltung: Sechs Gebäude seien völlig zerstört worden, 18 hätten eine Wertminderung von 50 Prozent erlitten und 37 weitere teils erhebliche Zerstörungen aufzuweisen. Aus der Aufstellung geht hervor, dass die Druckwelle und die umherfliegenden Trümmer noch bis in die Bahnhofstraße (!) Schäden verursacht haben.

An die Opfer des Bombenangriffs auf Lindenholzhausen vom November 1944 erinnern bis heute vier Gedenkplatten, die am heimischen Kriegerdenkmal auf dem Friedhof abgelegt sind: Es waren dies der Anstreicher Jakob Otto (71 Jahre), die Hausfrau und Mutter Magdalena Dernbach (59 Jahre) sowie der Schuhmacher Alexander Fachinger (48 Jahre) und seine Tochter Gertrud. Sie war damals erst fünf Jahre alt.

1945: Bildung des Landes Hessen am 19. September. - Hessische Verfassung am 01.12.1946.

1946:
L. kommt zum Land Hessen. - Das Dorf zählt 2282 Einwohner, davon sind 290 Heimatvertriebene und rund 100 Evakuierte aus Großstädten. - Es sind 624 Haushalte vorhanden. - Gründung der Kulturvereinigung Lindenholzhausen, des späteren Verschönerungsvereins. Gründung des Katholischen Kirchenchors am 19. Januar (Patron St. Sebastian, heute St. Jakobus).

Ergänzung durch Bernd Rompel: In der Heimat- und Bürgerzeitung für die Stadt Limburg "Domstadt" vom 14.01.2021 erschien nachfolgender Artikel des Kirchenchor St. Jakobus zur Gründung:

„Gründen Sie einen Chor, in dem alle mitsingen können.“ Das war der Wunsch des gebürtigen Lindenholzhäuser Bischofs Antonius Hilfrich (1873-1947). Der damalige Ortspfarrer Johannes Schermuly (1884-1946) forderte im Gottesdienst auf, sich dem zu gründenden Chor anzuschließen.

Gründungsprotokoll KirchenchorBild: Gründungsprotokoll Kirchenchor

Über 100 Sänger*innen begann daraufhin die Probenarbeit. Und in der Christmette 1945 war es dann soweit. Stilvoll erklangen die Weihnachtslieder bei der ersten Gottesdienstmitgestaltung. Am 19. Januar 1946 gründete sich der neue Kirchenchor.


1948:
Viehbestände in L.: 138 Pferde, 513 Stück Rindvieh, 603 Schweine, 303 Ziegen, 1722 Hühner, 41 Bienenstöcke. - Währungsreform am 20.06.1948 in Westdeutschland.

1949:
Friedhofserweiterung in südwestlicher Richtung. - Errichtung des Wegkreuzes in der unteren Bahnhofstraße. - Gründung der Bundesrepublik Deutschland (Westdeutschland) am 23.05.1949 (Bonner Grundgesetz). - 30.05.1949 Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR - Ostdeutschland).

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1951: Anschaffung eines neues Geläuts (das vorherige ist im 2.Weltkrieg bis auf eine Glocke eingezogen worden) bestehend aus 3 Glocken: Christkönigs-Glocke, 790 kg, fis; Marien-Glocke, 440 kg, a; Jakobus-Glocke, 305 kg, b. - "Cäcilia"-Sängerfest.

um 1953: Erwerb der Totenglocke für den Dachreiter der Friedhofskapelle durch die Gemeinde. Die frühere Glocke stammte aus dem alten Limburger Domgeläut und wurde im 2. Weltkrieg abgeliefert.

1954: Bei der Vergrößerung der alten Schule werden auch Räume für die Feuerwehr geschaffen - Geräte- und Spritzenhaus.

1955:
Die Gemeindevertretung beschließt am 27. April die Einführung der Müllabfuhr. - Abwasserkanalisierung im gesamten Dorf.

1956: Eine Ortsrufanlage wird installiert über die bis zur Auflösung der Verwaltungsstelle 1986 für wichtige Mitteilungen und Hinweise sowie für Durchsagen, Gratulationen etc. genutzt wird. - "Harmonie"-Sängerfest. - L. hat 2413 Einwohner.

nach 1956:
Durchführung der Flurbereinigung in L., Bau von 9 Aussiedlerhöfen, davon 6 auf dem Hochfeld, 3 auf dem Bergerfeld.

1957: Erstes Waldfest auf dem Wingertsberg, das danach alljährlich stattfindet. Veranstalter ist der Verschönerungsverein. Die HARMONIE nimmt erstmals am internationalen Eisteddfod im walisischen Llangollen teil. Es ist dies die erste Auslandsreise eines Ortsvereins aus L.

1958: Die Gemeindevertretung beschließt am 25. April die Einführung des Ortswappens, das sich an das Gerichtssiegel von 1486 anlehnt: In Gold eine stilisierte, grüne Linde mit Wurzelwerk.

1960/61:
Bau der Kläranlage, der ersten des Kreises Limburg.

1961:
Errichtung des Spielplatzes in der Schubertstraße durch den Verschönerungsverein (siehe Inschrift am Eingang des Spielplatzes). L. hat 8,2 km Gemeindestraßen, davon sind 4,4 km Innerortsstraßen.

1961: In L. gibt es am 6. Juni 481 Wohngebäude (bei 772 Haushalten), davon sind 226 vor 1919 erbaut worden. Von 1961 bis 1972 werden 79 Wohnhäuser errichtet und zahlreiche An- und Umbauten vorgenommen. - 13. August Mauerbau in Berlin.

1962: "Harmonie"-Sängerfest.

1963:
Die hiesige Schwesternniederlassung im Schwesternhaus (Kirchfelderstraße 3) wird zum 1. April aufgelöst.

1964:
Bau der Leichenhalle unter Einbeziehung und Veränderung der seitherigen Friedhofskapelle.
In Lindenholzhausen sorgt im März der Winter für einen Baustopp bei der neuen Volksschule, die noch bis zum Jahresende fertig werden soll. Es fehlen noch die Nebengebäude, die Turnhalle und Verwaltungsräume. Am 17. Juli hängt der Richtkranz über dem Neubau der zwölfklassigen Volksschule in Lindenholzhausen. Dazu kommt noch eine Turnhalle, die vorsorglich so errichtet wird, dass sie dem geplanten Hallenbad auch zu Umkleidezwecken dienen kann.

1964/65:
Bau eines neuen Rathauses (Kirchfelder Straße 21), das später zur Verwaltungsstelle wird und 1986 an einen Privatmann (Fam. Fachinger) veräußert wird.
Neuer Mittelpunkt in der Gemeinde Lindenholzhausen ist neben der St.-Jakobus-Kirche der Neubau des Rathauses, der am 04. Januar 1966 feierlich eingeweiht wird (Quelle: NNP vom 04. Januar 2016 "Vor 50 Jahren in der NNP").

1965:
Die Gemeindevertretung genehmigt am 30. März die Errichtung des Pavillons auf dem Wingertsberg durch den Verschönerungsverein.

1965: Einweihung des von der Kath. Kirchengemeinde errichteten Kindergartens am 26. September.

1966: Das alte Gemeindebackhaus (erbaut 1825) in der Stiegelstraße wird abgelegt. - "Harmonie"-Sängerfest. Im Januar berichtet doe NNP: "Neuer Mittelpunkt in der Gemeinde Lindenholzhausen: neben der St.-Jakobus-Kirche wird der Neubau des Rathauses feierlich eingeweiht."

1967:
Dr. Egon Eichhorn veröffentlicht die Geschichte der Kirchen der Pfarrei L. - Gründung der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes.

1968:
Einweihung der Lindenschule am 23. März, die bereits seit 1966 benutzt wird.

1969: Wahl des ersten Pfarrgemeinderats am 16. März. - Gründung des Vereins der Bergwanderfreunde - Gründung des Schützenvereins L., der aus der Kyffhäuser-Kameradschaft von 1877 hervorgeht.

1970:
Von den 2800 Einwohnern sind 2520 (90%) röm.-kath., 257 (9,2%) evangelisch und 23 (0,8%) gehören sonstigen Religionsgemeinschaften an oder sind konfessionslos. - Das alte Bürgermeisteramt an der Kreuzgasse wird abgelegt. Dort entseht ein Dorfplatz mit Brunnen. - In L. gibt es 204 Telefonanschlüsse. - Viehbestände: 9 Pferde, 624 Stück Rindvieh, 1120 Schweine, keine Ziegen, 5711 Hühner, 51 Bienenstöcke.

1971: Es sind 35 landwirtschaftliche Betriebe vorhanden. - In L. gibt es 531 Fernsehgeräte. - Beginn der Bauarbeiten für die Schießsportanlage und des Vereinsheims des Schützenvereins im Hochfeldswald. - L. hat 2957 Einwohner. - "Cäcilia"-Sängerfest.

1972:
Lindenholzhausen wird am 1. Januar auf freiwilliger Basis Stadtteil von Limburg/Lahn. - Zur Vertretung der Bürger des Stadtteils Lindenholzhausen wird ein Ortsbeirat gebildet, der beratende Funktion hat. - L. zählt 957 Haushalte. - Es sind zwischen 400 und 500 Personenkraftwagen vorhanden. - Die Gemarkung L. umfasst 832 ha. Von dieser Gemarkungsfläche waren im Jahre 1967 645 ha Ackerland, 45 ha Wiesen, 10 ha Gärten, 55 ha Wald, 52 ha Wege und Straßen, 17 ha Haus- und Hofstellen, 6 ha Öd- und Unland, 2 ha Wasserläufe. - Die Stadt Limburg erwirbt den Sauerbrunnen. - L. begeht die 1200-Jahrfeier. - Herausgabe eines Buches mit Beiträgen zur Ortsgeschichte von L. (verfasst von Egon Eichhorn, Dr. Hellmuth Gensicke, Josef J.G. Jung, Richard Jung, Dr. Eike Pachali und Georg Rompel).

1973:
Feuerwehrfest 40 Jahre Freiw. Feuerwehr L. mit den bekannten Schlagerduett "Cindy und Bert".

1974: Beginn des Baues der Zuchtanlage und des Vereinsheims "Hinkelhaus" des Rassegeflügelzuchtvereins. "Harmonie"-Sängerfest. - Zusammenschluss der Landkreise Limburg und Weilburg zum Landkreis Limburg-Weilburg.
Das Dorfgemeinschaftshaus in Lindenholzhausen befindet sich in der Vorplanung. Bürger befürchten jedoch, dass es mit rund 700 Sitzplätzen zu klein ausfallen könnte.

1975:
Gründung der Jugendfeuerwehr L. am 14.04.1975 im Feuerwehrhaus in der alten Schule. - Bau der Trimm-dich-Anlage im Wingertsberg durch den Verschönerungsverein.

1976:
Scheunenbrand im Anwesen des Anton Will am 22.April. - Erstmals Priesterweihe in L; Heribert Fachinger wird am 14. Februar in der alten Kirche von Bischof Dr. Wilhelm Kempf zum Priester geweiht
Mit einem großen Jubiläumsfest feiert der MGV „Cäcilia“ Lindenholzhausen sein 75-jähriges Bestehen. 60 Chöre mit rund 4000 Sängern bieten den Freunden des Chorgesangs ein tolles Programm (Quelle: NNP vom 14. Mai 2016 "Vor 40 Jahren in der NNP").

1978: Der Saal der Sportklause brennt am 14. März völlig aus und wird daraufhin später abgerissen. - Renovierung des barocken Hochaltars durch polnische Spezialisten und Aufstellung desselben In der neuen Kirche. - L. wird an das Erdgasnetz angeschlossen. - Am 6 .Juni Beginn der Rekultivierung der Mülldeponie auf dem Scheid, wo sich vormals Kiesgruben befanden. - Einwohnerzahlen und Gemarkungsflächen von Limburg und seinen Stadtteilen am 31. Dezember:

Ortsname Einwohner
Fläche
Kernstadt Limburg 14.846 806,7 ha
Ahlbach 1.055 503,4 ha
Dietkirchen 1.495 312,8 ha
Eschhofen 2.249 593,9 ha
Lindenholzhausen 3.012 831,7 ha
Linter 1.724 554,0 ha
Offheim 1.861 381,9 ha
Staffel 2.655 529,3 ha
Gesamtstadt 28.897 4.513,7 ha


1979:
Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses in L. am 19. Januar. Architekt: Prof. Dr. Justus Dahinden, Zürich. - Einweihung der neuen Pfarrkirche St. Jakobus, des Pfarrzentrums und des Pfarrhauses durch Bischof Dr. Wilhelm Kempf am 1. April. Architekt: Prof. Dr. Justus Dahinden, Zürich. - "Cäcilia"-Sängerfest. - Übernahme der Wasserversorgung in L. durch die Energieversorgung Limburg (EVL). - Bau der Grill- und Schutzhütte auf dem Wingertsberg durch den Verschönerungsverein.

1980: Einweihung der neuen Orgel am 14. Dezember (26 Register, 1588 Pfeifen, ein Werk von Orgelbaumeister Wagenbach, Limburg).

1981: 1. Harmonie-Festival aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des MGV "Harmonie". Nationaler und internationaler Chorwettbewerb in L., 106 Chöre aus 19 Ländern nehmen teil. - Errichtung des Spielplatzes In der unteren Jakobusstraße durch die Stadt Limburg.

1982: Ein Kleinspielplatz hinter der Verwaltungsstelle wird angelegt. - Sanierung des Turms der alten Kirche und Erneuerung der Läutanlage. - L. hat am 31. Juli 3.013 Einwohner.

1983: Feuerwehrfest 50 Jahre Freiw. Feuerwehr L. in Verbindung mit dem Verbandstag des Nassauischen Feuerwehrverbandes. - Neben dem bisherigen Schacht am Lubentiusbrunnen wird ein 38 m tiefes Loch gebohrt, auf dem eine "Berliner-Handpumpe" aufgesetzt wird. Der Wunsch, dass man nunmehr wieder den guten alten Sauerborn zapfen kann, zerschlägt sich, da anscheinend Grundwasser beigemischt ist und der so geförderte Sauerborn nicht mehr richtig schmeckt.

1984: Gründung des "Jungen Chors Lindenholzhausen" und des Frauenchors "Cäcilia". - Bau des "Harmonie"-Clubheims am Sauerbornsweg. - Da der Sauerborn im alten Schacht nicht mehr ausreichend fließt, beschließt man die Verfüllung. Auf dem Schacht soll ein Pavillon errichtet werden. Daher wird zunächst der alte, unter Wasser stehende Schacht von der Feuerwehr ausgepumpt. Anschließend wird das 3. untere Stockwerk mit Beton aufgefüllt. Dann passiert es, aufgrund der Betonverfüllung, die als Dichtfüllung wirkt, sprudelt aus einer der Rohre im 2. unteren Stockwerk wieder das kostbare Nass. Auf Initiative von Bernhard Rompel, Werner Uhe und der Feuerwehr wird schnell eine neue Leitung zur Zapfstelle geführt und die endgültige Verfüllung verhindert. So wurde der original Sauerborn erhalten.

1985:
Einweihung des neuen Feuerwehrhauses am Standort der bisherigen alten Schule in der Schulstraße nach 2-jähriger Bauzeit. - Jugendfeuerwehrfest an Pfingsten. - "Cäcilia"-Sängerfest. - Aufstellung von 2 Bildstöcken (Mutter Gottes und hl. Josef) im Rottkays-Weg. - L. wird als Förderschwerpunkt im hessischen Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. Vielfältige Sanierungsarbeiten im alten Ortsbereich und der Ausbau alter Straßen sind die Folge. - Erweiterung des Friedhofs in süd-westlicher Richtung.

1986: Verkauf des alten Rathauses in der Kirchfelder Straße 21. - Verlegung der Verwaltungsstelle der Stadt Limburg in das Gemeinschaftshaus. - Aufstellung eines Wegkreuzes am Sauerborn. - Elektrifizierung der Bahnstrecke Limburg-Frankfurt. - Restaurierung des Heilig-Kreuz-Altars.

1987: 2. Harmonie-Festival unter Schirmherrschaft von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl. Nationaler und internationaler Chor- und Folklorewettbewerb in L., über 200 Chöre und Folkloregruppen aus 35 Ländern nehmen teil. - Anlage des Spielplatzes an der Lindenschule.

1988:
Restaurierung des Vierzehn-Nothelfer-Altars. - Ausbau des Radweges durch das Emsbachtal nach Brechen.

1989: Aufstellung des 3. Bildstocks (hl. Antonius) am Rottkays-Weg. - Anlage des Spielplatzes im Bereich des Feuerwehrhauses. Seit dem 1. Januar werden die Limburger Stadtteile durch die EVL, anstatt durch die MKW mit Strom versorgt.

1990:
Planungen für die Erschließung eines Neubaugebiets "Rübsanger Pforte" sind im Gange. - 3. Oktober Wiedervereinigung Deutschlands.

1991:
"Cäcilia" -Sängerfest mit internationalem Kinder- und Jugendchortag. - Gründung des "Kinderchores Lindenholzhausen." - L. hat 3093 Einwohner.

1992:
Feuerwehrfest 60 Jahre Freiw. Feuerwehr L. und 15 Jahre Jugendfeuerwehr L. - Fertigstellung des neuen Hochbehälters an der Straße nach Mensfelden (am Nauheimer Kopf). Abbruch des alten Hochbehälters der Gemeinde L. - Einweihung der neuen Leichenhalle. - Aufgrund eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung von Limburg werden die Grundstücke in der unteren Dietkircher Str. (Nm. 1 - 10) aus dem Ortsbezirk von L. herausgenommen und dem von Eschhofen zugeordnet. Sie gehören jedoch weiterhin zur Gemarkung von L.

1993:
3. Harmonie-Festival unter Schirmherrschaft von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl. Nationaler und internationaler Chor- und Folklorewettbewerb in L., über 300 Chöre und Folkloregruppen aus mehr als 50 Ländern nehmen teil. - Fertigstellung der Anschlussleitung an die Kläranlage der Stadt Limburg in Eschhofen-Mühlen, die durch das Emsbachtal verlegt wurden. - Inbetriebnahme eines Radweges nach Limburg (entlang der B 8). - Der Kurtrierische Stundenstein wird an seinen ungefähren ursprünglichen Standort in der Gemarkung von L. zurückversetzt. - Schließung des Landwirtschaftlichen Versuchsfeldes an der B 8, süd-östlich der Fahrzeugbahnausfahrt Limburg-Süd. - Planung eines 2. Kindergartens als Kindertagesstätte (in der oberen Schubertstr. - vormals Spielplatz). - Herausgabe der 2. vollständig überarbeiteten und erweiterten Ausgabe des Buches 'Lindenholzhausen' mit Beiträgen zur Ortsgeschichte von L. durch den Verschönerungsverein - L. hat 790 Wohngebäude.

1994:
Auf Anregung der Freiwilligen Feuerwehr wird eine Vereinsgemeinschaft gebildet, die erstmals am 02. und 03. Juli ein Weinfest in L. im Bereich des Feuerwehrhauses veranstaltet.

1995:
Einwohnerzahlen und Gemarkungsflächen von Limburg und seinen Stadtteilen am 31. Dezember:

Ortsname Einwohner Fläche
Kernstadt Limburg 17.885 806,7 ha
Ahlbach 1.216 503,4 ha
Dietkirchen 1.724 312,8 ha
Eschhofen 2.921 593,9 ha
Lindenholzhausen 3.094 831,7 ha
Linter 2.979 554,0 ha
Offheim 2.503 381,9 ha
Staffel 2.814 529,3 ha
Gesamtstadt 35.136 4.513,7 ha


1996:
"Cäcilia"-Chrotage mit nationalen und internationalen Chören. L. hat im November 3094 Einwohner.

In L. wird die erste Windkraft-Anlage im Landkreis Limburg-Weilburg in Betrieb genommen. Sie wird in der Brunnenstraße errichtet. Die 85 Meter hohe Anlage produziert seit Januar 1996 Strom (ergänzt durch Bernd Rompel, Quelle NNP-Artikel vom 13.11.2019)

1997: Es werden erste neue Wohnhäuser im Neubaugebiet "Rübsanger Pforte" nördlich der Krautgärten errichtet. - Baubeginn der seit Jahren in Planung befindlichen Schnellbahnstrecke Köln-Frankfurt/Main. Die Trasse verläuft durch L. östlich entlang der Autobahn.

1999:
4. Harmonie-Festival unter Schirmherrschaft von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl. Nationaler und internationaler Chor- und Folklorewettbewerb in L., 230 Chöre und Folkloregruppen aus 41 Ländern nehmen teil. Erstmals treten alle Lindenholzhäuser Chöre zusammen auf. Fast 500 Sänger stehen auf der Bühne.

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2000: Lindenholzhausen geht zum 01.08.2000 online. Als erstes Stadtteil neben der Kernstadt selbst, sind unter der Domain http://www.Limburg-Lindenholzhausen.de nunmehr weltweit Informationen von Lindenholzhausen im Internet abrufbar. Die HomePage wurde von Bernd Rompel erstellt. - Fest zum 25-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr an Pfingsten. - Im Juni Inbetriebnahme der neuen Brücke der B 8 Richtung Limburg über die ICE-Trasse. - Im Juli Abriss der bereits fertiggestellten ICE-Brücke am Ortsausgang Richtung Mensfelden wegen Durchhängen. Die Brücke wird neu erstellt. - Demonstration "Lindenholzhäuser für die Umgehung" (Dietkircher Straße zur B8).

2001:
7. Cäcilia Chortage unter Schirmherrschaft der Christiane-Herzog-Stiftung, die nach dem Tod von Christiane Herzog, der Gattin von Roman Herzog (früherer Bundespräsident) diese übernommen hat. Nationaler und internationaler Chorwettbewerb in L., 77 Chöre aus 21 Nationen mit insgesamt 6800 Sängerinnen nehmen teil. - Die alte Emsbachbrücke soll erneuert werden. Im Januar baut das Technische Hilfswerk (THW) daher eine einspurige Behelfsbrücke aus Stahlträgern.

2004: Der Obst- und Gartenbauverein feiert sein 75-jähriges und der Schachclub sein 25-jähriges Bestehen. Bernhard Harjung wird vom Bistum Limburg am 1. September 2004 als Gemeindereferent in Lindenholzhausen eingestellt. Vorher war er in der Pfarrei Herz Jesu in Diez tätig. 

2005: 5. Harmonie-Festival unter Schirmherrschaft von Bundeskanzler Gerhard Schröder vom 05. Mai bis 09. Mai. Es nehmen 256 Chöre und Fokloregruppen aus 49 Ländern teil. Mehr als 20.000 Besucher und Teilnehmer sind anwesend. - Der Rassegflügelzuchtverein feiert sein 75-jähriges Bestehen. - Weil ein Teil des Betons der oberen Zugangsplattform abbricht, wird der Zugang zur Zapfstelle des Sauerborns im Oval gesperrt. Provisorisch wird eine Zapfstelle oben außerhalb des Ovals aufgestellt. Eine elektrische Pumpe fördert den Sauerborn, der vorher in ein Fass läuft, nach oben zur provisorischen Zapfstelle. Durch die Pumpe verliert der Sauerborn erheblich an Geschmack, da der Kohlensäuregehalt abnimmt. Im Winter 2005/2006 friert die Leitung nach oben ein und die Pumpe verschlammt durch die im Sauerbornwasser enthaltenen Eisenpartikel. Ein Zapfen ist nicht mehr möglich. Am 10. März 2005 wird Gemeindereferent Bernhard Harjung zum Geistlichern Begleiter der KAB-Lindenholzhausen ernannt.

2006:
Der Männerchor HARMONIE feiert in mehreren kleineren Veranstaltungen über das Jahr hinweg sein 100-jähriges Bestehen. Dem Chor wird die Zelter-Plakette verliehen. - Der Kirchenchor feiert sein 60. Gründungsjubiläum, die Lindenschule ihr 40-jähriges und der Tischtennisclub sein 20-jähriges Bestehen. - Gleich 4 Chöre aus L., der Kleine Chor der Cäcilia, der Männerchor HARMONIE, der Cäcilia Frauenchor und das ensemble vocale nehmen am Deutschen Chorwettbewerb in Kiel mit Erfolg teil. - Der Sauerborn wird nach den Vorschlägen des Ortsbeirates, die hauptsächlich von Bernhard Rompel erarbeitet wurden, saniert. Das vorhande ebenfalls brüchige Mauerteil des Brunnenovals oberhalb der Rasenfläche wird abgetragen. Der Zugang zum Brunnenoval wird ebenerdig eingerichtet, es wird eine neue Zugangsplattform betoniert, die Stahltreppe wird restauriert und das Brunnenoval erhält im oberen Bereich eine neue Betonmauer mit Zaun sowie ein Schutzdach. Gesamtkosten 36.000 EUR. Am 02. November übergibt Bürgermeister Martin Richard von der Stadt Limburg a.d. Lahn den Sauerborn offiziell wieder der Bevölkerung von L.

2007:
Ab Ostern 2007, 06. April, kann man Lindenholzhausen weltweit auch über eine Webcam besuchen. Der Blick der Webcam ist aus Richtung Rübsanger Pforte in Richtung Krautgärten und Fahnen-/Gartenstraße. Sie ist über www.lindenholzhausen.de abrufbar. Installiert und online angebunden hat sie Bernd Rompel. - Nach fast 7 Jahren bekommt die Lindenholzhäuser Website ein neues Design und geht am 30. April online. Da ein Content-Management-System verwendet wird, können die Vereine und Gruppen nun auch selbst Beiträge einstellen und editieren. Die täglichen Besuche steigern sich auf ca. 280. -  Die Vereinsgemeinschaft, welche die Weinfeste durchgeführt hatte, löst sich auf. - Am 01. Mai stellt der "feurige" Jahrgang 58/59 erstmals einen Maibaum auf dem Parkplatz hinter der Pizzeria Etna in der Kirchfelder Str. - Am 23. Mai erfolgt nach jahrelanger Planung der erste Spatenstich zum neuen Sportgelände Am Wingert. Die Arbeiten schreiten schnell voran, so dass am 14. Dezember die Plätze schon fast fertig sind und auch das Richtfest des neuen Vereinsheims gefeiert wird. – Die TuS steigt im Juni im Fußball in die Bezirksliga auf. - Der von der Stadt Limburg geplante Ausbau der Frankfurter Straße (Ortsdurchfahrt B8) i.V.m. einer Verkehrsberuhigung wird sehr differenziert diskutiert. - Im September hört der Sauerborn auf zu fließen. Bernhard Rompel nimmt sich der Sache an und verkürzt die Zapfhöhe um einige Dezimeter, so dass der Brunnen wieder fließt. - Am 9. November wird der erste Spatenstich für die Ortsumgehung von Eschhofen bis zur B8 vollzogen. Als erstes wird die Brücke für den landwirtschaftlichen Verkehr in Angriff genommen. - Im November wird der lang ersehnte Verbindungsweg für Fußgänger zwischen "Fahnenstraße" und der Straße "An den Krautgärten" in Betrieb genommen. Das Neubaugebiet Rübsanger Pforte ist nun zumindest für Fußgänger besser an das Kerndorf angebunden. - Die HARMONIE singt am 16. Oktober die Nationalhymnen vor dem U-21-Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Moldawien im Stadion Husterhöhe in Pirmasens sowie am 21. November beim Länderspiel der Fußballnationalmannschaft Deutschland gegen Wales in der Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main. Über 10 Mill. schauen zu (Stadion und TV).

2008: Beim Neujahrsempfang der CDU mit Ministerpräsident Roland Koch singt zu Beginn die Cäcilia Lindenholzhausen. Zum Schluss singt die HARMONIE Lindenholzhausen, die als grandioser Abschluss mit dem gesamten Saal die Deutschlandhymne anstimmt. - Am 20. Februar wird Ortsvorsteher Franz-Josef Zeidler (CDU) für seine zahlreichen ehrenamtlichen Verdienste von Bürgermeister Martin Richard (CDU) mit der Limburg-Medaille ausgezeichnet. - Bereits im Dezember 2006 hatte Josef Ben Jung durch den Bassermann-Verlag den Auftrag erhalten, ein neues Buch über Traktoren zu erstellen. Bei der Suche nach einem geeigneten Autor kam er sehr schnell auf Roland Jung. Nach über 12-monatiger Arbeit liegt im März das neue Buch „Traktoren – Ackerschlepper aus Deutschland, Österreich und der Schweiz“ vor. - Der Bau der 380-Kilovolt-Stromtrasse von RWE durch den Kreis Limburg-Weilburg erreicht die Lindenholzhäuser Gemarkung. Sie führt von Nauheim kommend an der L3448 entlang, springt dann über die L3448, die Autobahn und die ICE-Strecke und führt entlang der ICE-Strecke bis zum Umspannwerk Offheim. Die neuen Masten sind zwischen 40 und 45 Meter hoch und ersetzen eine der beiden Trassen, die am Lindenholzhäuser Friedhof vorbei in Richtung Eschhofen verlaufen. - Die zwölf Jahre alte Lea-Theresia Mais aus Lindenholzhausen wird im April Deutsche Meisterin im Garde- und Schautanzsport (DVG). Nach dem Vize-Meistertitel im vergangenen Jahr holt sie sich im Solotanz diesmal den ersten Platz. - Ebenfalls im April wird Dr. Georg Hilfrich aus Lindenholzhausen, Leiter mehrerer Chöre im heimischen Raum, zum Musikdirektor FDB (Fachverband Deutscher Berufschorleiter) ernannt. - Die Freiwillige Feuerwehr feiert ihr 75-jähriges Bestehen am 26. April in Form von einem Festgottesdienst mit anschließendem Kommersabend mit Großem Zapfenstreich im Gemeinschaftshaus und am 10./11. Mai (Pfingsten) im Rahmen des Hallenfestes im Feuerwehrhaus mit davor platziertem Festzelt. - Ende Mai kehrt die Lindenholzhäuserin Linda Geberzahn aus Südafrika zurück. Sie absolvierte dort von Juli 2007 bis April 2008 ein sog. freiwilliges soziales Jahr (FSJ) und hatte in Krankenhäusern und Pflegestationen gewirkt und bei schwarzen Familien in Townships gewohnt. - Das „ensemble vocale“ Lindenholzhausen wird 25 Jahre alt, was am 31. Mai mit einem Konzert gefeiert wird. - Der VdK Ortsverband Lindenholzhausen feiert am 1. Juni sein 60-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst. Danach stehen im Pfarrsaal Grußworte und Ehrungen auf dem Programm und am Nachmittag lädt Josef J. G. Jung zu einem „Streifzug durch die Geschichte von Lindenholzhausen“. - Nach jahrelangen Verhandlungen entsteht am Ortsausang in Richtung Niederbrechen (Am Wingert 9) eine neue Sportanlage der Turn- und Sportgemeinde Lindenholzhausen, die am 04. September eingeweiht wird. - Am 16. August wird das Dorfgemeinschaftshaus Lindenholzhausen und die Gaststätte "Zum Kruggelsche" unter Leitung des neuen Pächters Georg Töpfer und seiner Frau aus Lindenholzhausen wieder eröffnet. - Trotz vieler Diskussionen und Proteste der Anwohner wird nach mehreren Veranstaltungen, in denen die Standpunkte diskutiert und Vorschläge erarbeitet wurden, wird der Umbau der Frankfurter Straße begonnen, die von 8,50 Meter auf 6,50 Meter verschmälert wird. – Das 1,4 km lange Stück der Teilortsumgehung der L 3448 von unterhalb des Friedhofes aus Richtung Eschhofen am Neubaugebiet „Rübsanger Pforte“ vorbei bis zur B8 am Ortseingang von Limburg kommend, kann ab dem 20. November befahren werden. Die offizielle Einweihung findet am 17. Dezember statt. Nach über 30 Jahren Planungszeit wird so die Ortsdurchfahrt von Eschhofen bis zur B8 entlastet. - Neben dem am Ortsausgang in Richtung Limburg bereits bestehenden Supermarkt der Handelskette "Edeka" entsteht durch den Eschhöfer Investor Paul Litzinger trotz Bedenken der Lindenholzhäuser Bevölkerung bezüglich der Entwässerungsprobelmatik ein zweiter Markt der Kette "Penny" sowie ein Getränkemarkt.

2009: Nach gut 14-jähriger erfolgreicher Zusammenarbeit wird Harald Hess als Dirigent des Kirchenchors St. Jakobus Lindenholzhausen verabschiedet. Nachfolger wird Klaus Knubben, musikalischer Direktor der Limburger Domsingknaben. – Im April kommt die 26-jährige Diana Schmidt aus Lindenholzhausen von ihrem einjährigen Aufenthalt in Australien zurück, wo sie für Ihre spätere Tätigkeit als Grundschullehrerin Auslandserfahrung als Fremdsprachenassistentin sammelte. – Ebenfalls im April wird die 12-jährige Lea-Theresa Mais aus Lindenholzhausen zweifache Hessenmeisterin im Gardetanz. - 70 Chöre kommen zum größten nationalen Chorwettbewerb in Deutschland „Cantemus 2009“ der Cäcilia-Chöre Lindenholzhausen, der am 20. und 21. Juni durchgeführt wird.

2013:
Nach fast 6 Jahren bekommt die Lindenholzhäuser Website wieder einmal ein neues Design und geht am 3. Januar online.

2014: Die 18-jährige Gardetanzsolistin Lea-Theresa Mais aus Lindenholzhausen holt sich im Garde- und Schautanzsport bei der Europameisterschaft in Österreich nach einem fehlerfreien Vortrag nach 2012 erneut den Titel als Europameisterin.
Am späten Abend des 16. Mai wurden die Feuerwehren aus Limburg und Lindenholzhausen zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen auf der Straße von Lindenholzhausen in Richtung Mensfelden alarmiert. Ein Audi hatte aus Richtung B417 kommend über ca. 50-100 m Sträuche auf der linken Fahrbahnseite am Radweg touchiert und landete unter der Autobahnbrücke auf dem Dach. Der Beifahrer konnte sich selbst aus dem Fahrzeug befreien. Der 20-jährige Fahrer konnte von der Feuerwehr leider nur noch tot aus dem Wrack geborgen werden.
Die vierteljährliche Wasseruntersuchung des Lubentius-Brunnen in Lindenholzhausen hat einen erhöhten Benzoapyren-Befund ergeben. Benzoapyren ist ein Kohlenwasserstoff, der in Steinkohlenteer vorkommt und bei der Verbrennung von organischen Stoffen entsteht. Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger, die Wasser im Sauerborn abfüllen, wird der Brunnen am 14. Juli gesperrt. Die von der Stadt beauftragte Kontrolluntersuchungen des Brunnens durch das Institut Fresenius im Juli, August und September weisen nach Angaben der Stadtverwaltung keine Belastung des Wassers mehr mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen auf. Daher darf das Wasser ab Oktober wieder getrunken werden.
Die Limburger Stadtverordneten beschließen am 21. Juli, dass sich im Limburger ICE-Gebiet ein Baumarkt ansiedeln darf.
Im Juli wird die von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Limburg beauftragte Restaurierung der beiden unter Denkmalschutz stehenden Kurtrierschen Stundensteine unterhalb der Limburger Jugendherberge sowie beim Ortsausgang Lindenholzhausen Richtung Brechen abgeschlossen. Die Arbeiten wurden durch die Stuckmanufaktur Klaus Alexander Weidner durchgeführt. Die Kosten belaufen sich auf knapp 10.000 Euro.Auf Stundensteinen oder auch Stundensäulen, die entlang von Altstraßen sehr verbreitet waren, wurde die Entfernung zum nächsten Ort nicht in Kilometern, sondern in Stunden Wegzeit angegeben. Dabei wurde auf den Poststrecken zwischen Poststunden und Reisestunden unterschieden, da die Postgespanne in der Regel schneller ihr Ziel erreichten. zu finden. Auf dem Lindenholzhausener Stundenstein stehen unterhalb eines Kurfürstenhuts die verschlungenen Monogramm CT (=Chur-Trier) sowie die Inschriften "X Stunden von Coblenz 1789 -" XI Stunden von Franckfurt 1798".
Am 29. Juli tobt ein schweres Unwetter über Lindenholzhausen. Die 22 Einsätzkräfte der Feuerwehr pumten vier vollgelaufene Keller aus. In der Bahnhofstraße hoben sich aufgrund der großen Wassermassen die Kanaldeckel ab und im Vereinsheim der Harmonie lief ein Bachlauf übers Ufer und dadurch der Keller voll.
Am 6. September feiert Theresia Scherb, die seit 1972 in Lindneholzhausen lebt, ihren 100. Geburtstag.
Die Kinderkrippe der Kindertagesstätte St. Jakobus wird am 7. September eröffnet.
Im Oktober wird vom Verschönerungsverein an der Grillhütte eine behindertengerechte und saubere Toilette eingeweiht. Zudem sorgt eine Solaranlage für eine umweltfreundliche Beleuchtung und vom Dach kommt gefiltertes Regenwasser, das die beiden 1000 Liter fassenden Tanks füllt, die zur Toilettenspülung benötigt werden.
Im November leben bis zu 30 Flüchtlinge in Lindenholzhausen in einer Unterkunft des Landkreises, in dem momentan insgesamt 648 Flüchtlinge leben.
Die Lindenholzhäuser Rassegeflügelzüchter sind auf der weltgrößten Rassetaubenschau, der VDT-Schau in Ulm, vom 21. bis 23. November, sehr erfolgreich. Drei Züchter konnten vier Deutsche Meistertitel erringen (Manfred Jeuck, 2mal auf Aachener Lackschildmövchen schwarz und Elsterpurzler blau-schwarzschnäblig, Reinhold Gross auf Wiener Tümmler rot und Josef Gress auf Elsterpurzler blaufahl-gehämmert).

2015:
Seit Ende 2014 sind mehrere Familien, die aus Bürgerkriegsregionen und vor bitterer Armut geflohen sind, in Lindenholzhausen untergebracht. Diese werden von den Vereinen in verschiedene Aktivitäten eingebunden, wie z. B. beim Singen und bei der Aktion "Saubere Landschaft".
Unter dem Motto "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder" laden die Cäcilia Chöre Lindenholzhausen erstmals am 5. Februar zum "offenen Volkslieder-Singen" in ihr Vereinsheim am Wingert ein. Hieran können alle Frauen und Männer, die das Volkslied lieben und gerne in fröhlicher Runde miteinander singen, teilnehmen. Ulrich Rompel, Vize-Chorleiter im Männerchor der Cäcilia Chöre, leitet das Singen, welches monatlich stattfinden soll.
Karlheinz Beck feiert am 26. März seinen 100. Geburtstag. Der gebürtige Dortmunder lebt seit 10 Jahren in Lindenholzhausen führt den eigenen Haushalt noch weitgehend selbst.
Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen wächst auf 45 Kameraden/-innen an.
Marlis Mais bleibt weiterhin an der Spitze des VdK-Ortsverbands Lindenholzhausen für die kommenden vier Jahre.
Insgesamt 72 Sänger der Harmonie um Dirigent Martin Winkler und Pianist Klaus Cutik gewinnen im Budapest Music Center die Männerchorklasse, holen damit den Sieg bei den Männerchören insgesamt und erhalten als einziger Männerchor das Golddiplom.
In Lindenholzhausen werden im April Stolpersteine in der Bahnhofstraße 7 eingebaut. Sie sollen an Ludwig und Berta Ornstein, geborene Strauss, erinneren. Die zehn Mal zehn Zentimeter großen Messingplatten sollen zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus dienen.
Im April wird Karl-Heinz Dernbach bei der Hauptversammlung der Harmonie im Dorfgemeinschaftshaus für 30 Jahre als Vorsitzender der Harmonie geehrt.
Die dei Rentner, Herbert Knoche, Werner Löw und Seppel (Josef) Friedrich, renovieren im Mai den Innenraum der alten Friedhofskapelle.
Am 28. Mai geht das neue Anruf-Sammeltaxi (kurz AST) in der Gesamtstadt Limburg in Betrieb. Es kann täglich zwischen 15 und 24 Uhr bestellt werden und ist damit auch dann unterwegs, wenn die regulären Stadtbusse nicht mehr verkehren.
Der Brunnenplatz auf dem Grundstück der ehemaligen Verwaltungsstelle gegenüber der Apotheke wurde neu gestaltet und wird am 31. Mai neu eingeweiht.
Im Juni läuft der 30-jährige Lindenholzhäuser Fußballspieler Dominic Voss in 14 Tagen 580 Kilometer von seinem Heimatdorf bis zum Gipfelkreuz der Zugspitze.
Am 18. Juli veranstaltet die Cäcilia Lindenholzhausen die erste Chor-Serenade im Hof von Markus Otto in der Kirchfelder Straße unter dem Titel „Die alten Straßen noch“.
Im September wird der "Förderverein Lindenschule Lindenholzhausen e.V." gegründet.
Als 22. Juli helfen 4 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen beim beim Aufbau des Zeltdorfes für 650 Flüchtlinge auf dem Gelände des Meier-Guss (ehemals Buderus) Limburg-Staffel.
Das Pflegeheim auf dem ehemaligen Sportplatz in Lindenholzhausen mit 94 Pflegeplätzen nimmt am 01.07.2015 den Betrieb auf.
Am Freitag, den 07.08.2015, wird das Richtfest für den 1. Bauabschnitt des Betreuten Wohnen »Domizil Lindenholzhausen« auf dem alten Sportplatzgelände gefeiert. In diesem 1. Bauabschnitt werden 30 Wohnungen wischen 50 qm und 57 qmin zwei Gebäuden errichtet.
Im Oktober werden drei von Bernhard Rompel (82 Jahre alt) erstellten Kunstfiguren bekannt aus der Filmreihe „Alien“ (von lat. alienus „fremd, fremdartig“) von Ridley Scott für 2 Wochen in der Kreissparkasse ausgestellt. Die Kunstwerke bestehen aus drei Oldie-Motorradmotoren und jeder Menge Maschinenteile, wie diverse Zahnräder, Kupplungsteile, Ritzel, Ketten und vieles mehr.
Am 7. und 8. November feiert der Pop und Jazz Chor der Cäcilia Chöre Lindenholzhausen "You’N’joy", sein 10-jähriges Bestehen mit zwei Konzerten im Dorfgemeinschaftshaus Lindenholzhausen.
Der in Niederbrechen geborene seit 1997 bei der Stadt Limburg amtierende Bürgermeister Martin Richard (CDU) wird am 01.12.2015 von Dr. Marius Hahn (SPD) abgelöst.
In der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember werden die ersten Fahrspuren der Autobahn  auf der neuen Lahnbrücke frei gegeben. Die ersten Fahrzeuge rollen nun in Richtung köln über die neue Brücke.
Im Dezember leben in Limburg 233 Flüchtlinge, davon mit 70 die meisten in Lindenholzhausen, 63 wohnen in Staffel und 43 in der Kernstadt; weitere verteilen sich auf die übrigen Stadtteile (die Erstaufnahmeeinrichtung in Staffel ist nicht mitgezählt).

2016: Beim Jubiläumsgottesdienst des Kirchenchors (gegründet am 19. Januar 1946) wirkten Sängerinnen und Sänger aus ganz Lindenholzhausen, des Männerchor CÄCILIA, des Männerchor HARMONIE, der Young Harmonists und dem Jubilar, dem Kirchenchor St. Jakobus, mit.

Der Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn stimmte der Errichtung einer Wasserstofftankstelle durch die Air Liquide Advanced Technologies GmbH (ALAT) im ICE-Gebiet zu. Diese geht noch im Laufe des Jahres in Betrieb.

Beim Neujahrsempfang der „Cäcilia“-Chöre stimmten sich die Mitglieder auf das vom 10. bis 12. Juni von der „Cäcilia“ organisierte 1. Limburger Männerchor-Festival ein. Am Freitag, 10. Juni 2016, 20:00 Uhr, eröffnen die Männerchöre Camerata Musica Limburg (Leitung Jan Schumacher), Cantabile Limburg (Leitung Jürgen Faßbender) und der Männerchor Cäcilia Lindenholzhausen das Festivalwochenende. Am Samstag, 11. Juni 2016, und Sonntag, 12. Juni 2016, treffen sich mehr als 30 Männerchöre mit rund 1.000 Sängern aus dem In- und Ausland zum Chorwettbewerb in der Stadthalle Limburg.

Das Entsorgungsunternehmen Remondis mit seinen über 30 000 Mitarbeitern und rund 500 Standorten auf vier Kontinenten übernimmt das regional tätige Unternehmen Städtereinigung Bördner mit seinen 150 Mitarbeitern und seinem Standort in Lindenholzhausen.

Die Vorstände der Freiwilligen Feuerwehr Lindenholzhausen, TUS Lindenholzhausen, Harmonie Lindenholzhausen und Cäcilia Chöre Lindenholzhausen schließen eine neue Vereinbarung zur Durchführung der Hollesser Kirmes für die nächsten vier Jahre ab. In Zukunft wollen die vier Vereine bei der Organisation der Kirmes noch enger zusammenarbeiten.

Von der oberen Bahnhofstraße an der Einmündung „Am Wingert“ bis zur Einmündung Sackstraße werden Kanalbauarbeiten durchgeführt. Nach Verlegung der neuen Kanalsammelleitung einschließlich der Erneuerung der Hausanschlussleitungen wird die Straße entsprechend der abgestimmten Planung ausgebaut.

Der Dirigent die Chorprobe des Kirchenchors St. Jakobus Klaus Knubben verstirbt plötzlich im Alter von 68 Jahren. Am vorletzten Freitag (4. März) vor seinem Tod hatte der leidenschaftliche Dirigent zum letzten Mal die Chorprobe des Kirchenchors St. Jakobus in Lindenholzhausen geleitet.

Im Ortsbeirat Lindenholzhausen wird Barbara Bäcker (CDU) als Ortsvorsteherin einstimmig wiedergewählt. Stellvertreterin wird Heike Bartsch von der SPD-Fraktion ebenso einstimmig. Mit den neuen Ortsbeiratsmitgliedern Hubertus Wernersbach und Christopher Preßler von der SPD und Dominik Schmitt von der CDU kommt „frisches Blut“ in den Ortsbeirat. Wichtigste Themen für den Ortsbeirat sind einvernehmlich der vordringliche Bedarf der B-8-Umgehung Lindenholzhausen sowie die Lösung der weiteren Verkehrsprobleme in Lindenholzhausen.

Am Samstagmorgen, 09.04.2016, hat die "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" zu einer Pflanzaktion in der Kindertagesstätte Elisabeth in Lindenholzhausen eingeladen. Mit Hilfe der kleinen Kita-Gärtner wurden fünf Winterlinden ("Baum des Jahres 2016") gepflanzt.

Beton und Eisen für umgerechnet 15 Einfamilienhäuser werden beim Abriss der alten Limburger Autobahnbrücke über die B 8 zwischen Limburg und Lindenholzhausen im Juni abgetragen. Die Nachfolgebrücke bietet drei durchgängige Fahrspuren in jeder Richtung und eine zusätzliche Abbiegespur.

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr lädt der Männerchor „Cäcilia“ Lindenholzhausen wieder zur Chor-Serenade am Samstag, 2. Juli, 18 Uhr, im Hof von Markus Otto ein.

Der Lindenholzhäuser Sebastian Will macht auf der Karriereleiter einen weiteren großen Sprung. Der 35-jährige Physiker wird künftig an der New Yorker Columbia University lehren und forschen.

Im August taucht ein Siegerpokal aus der Gründungszeit des Chores auf, der wahrscheinlich an einen der Gewinner des Chorwettbewerbs verliehen wurde. Und das genau 90 Jahre nachdem der Männerchor Cäcilia erstmals einen Chorwettbewerb ausgerichtet hat. Im Juli 1926 feierte der Männerchor Cäcilia (damals noch Kirchenchor Cäcilia) Lindenholzhausen sein 25-jähriges Bestehen mit einem großen Fest, verbunden mit einem Nationalen Gesangswettstreit.

Die Lindenholzhäuser Tobias Laßmann (16) Julia Wagner (17) konstruieren einen Satelliten,der mithilfe des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) in die Erdatmosphäre geschossen wird. Die Jungforscher krönten mit diesem Projekt ihre bisherige naturwissenschaftliche Laufbahn, die sie auch in die Physik- und Mathematik-Leistungskurse der Limburger Marienschule geführt hat. Ein CanSat ist ein Satellit in der Größe einer Getränkedose, der von Schüler-Teams entwickelt, gebaut und programmiert wird. Dieser Mini-Satellit wird mit einer Rakete auf eine Höhe von mehreren hundert Metern gebracht und sinkt dann an einem Fallschirm zu Boden. Dabei soll der Satellit Messungen durchführen und andere Aufgaben erledigen, für die er konstruiert worden ist.

Mit einem musikalischen "Tanz der Vampire" feiern die Cäcilia Chöre am Samstag, dem 15. Oktober 2016, im Gemeinschaftshaus den 25. Geburtstag ihres Kinder- und Jugendchores sowie den Bau des Vereinsheims vor 20 Jahren.

Peter Licht aus Lindenholzhausen wird mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet. Er kann auf vielfältige ehrenamtliche Aufgaben zurückschauen, die weit über den kommunalpolitischen Bereich hinausgehen. 27 Jahre lang war Licht Schiedsmann in Lindenholzhausen, übernahm in der KAB Aufgaben im Vorstand auf Orts-, Bezirks- und Diözesanebene, war Elternbeiratsvorsitzender der Goethe-Schule und schließlich in und für die Feuerwehr aktiv, wobei die Zeiten als Aktiver sowie als Wehrführer für die Verleihung des Landesehrenbriefs ohne Belang sind.

2022: Lindenholzhausen feiert die erste urkundliche Erwähnung vor 1250 Jahren mit einem viertägigen Fest im Mai; das Sängerdorf holt zum Auftakt an der Lindenschule alle Chöre zusammen, die eine neue Hymne singen („Unser Wappen trägt das Zeichen von dem grünen Lindenbaum, lässt der Zukunft voller Hoffnung und der Freude jeden Raum“). Im Lorcher Codex, in dem Schenkungsurkunden an die Kirche verzeichnet sind, werden neben Lindenholzhausen auch Ahlbach, Heuchelheim, Nieder- und Oberweyer, Nieder- und Oberselters (Seltrissa) sowie Nieder- und Oberbrechen (Brachina) erwähnt, die deshalb alle im gleichen Jahr den 1250. Geburtstag feiern.Bei der viertägigen Feier im Mai wird in Lindenholzhausen nicht nur viel und großartig gesungen, gegessen und getrunken, sondern es gibt zahlreiche Ausstellungen, einen mehrstündigen Senioren-Talk und einen Kunsthandwerkermarkt. Ein großartiges Westwochenende, dass vielen in Erinnerung bleibt.

Gemeindereferent Bernhard Harjung verstirbt am 23. Dezember 2022 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren. Lindenholzhausen verliert mit ihm einen überalle Maßen geschätzten Mitbürger, der die Pfarrei St. Jakobus Lindenholzhausen über Jahrzehnte hinweg auf allen Ebenen mit geprägt und geleitet hat.


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