Limburg-Lindenholzhausen. Nach einem gemeinsamen Passionskonzert im vergangenen Jahr hatte der Kirchenchor St. Jakobus dieses Jahr erneut die Domsingknaben zu Gast ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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Von Matthias Böhnke

Mit drei echten Adventsklassikern eröffneten beide von Domkantor Klaus Knubben geleiteten Chöre das Konzert, das in diesem Jahr am Tag des Ewigen Gebets in der Pfarrkirche St. Jakobus in Lindenholzhausen stattfand. Bereits bei "Komm, du Heiland aller Welt" von Melchior Vulpius konnten die Domsingknaben mit vier Knabensolisten aufhorchen lassen, die mit klaren und sicheren Stimmen abwechselnd mit den Chören die bereits im 4. Jahrhundert entstandenen Textstrophen vortrugen.
Die Domsingknaben und der Kirchenchor St. Jakobus beim Adventskonzert in Lindenholzhausen. Foto: BöhnkeBild: Die Domsingknaben und der Kirchenchor St. Jakobus beim Adventskonzert in Lindenholzhausen. Foto: Böhnke

In gleich zwei völlig unterschiedlichen Versionen erklang "O Heiland, reiß die Himmel auf": Die Domsingknaben brachten eine jubilierende doppelchörige Fassung aus Böhmen zu Gehör, während der Kirchenchor St. Jakobus den bekannteren vierstimmigen Chorsatz von Adolf Lohmann sang. Beide Ensembles zeigten sich bestens vorbereitet mit ausgewogenem und homogenem Chorklang.

Mit passenden und anregenden Gedanken von Pfarrer Friedhelm Meudt eingeleitet, gefielen besonders auch die marianischen Adventsmotetten wie Eccards "Übers Gebirg Maria geht", Regers "Und unser lieben Frauen Traum" (Domsingknaben) und Brahms’ "Gegrüßet Maria" (Kirchenchor). Letzterer interpretierte auch souverän "Tollite portas" von Franz Xaver Witt, nachdem die Domsingknaben mit einfühlsamer Orgelbegleitung von Stimmbildner Wilhelm Gries in kleineren Besetzungen die beiden barocken Kantaten "Machet die Tore weit" und "Willkommen, süßer Bräutigam" aufführten.

Das Konzert fand seinen Höhepunkt mit der anspruchsvollen Motette "Wachet auf, ruft uns die Stimme" vom Bach-Sohn Johann Christoph Friedrich, in der die Domsingknaben mühelos allen polyphonen Raffinessen des Werkes gewachsen waren. Beide Chöre, Knabensolisten, Orgel und Publikum erklangen zum Schluss bei einer prächtigen Version des Gemeindelieds "Macht hoch die Tür", mit dem das besinnliche und gelungene Konzert einen würdigen Abschluss fand.

Artikel vom 09. Dezember 2011, 03.24 Uhr (letzte Änderung 09. Dezember 2011, 05.00 Uhr)