Limburg-Lindenholzhausen. Das Lindenholzhäuser Feuerwehrgerätehaus ist in die Jahre gekommen. 1975 eingeweiht, entspricht es schon seit langem nicht mehr den heute an moderne Feuerwehrhäuser zu stellenden Anforderungen ...

Schon über Jahre hinweg fällt es daher bei entsprechenden Untersuchungen der Unfallkasse durch.

Daher wurde von der Feuerwehr Lindenholzhausen schon 2017 eine kleine Projektgruppe gebildet, die mögliche Standorte gesucht und bewertet hatte. Der als ideal favorisierte Standort an der Frankfurter Straße, gegenüber den Supermärkten, musste verworfen werden, da einige wenige Eigentümer ihre Grundstücke nicht an die Stadt Limburg verkaufen wollten. Der zweitbeste Standort in der Straße „An den Krautgärten“ an der Umgehung wurde daraufhin der Stadt vorgeschlagen. Dem wurde auch zugestimmt.

Daraufhin besichtigte die Gruppe verschiedene Feuerwehrhäuser und erstellte Anfang 2020 bereits einen Planentwurf für einen bedarfsgerechten Zweckbau anhand der normativen Vorgaben.

240401 lhh ffl planentsurf lhhBild: Planentwurf der Hollesser Projektgruppe "neues Feuerwehrhaus", erstellt mit einer angehenden Bauingenieurin

Von Seiten der Stadt erfolgte im Frühjahr 2020 eine Ausschreibung für die Planung und eine Vergabe an ein Architektenbüro. Ein neuer Planentwurf mit einem 1.350 Quadratmeter großen Nutzgebäude, verteilt auf zwei Stockwerke mit Pultdach und einem viergeschossigen Übungsturm war die Folge.

Planentwurf (c) ArchitektenbüroPetry GmbH, Quelle: Stadt LimburgBild: (c) Planentwurf Architektenbüro Petry GmbH, Quelle: Stadt Limburg

Eine erste (wohl sehr niedrige) Schätzung der Stadtverwaltung im Februar 2021 ergab ein Bauvolumen von 3,558 Millionen Euro. Dies wurde der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt, damit sie die Umsetzung beschließt, was auch erfolgte. Die vom Architekten errechneten Mehrkosten beliefen sich damals bereits auf rund 4,6 Millionen Euro. Die Außenanlage war wohl noch nicht in diesen Aufwendungen enthalten, deren Kosten sich auf etwa 1 Millionen Euro belaufen dürfte.

Im August 2022 überreichte Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck der Kreisstadt Limburg einen Zuwendungsbescheid von 269.600 Euro für den Bau des neuen Hauses.

Im Juli 2023 wurde der Stadt Limburg jedoch klar, dass das Bauen deutlich teurer geworden war. Der Magistrat wurde mit einer deutlichen Kostensteigerung von rund 3,4 Millionen Euro konfrontiert. Für die Kostensteigerung gab es aus Stadtsicht verschiedene Gründe: die aktuelle Inflation und ihre Auswirkungen auf die Baukosten, kleinere Umplanungen (geschlossene Garage statt offenes Carport, Beton- statt Stahltreppe) sowie Umstellung von Flüssiggasheizung auf Wärmepumpe, die Vergrößerung der Photovoltaikanlage und die Schaffung von E-Ladestationen an jedem dritten Pkw-Stellplatz (soll laut der Stadt eine gesetzliche Vorgabe sein, die für öffentliche Parkplätze gelten würde).

Die Kostensteigerung wurde im Auftrag der Stadt nochmals durch einen Gutachter geprüft. Allerdings zeigt die Erfahrung aus anderen derzeit in Planung und bereits auch in der Erstellung befindlichen Feuerwehrhäusern ähnlicher Größe, dass hierfür etwa 7 bis 8 Millionen Euro an Kosten zu veranschlagen sind.

In der heutigen Pressekonferenz vom 1. April 2024, wurde nun bekannt, dass der Baubeginn auf unbekannte Zeit verschoben wird. Wann nun endlich ein Beschluss über den Bau gefasst werden kann ist völlig unklar.

Es bleibt zu hoffen, dass sich dies nicht noch weitere Jahre hinzieht, denn schließlich stehen bereits 2 Fahrzeuge, die im neuen Feuerwehrhaus untergebracht werden sollen, derzeit in Limburg. Zudem sind weitere Fahrzeuge in der Beschaffung.