Limburg. Es wird wieder über den Standort einer Tank- und Rastanlage an der A 3 diskutiert. Der Magistrat, CDU und FWG wollen gegen einen Bau an der Anschlussstelle Limburg-Süd kämpfen ...

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Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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Stadt bleibt bei Variante 2

Zu aufwendig, zu laut, zu großer Flächenverbrauch – mit «Überraschung und Verärgerung» hat der Limburger Magistrat auf die Pläne des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen Frankfurt reagiert, die Tank- und Rastanlage Limburg-West in den Bereich zwischen Bundesautobahn A 3 und Bundesstraße 8 (B 8) neben der Anschlussstelle Limburg-Süd zu bauen. Die Stadt lehne diesen Standort strikt ab, sagte Bürgermeister Martin Richard (CDU). Und sie sei verwundert über das Prozedere: Am 5. Oktober 2005 habe das Regierungspräsidium Gießen die Abweichung vom regionalen Raumordnungsplan beschlossen und damit die Variante 2 möglich gemacht, die Variante, für die sich die Limburger und die betreffenden Träger öffentlicher Belange nach langen Diskussionen entschieden hatten – eine Tank- und Rastanlage südlich der A 3 und östlich der L 3448 im Bereich Lindenholzhausen. Und nun bringe die Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung die Variante 4 ins Spiel. Dabei seien alle öffentlichen Planungsträger an die Entscheidung der Regionalversammlung gebunden.

Schwierige Verkehrsführung

Und schließlich habe die Variante 4 einige Nachteile: Weil eine Überführung über die Autobahn nötig sei, sei der technische Aufwand größer – mitsamt erhöhter Bau- und Unterhaltungskosten. Außerdem sei die Lärmbelastung für die Menschen in den angrenzenden Linterer Wohngebieten erheblich größer als bei der Variante 2. Der dritte Nachteil: Die Verkehrsführung sei bei der Einseitenanlage aufwendiger und schwieriger und damit steige auch der Flächenverbrauch. Bei der Variante 4 seien es 25 Hektar, bei der Variante 1 wären es 9,3 Hektar, bei der Variante 2 zwölf Hektar. Und nicht zuletzt habe die Variante 4 Auswirkungen auf die Flora: Die Kompensationsmaßnahmen für die neue ICE-Strecke würden beeinträchtigt, und die Böschungsbepflanzung müsse auf einer Länge von 200 Metern entfernt werden.

Wie bei diesen Nachteilen die Variante 4 leichter gegenüber der Landwirtschaft und dem Naturschutz durchsetzbar sein soll, als die Variante 2 könne der Magistrat nicht sagen, heißt es in einer Pressemitteilung. Der neue Standortvorschlag widerspreche den Planungsgrundsätzen einer sparsamen Bodennutzung und einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit und nehme keine Rücksicht auf die Interessen der Bürger. Insofern werde man diese neue (alte) Alternative ablehnen und bekämpfen, erklärte Bürgermeister Martin Richard.

Und er wird von der Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung unterstützt: «Weder die CDU noch die FWG wird einem Autohof oder einer Raststätte in der Nähe von Linter oder Lindenholzhausen zustimmen. Es gibt klare Festlegungen, die zusammen mit den Bürgern Linters erarbeitet wurden. Und dabei bleibt es!» Mit diesem Worten kommentierten die beiden Fraktionsvorsitzenden, Michael Stanke (CDU) und Werner Laux (FWG), die Pläne des ASV Frankfurt. Neben der Tatsache, dass sich nun «klammheimlich von einem Kompromiss verabschiedet werden soll», stelle sich sowieso die Frage, warum die seit Jahren abgestimmte Verlagerung von «Limburg Süd» nicht endlich angepackt werde. Der völlig überfüllte Parkplatz sei für die Limburger genauso wenig hinnehmbar, wie für die übermüdeten Auto- und Lastwagenfahrer. Beide Fraktionen weisen deshalb auf einen auf Antrag von CDU und FWG gefassten Stadtverordnetenbeschluss hin und darauf, dass neben einer Verlagerung von «Limburg Süd» auch eine Erweiterung von «Limburg Nord» auf den Flächen des Industriegebiets sinnvoll sei.